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Friedell M ZOWMM SSrissSber die deutlH^sgMea Bezieh«««« Der preußische Ministerpräsident General Göring ge währt« einem Sonderberichterstatter des Reuter-Büros eine Unterredung und erklärte darin u. a.: „V« deutsche Volk hat die größt« Achtung und Areund- ! schuft für da» britische Volk, mit dem «» durch Bande de» Blute» verbunden ist. L» glaubt nicht, daß die britische Re gierung oder da» britische Volk irgendwelche feindseligen Ge- fühte gegen Deutschland hegen, und e» ist sein dringender Wunsch, daß England und Deutschland in einem Verhält«!» fester und ehrlicher Freundschaft verbleiben, natürlich auf der Grundlage der Gleichberechtigung. Und das ist auch mein Wunsch für du» Zahr 1935." Ministerpräsident Göring betonte dann weiter, er sei überzeugt, daß das kommende Jahr keine internationalen Fragen bringen werde, die nicht auf friedliche Weise gelöst werden könnten. Es gebe keine Regierung, die so wenig Verantwortungsgefühl habe, daß sie zur Erreichung ihrer Ziele zu dem Mittel des Krieges, „dieses schrecklichsten aller Schrecken", greifen würde, ganz besonders aber nicht die deutsche Regierung, die nichts weiter wünsche, als auf dem Wege des Friedens unh der internationalen Zusammenarbeit fortzuschreiten. Das Gespräch kam dann auf die Fragen der Luftfahrt. General Göring setzte auseinander, daß jede Furcht vor der deutschen „Luftbedrohung" in England sinnlos sei, denn Deutschland habe, vom militärischen Standpunkt aus gesehen, gar nicht die technischen Mittel, um einen Luftangriff durch zuführen. „Natürlich" — so bemerkte der Reichsluftfahrt minister — „haben wir einige Versuchsmaschinen, aber davon zu sprechen, daß Deutschland Hunderte von Militärflugzeugen besitzt, ist lächerlich." General Göring legte dann auf Grund seiner Erfahrun gen als Fieger dar, daß Zivilflugzeuge unmöglich in brauch, bare Kriegsflugzeuge umgewandelt werden können. Wenn aber andere Völker für den Luftkrieg rüsteten, müsse Deutsch land wenigstens das. Recht Haven, technische Vorbereitungen zu treffen, um später die notwendige Sicherheit zu gewähr leisten. Der passive Luftschutz sei unerläßlich. Auf die Innenpolitik übergehend, erklärte General Göring: „Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, daß die SA. wie immer begeistert und bedingungslos hinter dem Führer steht. Eine Wiederholung des 30. Juni ist nicht möglich denn die SA. und SS. sind ein einheitliches Gan zes und stehen blind ergeben hinter der Regierung." Gö ring sagte, ebenso fest sei er davon überzeugt, daß das Volk zur nationalsozialistischen Regierung halte und daß 90 v. H. der Wählerschaft in jeder lebenswichtigen Frage wiederum für die Regierung stimmen würden. Gegen die jetzige Regierung gebe es keinerlei Opposi tion, versicherte General Göring, und die innenpolitische Lage sei gefestigt. Eine kommunistische Gefahr gebe es in Deutschland nicht, solange der Nationalsozialismus an der Macht sei. Zn Beantwortung der Frage, ob die Emigranten nach Deutschland zurückkehren könnten, auch wenn sie Marxi sten seien, erklärte der Ministerpräsident, es. bade keine Be deutung, ob jemand Marxist gewesen sei öder nicht. Der Emigrant, der sein Vaterland nicht verraten habe, könne ohne Furcht nach Deutschland zurückkehren und seinen Be rus wieder