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Freitag, am 12. Juli 1938 101. Jahrgang Nr. 169 sc hoch r deut- Wehr- Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Bezdasprets. Für einen Monat 2.— 2«^ mit Zottagen; einzeln« Nummer 10 :: Gsinelnor-Berban-s-Glrokontv Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - Mtlllmeterzeile 6 HA im Teztte» die A i Millimeter breite Millimeterzelle 18 H/ - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. ; Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 3 gNltlg Weitzeritz-Jeitung Tageszeiwng un- Anzeiger für DippvMswalöe, Schmie-eberg u. A. rsstcllinu il>. und llein nbci lten schor d Römei nschaft zu n unvcr- iges Na: .-rschwem und den cn cs di< l trotzen! Gefahrei' die Hand ven For 'nnte dei n erleüli Entwici i fördern rbrenvcr- oor, die sher oft n Kün ¬ der be- für ge- ein ! mil- irmä- oll in Wir«' >ividu» Sch- aum ei che» die n Buben ider die der half um die > Tabak- rng, das; riebcnen urch den i Bettel. Ungliü'- >en. Das wurden hwindel. der Zeit Brand- , in der et wird, für 1727 worden der Eil en Versi- dic Ent en Wirt- der f^or- wäre. Sa ildcn die sBrnnd- oh, Bclt- daß alles schön wird zum Empfang der Gäste. Auch äußere Schmuck der Häuser und der der Straßen ist zu denken. Vor allem wolle auch niemanis vergessen, daß Sonnabend abend eine Illumination der Hausfronten > plant ist. Möchte sich da niemand ausschließen, daß recht schönes, einheitliches Bild zustande kommt. SntWs Md Sächsisches Dippoldiswalde. Acht Tage sind es noch bis zum Be ginn des H e i m t f e ste s. Da heißt es nun sich rühren, rcm ge- — ohne ste. Und — Zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Kaufmanns Carl Heyner in Dippoldiswalde, Markt 24, In habers der Firma Gustav Jäppelt Nachf., ist am 10. Juli das ge richtliche Vergleichsverfahren eröffnet worden. Als Termin zur Verhandlung über den von dem Schuldner gemachten Vergleichs vorschlag wurde Mittwoch, 7. August, nachmittags 2 Uhr, vor dem Amtsgerichte Dippoldiswalde bestimmt. Rechtsanwalt Stahl in Dippoldiswalde ist Vergleichsverwalter. Seifersdorf. Auf ein 40 jähriges Bestehen kann in die sem Jahre unsere Freiwillige Feuerwehr zurück blicken und will dieses Jubiläum morgen Sonnabend mit einem Kameradschafksabend und Sonntag mit Kirchgang, Festzug und Tanz festlich begehen. Die Wehr hofst auch auf eine recht zahlreiche Unterstützung der Nachbarwehren, ist doch auch im Ernstfälle kaum eine Organisation so auf die nachbarliche Unterstützung angewiesen wie eine Feuer wehr. Höckendorf. Die Einwohnerzahl am 1. des laufenden Mo nats betrug 1493. Die Erwerbslosenzahl ist erfreulicherweise wei terhin gesunken. Während am 1. Juni 49 Erwerbslose vorhanden waren, wurden'am selben Tage des laufenden Monass nur 38 Erwerbslose gezählt. Damit ist nicht nur die Erwerbslosenzahl von der gleichen Zeit des Jahres 1933 (137), sondern auch vom Jahre 1934 (88) wesentlich unterschritten, obwohl die Gemeinde im vorigen Jahre verschiedene Notslandsarbeiten verrichten lassen konnte. Der Aufwand an Wohlfahrtserwerbslosenunterstükung betrug: Juni 1933: rund 2800 RM., Juni 1934: rund 1000 RM., Juni 1935: rund OVO RM. An sonstigen öffentlichen Unter stützungsempfängern -waren am 1. ds. Mts. 