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Montag, am 8. April 1S3S 101. Jahrgang Nr. 83 3 cs Z I»' .i Ls« i <sH; As'LS -2 L r» rs — 'N LL -r? 139200 37530 6880 30059 9760 750 8100 :?r DZ- 2A KM Wetter für morgen Ftühlingshaft mildes Wetter. Weiterer Temperatur anstieg, teils aufhelkernd, teils bewölkt und zeitweise leichter Regen. Südwestliche Minde. Danzig, 8. April. Die Danziger Volkstags wählen hatten folgendes Gesamtergebnis: NSDAP.../ SPD. . . . KPD Zentrum . ......... Liste Weise (Nat. Front) Liste Pietsch....... Polen Netteste Zeitung des Bezirks Diese« Matt enthält die amMche« Bekanntmachungen »er Amtshauplmannschasl, de« Sladlrals m,d des Finanzamt« Dippoldiswalde 5 »e T- '«'S .-L s? K 's - - H Z :RL° »g s> (109029) ( 37882) ( 14566) ( 31 336) ( 13596) ( 0) ( 6743) Anzeigenpreis: Dle 4« Millimeter breite - Milllmekerzelk« 8 im Textteil di« SS - Millimeter bretle Millimeterzeile 18 Anzeigenschluß^ 18 Uhr vormittags. Zur Zelt Ist Preisliste Nr. S güttlg - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - mit Zutraaen: einzelne Nummer 10 ; :: Gemelnde-Derban-s-SIrokonw Nr. » - - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 483 - ** 'Postscheckkonto Dresden 12S4S Das erste Gesamtergebnis lag aus dem Wahlkreis Danziger Werder vor; in sämtlichen 102 Bezirken des Landkreises Danziger Werder wurden . zusammen ' 26 344 Stimmen abgegeben. Davon waren gültig 26126, ' ungültig 218 Stimmen. / Es erhielten: Nationalsozialisten 21016 (am 20. Mai ' 1933: 15194), Sozialdemokraten 1635 (3303), Zentrum 2022 ' (2783), Kommunisten 711 (1202), Liste Weitze 413 (682), Liste Pietsch 57 (-), Polen 271 (171). Nach dieser Ausstellung Hal die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei im Wahlkreis Danziger Werder also 88,5 v. H. der abgegebenen Stimmen erhalte«. ' Die Ergebnisse aus allen 61 Bezirken des Wahlkreises Danziger Niederung lauten: Wahlberechtigt 16 299, - abgegebene Stimmen 15 947, davon gültig 15 826, unäültig : 121: davon erhielten: NSDAP 12 918 (11 277), SPD 1561 - (2899), Zentrum 384 (787), KPD 475 (1500), List« Weiße - 421 (752), Liste Pietsch 39 (—), Polen 28 (69).- '' ' . .. Danach Hal die NSDAP in diesem Landwahlkreis 81:62 vom Hundert der abgegebenen Stimmen erhallen. " Flucht des Landesverräters Ä Der frühere Danziger Senatspräsident Dr. RÄ usch ul n a, der wegen schwerer BertrauensbrüchL > arw her" NSDAP ausgeschlossen wurde, ist in der Nacht zum Süttn- - tag aus Danzig ins Ausland geflüchtet. Rauschning hatte' Seitliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Wie der letzte Märzsonnkag, stand auch der 1. April-Sonntag morgens ganz im Zeichen weißer Winterpracht. 3n der 1. und 2. Morgenstunde waren derartige Schneemengen gefallen, daß die Höhe in der 8. Stunde etwa 10 Zentimeter be trug, dle Straßenpassanten tüchtig waten mußten und auch der Schneepflug auf Len Fußwegen in Dienst trat. Die Morgensonne ließ die Schneemassen recht zusammenschrumpfen. Am Nachmit tag regnet« es auch zeitweise. So wat bei uns gegen Abend nicht mehr viel Schnee übrig, aber die Höhen deS Gebirges glänz ten auch dann noch im Schneegewand. Der Zug der Sportler nach dem Skigelände. am Kahleberg und Altenberg war verhältnis mäßig stark, mit der Eisenbahn, bei der allerdings die fahrplan mäßigen Züge ausreichten, mit Buffen, deren Kurse wiederholt mit mehreren Wagen gefahren werden mußten, mit Privatkraft wagen und vielfach auch Motorrädern, Sie Skier quer über den Rücken, gings dem Gebirge zu. Allerdings setzte auch die Heim fahrt ziemlich zeitig eln. 3n der Nähe war besonders die Tal sperre besucht, die wieder bis zum Rande gefüllt ist, so daß daS Waffer auch über Sie Kaskaden strömt. 