ausüben, wenn er die Bereitwilligkeit zeige, wieder ei« Mitglied der deutschen Volksgemeinschaft zu werden. „Der Streit in der evangelischen Kirche, von dem sich der Staat vollkommen fernhält, ist in Wirklichkeit ganz an-> ders, als er vielfach dargestellt wurde. Der Streit ging zu einem gewissen Grade auf die Machtgelüst« gewisser Persön lichkeiten zurück, die sine heimliche Opposition zu bilden ver suchten. Die Regierung mischt sich nicht in die inneren An- j gelegenheiten der Kirche. Sie schätzt das Christentum und überläßt es jedem, nach seiner eigenen Fasson selig zu wer den. Die Regierung schätzt aber diejenigen sehr wenig, die versuchen, den kirchlichen Meinungsstreit zu verschärfen und > auf dies« Weise ihre „christliche Nächstenliebe" zu beweisens Der frühere Gauleiter von Schlesien, Brückner, sei aus „moralischen^ und nicht aus politischen Gründen seines Po stens enthoben worden. Das Recht nehm« keine Rücksicht auf das Parteibuch icher auf di« Stellung, di« jemand habe. Der preußische Ministerpräsident dementierte entrüstet die ausländischen Pressebericht« über Meinungsverschiedenheiten im Kabinett. „Es bestehe« keine Gegensätze im Kabinett. E» gibt dort nur vollkommene Zusammenarbeit zwischen allen kei nen Mitgliedern und blinde« vertrauen zum Aühter. Eine einigere Regierung gibt e» nicht ln ganz Europa", erklärte der preußische Ministerpräsident mit Betonung. Er schloß die Unterredung mit der Versicherung, -aß Deutschlands wirtschaftliche Lag«, obwohl Ne ernst sei wie! überall in der Welt, sich in letzter Zeit erheblich verbessert babe. Der Mangel an Rohstoffen werd« durch das Genie d«r deutschen Chemiker und Erfinder zunehmend über^ wunden. Flagguerdot im Samgebiet Die Regierungskommission des Saargebietes veröf fentlicht eine Verordnung, durch die „die öffentliche Ausstel lung von Fahnen, Flaggen und Wimpeln in den Farbe« de» Saargebletes sowie in den Farben der völkerrechtlich anerkannten Staaten und deren Teile bi» zum Zeit punkt der amtlichen Bekanntgabe desAbstimmungs- ergebnisse» verboten" wird. Ferner wird die össenl- liche Ausstellung nationaler Symbole und Hoheitszeichen sowie solcher Symbole, die einen abstimmungspolitischen Lharakter haben, untersag«. Zuwiderhandelnde werden mit Haft oder Geldstrafen bestraft. Die Bestimmungen der Verordnung finden keine Anwendung auf die Behörden. Mslawiens neue Resienms Kabinett Zeflilsch vereidigt. Belgrad, 22. Dezemb-r. Der bisherige südslawische Außenminister Zestitsch hat Ken ihm erteilten Auftrag zur Rcubilduna der Reaieruna , dtttchgMlßrk. v« n«u kcchlnett ist b«r«ib v«r«idlät »»k- dea. Ministerpräsident Jestttsch übernimmt zmglmch da» Außenministerium. krieg»minister wurde General Rvka- Flugzeugunglvik in -er Wüste Holland» Indien-Maschine abgestürzt. — Sieben Todesopfer Amsterdam, 22. Dezember. Da» berühmte holländische Flugzeug „Ulver", da» bei dem Lustrennen London—Mel bourne den zweiten Platz belegen tonnte, ist auf dem Flug« von Amsterdam nach Batavia verunglückt. In einem schlve ren Sandsturm versuchte offenbar die Besatzung der Dou glas-Maschine, eine Notlandung auf dem kleinen und we nig benutzten Flughafen de» britischen Wüstenfort» Rutbah- Wells vorzunehmen, das sich etwa 700 Kilometer westlich von Bagdad befindet. Die Maschine ist abgestürzt und ver brannt. Die