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Frage uns Antwort Gemeinnütziger Mtgeber für jedermann Vediognagen filr di» Seanttdorümg da« Anfragen: Der weitaus größie Tei! der Frapcn wird schrisM» Seaniwortet, da ein Abdruck aller Antworten Äiamlich unnröxL^ tk Deshalb muß jede Anfrage die genaue Anschrift des Fragestellers enthalten. Anonyme Kragen werden grundfätzlich ' nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher diese: Beilage ist, sowie als Portoersatz der Betrag von s« Rpf. ! belzufügeL Für jede weitere Frage, auch desselben Fragestellers, sind gleichfalls so Rpf. mitzusenden.. Anfragen, denen zu wenig Porto beigesügt ist, . werden, zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet ist. Im Briefkasten dieser landwirtschaftlichen Beilage können nur rein landwirtschafttiche «ad »«mittelbar einschlägig« Fragen behandelt werden; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser Beilage anpa'jen, wird Auskunft keinesfalls erteilt. Die Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Die Schriftleitung Frage: Schwindlige Mastschweine. 2n "unserer Schweinemästerei haben wir die Feststellung gemacht, Lüg die Schweine setzt schwindlig werden.' Die Gewichtszunahme ist eine geringe und die Freßlust dementsprechend auch gering; sie halten den Kopf schief und drehen sich einige Male im Kreise, als ob sie taumelig wären. Auch Todesfälle sind zu verzeichnen. Wir füttern die 75 kg schweren Tiere wie folgt: Fischmehl 3 «/o, Kreide 1 Kalk 1 »/<>, «and 1 °'o, Weizenkleie 15 °/°, Roggenbollmehl 15 v°, Gerste 64 °/°. L. in Ey. Antwort: Die Krankheitscrscheinungen bei den Schweinen können bakteriellen Ur sprungs sein oder aber mit der Fütterung in Zusammenhang stehen. Bei der infektiösen Gehirn- und Gehirnhautentzündung z. B. ist Bewußtsein und Empfindung der Tiere herab gesetzt. Der Gang wird unsicher und taumelnd. Einzelne Tiere führen Drehbewegungen aus, andere zeigen große Unruhe, selbst Tobsuchts- anfülle werden beobachtet. Aufklärung kann Lie bakteriologische Untersuchung eines ver endeten Tieres in einem Ticrgesunüheitsamt geben. Die Behandlung der erkrankten Tiere hat in kalten Begießungen der Schädelgegcnd wnd in einem kräftigen Aderlaß zu bestehen. Die Krankheit der Tiere kann aber auch mit Ler Aufnahme von Giften oder verdorbenen Futtermitteln in Zusammenhang stehen, die vorwiegend auf das Zentralnervensystem wirken. Aehnlich wirken auch brandpilzbefallenes und mutterkornhaltiges Futter u. a. m. Eine Prüfung Les gereichten Futters ist daher an- grzeigt. Lk. Frage: Hund hat Bauchwassersucht. Mein zehnjähriger Rottweiler leidet nach Ansicht des Tierarztes an einer durch ein Herzleiden ver ursachten Bauchwassersucht. Da der Hund wenig Appetit hat, ist er schon sehr abgemagert. Der Tierarzt meinte, die echten Hunde werden nicht fo alt wie die Firköter. Verschiedene an gewandte Mittel haben nicht geholfen. Wie kann das Wasser beseitigt werden? Sch. in L. Antwort: Die Prognose ist bei Bauch wassersucht fast immer ungünstig zu stellen, höchstens bei jungen Hunden ist sie günstiger. Wenn Fhr Tierarzt behauptet, daß echte Hunde nicht so alt werden wie unechte,- so darf man diesen Satz durchaus nicht verallgemeinern. Es gibt auch Rassehunde, die sehr alt werden. Jedenfalls gilt gerade der robuste Rottweiler als eine sehr zähe Hunderasse. Am schnellsten können Sie die Wasseransammlung in der Bauchhöhle durch Punktion entfernen, aber die Besserung ist nur vorübergehend. Zur Kräftigung des Organismus müssen Sie haupt sächlich trockene, eiweißreiche Nahrung füttern (Fleisch, Eier, Brot, Hülsenfrüchte) und die Wasseraufnahme möglichst einschränken. Zur Herzstärkung geben Sie täglich zwei dis drei Eßlöffel eines Aufgusses von 1 g