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Aelteste Zeitung des Bezirks 101. Jahrgang Montag, am 4. Februar 1935 Nr. 29 Londoner Besprechungen abgeschlossen Medern nichts! gehen.! i te Post nd viel-! Lord — c würde wieder- »deinem ihn er-! >rt, dahi Zeanne'! e keinen wartete chlagcn. gewiß, so voll war der Schützenhaussaal noch nie. Und wie viele Dippoldiswalde! mögen zu Haus das Radio eingestellt haben, um sern vom Gedränge an der Uebertragung teilzu nehmen. So kann man diesmal wohl mit Recht behaupten: Ganz Dippoldiswalde hat's gehört, — aber nicht alle haben es gesehen. 3a, die Aundfunkhörer werden mitunter gar nicht recht gemuht haben, warum das Publikum gar so lu- skig war, besonders beim Auftreten des Humoristen Heine mann, der mit seiner Mimik und seinem Rückstrahler am Rock wahre Lachstürme hervorrief. Ein feines Konzert bot die Kapelle Plietzsch-Marko, die später noch zum Tanze aufsplelte. 3nge Vesten, bekannt aus dem NS-Film „3ch für Dich und Du für mich", der in 14 Tagen in den Ar- Nt-Lichtspielen laufen wird, stand offenbar zu nahe am Mikrophon. Ihr Gesang war in der Uebertragung wesent lich bester zu verstehen, als im Saale. Aber ihre schöne Stimme und ihre ganze Person gewannen die Herzen der Hö rer lm Nu. Weiter wirkten mit die drei Akriyeros, die ihre Akordions tn jeder Welse beherrschten und mit Unter stützung der Kapelle erstklassige Vorträge boten. Nicht ver gessen sei auch das Saxophonsolo Erich Bormanns. Das Saxophon ist in neuerer Zeit wieder in den Hintergrund getreten. Mit Recht, dem Deutschen liegt solche Musik nicht; das schließt aber nicht aus, daß auch ein Vortrag auf diesem Instrument schön sein kann. Und die eigene Kom- positions Bormanns war ohne Frage gut. Etwas Schönes war auch der Gesang von Frida Sonntag, deren Stimme sich noch wesentlich vervollkommnet hat, seit sie hier das erstemal — es war wohl 1931 — auftrat. „Wie der Vo gel im Walde" war eine Glanzleistung, die rauschenden Beifall hervorrief. Und nun zuletzt noch Karl Zimmer mann, der Ansager, der doch eigentlich zu allererst kam und gar nicht koznmen wollte, wenn eine Axt im Hause wäre, weil diese dann „den Zimmermann erspare". Er machte seine Sache ganz vorzüglich, er wußte ja auch zu allererst, was weiter kommen würde. Zwei Stunden „froher Haune" dursten wir durch den Sender Leipzig erleben; wenn er wie der einmal kommt, wir glauben, es gibt wiedev einen so vollen Saal. " ' Glashütte. Tin Lustspiel, war erst im März vorigen Jahres seine Uraufführung im Staatlichen Schauspielhaus in Dresden en Tell^ r Bild-! Diese« Blatt enthält die «mvlchen Bekanntmachungen Ker Amtshauptmannschast, de« Stadtrat« »nd de« . Finanzamt« Dlppoldl«walde daß die len losl! Seitliches mit SWsches Dippoldiswalde. Der Sonntag stand ganz und gar im Zeichen von Sturm und schlechtem Wetter. Zwar war dec Boden wieder gefroren, der Matsch zu Ende, dafür war's glatt. Ein heftiges Winter-Gewitter, das bald nach 7 Uhr am Sonnabend abend über den Erzgebirgskamm zog, hatte uns einen neuen Temperatursturz gebracht, dazu kam dann am Sonntag in der 9. Vormitlagsstunde ein Schneetreiben, daß man nicht 3 m weit schauen konnte. Später brach wohl ab und zu die Sonne durch, doch der Sturm hielt bis zum Abend an, und als er in letzter Nacht nachließ, da kletterte auch die Quecksilbersäule schon wieder über den Nullpunkt hinauf. Für die Sportler bot der Aufenthalt im Gelände keinen rechten Genuß. Auf freiem Lande blies der Sturm, der mitunter Windstärke 8 bis 10 erreichte, bis auf die Haut, trotz aller Kleidungsstücke und machte den Sportbetrieb zeitweise fast un möglich, im Walde war der Schnee vielfach verharscht und die Neuauflage noch nicht