3m allgemeinen aber war der Berkehr, von der Staatsstraße abgesehen, schwach Dippoldiswalde. Zn einer Kundgebung der Deutschen Arbeitsfront eilten anz Sonntag vormittag Betriebssührer und Gefolgschaften der hiesigen Betriebe wie solcher der umge- bung nach der Turnhalle des Allg. Turnvereins. Die Bühne war mit Hakenkreuzfahnen, Bäumen und Hoheitszeichen entsprechend aeschmückt, Plcckate betonten daS Wollen und Wirken der DAF. Die Kapelle Börner spielte Märsche auf und leitete mit einer Ouvertüre die Kundgebung ein, nachdem eine Ehrenschar der SA und die Fahnen der NSBO und -er DAF einmarschierk waren und Ortsgruppenwart Zimmer den Redner, Pa. Runge, Wurzen, und den Kreisletter Freund, sowie alle Arbeitskameraden begrüßt halte. Nach der Ouvertüre gedachte Orlsgruppenlelter Zimmer der Kameraden, di« mit Einsatz ihres Lebens im Weltkrieg und derer, die für die Wiedererstarkung des deutschen BolkeS gekämpft ha ben. Die Anwesenden grüßten sie in stillem Gedenken mit der erhobenen Rechten, während die Musik das Lie- vom guten Ka meraden spielte. Hiernach sprach Pg. Rung« über den „Sinn der Bertrauensratswahlen". Einleitend wies er. hin, dich, wie im ver gangenen 3ahr«, auch dieses 3ahr am 12. und 13. April die Ver- trauensrakswahlen flattfinden. Wenn diesmal ein« außerordent lich« Propaganda entwickelt werde, so deshalb, um klar zu ma chen, daß -«r Bertrauensrat keineswegs, wie viele noch glaubten, eine Art früherer Betriebsrat sei. Set es früher dem Betriebs rat kaum gelungen, die Belegschaft unter einen Hut zu bringen, fei es heute Aufgab« des Bertrauensrak««, auf engste Gemeln- chaft deSgan ze n Betriebes zu sehen. Er sei nicht dazu da, um die 3nteress«n deS BetrtebsführerS oder der Gefolgschaft zu ver- trekn, um beide Gruppen gegeneinander ausruspielen, sondern er fall« Mittler zwilchen Führer und Gefolgschaft sein. Ein Ver trauensmann kann beiden dienen, wenn er fein Amt richtig auf- faßt als ehrlicher Makler und dafür sorgt, daß -le Voraussrhun- gen einer wirklichen Betriebs gemein) ch a f t vorhanden find. Er muß dafür sorgen, daß jeder deutsch« Betriebssichrer und je der -rutsche Arbeiter eine anständige Gesinnung mitbringt, -aß von vornherein einer im anderen das Gute im Menschen steht: und er muß seine Aufgabe darin sehen, so zu arbeiten, baß der Betrieb al» solcher Nützen davon hak. Und endlich muß er sor gen, daß Ler deutsch« Arbeiter wieder stolz wird, deutscher Arbei ter zu sein. Alle» Uebel kommt aus dem Minderwerttgkelts- -oesübi. Diele Haden noch nicht erfaßt, daß st« gleichwertig sind. 3n Ihnen Len Stolz zu wecken, Ist Aufgabe des Vertrauensrate». Es ist gleich, was «in Mensch verdient, «nr wie er gekleidet ist, wie er seiner Pslicht nachkoMmtz Ist die Hauptsache, Laß er etwas rech te» leistet. Dazu mutz gegenseitig« Achtung enkgegengebrachk wer den. Die DAF führt den Kampf für dle Freiyeit de» deutschen Arbeiters: st« gibt die Richtung an, die Befreiung von d«r Inne ren Knechtschaft, vom 3ch mutz jeder selbst tun. Dielet ist Inner halb der letzten 2 3ahre bester geworben. Früher saßen, -le Faust In Ler Tasche, deutsch« Arbeiter In den Versammlungen und glaubten den Worten nat.-soz. Redner nicht: heute misten sie, daß es der Nationalsozialismus ehrlich meint. Mit KDF gehen deutsch« Arbeiter als Dertreter d«S deutschen Ärbeitsvolkes auf Urlaub, und die ausländischen Arbeiter wollten, wie Dr. Ley be richtet«, nicht glauben, daß nur Arbeiter auf den Schiffen weil ten, dle Madeira anllefen: fl« konnten e» nicht begreifen. Sie mußten sich überzeugen, daß alle», was Emigranten schrieben und sagten, erlogen Ist Auch außenpolitisch Hoven die DertrauenS- raiSwahlen Bedeutung. D«r Fghr«r hat uns die Wehrpflicht wie- derMgeben: Deutschland stehf im Brennpunkt der