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WeifjeritzZeilung Tageszeitung unö Mzeiger für Dippol-iswal-e, SchMe-eberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monak 2.— - - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 - - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: i - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 493 - Postscheckkonto Dresden 125 48 Aelteste Zeitung des Bezirks Dieser Mall enthält dir amMchen Bekonnlmachunge« Ker Amlshauplmannschast, de« Sladlral« and de« Finanzamlt Dippoldiswalde - - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzeile 6 r«/; lm Tezttell di« SS j Millimeter breit« Millimeterzeile 18 - Anzeigenschluß: 1S Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gültig Nr. 85 Mittwoch, am 10. April 1935 101. Jahrgang Seitliches und SWsches Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonnabend fand die an- gekündigte Versammlung bez. das Treffen des VdB., Ver band der Baltikum-, Freikorps- und Grenzschutz- Kämpfer, im Restaurant „Amkshof" statt. Bezirksfahrer Ka merad Dragow, Dresden, betonte mit kernigen Worten die Ziele und den Zweck des VdB. und forderte zur Mitgliedschaft und zur Abgabe der Meldebogen betr. Ehrung der Grenzlandkämpfer auf. 17 neue Kameraden wurden ausgenommen, die verschiedent lich im Baltikum in Freikorps und Grenzschutz 1918/19/26 nicht für Kaiser, König und kurzfristige Nachfolger, sondern nur für Deutschland gegen das Eindringen der Bolschewisten und anderer Horden gekämpft haben. Wie würde es sonst in Deutschland aus- gesehen haben! Selbst unser Führer Adolf Hiller hat am 26. Mai 1933 auf der Golzheimer Heide gesagt, daß jene Kämpfer seine ersten SA-Männer waren. Es sollte daher keiner jener Kameraden noch beiseite stehen, sondern dem Stützpunkt des VdB. in Dippoldiswalde beikreken, mit dessen Führung Kamerad Dr. Schulze, Rabenauer Straße, betraut wurde. Der Abend wurde mit dem Gedenken unseres obersten Führers geschlossen. Dippoldiswalde. In diesem Monat kann Schulleiter Hesse auf eine 25 jährige -Amtslätigksit zurückblicken; denn Ostern 1910 hat er das Seminar Pirna verlassen. Er war als Hilfslehrer in Neustadt und als ständiger Lehrer in Grüna bei Chemnitz tätig und kam 1921 als solcher an un sere hiesige Schule. Seit 1929 ist er hier Schulleiter. Am Weltkriege nahm Schulleiter Hesse von 1914 bis 1918 teil. — Auf Ansuchen hat die Reichsbahn auch für den 12. sächsischen Grenadierkag Fahrpreisermäßi gung bewilligt. Es werden vom 11. bis 13. Mai von allen Bahnhöfen im Umkreis bis zu 75 Kilometer um Meißen Sonntagsrückfahrkarten nach Leihen ausgegeben. Die Karten gelten zur Hinfahrt am Sonnabend, 11. Mai, von 0 Uhr an und am Sonntag, 12. Mai, zur Rückfahrt vom Sonnabend, 11. Mai, 12 Uhr bis Montag, 13. Mai, 24 Uhr. (Die Rückfahrt muß spätestens am Montag bis 24 Uhr an getreten werden.) — Auf Blatt 47 des Vereinsregisters beim hiesigen Amts« gerlcht Ist der Verein Rabattsparverein Possendorf. Kreischa u. Umg. mit dem Sitze in Kreischa eingetragen worden. Ostereier für die Minderbemittelten. Die vom Nürn berger Oberbürgermeister bereitgcstcllte Sonderspende von 18 500 RM aus Anlaß des diesjährigen Geburtstags des Führers wird zur Beschaffung eines Ostergeschenkes für die Minderbemittelten verwendet werden. Da der Geburtstag des Führers in die Osterwoche füllt, werden den Bedürfti gen Gutscheine