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Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswÄöe» Schmie-eberg u.A. >>>.»» - - , - B«zua4prels: Für «Inen Monat 2 — - - mit Zutragen; einzelne Nummir 10 VH/ - f :: Semelnoe-VerbandS-Glrokonto Nr. 8 :: j - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde-Nr. 403 - - Postscheckkonto Dresden, 12548 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschafk, des Skadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breit« - MiUimeterZeile 8 im Textttll dl« » i Millimeter breite Millimeterzell« 18 - Anzeigenschluß: 18 Uhr vormittaas. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gültig Nr. 182 Montag, am 15. Juli 1935 101. Jahrgang öertlilhes und SachWes Dippoldiswalde. Ein Bade-Sonntag allerersten Ranges war der gestrige Sonntag. Noch nie in diesem Zahre herrschte an der Talsperre solches Leben wie gestern. Die Strand bäder waren voll von nach Wasser und Luft hungernden Menschen. Und wie viele tummelten sich auf dem Wasser. Richt zu zählen waren die Paddelboote, die auf dem Wasser schaukelten, Segelboote zogen, vom leichten Wind getrieben, ihre Bahn über den Wasserspiegel und die beiden schmucken Motorboote flitzten von User zu Ufer oder machten Rund fahrten von der Borsperre bis zur Hauptsperre. Selten ist ja im Zuli die Sperre noch so voll Wasser wie in diesem Jahre. Auch am Heidemühlenteich war reges Leben, und die ! Bäder in der Umgebung, in Höckendorf,. Schmiedeberg, Reichstädt, Dönschten und wo sonst welche sind — fast jeder kleine Ork hak ja entgegen der Bezirksstadt sein Schwimm bad und freut sich dessen — waren stark besucht. Jung und alt planschte im Wasser oder badete auf der Llegewiese in der Sonne, schöpfte Erholung für neue Arbeitstage. Auch j ins Gebirge zog es viele. Unser Osterzgebirge mit seinen dichten Wäldern ist ja so herrlich, daß es immer mehr ! Freunde gewinnt. Wer einmal die Wälder durchstreift hat, l kommt immer gern wieder. So sind denn auch die Kurorte Kipsdorf, Bärenburg, Bärenfels und auch Schellerhau bei nahe voll besetzt. Wenn dazu so herrliche Tage kommen, wie gestern, möchte niemand wieder scheiden. Das fühlte man gestern recht. Denn erst zu später Stunde setzte die Heimfahrt der vielen Autos ein, die die Erholungsuchenden hinauf ins Gebirge gebracht halten. Noch in der 10. Abend stunde folgten die Kraftwagen in kurzen Unterbrechungen einander. Dippoldiswalde. In der Talsperre ertrunken. Am gestrigen Sonntag gegen 10.30 ist in der Talsperre Malter auf der Bahnseite gegenüber der Tännichigrundbrücke ein Mann unter gegangen und ertrunken. Wie hierzu festgestcllt wurde, hat er sich gegen Id Uhr ein Boot auf 1/2 Stunde geliehen und ist damit aus die Sperre hinausgefahren. In seinem zurück- gelassenen Anzug wurde eine Mitgliedskarte vom DHV., aus gestellt auf Erich Graf, geboren 20. 5. IS., gefunden. Die r L'iche konnte bis jetzt nicht geborgen werden. Wer kennt Graf? Sachdienliche Angaben erbittet der Gendarmerieposten. Dippoldiswalde. Am Sonnabend gegen 18.30 Uhr kam es auf der großen Mühlstraße in der Nähe des Sportplatzes zu einem Berkehrsunsall. Eine die Straße abrbärts fahrende Radfahrerin wurde durch einen ihr entgegenkommenden Kraft wagen unsicher und stürzte. Hierbei zog sie sich Hautabschürfungen am linken Bein und Unterarm zu. Dippoldiswalde. Am Sonnabend nachmittag kam die angesagte Einquartierung, freudig von jung und alt begrüßt, und fuhr ihre Kraftwagen auf dem Marktplatze auf. Der Manöverball am Abend im Schühenhause war gut besucht. Sonntag unternahmen Offiziere und Mannschaften einen Ausflug nach der Sächsischen Schweiz. Heuke Montag wird die Truppe leider schon wieder unsere Stadl verlassen. — Das Uniformverbot für die HZ ist vom Gebiet 18 für den Bann 216 vom 15. 