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WeiszeritzJeitung Tageszeitung uns Anzeiger für Dippolöiswalüe, Schmieöeberg u. A. - BezimSprelS: Für einen Monat 2.— NM - - mit Zutragen: einzelne Nummer 1V Rpfg. - - u Gemelnde-Verbands-Girokonko Nr. 3 :.- - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 12S48 ................ ; Netteste Zeitung des Bezirks Dieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachnngea ter Amtlhaoptmannschaft. ter Stattrat« mit der Finanzamt« Dippoldirwald« Nnzeigenpmtr: Dl« 4« Millimeter tmW» - Milllmrlerzelle t Rosa.; Im Terttett dl« W - Millimeter breit« Mmlmeterzetl« 1t Mpsh. j Anztigenschluh 10 Uhr vor». Zur Zeit «st PreiStiste Nr. 8 gttlklg. Nr. 2 Donnerstag, am 3. Januar 1938 101. Jahrgang Seitliches und SiMches Dippoldiswalde. Schwere graue Wolken standen gestern den ganzen Tag am Himmel und ab und zu regnete es auch. Gegen Uhr nachmittags zog eine besonders dunkle Wolkenwand im Westen hoch und es blitzte mehrmals nach jener Richtung. Dar nach erfuhr die Temperatur weitere Abkühlung. In der Nacht kam die Quecksilbersäule nach langer Zeit wieder einmal nahe an den Gefrierpunkt. Niederschläge fielen zeilweise als Schnee. Dächer zeigten sich am Morgen stellenweise mit Schnee bedeckt. Das rechte Winterwetker ist es aber immer noch nicht. — Ferienfahrt „Kraft durch Freude". Vom 20. l.—27. I. fahren unsere Arbeitskameraden mit „Kraft durch Freude" ins Fichtelgebirge! Zu dieser Zeit kann sicher mit guten Schneeverhältnissm gerechnet werden, so das; auch die Wintersportfreunde auf ihre Rechnung, kommen. Meldungen spätestens bis 5. I. an die Oriswarte „Kraft durch Freude". — Uns wird geschrieben: HI.-Führer feiern Jahreswechsel! Am letzten Tage des Jahres 34 trafen sich die Führer der Hitler jugend im Bann 216, um den Jahreswechsel gemeinsam zu ver bringen. Die HI-Führer verbrachten das Jahr 1934 als Gemein schaft einer starken Jugend — das Jahr 1935 soll mit dieser Ge meinschaft beginnen. In der Jugendherberge wird die letzte Mahl zeit eingenommen — dann beginnt der Marsch. Gemeinsame Marschtritte bringen uns näher und näher — gemeinsame Lieder lassen uns fühlen — wir sind eins — sieghafte Jugend kommen der Zeit! So marschieren wir — Stunde um Stunde — wir sehen uns einmal hin — wir lernen ein neues Lied — eine halbe Stunde scherzen wir — dann geht es weiter im Marsch! Wir kommen an Gasthäusern — Hotels vorbei — wir sehen in den Orten hin ter einfachen Gardinen bescheidene, aber glückliche Menschen am Weihnachtsbaum stehen — und das Lied ertönt: Wir ziehn aus stillen Wegen, die Fahne eingerollt — es rinnt so leis der Re gen ... Es wird Mitternacht — wir stehen im Kreise — zu uns spricht der Bannführer — eng mit der Natur verbunden, fin den wir den Kontakt mit deutschem Wsesen. „Das vergangene Jahr war ein Jahr der Leistung — das kommende Jahr mutz er höhte Leistung bringen und es mutz ein Jahr der Treue und Ehre werden. Ruhig hören wir zu — durch nichts werden wir abge lenkt — der Wind pfeift durch die Bäume — die letzten Minu ten des alten Jahres vergehen — es mutz noch mehr gearbeitet werden, jeder an sich selbst ... da ertönen die Glocken des Dor fes — der Wind trägt ihren Klang zu uns und das Treuegelöbnis der Führer klingt hinaus in die Welt. Weiter geht der Marsch — Schweigemarsch ist befohlen. Wir nähern uns dem Ork — der Klang der Glocken wird stärker — da ertönt von einem Kamera den im letzten Glied angestimmt ohne Kommando wuchtig und stark das Lied: Die Glocken stürmten vom Bernhardskurm .... — weiter geht es im Marsch — kein Wort wird gesprochen — Kampflieder werden anaestimmt — so marschieren wir in das neue Jahr. 3 Stunden sind es noch, die wir marschieren müssen — aber alle sind