'vorhanden: 4 Klein rentner, 31 Sozialrentenunterstützungsempfänger sowi» 38 sonstige Hilfsbedürftige. Höckendorf. Aufgeboten wurden der Sluhlbauer Arno Alwin Hamann, Börnchen, mit der Fabrikarbeiterin Frieda Gertrud Geißler, Borlas. Altenberg. Der Bau -es Stadtbades an den Galgenkeichen hak in den letzten Wochen große Fortschritte gemacht, so daß am Dienstag gegen abend in zünftiger Form nach altem Handwerks brauch das Richtfest gefeiert werden konnte. — Die Eröffnung des Bades wird in 2—3 Wochen erfolgen können. Die Gast wirtschaft im Bad wird der bisherige Inhaber des Strandrestau- ranks, Horst König, übernehmen. Die Stelle des Bademeisters wurde durch den Versorgungsanwärter Coqui besetzt. Dresden. Am Donnerstag mittag stießen auf dem Sedan- plah zwei Personenkraftwagen zusammen. Dabei erlitten eine 45 . Jahre alte Frau einen Ober^chenkelbruch und ihre 18 Jahr« alte Tochter Knieverletzungen. Beide wurden dem Friedrichstädter Krankenhaus zugeführt. Auf der Radeberger Landstraße, un- Iveit des Fischhauses, wurde eine 57 Jahre alt« Radfahrerin von einem Kraftwagen angefahren. Bei dem Sturz trug sie eine Ge hirnerschütterung davon und mußte in bewußtlosem Zustand in die Diakonissenanslalt gebracht werden. Dresden. Belm Herrenesten im Schützenzelt auf der Vogel- wiese teilte der Borsteher Direktor Held unter lebhaftem Bei fall mit, daß die Bogenschützengilde den Oberbürgermeister Zörner zu ihrem Ehrenmitglied ernannt habe. Waldheim. Wie erst jetzt bei Durchsicht der dem Verschöne- rungSverein gehörenden Beleuchtungsanlage feslgestellt werden konnte, find auf dem Eichberge 1200 bis 1500 Meter Kupfcr- leitungSdraht gestohlen worden. Der dadurch entstandene Scha den beläuft sich auf mindestens 150 Reichsmark. Rochsburg. Einen nicht alltäglichen Jubilar beherbergt der Pfarrgarten zu Rochsburg. Hier wurde im Jahre 1795 — also vor 140 Jahren — -er Ziehbrunnen für insgesamt 217 Taler 14 Groschen 6 Pfg. gebaut. Jahrzehntelang ist er in stärkster Be nutzung gewesen. Das leider sehr baufÄlia gewordene Brunnen haus, das eine wertvolle Erinnerung bilde« an jene alte Zeit, In der der „Neue Brunnen" wohl eine Sehenswürdigkeit war, soll letzt mit Hilfe des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz wieder - hergestellt werden. Bautzen. Auf der Landstraße Bautzen-Muskau fuhr bei Burk ein Lieferwagen aus Dresden gegen «inen starken Straßen- bäum und entwurzelte ihn. Vorderräder und Vorderachse des Wagens wurden weggerissen, der Motor grub sich in den Straßengraben ein Der Wagenführer war bereits einen Tag und eine Nacht ohne Begleiter gefahren und hatte durch Uebermüdung die Gewalt über sein Fahrzeug verloren. Leipzig. Massengrab aus der Völkerschlacht. Bei Bauarbeiten in der Nähe der Märchenwiele wurde eine Anzahl wenlchiiche Schädel und Knochen in etwa ein Meter Tiefe ausgegroben. Vermutlich handelt es sich hier um ein Massengrab aus der Völkerschlacht. Die Schädel sollen klein gewesen, lein und hohe Backenknochen aufgewiesen haben. Englands autzenpolitrscher Kurs Programmatische Erklärung des Außenministers > London, 12. Juli. Der englische Außenminister Sir Samuel Hoare er öffnete die große außenpolitische Aussprache im Unterhaus. Die Regierungsanhänger und die Opposition waren in voller Stärke erschienen. Auf der Diplomatengalerie sah man die Botschafter Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Sowjetruß- lands und die diplomatischen Vertreter anderer Staaten. Auch der britische Botschafter in Berlin, Sir Eric Phipps, war anwesend. Sir Samuel Hoare sagte einleitend, der Krieg habe eine verarmte, aufgeregte und mißtrauische Welt zurückgelas sen. Der Krieg habe auch die meisten Leute überzeugt, daß der Friede ein Ganzes ist, und diese Auffassung habe die Länder der Welt zur Schaffung des Völkerbundes veranlaßt. Englands neuer Außenminister erklärte, er wolle nicht