genügend. Trotzdem war der Ver- kehr recht stark auf unserer Linie, sowohl auf- wie abwärts, wenn auch von den bereltgestellten Sonderzügen zwei nicht abgelasten wurden. Verkehrsstörungen find auf unserer Linie nicht eingetreten, von Chemnitz aber wird gemeldet, daß 2l Züge Verspätungen von durchschnittlich 12 Minuten hatten. Auch die Wagen der KVG waren bet weitem nicht so besetzt wie sonst. Die KVG hatte obendrein viel Arbeit, die Straßen frei zu halten. Auf der Strecke Kipsdorf—Zinnwald schaffte der Schneeflug immer wieder offene Bahn, die Olbernhauer Linie mußte aber bereits am Sonnabend eingestellt werden. 2m Müglitztale konnten mehrfach Kurse der Post Zinnwald nicht erreichen, sie blieben in Geising liegen. Dazu waren wetter abwärts die Straßen sehr glatt und forderten ganz vorsichtiges Befahren. Trotzdem hat es für Privatkrastwagen manches Unheil gegeben. Schon zeitig kehrten die Sportler wieder heim, hoffend, daß das Wetter nächsten Sonntag freundlicher gesinnt ist. Dippoldiswalde. Mehrfache Unfälle ereigneten sich mit Kraftwagen am gestrigen Sonntag, teils trugen Unverstand, teils Straßenglätte und zu rasches Fahren die Schuld. In der Kurve bei Schlabe in Oberhäslich gerieten mittag« gegen 12 Uhr ein aus Richtung Zinnwald kommender Autobus der KVG und ein dorthin fahrender Personenkraftwagen zusammen. Es entstand Schaden an den Fahrzeugen, Personen wurden nicht verletzt. Schuld am Unfall war, daß die Fahrzeuge ein ander nicht ausweichen konnten, weil ein Personenkraftwagen, ein Dreirad, in der Kurve parkte. Schon der gesunde Menschen verstand sagt, daß man solchen Stellen nicht parken darf, aber auch die neue Reichsverkehrsverordnung schreibt aus- drücklich vor, daß nur zehn Meter außerhalb der Kurve Fahr zeuge ausgestellt werden dürfen. Wenn in solchem Falle, wie hier, den Fahrer eine höhere Strafe trifft, ist das wahlbe rechtigt. — Um 1420 Uhr kam an der (von Dippoldiswalde au» gesehen) ansteigenden Strecke vor dem Rundteil «in nach dem Gebirge fahrender Personenkraftwagen in scharfer Fahrt daher, geriet ins Rutschen, fuhr von der rechten Seite nach der linken Sette und zwängte sich dort zwischen der Paumrelhe und dem aus Dippoldiswalde kommenden Kraft wagen des Dr. Back hindurch, der bereits angehalten worden war, als man dar Unheil kommen sah. Dabei wurden zwei Laumpfähl« umgebrochen und ein Baum beschädigt. Ebenso entstand an beiden Fahrzeugen erheblicher Schaden. Der „Wildgewordene" Kraftwagen raste nun wieder nach rechts und hier über den Graben-in« Feld. Personen wurden nicht verletzt. Die Insassen de» in Richtung Dippoldiswalde fahren den Wagens waren ein Brautpaar samt Trauzeugen, die zur Trauung nach Oberbärenburg wollten, daher die Eile. Sie ließen sich von Mietautobesitzer Neubert an« Ziel bringen. — Fast an der gleichen Stelle ereignete sich um 15,20 Uhr ein zweites Unglück. Der Wagen eines Dresdner Einwohners, der in Bärensels ein Eigenheim besitzt, kam in» Rutschen und fuhr linksseitig der Straße mit dem Kühler an einen 20 Zen timeter starken Kirschbaum, der herausgerissen wurde. Auch hier entstand nur Sachschaden, kein Personenschaden. Mppolbltwalde. Der Mitteldeutsche Rundfunk war am Sonntag im Schützenhause zu Gaste, um von hier aus über den Reichssender Leipzig in alle Welt „Fröhliche Laune" zu verbreiten. Das war etwas Seltsames'für unser Städtchen, und da war es kein Wunder, daß schon um 4 Uhr, der Beginn war 6 Uhr, di« Mrnschen nach der Au« strömten und ein Kampf sich entwickelte, al» die Saaltüren geöffnet wurden. In dichten Reihen saßen die Zuhörer, es mögen an 1300 gewesen sein. Line Schätzung ist schwer, aber das ist ar auch in doch! n mam er nicht te. Und s Haus raß ein che