wir von einer stillen inneren Glut getragen, die niemand ermüden lässt — wir sind nicht ins neue Jahr hineinge- träumt — wir sind hineingestürmt — denn wir wissen — der Sieg kst unser! Kameraden, die Trompete ruft, heute heißt es wan dern . . . Als wir in der Jugendherberge in die Betten finken, fühlen wir eins — uns bindet nichts Aeuherliches, uns alle bin det der Glaub« an unseren Führer. Dieser Glaube läßt uns stark sein zum Kampfe auch im neuen Jahr — durch Kampf zum Sieg! V>Obercm«dorl. Ein Motorradfahrer mit Beifahrer auf dem Soziussitz, der 'von Dippoldiswalde kommend nach Hermsdorf i.E. fahren wollte, verpatzte — es war gegen 3/410 Uhr abends — infolge der unsichtigen Luft an der Naundorfer Brücke die Einfahrt in die Eadisdorfer Straße und fuhr an das Brückengeländer an. Infolge der hohen Geschwindigkeit durchbrach das Motorrad das Brückengeländer und stürzte in die Weitzeritz, die beiden Fahrer aber wurden vom Rade herabgedrückt und auf die Strotze geworfen. Sie wurden nur leicht verletzt. OWW ^7^ , „ . X Höckendorf. DasfGem'eindeverordnetenkollegtUM hielt am vergangenen Freitag im Sitzungszimmer des Ge meindeamtes seine letzte Sitzung im verstossenen Jahre ab. Anwesend waren sämtliche 7 Gemeindeverordneten, Vorsteher Bürgermeister Thetz, SA-Truppsührer Ullmann und Schrift führer Schubert. Zu Punkt 1 wurde dem Gesuch Reinhard Fleischers von hier Nr. 38, in das bisher mit seinem Vater Robert Fleischer bestehende Feldpachtverhältnis eintreten zu dürfen, stattgegeben, nachdem Fleischer Sen. sein gesamtes An wesen an seinen Sohn verkauft hat. Grundsätzlich war das Kollegium damit einverstanden, daß in Höckendorf eine un entgeltliche Schulkindermilchspeisung durchgeführt wird und die Gemeinde zu den entstehenden Kosten, bis Ende März anteilig mit der NSV. beiträgt. Zum letzten ösfentlichen Punkt beschlossen die Verordneten, den Gliederungen der NSDAP. (HI-, BdM. usw.) Räunie in unserer Bolksschule zu den üb lichen Bedingungen zu überlassen. Eine Entschädigung soll zu nächst nicht gezahlt werden. Zur Entrichtung von Lichtgcld — es wurden pro Abend 30 Pfg. festgesetzt — sind dir be treffenden Verbände nach dem Beschluß der Verordneten un bedingt verpflichtet. Im darauffolgenden nichtöffentlichen Teil fand auch die Wahl des neuen Gemeindestratzenwärters statt. Von den 12 hiesigen Bewerbern wurde einmütig der Pg. Martin Baumgart von hier Nr. 1 gewählt. U. a. wurde auch Was wird in Rom beschlossen? Laval erhält unbeschränkte Vollmacht — Oesterreich als Tauschwert für Abessinien? Pari», 3. Januar. Rach Beschlußfassung des französischen Blinisterrales begibt sich Außenminister Laval am heutigen Donnerstag abend zu Verhandlungen mit der italienischen Regierung nach Rom. Vor seiner Abreise hatte Laval Besprechungen mit dem italienischen Botschafter in Paris und dem stän digen Vertreter Österreichs beim Völkerbund, Baron Pflügl. lieber die Reise Lavals wurde vom französischen Außenministerium folgende amtliche Mitteilung bekanntge geben: „Auf Einladung der italienischen Regierung wird sich Außenminister Laval am Donnerstagabend um 20.30 Uhr nach Rom begeben, wo er wichtige Besprechungen haben wird, die beide Länder interessieren und die sich auf allgemeine politische Fragen als Abschluß der Besprechun- igen beziehen, die in der letzten Zeit aus diplomatischem Wege gepflogen worden sind." Ueber das Thema der römischen Aussprache geben die Äußerungen der Pariser Presse einigen Aufschluß. Die Ansichten über den Fortgang der Verhandlungen sind ziem lich geteilt. Während der „Paris Soir" in einem Artikel erklärt, daß der italienische Botschafter Laval aus die Un möglichkeit für Mussolini hingewiesen habe, das sogenannte österreichische Protokoll in der