über eine entsprechende Anzahl Eier bei der Unterstützungsauszahlung am 15. und 16. April ausaehän- digt. Die Zuweisung der Eier ist. nach der Hahl der Fami lienangehörigen gestaffelt. So erhält z. B. ein Ehepaar mit drei Kindern 19 Eier, ein Ehepaar mit 6 Kindern 28 Eier. Auch Alleinstehende und Pflegekinder werden bedacht. Mil den maßgebenden Handelsvertretern wurde vereinbart, daß nur vollfrische Eier der Tütegruppe I abgegeben werden dürfem . - Reinhardtsgrimma. Am kommenden Palmsonntag werden in hiesiger Kirche 31 Knaben und 37 Mädchen konfirmiert wer den, und zwar 21 aus Reinhardtsgrimma, 15 aus Hirschbach, 14 aus Ober- und Niederfrauendorf, 11 aus Cunnersdorf und 7 aus Schlottwih, insgesamt 68. Am Abend findet ein kirchlicher Fa milienabend statt. Dresden. Vor einem Hause in der Malterstraße ereignete sich am Dienslagmittag ein Unglücksfall durch Erplosion scharfer Patronen. Ein 14 Jahre alter Knabe wurde an beiden Händen erheblich verletzt und mußte in eine Klinik gebracht werden. Dresden. Am Montag nachmittag katn es in einem Grundstück der Terrassengasse zu einer schweren Schlägerei. Ein dort wohnender Schmied im Alker von 68 Jahren wurde beim Verlaffen der Wohnung von seinen Nachbarsleuten und einem zu Besuch weilenden Manne wegen bestehender Streitigkeiten zu Boden geschlagen und mit den Füßen be arbeitet. In schwerverletztem Zustand blieb der alle Mann liegen. Er schleppte sich schließlich mit Hisse einer Hausbe wohnerin in seine Wohnung zurück. Ein hinzugezogener Arzt stellte Aippenbrüche und andere Verletzungen fest und ordnete die Ueberführung ins Krankenhaus an. Die an der Schlägerei beteiligten Personen, wurden vorläufig festge nommen. Dresden. Auch die Kunst hilft. Die Büchsen sammlungen innerhalb der Sächsischen Staatstheater erga ben 832,98 3^^! und ein zu Gunsten des Winterhilfswerks veranstaltetes Tanzgastspiel einen Reinertrag von 924,07 Reichsmark, der neben den bereits im Lause des Winters seitens der Staatstheater abgelieferten 2630,82 an die Kreissührung Dresden des Winterhilfswerks abgeführt worden ist. Jie ZU in KmD Bericht Simons über'die Ergebnisse der englischen Reisen Außenminister Sir John Simon verlas lm englischen Unterhaus die vom englischen Kabinett festgelegte Erklä rung über das Ergebnis her Reisen Simons und Edens in die verschiedenen europäischen Hauptstädte. Simon erklärte: Der Zweck der Reise im Anschluß an die Veröffentlichung des englisch-französischen Protokolls vom 3. Februar, habe darin bestanden, die Ansichten der anderen Regierungen kenn'enzulernen; außerdem stehe die Reise in Verbindung mit der bevorstehenden Zu- sammenkunft in Strefa. Unter diesen Umständen könne er nur eine zusammengesaßte Darlegung dessen gebens was die englischen Vertreter als die Ansichten der anderen Staa- , len festgelegt hätten, und es sei daher nicht mögt iih^ die augenblickliche Gelegenheit zu benutzen, um eine Erklä rung über die Politik der englischen Regie rung abzuaeben. Simon fuhr dann fyrt: „Der sogenannteOstpakt war zuerst von. dem verstorbenen Varthou im vergangenen Sommer vorgeschlagen worden; er war Gegenstand einer Unterhausaussprache am 13. Juli. Reichskanzler Hillerhat klar zum Ausdruck gebracht, daß Deutschland nicht gewillt sei, einen Ostpakt zu unlerzeich-. neu, der Deutschland zu gegenseitiger Unterstützung ver pflichten würde. Insbesondere ist