Digitalis- blütter auf 100 g Wasser. Bet. Frage: Kaninchen leiden an Schnupfen. Meinen Kaninchen fließt,feit einiger Zeit eine weiße Flüssigkeit aus det Nase. Kann es sich um Erkältung handeln? * M. G. in D. Antwort: Die Tiere leiden an Schnupfen, und zwar an der gefährlichen und ansteckenden Form. Er ist im höchsten Grade ansteckend. Daher müssen die gejuudeu Tiere sofort von den kranken getrennt werden. Ställe und FuttergerSte sind zu desinfizieren, ehe gesunde Tiere wieder m den Stall der kranken gebracht werden, und zwar mit einer Lhinosollösung. Ob eine Heilung möglich ist, läßt sich wegen der anscheinend schon längeren Dauer der Krankheit nicht entscheiden. Schlachten Sie einmal ein krankes Tier. Finden sich in der Leber des Tieres kleine, gelbe Knötchen, dann handelt es sich um Kokzidiose-Schnupfen. 2n diesem Falle ist eine Heilung ausgeschlossen. Töten aller kranken Tiere in diesem Falle; gesunde Tiere müssen beobachtet werden. Sonst geben Sie den Tieren eine kleine Gabe Tar tarus emeticus v 4 ein. Die Nase wird mit lauwarmem Wasser gereinigt und mit Coryza- Serol behandelt. Tritt keine Besserung ein, so schlachten Sie am besten die kranken Tiere. Kokzidiosekranke Tiere dürfen nur gekocht gegessen werden; am besten beseitigt man die- elden. Frage: Kartoffelfchorf. Die angepslanz- ten Industrie-Kartoffeln zeigen, wie an den bei- gefügten Proben zu sehen ist, eine völlig an gegriffene Oberfläche. Der Boden war zunächst mit Pferdedüngcr gedüngt. Ich habe dann Sackkalk und später etwas Thomasmehl ge- streut. Ick bitte um Auskunft, worauf dieser Schaden zurückzuführen ist, und ob man, ohne größeren Schaden befürchten zu müssen," im nächsten Jahre wieder Kartoffeln anpflanzen kann. Ferner bitte ich um Rat, wie das Land vor dem etwaigen Wiederanpslanzen mit Kar toffeln zu behandeln ist. 2. W. in M. Antwort: Die eingeschickte Industrie- Kartoffel zeigte die charakteristischen Krank heitserscheinungen des Kartoffelschorfes, der fälschlich auch Krätze genannt wird. Er tritt als Flach-, Buckel- und Tiefenschorf auf. Die kranke Knolle zeigte oen Tiefenschorf. Ver- uriacht wird diese Schalenkrankheit durch einen mikroskopisch kleinen Pilz (Strahlenpilz), der überall im Boden vorkommt, aber erst durch Kalkung zu kräftigster Ledensbetätigung an geregt wird. Geschmack, Gesundheit und der Saatgutwcrt leiden nicht durch die Schorfkrank heit. Sie ist hauptsächlich ein Schöncheitsfehler, der allerdings zur Folge hat, oaß die Händler schorfige Kartoffeln zu Speisezweckcn nicht rb- nchmen, da der Städter sie nicht kaust. 2n der eigenen Küche läßt sich die schorfige Kar toffel ohne jedes Bedenken verwerten. Be kämpfungsmittel: Der Gatten ist jctz. im Herbst tief umzugraben, damit der Kalk recht tief zu liegen kommt Eine Stallmistdüngung erhält das neue Kartoffelstück nicht. Statt dessen ist eine Kunstdüngergabe wie folgt an zuwenden: Die Knollen werden wie üblich ge pflanzt. Wenige Tage nach dem Pflanzen werden am je 25 gw Land als Kopsdünger ausgestreut 1 kg Superphosphat, Vr kg Kalium sulfat und Vs kg schwefelsaures Ammoniak. Die drei Kunstdünger kömien vor dem Aus streuen zusammengemischt werden. Der Kunst dünger macht den Boden säfwach sauer, wodurch die Lebenstätigkeit der Schorfpilze stark ge schwächt wird. 2n zwei bis drei Fahren erhält man durch dieses Pflanzverfahren wieder ge sunde Knollen, geringer Besall macht sich nach Jahren immer wieder mal bemerkbar, besonders bei langanhallcnder trockener Witterung. Als weiteres Mittel cmpschicn wir, statt der schors anfälligen Industrie Böhms Ackersegen zu pflanzen. Deren Knollen schmecken gut; die Sorte ist gegen Schorf sehr wenig empfänglich und gibt sehr hohe Erträge. 