eher! : dieses .Mieren! ternehmc Fächern 7 daran n, deink lfür, daß ziergano benleucr g stand: rchgelber irien- und »ochgelbe h. Ich utc nicht ne es zu- )aß die »eines s und is Stu- er ge- >ar. Ich te ein hinaus, : aufs »rett, da h ein etschen- ier, eine schwarze llle Be- ig ver flog ich nd irrte anzen in der : Welt Was ich gesehen s war I c! Kurz I ich war ! ich ein I da flog I einem f : durch- I >cr doch I mdkam s ,das ich I gedenke, eutcucr , habe? tig wie l Heim, ich das Aber! »de. Ich s Dann Ich noch eel Ich nachts, ange ich en seine -sseu." «rlebte, wurde am Sonnabrnd Son Mitgliedern der Genossen schaft deutscher Bühnenangehörkger einer dankbarer Zuhörer gemeinde im Saale des Fremdenhose» „Stadt Dresden" ge boten. Es handelt sich um das dreiaktige Lustspiel „Weh dem, der liebt", von Fedor von Zobeltitz. Vor Beginn des Spieles nahm Spielleiter Piccoli Gelegenheit, nach seinen Begrüßungs- Worten Erklärungen über Zweck und Aufbau der Organisation der deutschen Bühnenangehörigen abzugeben. Vonden 16000 Bühnenangehörigen und Künstlern wären nur etwa 4500 in gesicherter Stellung und ungefähr 2000 an sogenannten Wanderbühnen engagiert. Für die Gastspiele auffahrenden Wanderbühnen stelle das Reich Geldmittel zur Verfügung, um einerseits die Künstler zu unterstützen, anderseits den Be wohnern der kleinen Ortschaften, nicht zuletzt des Grenzlandes, erstklassige theatralische Kunst für verhältnismäßig wenig Geld zu bieten. Alle drei Akte und das Nachspiel waren voll spannungsvoller Momente, die die Heiterkeit der Zuschauer hervorrlefen und vollste Zufriedenheit des Publikums mit Aus wahl des Stückes und Besetzung der Rollen erkennen ließen. So gesellte sich bei den Veranstaltern am Schluß des Abend» zu dem Gefühl der finanziellen Sicherung der Ausführung noch dasjenige der Befriedigung, auch in ideeller Hinsicht. Dta«tztttr. Aufgeboten wurde der Uhrmacher Mar Gott fried Müller—Glashütte mit der Wirtschaftsgehilfin Liddy Alma Petzold—Fürstenwalde. Ma-IMke. 2m 86. Lebensjahre starb in Niedrrlößnitz der einstmals hier ansässige Inhaber der feinmechanischen Werke C. H. Wolf (Inhaber Fr. Böteführ) Franz BStefÜhr. Radeberg. Am Donnerstagnachmittag stürzte in dem im Rödertal gegenüber der Tobiasmühle gelegenen Steinbruch der 38 Jahre alte Schachtmeister Lehnert aus Ullersdorf aus einer Höhe von 6 Metern ab. Mit einem Schädel- und einem Rippenbruch muzte er ins Radeberger Krankenhaus einge- liefert werden. .. Wetter für morgen: (Meldung -es ReichSwetkerdixnstes: AuSgabeork Dresden) Wechseln- bewölkt, meist nordwestlich« bis nördlich«, böig» Winde und einzelne Schneeschauer. Temperatmen sinkend; In» Flachland« nachts leichter Frost. Entschlossenheit,, sowohl mit Bezug auf die Probleme ihrer! eigenen Länder, als auch die des Völkerbundes, eine Poli-! tik zu verfolgen, die von denselben Methoden der Versöh nung und der Zusammenarbeit eingeaeben ist. Mit Bezug auf die vor kurzem in Rom erzielten fran zösisch-italienischen Vereinbarungen haben! die britischen Minister im Namen der britischen Regierung! herzlich die Erklärung begrüßt, durch die die französische! und die italienische Regierung ihre Absicht erklärt haben,! die traditionelle Freundschaft zu entwickeln, die die beiden Nationen vereint, und haben die britische Regierung mit der Absicht der französischen und der italienischen Regierung assoziiert, in einem Geist gegenseitigen Vertrauens in der^ Aufrechterhaltung allgemeinen Friedens zusammenzuwir-! ken. Die britischen Minister haben die Glückwünsche der britischen Regierung zum Abschluß des Abkommens von! Rom über Mitteleuropa ausgedrückt und haben fest gestellt, daß als eine Folge der Erklärungen, die von der britischen