7. bis 21. 7. aufgehoben worden, da -er Bann 216 in dieser Zeit die Vorbereitungen für das Sommerlager trifft. Dazu fand am Sonntag ein Führerdienst statt, in dem vom Bann führer die Nichtlinien für das Lager des Bannes in Frauenstein oekanntzegeben wurden. Das Sommerlager beginnt Sonntag, 21. 2uli, und endet Sonntag, 5. August. Nachdem am Sonnabend 1806 Hitlerjungen ihr Sommerlager in unserem Banngebiet ver- lasten haben, treffen am Montag, 15. Zull, wieder 1500 Hitler- jungen «in und schlagen bei Schellerhau, Bärenfels, Kipsdorf, Bärenstein, Glashütte, Altenberg, Frauenstein, Nassau und Pretz schendorf ihre Zelte auf. — DaS Im Grundbuch« für Falkenhain, Blatt 26, auf den Namen des Landwirts Edwin Bruno Vogler in Falkenhain ein getragene Grundstück soll am Dienstag, 10. September, vormit- iags 10 Uhr, an Ler Äerichtsstell« im Wege der Zwangsvollstrek kung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 6 Hektar 08,8 Ar groß und nach dem Verkehrswerl, einschließlich 4594 NM. Wert des Inventars, auf 38894 RM. geschätzt. Die Brandversicherungssumme beträgt 12100 NM. Das Grundstück liegt in der OrtSmilte von Falkenhain, 660 Meter hoch, und be steht aus einer Bauernwirtschaft mit Wirtschaftsgebäude und Fel dern und einem »Zugspitze genannten Fremdenheim. — 3n das Güterrechtsregister des Amtsgerichts ist eingetragen worden, daß di« Verwaltung und Nutznießung deS Obstpächters Kurt Max Glödlhsch In Hausdorf an dem Vermögen seiner Ehefrau Elisabeth Hedwig geb. Schmidt, daselbst, durch Ehever trag ausgeschlossen worden ist. Schmiedeberg. Nach langer Zeit gab es am Sonnabend hier wieder einmal Einquartierung. Line Abteilung, Kraftfahrer rückte hier in den Abendstunden ein. Sie nahm mir ihren Kraftwagen auf dem Neumarkte Aufstellung. Jung und alt war auf d«n Bei nen und umstellte den Marktplatz. Reinhardtsgrimma. Am heutigen 15. Zull begeht di« Uhr- macherswltwe Emilie Nudolph In geistiger und körperlicher«» Der englische Frontkampferbesuch Herzlicher Empfang in der ReichshauptstadtiZ Berlin, 15. Juli. Am 8. Juli 1934 richtete der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, von Königsberg aus einen Appell an die Frontkämpfer der anderen Länder zu gemein samer Arbeit für den Frieden der Welt. Nachdem nun ein Jahr seit diesem Appell vergangen ist, und nachdem vor einem Monat der englische Thronfolger einen englischen Frontkämpferbesuch in Deutschland befürwortet hatte,' trafen als erste offizielle Vertreter fünf Mitglieder der British Le gion, des größten englischen Frontkämpferoerbandes, der 11L Millionen Mitglieder umfaßt, in Berlin ein. Einen wie starken Widerhall dieser englische Fronk- kämpferbesuch in Deutschland und insbesondere in Berlin findet, kann man daraus ersehen, daß neben den offiziellen Vertretern der deutschen Fronkkämpferbünde sich Tausende von Berlinern, insbesondere Frontkämpfer, auf dem Bahn steig und in den umliegenden Straßen zur Begrüßung ein gefunden hatten. Die wartende Menge begrüßte die englischen Front- kämpfer mit Heilrufen und dem deutschen Gruß. Die deut schen Abordnungen hießen ihre englischen Kameraden aus das herzlichste in der Reichshauptstadt willkommen. Der Führer der englischen Abordnung, Major F. W. C. Fether- stone-Godley, stellte seine Landsleute vor, nämlich: Oberst Gr. Crosfield, Oberst a. D. Murray, Hauptmann M. A. Hawes