0r. E- Frage: Düngung eines Hausgattens mit Torf und Kalk. Mein tzausgartcn von sechs Ar ist schwerer, fetter Lehmboden und schwer zu bearbeiten. Welche Dünger muß ich anwenden, um den Boden zu einem Gartenbodcn zu machen? Mist und Jauche stehen genügend zur Verfügung. Ist Torf und Kalk für diesen Boden geeignet? Wann muß ich diesen in den Boden dringen? Das Grundstück mar bis 1932 Ackerland. Es gediehen auf ihm alle Feld- friichtc. T. T- in G. Antwort: Torfmull und Düngekalk eignen sich für schweren Lehmboden vorzüglich. Torsmull können Sie, je nach dem Vorrat, bis 5 am hoch auf den Boden bringen, Düngekalk oder Kulkmsrgel je Quadratmeter 500 g. Diese beiden Düngemittel werden im Herbst mit ein gegraben. Im Winter übergießen Sie das Land dann mit Jauche, und zwar für Kohl, Gurken, Tomaten. Spinat, Sellerie und Kartoffeln stark, während für Mohrrüben, Zwiebeln, Erbsen und Bohnen sowie für die meisten Blumen eine schwache Iauchegabe genügt. Außerdem ist noch Holzasche ein sehr gutes Mittel, den Boden locker zu machen. Den Stalldünger geben Sie 'zu den erstgenannten Gemüseatten im ver- rytteten Zustande im Frühjahr vor der Be stellung in den Boden. Zu diesem Zwecke packen Sie den Dünger jetzt in flache Haufen und lassen ihn bis dahin liegen. Rz. Frage: Speckkäfer. Die beifolgenden Käfer halten sich im Wollteppich auf, in den sie Löcher fressen. Außerdem gehen sie auch an Schinken. Hier halten sie sich jedoch nur in der Fettschicht auf, ohne tief einzudringen. Wir bitten um Auskunft über Name und Art des Käfers. H. A. in H. Antwort: Die übersandten Käser sind gewöhnliche Speckkäscr, die außer an Flttsch- und Dauerwaren auch an Woll- und Pelz- lachen vorkommen können. Befallene Fleisch- warcn werden zunächst von Larven und Käsern gründlich befreit und in dichtschlicßenden Gnze- schränkchen weiter aufbewahrt. Befallene Räume befreit man von den Käfern durch Aus legen von Ködern aus alten Käsestückcn, van denen die Käser angclockt und abgcsammctt werden können. l)r. I. Frage: Zubereitung von Traudenwei». In meinem Garten habe ich zwei Stöcke ameri kanischer Trauben, die dieses Jahr sehr reichlich tragen und deren Früchte sehr gesund sind. Ich beabsichtige insolge der Masse der Trauben etwas Wein zu machen. Eine Probe, die ich vor zwei Jahren machte, war nicht sonderlich gut. Um nun nicht etwa zu größerem Verlust zu kommen, bitte ich, mich in der Herstellung dieses Weines entsprechend zu beraten. G. in <S. Antwort: Gewöhnlich kommt btt der Verkelterung dieser Traudenart kein besonders schmeckendes Produkt heraus, da sie zu herbe ist. Doch gibt es auch Arten, welche brauchbar sind. Bisweilen haben wir aber aus dem nicht besonders schmeckenden Wein später «inen gutm Weinessig bereiten können. Da uns nun et« Probe der Trauben nicht vorliegt, können wir nur allgemeine Verhaltungsmaßregeln Hoben. Die Trauben müssen möglichst lange hängen bleiben, um die Zuckcrbildung zu vermehren und Säurerückgang zu bewirken. Angefaulte Beeren müssen herausgelesen werden. Die Trauben sind sehr gut zu waschen, dann mit den Rappen zu zerstampfen. Be, blauen Trauben blecht die Maische zugodeckt einen Tag stehen, damit der Saft Farbstoff aufnimmt. Falls der Saft nach der Kelterung zu sauer ist, muß etwas Zucker zugcsctzt werden; die Menge richtet sich nach dem Säuregehalt, z. B. 30 bis 50 g je Liter. Vergoren wird mit einer guten und frischen Reinzuchtheje (Buraunderrasse) unter Zuhilfe nahme einer Gärröhre oder ähnlichem, wie es bei Beerenweingärung üblich ist. Später kann der Wein unter Umständen noch Verbesserungen unterworfen werden, Loch ttchier sich dies nach der jeweiligen Beschaffenheit. Pros. vr. Ks. «Ile Zusendungen an di« Schriftteitung, «ich ««fragen, sind ,u richten an den Verlag I. Reumann, Reudamm iV«i. lM) iftrag, s Sie über