nur das Unterhaus, sondern auch das englische Volk im all gemeinen und die anderen Länder auffordern, etwas mehr Gutmütigkeit, gesunden Menschenverstand und freundliche Toleranz in die Lebenshaltung und die außenpolitischen Er wägungen hereinzubringen. In diesem Gelste wolle er auch an die vorliegenden Schwierigkeiten herantreten. Der Außenminister behandelte dann zunächst das Flottenaölommen Er betonte, daß das Flottenabkommen keineswegs selbst süchtig sei und daß England kein solches Abkommen unter zeichnet hätte, das nicht auch zum Vorteil der anderen See mächte gewesen sei. Jedes Abkommen, das England mit Deutschland hätte schließen können, hätte derart sein müssen, daß es die Aussichten eines allgemeinen Flottenvertrages nicht ungünstig beeinflusse. Es habe überragende Gründe gegeben, warum England im Interesse des Friedens die sich ihm bietende Gelegenheit hätte ergreifen müssen. Zu viele Gelegenheiten zur Herbei führung einer Abrüstung seien in den letzten Jahren ent gangen. hier Hobe jedoch ein Fall vorgelegen, in dem die Marinesachverständigen aus Grund marinetechnischer Gründe der Ansicht waren, daß ein Abkommen geschlossen werden muhte, hier habe sich eine vielleicht nie wiederkehrende Ge legenheit geboten, eine der Hauptursachen für die Verschlechte rung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern vor dem ' Krieg zu beseitigen, nämlich einen Rüstungswettbewerb zur See. Weiter habe das Abkommen zur Beseitigung des unbe schränkten U-Boot Krieges geführt, kurz, es sei hier eine Ge legenheit gewesen, ein Abkommen abiuschlieken. das auch zum Vorteil der anderen Seemächte mit Einschluß Frank reichs sei. Vom logischen und juristischen Standpunkt aus jähe»» die Dinge vielleicht anders aus als vom praktischen. Aber die englische Regierung brauche sich nicht zu entschuldigen, wenn sie einen praktischen Beitrag zum Frieden liefere. Wenn man die Dinge ohne Leidenschaft ansehe, werde man sagen, daß die britische Regierung nicht nur klug gehandelt habe, son dern auch den einzigen praktischen Weg beschritten nabe, der für sie offen gewesen sei. „Der Frieden eine Einheit- Hoare behandelte dann den Lustpakt und wies darauf hin, daß die Regierung nach wie vor einen Luftpakt anstrebe, der von einer Begrenzung der Luftrüstungen begleitet sei» müsse. Die Schwierigkeit bestehe jedoch hier darin, die ver schiedenen Ansichten aus einen Nenner zu bringen, wie man die Verhandlungen darüber führen solle. Wenn Man das wolle, müsse man die Zweifel unk» Schwierigkeiten der Nachbarn, d. h. der fünf Locarno-Mächte, verstehen. Ls sei bekannt, daß diese den Lustpakt nicht von anderen Bedingungen icennen wollen. Ls sei besürchlet worden, daß England das tun wolle. Demgegenüber be tone er. daß der Frieden eine Einheit sei. Das führe ihn direkt zur Frage des Ostpaktes. Wenn auch England keine weiteren Verpflichtungen übernehmen wolle, so schließe das nicht ein Interesse an der Regelung der Ostfragen aus. Wenn er auch nicht der Ansicht sei, daß der Abschluß eines gesonderten Westlustpaktes die Gefahren im Osten vermehren würde, so meine er doch, daß xin Krieg in Mittel- oder Osteuropa zu einem allgemeinen Konflikt füh ren könne. Vas sei der Grund, warum die britische Regie rung den Abschluß eines östlichen und Donau-Paktes so bald wie möglich wünsche. Das ist einer der Gründe, warum die britische Regie rung gern sehen möchte, daß ein Donaupakt des Nichlan- grifss und der Nichteinmischung für Mitteleuropa ohne wei teren Aufschub abgeschlossen wird." Der Außenminister ging dann