und Mister Clive. Einige der deutschen und eng lischen Frontkämpfer waren von dem kürzlichen Front kämpfertreffen in Paris her und von trüberen vrivaten Be ¬ suchen schAt alte Bekannte und feierten ein fröhliches Wieder sehen. Vor dem Bahnhof Friedrichstraße erlebten nun die eng- lichen Gäste einen Empfang, wie sie ihn wohl kaum er wartet hatten. Kops an Kops stand die Wenge, fo daß eine Polizeiabordnung eingesetzt werden muhte, um die Fahr bahn für die Gäste frei zu halten. Wit erhobener Hand grüß ten die Deutschen, unter denen sich sehr viele Frontkämpfer mit Orden und Ehrenzeichen befanden, die englischen Gäste, die ebenfalls ihre Orden und Kriegsauszeichnungen angelegt hallen. Sichtlich bewegt dankten die englischen Frontkämpfer für diese überaus herzliche Aufnahme, die ihnen hier spontan von der Bevölkerung der Reichshauptstadt bereitet wurde. Auch bei der Abfahrt vom Fernbahnhof Friedrichstraße begrüßte die Menschenmenge die englischen Gäste, die sich nun von hier aus sofort nach dem Hotel Kaiserhof begaben, wo sie während ihres Berliner Aufenthaltes als Gäste der deutschen Frontkämpferbünde Wohnung nehmen. Schon von weitem grüßte sie die englische Flagge, die zwischen der Hakenkreuzfahne und der. schwarz-weiß-roten Fahne vom First des Hotels wehte. Im Empfangsraum des Hotels hieß der Reichssührer Ler NSKOV., Oberlindober, die offizielle Abordnung der British Legion willkommen und wünschte ihr einen an genehmen und erfolgreichen Aufenthalt in der Reichshaupt stadt. Frische ihren 87. Geburtstag. Mögen ihr noch viele Zähre bei bester Gesundheit beschieden sein. Frau Nudolph ist zur Zeit dis älteste Einwohnerin unseres Ortes, und wird nur noch übertroffen von Moritz Reichel, welcher im Dezember dieses Zahres sein 90. Lebensjahr vollendet. Wendischcarsdorf. Am Sonntag vormillag wurde von. ' Pilzfuchern in einer Dickung auf Abteilung 30 des Staaks- forskreviers Wendischcarsdorf, in der Nähe der Staats straße Dippoldiswalde—Dresden die Leiche eines unbekann ten Mannes aufgefunden, der sich erhängt hat. Nach Aus sage des Arztes dürfte der Unbekannte etwa Februar in den Tod gegangen sein. Er ist 30—40 Jahre alt gewesen, Größe 170—175 Zentimeter, hat schwarzes, langes Haar, kurzge schnittenen schwarzen Schnurrbart, schwarze Augenbrauen gehabt. Gebiß war gut erhalten. Bekleidet war er mit braunem, doppelreihigem Ulster, grauem Jackett, lila Weste, dunkelblauen Hosen, hohen fchwarzen Schnürschuhen, blauer Skisahrermütze, um den Hals lilaen Schal. Die Leiche ist nach dem Friedhof in Possendors gebracht worden. Sach dienliche Meldungen werden an den nächsten Gendarmerie posten erbeten. Dresden. Ausstekllüng ..Polnische Kunst". Zn Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Reichs-, Staats- und städtischen Behörden, der Wehrmacht und der Partei sowie vieler Künstler und Kunstfreunde wurde in den Räu men des Sächsischen Kunstvereins auf der Brühlschen Ter- casse die Ausstellung „Polnische Kunst" eröffnet. Der Vor sitzende des Sächsischen Kunstvereins, Oberbürgermeister Zörner, erklärte: In der Ausstellung finde der Wunsch des »rutschen und des polnischen Volkes, einander näherzukom men und sich in allen Lebensäußerungen verstehen zu ler nen, lebendigen Ausdruck. Der Nationalsozialismus lei auch auf dem Gebiet der Kunst ein entschiedener Gegner des Znternotionalismus. Dresden. Die Leichen der Bergsteiger ge sunden. Die beiden Bergsteiger, die im Gebiet des Hoch- kalters bei Berchtesgaden sei einigen Tagen vermißt mur ren, sind, wie der „DA" erfährt, jetzt von den Rettungs- Mannschaften