Deutschland nicht bereit, einen Pakt gegenseitiger Unterstützung mit Rußland einzu gehen. Andererseits wurde erklärt, daß Deutschland einen Nichtangriffspakt zwischen den an den osteuropäischen Fra gen interessierten Mächten begünstige, der eine Konsultation für den Fall eines drohenden Angriffes vorsehen würde. Der Kanzler Hitler ist ferner unter den gegenwärtigen Vor aussetzungen nichtdazubereit, die Einbeziehung Litauens in, irgendeinen Nichtangriffs pakt in Aussicht zu nehmen. - Die Deutschen schlügen-weiter vor, daß, falls trotz dieses Nichtangriffspaktes und trotz der Konsultation Feindselig keiten zwischen zwei vertragschließenden Parteien ausbre chen sollten, die anderen Unterzeichner den Angreifer; iw keiner Weise unterstützen sollten. In einem anderen Zusammenhang verweilte Hitler jedoch bei der Schmierigkeit der Bestimmung des Angrei fers. Ueber seine Ansicht für den Fall befragt, daß die eine oder andere Gruppe von Vertragschließenden unter sich ein Abkommen gegenseitiger Unterstützung abfchließen, erklärte oer Reichskanzler, daß dieser Gedanke nach seiner Meinung gefährlich und anfechtbar fei, da er daraus hinauslaufen würde, Sonderinteressen einer Gruppe im Rahmen des wei teren Systems zu schaffen. In Moskau erfuhr der Lordsiegelbewahrer Eden, daß die gegenwärtige internationale Lage es nach Auffassung der S o w j e t r e g i e r u n g notwendiger denn je macht, , die Bemühungen zum Aufbau eines Sicherheitssy stems in Europa nach Maßgabe des Londoner Proto kolls und in Uebereinstimmung mit den Grundsätzen des Völkerbundes weiter zu verfolgen. Die Sowjetre- gierung betonte, daß der vorgeschlagene Ostpakt nach ihrer Ansicht nicht aus die Isolierung oder Einkreisung irgend eines Staates abziele sondern auf die Schaffung gleicher Sicherheit für alle Teilnehmer, und daß sie daher der Mei nung sei, daß die Teilnahme sowohl Deutschlands als auch Polens am Pakt die beste Lösung des Pz^blems darstellen würde. In Warschau lernte der Lordsiegelbewahrer die Ansicht der polnischen Regierung zu dieser Frage kennen. Der polnische Außenminister Beck erklärte, daß Polen durch die bereits bestehenden Abkom men mit der S o wj e t r e g i e r u n g aus der einen Seite und mit Deutschland auf der anderen Seite ruh ine Dresden. Glückwünsche an Göring. In dem Glückwunschschreiben der Stadt Dresden an Ministerpräsi dent Göring wird mitgeteilt, daß aus Mitteln einer gemein nützigen Stiftung Oberbürgermeister Zörner im Rachaue vier jungen.Ehepaare«, die dieser Ehrung besonders würdig sind, eine namhafte Geldspende überreichen iriird, um ihnen die Gründung eines eigenen^Hausstandes zu erleichtern. Radebeul. Der Bezirksobstbauverein der Lößnitz wen det sich in einem Aufruf an alle Einwohner, insbesondere an die Grundstücksbesitzer und -Pächter der Lößnihortschas- ten und fordert sie auf, den Pfirsichanbaugedanken fördern zu helfen. Die Lößnitz sei aufgrund ihrer idealen Lage und ihrer Bodenbeschaffenheit geeignet, ein Ausfuhrgebiet für Pfirsiche innerhalb des Reiches zu lverden. Daneben sollen auch andere gartenbauliche Erzeugnksse der Lößnitz ausge- führt werden. Großenhain. Im Zusammenhang ntit der Aöderregulie- rung ist hier, wie beteits gemeldet, ein großer See angelegt worden, der eine hervorragende Erholungsstätte für die Stadt Großenhain darstellen wird. Da für die Bepflanzung seiner Uferflächen keine öffentlichen