von der franzö sischen Regierung oorgeschlagenen Fassung zu unterzeichnen, will der Berichterstatter des gleichen Blattes in Rom mel den können, daß eine Verständigung nach dieser Richtung so gut wie erzielt sei. Aber auch der römische Berichterstat ter des „Paris Soir" muß zugeben, daß die Verhandlungen über einen allgemeinen Freundschafts- und Beistandspakt zwischen sämtlichen Donaustaaten noch kein Ergebnis ge zeitigt hätten. Rach dem „Oeuvre" sollen Oesterreichs Vertreter dein französischen Außenminister zugestanden haben, daß sich Oesterreich mit der Teilnahme der Nachfolgestaaten an dem Garanllepakt absinde. Sie sollen jedoch ihre Opposition gegen die Beteiligung von Staaten aufrechterhalten haben, die nicht Großmächte und nicht geographische Rachvarn Oesterreichs sind. Iranzösischerseits wolle man allerdings diesen Einwand nicht als endgültig gelten lassen. Gewissen Gerüchten zufolge, die der „Petit Parisien" wiedergibt, soll Italien jetzt sogar Vorschlägen, daß außer Rumänien noch ein anderer Staat, der nicht geographischer Nachbar Oesterreichs ist, nämlich Polen, an dem Garantie-> pakt beteiligt werde. An sich, so bemerkt das Blatt, wäre die polnische Teilnahme nicht nachteilig, aber es sei schwer zu begreifen, wie Polen dies« neuen Verpflichtungen mit! denjenigen in Einklang bringen könnte, die es mit Deutsch-! land verbänden. Die unerwartete Festsetzung der Abreise des franzö sischen Außenministers nach Rom wird in Pariser politischen Kreisen lebhaft begrüßt. während des Ministerrats», der dem französi schen Außenminister unbeschränkte Vollmacht für die Fort führung der Verhandlungen mit Italien erteilte, wurde Laval fernmündlich abaerusen; er empfing sofort den italie nischen Botschafter. Rach einer kurzen Unterredung mit ihm setzte sich Laval fernmündlich mit dem französischen Botschafter in Rom in Verbindung. Kurz daraus folgte Ser Besuch des österreichischen Vertreters beim Völkerbunds pflüget, im Auswärtigen Am» in Paris. Da gleich darauf die Reise Lavals nach Rom angekün digt werden konnte, nimmt man in unterrichteten «reisen an, daß die Beanstandungen der wiener Re gierung wegen der Beteiligung der Nachfolgestaaten an dem Garantiepakt zurückgezogen oder jedenfalls nicht mehr in dem bisherigen Umsang ausrechterhalten werden. Laval teilte bei der Bekanntgabe der kurzen Mitteilung über seine bevorstehende Reise mit, daß das Programm seines Aufenthaltes in Rom noch nicht endgültig festgelegt sei; im Lause des Tages dürste das Protokoll aber ausge arbeitet werden. Ueber denJnhaltderpolilifchenlleberein- kunst ist bisher nichtsbekanntgeworden. Man rechnet damit, daß da» Geheimnis vor der Unterredung zwischen Mussolini und Laval nicht gelüstet werden wird. Ls ist nicht ausgeschlossen, daß lm Gegensatz zu dem bisher stets als Vorbedingung für das Zustandekommen der Un terredung geäußerten Wunsch, schon vorher ein festumrls- senes Abkommen zu erzielen, noch einige Punkte ossenge blieben sein mögen. Noch vor dem entscheidenden Ferngespräch zwischen Rom und Paris hatte sich die halbamtliche französische Nach richtenagentur Havas aus London melden lassen, daß die englischeRegierung nicht zögern würde, ihren Ein fluß in Rom im Sinne einer Vermittlung geltend zu über die Einstellung einer neuen Kraft in der Gemeindever waltung beraten worauf Vorsteher Bürgermeister Thetz einen kurzen Ueberblick über die in den letzten Jahren erfolgten Zuzüge gab, für die Gemeinde vielfach Wohlfahrts- auswendungen zu leisten hatte. Bürgermeister Theß erklärte weiter, daß ein Verwaltungsbericht Ende Januar folgen werde. Ueber die wichtigsten Sachen im Geschäftsjahr 1034 erstattete er bereits Bericht. Schließlich dankte er allen Verordneten für die im