europäischen I""t1k. Dd» ganze Volk aber steht hinter Ihm und wir «rrel- chen, -ah die anderen «Insehen, »aß Deutschland ohne Gleich- derechtigung nicht leben kann. Der deutsch« Arbeiter, der 1818 die Waffen niederlegte, derselbe hak sie jetzt wieder ausaenom- m-n ohn« die Arbeit der DÄF wäre s°l^«S nicht mSgli^ I«n. Es Ist nichts wie vi«le ann«hmen, Aufgabe der DAF Gelder « nzuheben oder Unterstützungen zu zahlen, sie will nicht» anderes E die große Volksgemeinschaft verwirklichen, eine neu« Gesell- imansordnung bauen, in der der deutsche ArbeitSm«nsch sich wobl Ulk. Dle DAF beschäftigt sich nicht nur mit dem Handarbeiter. Sie weih, daß -er deutsche Arbeiter Im Grunde nicht schlecht ist. tvenn er in marxistisches Fahrwasser kam, nur deshalb, weil sich lE'nernieman» annahm. Da» hat d«r Führer klar erkannt und vem Arbeiter sein besondere» Vertrauen gezeigt, aber auch gekr- daß jeder mit ganzem Herzen für Deutschland einzustehen Ist- Menn nun manche sagen, der Führer sei gut, aber die r Hitler taugen nicht», dann möge jenen gesagt sein, auch -Inen hätten ihr« Pflicht und Schul-I^elt getan. Nötig sei RR- 3 LZ " 2 v, SS o> das Vertrauen, ein Glauben und festes, mutige» Anfassen -dessen, wa» noch bevorsteht. Nicht Immer könne der einzeln» ütt'ver schiedenen Maßnahmen verstehen, weil Ihm der Ueberbllck fehlt, trotzdem müsse er mithelfen, daß untere Nachkommen bessere Le- bensdedinaungen>. haben,M wir. Aufgabe che» VerlrauenSrates -sei et auch, zu sorge«, daß in den Betriebe» eine jLetstungSge- Metnschaft besieht, und aus jedem Arbeiter heraqsgeholt wird, wa» in Ihm steckt. 3st erst Lie ArbeiKlöflMlt — unL-ashof- fenkllch bald — ganz beseitigt, dann Ist e» möglich, jedem den rechten Arbeitsplatz zu geben und den deutschen Arbeiter so zu erziehen, daß daS, wa» ,«r schafft, Qualitätsarbeit ist, daß er der Garant deutsch«» Aufstiegs ist. Der Führer muß hart arbeiten, da» ersehnte Ziel zu erreichen, helfen alle mit, schafft er» In kür zerer Zeit. So gilt e», Hel -er Vertrauensratswahl sich bewußt zu sein, Latz alle Arbeit dahin geht, dem deutschen Arbeiter bes- lere Daselnsbedlngungen zu erringen. Dabei kommt e» auf je den an, kommte» auch darauf an, den inneren Schweinehund zu bekämpfen. „Wenn wir stolz und klar unsere Pflicht erfüllen, dann sind wir die Gestalter unseres Lebens, die Träger de» gro ßen Dritten Reiche»", mit diesen Worten schloß der Redner. Brausend erklang «in dreifache» Sieg-Heil auf den Führer und der Gesang de» Deutschland- und Hoftt-Wrssel-Liedes, worauf die Fahnen hinausgebracht-wurden und Zimmer -le Kun-gebung für geschlossen erklärte. - . Dippoldiswalde. Jni kleinen Saale des Schützenhauses veranstaltete gestern der Geflügelzüchterverein «ine Zuchtstamm- und Bruteierausstellung, die sich be sonders aus Züchterkrelfen eine« guten Besuchs «freute. Es waren gegen 40 Paare unsere» besten Zuchtgefiügel«, Hühner, Gänse und Enten von unseren bekanntesten einhei mischen Züchtern ausgestellt. Auf einer langen Tafel waren sauber in Pappschalen auf Papierspänen ausgelegt, Bruleier ausgestellt. Mit dieser Ausstellung hat der Bereist erstmalig Gelegenheit geboten, beste Zuchttiere außerhalb der großen Jahresausstellung, gewissermaßen in kleinerem Kreise, zu be trachten. — Der Im Fremdenhof „Roter Hirsch" tätige Kellner Walter Thiemann hat ab IS. April da» Kaffeehaus Schwarzgepachtet. Bekanntlich hat Kasfeehausbesttzer Schwarz pachtweise den Ratskeller in Döbeln übernommen. Lau«nst«ln. DI« Angestellten Bruno Lanrlsch und Herbert Nestler d«r Landkrankenkaffe Lauenstein sind verhaftet und dem krchr MWtg in HanM Das vorläufüge Gesamtergebnis der Danziger Volkstagswahlen hiesigen Amtsgericht zugeführk worden. Sie stehen im Verdacht, leit mehreren 3ahren Unregelmäßigkeiten begangen zu haben, durch die die Landkrankenkaffe um erhebliche Beträge geschädigt wurde, - -- . > Freiberg. 