aus den beiden Ilugkapltänen Geysendorfer und Beekman sowie aus einem Mechaniker und einem Funker bestehende Besatzung und drei Passagiere fanden den Tod. Die Unfallstelle bot der Streife des britischen Flieger korps aus Bagdad einen furchtbaren Anblick. Die Flieger konnten sich den noch immer schwelenden Trümmern des verbrannten Flugzeuges nicht nähern und auch kein« ge nauen Untersuchungen anstellen, weil das Wrack eine glü hende Hitze ausstrbmte. Keiner der Insassen hat sich aus dem Flammenmeer retten können. In der Oase Rutbah-Wells liegt ein befestigtes Block haus, das von Irak-Soldaten bewacht wird. Es ist das ein zig« Gebäude in einem Umkreis von 250 Km. Zwischen Rutbah-Wells und Bagdad, dem Ziel des Großflugzeugs, befindet eine Furche, die im Jahre 1919 von englischen Traktoren gezogen wurde und die den Weg nach Rutbah- Wells markiert. Die Gegend ist gänzlich unbewohnt, nur Beduinen kommen hin und wieder In dieses trostlose und öde Wüstengebiet. Die Unglücksstelle liegt etwa so. daß man annehmen muß, daß der Absturz unmittelbar nach je nem SOS.-Funkruf des „Fliegenden Hotels" erfolgt sein muß, -er über außergewöhnlich schlechte Wetterverhältnisse und heftige Gewitter berichtete. Bei der Direktion der holländischen Luftverkehrsgesell schaft traf ein Telegramm ihres Vertreters aus Bagdad ein, in dem die ersten Meldungen über die Zerstörung des Großflugzeuges „Uiver" auf der Luftstrecke Gazah—Bagdad bestätigt werden. Allem Anschein nach hat sich der Pilot des „Uiver", Beekman, der als einer der erfahrensten Flie ger der Gesellschaft gilt und bereits 18mal die Strecke Am sterdam—Batavia in beiden Richtungen beflogen hatte, süd lich von Rutbah im Sturm zur nächtlichen Notlandung ent schließen müssen, wobei das Flugzeug gegen einen Felsen stieß und darauf in Brand geriet. An Bord des „Uiver" befanden sich insgesamt sieben Personen; außer der vier köpfigen Bemannung noch drei Fluggäste in der Kabine. Es handelt sich dabei um den Direktor des Niederländisch- Indischen Preßbüros, Beretty, den bekannten Mediziner und Unioersitätsprofessor Walch aus Batavia und einen holländischen Geschäftsmann namens Kort. Die Nachricht von der Katastrophe hat in Holland größte Bestürzung hervorgerufen. Die Leichen der 8 Opfer des verunglückten holländischen Großflugzeuges „Uiver" sind nach dem Wüstenlager Ruthba- well übergeführt worden. Sie sollen durch ein britisches Mi litärflugzeug nach Kairo gebracht werden. Man glaubt hier, daß das Unglück durch Blitzschlag erfolgt ist und nicht infolge einer unglücklichen Landung, da das Gelände ausgezeichnet sein soll. Das Ende der Pluderhosen Einen echten Türken können wir uns ohne Fez un- Pluderhose schwer vorstellen. Doch schon vor Jahren muhte der Fez verschwinden, und nur di« Geistlichen durften ihn, aber nur durch einen Turban verdeckt, tragen. Die Frauen in der Türkei haben den Schleier, sofern sie jung und hübsch sind, abgelegt, nun soll auf Befehl des GazhI Mustafa Ke mal auch die Pluderhose verschwinden. Schon jetzt rst der Eintritt in die Theater, Kinos und Catts mit diesen Hosen verboten, aber ab 1. Januar 1935 verfallen diejenigen, die sich nicht von diesem Kleidungsstück trennen können oder wollen, einer hohen Geldstrafe. Schlechte Zeiten in Monte Larlo. Auch in Monte Carlo sind schlecht« Zeiten. Mehr