tot aufgefunden worden. Es handelt sich um »en 20 Jahre alten Tischler Fritz Goldammer und den 21 Jahre alten Martin Schmidt aus Dresden-Neustadt. Die Leiden Verunglückten gehörten dem Sächsischen Bergsteiger- dund an und galten als tüchtige Bergsteiger; auf welche Weise sie verunglückt sind, ist unbekannt. Radeberg. Al» abend» der hiesige Fleischermeister Höhne und seine Frau i.m Auto von Dresden nach Radeberg zurück fuhren, sprang in der Nähe d r Haidemühle ein starker Hirsch gegen das Auto. Dabei ging die Windschutzscheibe in Trümmer. Beide Insassen erlitten leichte Verletzungen durch Glassplitter. Der Hirsch, der ebenfalls verletzt worden fein dürste, suchte da» Welte. Meißen. Sonnabend abend geriet auf der Pilsdrusfer Straße kurz vor der Stadtgrenze ein Auto, das vor einem ntgegenkomm^nden Radfahrer stark ausweichen mußte, auf das Feld. Trotz des Ausweichens wurde der Radfahrer, der . unyorschristsmäßig fuhr, zu Fall gebracht. Obwohl die Kopf- i wunde äußerlich unbedeutend anssah, trat der Tod kurz nach dem Unfall ein. Der Verunglückte ist ein Meißner Einwohner. Bischofswerda. Das Leben ist doch zu schön. Ir Großharthau wollten zwei Freunde, Heide in den zwanzi ger Jahren stehend, gemeinsam aus dem Leben scheiden! weil der eine von ihnen glaubte, hierzu triftige Gründe zu haben. Zu ihrem Vorhaben wählten sie einen Revolver; mit dem sie vor Ausführung des Selbstmordes im soge nannten Bahnbusch ein Probeschießen veranstalteten. De» jüngere schoß sich eine Kugel in die Stirn. Da der Schuß aber nicht zum Tode führte, wollte sich der junge Manu von einem Eisenbahnzug überfahren lassen. Sein FreunL hotte mittlerweile seine Selbstmordgedanken aufgegeben und hinderte den Verletzten an der Ausführung leine- Planes. Der unüberlegte Streich dürfte für den Verletzten einen dauernden gesundheitlichen Schaden zur Folge haben, weil das Geschoß bisher nicht entfernt werden konnte. Deutsch-Einsiedel. Zum dritten Mal Lebens retter. Im hiesigen Badeteich versank an einer zwei Me ter tiefen Stelle ein des Schwimmens unkundiger Knabe. Oer in der Nähe weilende Lehrer und Ortsgruppenleiter vchömbura sprang dem Untergegangenen nach. Es gelang ihm. den Knaben wohlbehalten an Land zu bringen. Lehrer Sckömbura rettete damit das dritte Menschenleben vor dem Tod des Ertrinkens. Zittau. Unliebsame Besucher. Die Not im be nachbarten nordböhmischen Grenzgebiet hat zur Folge, daß sich in gesteigertem Maß bettelnde Kinder aus Böhmen w den sächsischen Grenzortschaften einfinden, wobei es sich nicht selten um Gelichter handelt. So wurde in Markersdorf der Reichenau eine jugendliche Diebesbande gefaßt, die sich m die Wohnung eines Ehepaars eingeschlichen hatte. Ein drei zehnjähriges Mädchen, das ein Geldtäschchen mit Inhalt gestohlen hatte, entledigte sich zwar vor der Festnahme des Diebesgutes, konnte aber überführt werden. Die Kinde» erwecken dadurch das Mitleid der Bewohner, daß sie ange- ben, aus Not den weiten Weg zurückgelegt zu haben. Gablonz (Böhmen). Gasthausbrand. In Dessen- oors brannte nachts eines der ältesten Gasthäuser am Ort, das dem Fleischer und Gastwirt Heinrich Förster gehörige Anwesen vollständig nieder. Es konnte nur wenig gerettet werden. Bei den Bergungsarbeiten erlitt der bei Förster belchäftigte Gehilfe Eduard Langer eine schwere Gehirner schütterung. Wetter für morge«: (Meldung des RelchSwetterbiLnstes: Ausgadeort Dresden.) ; Mäßig« Wind« aus Nordwest bis West. Wechselnd«, zeit weise stärkere Bewölkung, auch einzelne Regenschauer, teilweise in Verbindung mit G«witt«rn. Kühler.