3n einem Grundstück auf ter Humboldtstraße ver lor eine Frau beim F«nfi«rputzeN das Gleichgewicht ukd stürzte auS der 2. Etage In die Tiefe: D«r sofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod infolge GenimbruchS feststellen. . Ebersbachs Ein bekehrter Emigrant. Der 23jährige Kommunist Alfred Dom von hier war im März 1933 in di« Tschechoslowakei geflüchtet. Nach langem Um herwandern im Grenzgebiet mußte er, um zu leben, bei außerordentlich ungünstigen Lohnbedinaungen Gelegen heitsarbeit verricht«!. Schwierigkeiten hinsichtlich seiner Wei- terbi>lchäftlgung haben ihn nun veranlaßt, wieder nach .Deutschland zu kommen; er stellte sich der Polizei und wurde vorläufig in Schutzhaft genommen. / Leipzigs Angetrunkener Krafkfährer oer- Haftet. In der Hospitalstrahe wurde ein Radfahrer Wit einem zweirädrigen Anhänger von einem unbekannten Per sonenkraftwagen angefahren und so schwer verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Führer des Kraftwagens flüchtete, konnte aber durch Zufall L«faßt werden. Ein Polizeibeamter sah in der Helter-Blick-Straße einen Personenkraftwagen stehen, in dem der Führer schlief. Da inzwischen dem Beamten bekanntaeworven war, daß «in Personenkraftwagen wegen Führerflucht gesucht wurde, nahm er den Fahrer fest und es konnte einwandfrei fest gestellt werden, daß es sich in dem Festgenommenen um der» geflüchteten Führer handelte. Der Fahrer, der 35>ährige Arthur Müller, Weinligstraße 11, wohnend, hatte seinen Wagen trotz Angetrunkenseins gesteuert. Weitzeritz-Zeilung Tageszeilung imt Anzeiger siir Dip-ol-Iswal-e, Schmiedeberg u. A noch am Sonnabend früh, also unmittelbar vor dem Ab schluß der Danziger Wahlen, in der Presse der Sozialdemo kratie und des Zentrums einen offenen Brief an den Danziger Gauleiter Forster veröffentlicht, der nach Form und Änhält den Tatbestand des Landesverrats erfüllt und sich in keiner Weise von den übelsten Erzeugnis sen der Separatisten und Emigranten unterschied. Es ist bezeichnend, daß er noch vor Beendigung der Dan:' Wahlen durch Flucht ins Ausland die Folgerung aus sei Handeln gezogen hat. Starker Andrang zu den Wahllokalen. ' . , Danzig, 8. April. j Nach einer Woche jubelnder Hochstimmung und einer > tiefergreifenden, unvergeßlichen Feierstunde unter freiem Himmel mit Dr. Goebbels schritt das wider seinen Willer» vom deutschen Mutterland« abgetrennte und zu einer Freien Stadt gemachte deutsche Danzig am Sonntag zur Neuwahl des Bolkstags. Punkt S Uhr früh setzte tn den 188 Wahllokalen in der Stadt Danzig sowie in Zoppot unk» in Den drei Landkreisen Höhe, Niederung und Werder die Wahl mit voller Stärke ein. Bereits kurz nach 0 Uhr stan den tn den meisten Wahllokalen die Danziger Wähler und die Auslands-Danziger-Wähler in langen Schlangen an. um ihrer Wahlpflicht zu genügen. Dieser Andrang hielt den ganzen Bormittag und auch mittags über unvermindert an, so daß in den meisten Wahllokalen um 14 Uhr bereits 60 bis 70 o. H. der Wähler ihre Stimme abgegeben hatten. Da der Gegner erfahrungsgemäß später gern mit Greuel- und Lügenmärchen arbeitet, sei schon setzt festgestellt, daß das Wahlgeheimnis überall mit geradezu peinlicher Ge nauigkeit überwacht wurde. > In Danzig selbst, dessen airlandenumkränzten Häuser im Schmucke unzähliger Hakenkreuzfahnen prangen, herrschte vom frühen Morgen an ein frohes festliches Trei ben. Zahlreiche Umzüge nationalsozialistischer Formationen sowie Sprechchöre und Fanfarenchöre belebten das Stra- tzenbild. Mittags um 12 Uhr fand aus dem Heumarkt eins öffentliche Begrüßunsskundgebung für die in Danzig «in»