Regierung im Zusammenhang mit den Regie rungen Frankreichs und Italiens am 17. Februar und am 27. September letzten Jahres abgegeben worden sind, die britische Regierung sich als unter den Mächten befindlich betrachtet, die, wie dies in dem Abkommen von Rom vor gesehen ist, gemeinsam beraten werden, wenn die Unab hängigkeit und Integrität Oesterreichs bedroht werden. > ' ! Die britischen und französischen Minister hoffen, daft der ermutigende Fortschritt, der so erzielt worden ist, jetzt! mittels der direkten und wirksamen Mitarbeit! Deutschlands fortgesetzt wird. Sie stimmen überein, daß weder Deutschland noch'irgendeine andere Macht, deren Rüstungen durch die Friedensverträae bestimmt wor den sind, berechtigt ist, durch einseitige Aktion diese Ver pflichtungen abzuandern. Aber sie stimmen weiter darin überein, daß nichts zur Wiederherstellung des Vertrauens und der Aussichten des Friedens unter den Nationen mehr, beitragen würde, als eine allgemeine Regelung,! die frei zwischen Deutschland und den ande-! renMSchten abgeschlossen wird. Diese allgemeine Rege lung würde Vorsorge für die Organisation der Sicherheit! - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - - mit Zutrauen; einzelne Nummer 10 - - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 z Postscheckkonto Dresden 12S48 L. ....... .r Die englisch-französische Vollkonferenz wurde am Sonn tag um 17,30 Uhr (MEZ) in Abwesenheit des Ministerprä sidenten Al and in, der noch in Farnham Park mit Neville Chamberlain und Runciman über Wirtschaft»- und Ainanzfragen verhandelt, wieder ausgenommen und bereits um 18,45 Uhr endgültig beendet. Vor der Wiederaufnahme der formalen Verhandlungen am Sonntagnachmittag herrschte in den an der Londoner Konferenz beteiligten oder interessierten Kreisen eine fieber hafte Tätigkeit. Die Aussprache zwischen Laval und dem italienischen Botschafter G r a n d i, die um die Mittagstunde stattfand, dauerte fast eine Stunde. Die Vorsprache Grandis war eine logische Folge der zwischen England und Frank reich bisher erzielten Abmachungen und es war bereits am Sonnabend mitgeteilt worden, daß die in der Hauptsache hieran interessierten Regierungen um Stellungnahme und Äückäußerungen gebeten werden würden. In englischen Kreisen wird angenommen, doß die Unterredung zwischen Laval und Grandi zum wesentlichen Teil der Erörterung des geplanten Luftfahrtabkommens sowie den Rückwirkun gen der getroffenen Vereinbarungen auf die römischen Pakte gewidmet war. Die amtliche ErNörung Ueber die Besprechungen wurde folgende Mitteilung veröffentlicht: Der Zweck der in London erfolgten Zusammenkunft »wischen den britischen und französischen Ministern war, den Frieden der Welt durch engere Zusam menarbeit in einem Geist freundschaftlichsten Vertrau ens zu fördern und die Neigungen zu beseitigen, die wenn ihnen nicht Einhalt geboten wird, dazu angetan sind, zu einem Rüstungsrennen zu führen und die Kriegsgefah ren zu vermehren. Mit diesem Ziel haben sich die britischen und die fran zösischen Minister an eine Prüfung der allgemei nen Lage gemacht; sie nahmen die besonders wichtige Rolle zur Kenntnis, die von dem Völkerbund bei den kürz lichen Regelungen gewisser internationaler Probleme ge spielt worden ist, und begrüßten die erfolgreichen Ergebnisse als Beweis des versöhnlichen Geistes aller der Regierungen, die an diesen Regelungen teilnehmen. Sie erklären ihre eitzeriy-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. Anzeigenpreis: Dl« 40 Millimeter breit« - MUttmeterzette 0 HA im Textteil die VS - Millimeter breit« MillimekerzeUe 18 j Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag-. Zur Zett ist Preisliste Nr. 3 gültig