Mittel zu Verfügung standen, hat die Bürgerschaft auf einen Aufruf hin die not wendigen Mittel für die Beschaffung von Bäumen und Sträuchern sowie sür Bänke, Boote und Schwäne gestistek. Nossen. Das vom Nossener tzcimatverein ins, L'ken gc- ruscne, in den Räumen des Schlosses Nossen nntergebrachte Nossener Heimatmuseum wurde am Sonntag im Rahmen einer schlichten Feier wiedereröffnet. Der bekannte Landschafts maler Prof. Otto Altentirch wurde in Würdigung seiner hohen Verdienste um diel Heimat Zum Ehrenmitglied des Heimatver- eins ernannt. Nossen/PerZMannergesangverein l845 Nossen beging am- Sonnabend und Sonntag die Feier seines YOMigen Bestehens. Im Rahmen eines Festkommerses wurden zahlreiche verdiente Sänger durch Sängergausührer Dr. Richter aurgc- zeichnet. HohnsteinMächs. Schweiz). Beim Abendläuten in der hiesigen Kirche löste sich aus unbekannter Ursache der 250 Pfund schwere Klöppel der großen Glocke und siel herunter. Der.Glöckner Hofsmann wurde von dem Klöppel am Arme getroffen. Er mußte mit einem Bruch des Ellenbogtn» ins Krankenhaus gebracht werden. Oberwiesenthal. Der auch den sächsischen Schifahrern bekannte Gastwirt Schneider in Dörnberg jenseits der Grenze schoß als Glückwunsch zum Namenstag seines Freundes aus einer selbsterfundenen Böllerbüchse einen Böller ab; dabei zerplatzte Rohr und Schneider wurde durch die Sprengstücke tödlich verletzt. Johanngeorgenstadt. Des Saar liebes wegen geschlossen. In der Nachbargemeinde Breitenbach, un mittelbar an der Grenze, wurde das bekannte Gasthaus „Zur Halde" von den tschechischen Behörden geschlossen, weil dort deutschdenkende Gäste das Saarlied gesungen hatten. Leipzig. Falscher Sammler fürdie HI. Dio Polizei warnt vor einem Betrüger, der hauptsächlich Aerzte aufsucht und durch Vorlegung einer gefälschten Sammel liste Spenden sür die Führerschule des deutschen Jungvolks, zu erhalten versucht; eins derartige Sammlung ist von der HI nicht angeordnet worden. Leipzig. Sechsjähriges Kind'übersahren. In der Gottschedstraße rannte der sechsjährige Schuler Gerd Seifferth plötzlich vom Bürgersteig aus die Fahrbahn und in einen Kraftwagen hinein; er wurde überfahren und starb später lm Krankenhaus. Groitzsch. Türschloßfabrik wieder in Be trieb. In nächster Zeit soll die durch Konkurs stillgelegte Türschloßfabrik Thimm wieder eröffnet werden; die Vor bereitungsarbeiten sind bereits ausgenommen worden. Borna bei Leipzig. Rechtsanwalt begeht Selbstmord. In Furcht vor der Verantwortung wegen Betruges und Untreue erschoß sich der hier wohnende Rechts anwalt Dr. Szlaler. Lunzenau. In den Tod. In einer unübersichtlichen Kurve auf der Straße nach Cossen fuhr ein Kraftrad in voller Geschwindigkeit gegen ein Schutzgeländer. Der Fahrer, der 27 Jahre alte Reiche aus Rochlitz, wär aus der Stelle tot. Der Mitfahrer wurde schwerverletzt in ein Chemnitzer Krankenhaus gebracht. Oelsnih i. v. B r a n d st i f t u n a. In dem Dorf Frei berg bei Adorf brannte der Besitz des Landwirts Albin Schmidt in kurzer Zeit vollkommen nieder; die Wehren konnten nur ein Uebergreisen der Flammen verbindern. Als Ursache wird Brandstiftung vermutet. L-- - , Wetter für morgen: ^Meldung des RelchSwetterdlenstes: Ausgabcort Dresden.) - Fortdauer des warmen Wetters. Zeitweise auffrischende südwestliche Winde. Wechselnde BerMknng mit Aufheiterungen, 5m wesentlichen niederschlagsfrei.