zur Frage des Völ kerbundes und der kollektiven Sicherheit über. Man könne keine Sicherheit ohne proportionelle Bei träge haben. Unter großem Beifall erklärte er: „Man kann einen Grundsatz nicht verteidigen, geschweige denn einen Nachbarn, wenn man nicht bereit ist, sich selbst zu verteidi gen. Laßt uns um Gottes willen Frieden und Wiederauf bau haben, aber nicht durch die Kraft von Worten, die nicht durch angemessene Maßnahmen für unsere Verteidigung bei Im Walde stell das Rauchen ein, Brandstifter könntest Du sonst seins Wetter für morgen: (Meldung des RelchSwetkerdlensteS: Ausgabeorl Dresden.) > Schwach wlnülg. Trockei,. Vorwiegend heiter bis wölken* los. Sehr warm. Kassel, 12. Juli. Zu dem Unfall an der Fuldabrücke Melsungen teilt die Pressestelle der Reichsbahndirektion j Kassel abschließend mit: Im ganzen (auch unter Berücksich- 1 tigung der geringsten Verletzungen) sind 46 Personen, unv ! zwar alle leicht verletzt worden. Kinder sinh nicht verletzt » ! worden. Im Krankenhaus befinden sich keine Verletzten, s Die Reisenden des verunglückten Eilzuges 119 sind mit den- selben Wagen um 9.50 Uhr von Melsungen nach Kassel zu rückbefördert worden,. wosie auf andere Züge verwiesen worden sind. Die Auf.räutznjngsarbeitey ^üf der Unfallstelle sind in> wesentlichen beendet. Der Zugverkehr ist in vollem ! Umfange wieder ausgenommen worden An der Stelle, wo däs Mastengrav gefunoen woroen in, haben 1813 die Polen unter Poniatowski gegen die Oester- reicher gekämpjt. Annaberg. Ein Bauer tödlich überfahren. In Tannenberg geriet der Bauer Albin Looß beim Einfah ren von Heu infolge Scheuens des Zugtieres unter den vollbeladenen Wagen; er erlitt so schwere innere Verletzun gen, daß er einige Stunden später starb. Looß war 22 Jahre lang Gemeindeoerordneter und 11 Jahre Gemeindeältester; seit 25 Jahren war er Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Vereins in Tannenberg. Aus Böhmen Die Steinindustrie des Schluckenauer Be zirks leidet furchtbar unter der Krise. Vorsprachen der Vertreter dieser Industrie bei den Behörden hatten bisher keinerlei Erfolg. In Schluckenau fand nun eine Zusammen kunft der Vertreter der Steinbetriebe, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer statt, auf der der feste Zusammenschluß aller Beteiligten zur Erkämpfung besserer Verhältnisse einstim mig beschlossen wurde. Es wurde eine Entschließung ange nommen, in der u. a. die Verhinderung der Einsuhr von Pflastersteinen aus dem Ausland, die Heranziehung der heimischen Steinbrüche bei Lieferungsvergebungen der Be- Arke und die Einstellung der Einfuhr von Steinmaterial zu Bauzwecken gefordert werden. Brüx wird tschechislert Auf Grund einer Verfügung der Prager Regierung wird in der Stadt Brüx die bisherige städtische Polizei durch Staatspolizei ersetzt. Zum Direktor der Staatspolizei in Brüx wurde der Oberkommissär bei der Pilsner Polizei- direttion, Dn Joses Meiner, ein Tscheche, ernannt. Etwa hundert uniformierte, , verheiratete tschechische Polizisten werden mit ihren Kindern aus Jnnerböhmen nach Brüx gebracht, wodurch der tschechische Einfluß in Brüx um rund 400 Personen gestärkt wird. 5V Tote im amerikanischen Kaiastrophengebiet New Port, 12. Juli. Im Ueberschwemungsgebiet des Staates New Zock wurden weitere neun Ertrunkene ge borgen, womit sich die Gesamtzahl der Toten auf SO erhöht. Die Behörden haben strenge Maßnahmen ergriffen, um Plünderungen im Ueberschwemmungsgebiet, wie sie bereits an zwei Orten geschahen, zu verhindern. Ler ZiismfM bei Melsungen Insgesamt 46 Leichtverletzte.