verflossenen Jahre geleistete Arbeit und brachte seine besten Wünsche für das kommende Jahr zum Ausdruck. Er gedachte auch unserer beiden Ehrenbürger: Des verstorbenen Reichspräsidenten und des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler. Mit einem dreifachen Sieg-Heil aus unseren Führer wurde die Sitzung geschlossen. Höckendorf. Nach Erreichung der Altersgrenze ist Gememde- ftrahenwärter EmilRichter am 31. Dezember in den Ruhe stand getreten. Er hat bei der Gemeinde Höckendorf 24 volle Jahre feinen Dienst verrichtet. Mit seinen Leistungen war die Gemeinde jederzeit zufrieden. Aus diesem Anlasse wurde ihm von der Gemeinde ein Geldgeschenk überreicht: auch die Beamten der Gemeindeverwaltung beglückwünschten ihn und erfreuten ihn durch ein Geschenk. Glashütte. In der 7. Abendstunde des Mittwoch wurde plötz lich durch Alarmsignal die Feuerwehr zusammengerufen. Auf merksame Passanten halten im Schlafzimmer des Bäckerober- Meisters Georg Lehmann einen Brand wahrgenommen. Eine Decke, die zu nahe am Ofen aufgehangen, hatte Feuer gefangen. Der in der Nähe befindliche Türrahmen war bereits in Brand ge raten als der Meister und andere durch die Meldung der Haus bewohner aufmerksam gemacht, eingriffen. Noch vor Eintreffen der Wehr war der Brand gelöscht. Auch die Motorspritze der Osihushenrich-Merk- war sogleich erschienen. Glashütte. Für das Schuljahr 1035/36 sind an der Uhr macherschule in beschränktem Maße Freistellen für Uhrmacher bezw. Mechaniker zu vergeben. Gesuche sind bis 15. Januar ^Liebstadt Am Sonntag in den zeitigen Vormittagsstunden befand, von einem jungen Mann überfallen. Nach längerem Kampfe, bei dem das Mädchen dem Burschen schwere Kratzwun- den Im Gesicht beibrachte, wurde durch «Inen vorüberkommenden Motorradfahrer der Unhold gestört. Leider konnte er im nahen Walde verschwinden. Auch ein Polizeihund verlor die Spur wie der. Am Montag wurde der aus Pirna stammende Bursche in Liebstadt wieder gesehen und es gelang, Ihn festzunehmen. Er ge stand die Tat ein und wurde auch bei einer Gegenüberstellung von der Ueberfallenen wiedererkannt. tzainsberg. Infolge der günstigen Witterung sind die Arbei ten zum Ausbau der reichlich 790 Meter betragenden Verläng«- runMtrecke -er Straßenbahnlinie 22, die künftig in der Nähe des Rathauses der früheren Gemeinde Eoßmannsdorf und -es Hallepunktes Hainsoerg-Süd der Schmalfpurllnie Hainsberg- Kipsdorf Ihre Endhaltestelle haben soll, auf einer größeren Teil strecke schon fast fertiggestellk. Die Restarbeiten dürsten noch einige Wochen In Anspruch nehmen, so -ah gegen Ende dieses Monats mit Inbetriebnahme der Verlängerungsstrecke gerechnet werden kann. Tharandt. In einjähriger emsiger Arbeit ist außerhalb der Stadt an der Klippermühlc mit 16 Siedlerstellen In acht Doppel häusern eine Stadtrandsiedlung entstanden. Auf einer sonst we niger beachteten Höhe mit schönem Fernblick haben sich erwerbs lose Volksgenossen niedergelassen und ein eigenes Heim gebaut, in dem sie und ihre Familien gesund und gut in größter Natur- vcrbundenheit leben können. Dresden. In der Pfoünhauer Straße wollte am Mitt wochnachmittag ein Fernlastwagen, der sich mit einer Straßen bahn auf gleicher Höhe befand, einen vor ihm fahrenden Radfahrer überholen. Als der Lastwagenzug zu diesem Zwecke nach der Straßenmitte bog, stieß er mit dem in gleicher Rich tung fahren Etraßenbahnzug zusammen. Dabei wurde die vordere Plattform des Straßenbahnwagens stark beschädigt. Die beteiligten Personen kamen mit dem Schrecken davon. Wetter für morgen: Vorwiegend wolkig, Im Flachland Temperaturen um Null grad, lm Geblrge anhaltend leichter bis mäßiger Frost. Leichte Niederschläge, meist In Form von Schnee. Nordöstliche bis süd östlich« Winde. >