als tausend Croupiers, die sonst durch die Spielbank Iahres einnahmen von 25 000 bis 30 000 RM haben, sind arbeitslos. Man hat deshalb jetzt eine Arbeitslosenunterstützung für Croupiers geschaffen, die etwa 50 RM in der Woche beträgt. Schweres Eisenbahnunglück in Württemberg Stuttgart. Am Sonnabend 9.20 Uhr stießen auf der eingleisigen Strecke Murrhardt—Backnang der Personen zug 1978 tzessenthal—Stuttgart auf der freien Strecke bei Schleißweller mit dem Nachzug zum Personenzug 1973 Stuttgart—Crailsheim zusammen. Das Gleis ist gesperrt. Bisher wurden k Tote, unter diesen der Zugführer und 15 Schwerverletzte, sowie eine Anzahl Leichtverletzte geborgen. Die Schwerverletzten wurden ins Krankenhaus Backnang gebracht. Japanische Vögel i» UvOara. Die abnormen Witttrungoerhättniss« baden in Ungarn ein« Bogelart auftauchen lasten,«« bisher dort nicht bekannt war. In Gyömro wurden dieser Tag« Gruppen von Bö geln beobachtet, die etwa di« Tröh« von Sperlingen und «inen gelben Rück«,, ein« weiße Brust und rot« Krall«« baden. Nach dem Urteil von Fachleuten stammen diese selt samen gefiederten Gäste aus dem nördlichen Java«, wo sie in Massen vorkommen sollen. Sie Haden jedoch ihre Heimat bisher niemals verlassen. Daß sie In diesem Jahr« «inen so weilen Wanderflug unternahmen, wird auf die ungewöhn liche Witterung zurückgeführt. Oertliches und MMes Erweiterte Steuerfreiheit für Weihnachtsgeschenke. Der Reichsfinanzminister hatte vor einigen Wochen verfügt, daß Weihnachtsgeschenke für Arbeiternchmer, deren vereinbarter Arbeitslohn nicht mehr als 3600 RM jährlich beträgt, von der Einkommen- bzw. Lohnsteuer, der Abgabe zur Arbeits losenhilfe, der Ehestandshilf« der Ledigen und der Schen kungssteuer befreit sein sollen. Um Härten zu vermeiden, die sich daraus ergeben können, daß der Arbeitslohn den Iah- resbetrag nur wenig übersteigt, hat sich der Reichsfinanz minister damit einverstanden erklärt, daß auch in den Fäl len, in denen der Arbeitslohn den Iahresbetrag von 3600 RM. um höchstens 360 RM jährlich oder 30 RM monatlich übersteigt, Weihnachtsgeschenke von den genannten Steuern befreit sind. Ist von den betreffenden Weihnachtsgeschenken der Steuerabzug bereits einbehalten oder abgeführt, so kann die Steuer gegen andere Steuerzahlungen des betref- senden Arbeitgebers verrechnet werden. Der Steuerbetrag ist in diesem Falle also dem Arbeitnehmer nachzuzahlen Ruppendorf. Der Landwirtschaftliche Verein Beerwalde u. Uma. hielt im hiesigen Erbgerichtsgasthof am Montag abend eine gutbesuchle Monatsversammlung ab, die in ihrer Art einen Höhe punkt in der Geschichte des Vereins bedeutete, einmal dadurch, daß zahlreich« ehrende Auszeichnungen der vormaligen Kreis direktion der Landwirtschaftskammer im Freistaat« Sachsen noch nachträglich ausgehänüigt werden konnten und weiter durch einen zeitgemäßen Vortrag des Landwirtschaftsrats Dr. Dolze, Direk tors der landwirtschaftlichen Schule in Tharandt, über: „Sachsen in der Erzeugerschlacht". 3m Auftrage des Vereinsleiters, Orts bauernführer Woldemar Näcke, überreichte Landwirtschaftsrat Dr. Dolze unter ehrenden, anerkennenden, herzlichen Worten folgende Auszeichnungen:-Woldemar Näcke erhielt für 15 jährige Tätigkeit als Vereinsleiter die tragbare bronzene Medaille, Oberlehrer i. R. Max Burgardt für 41 jährige Tätigkeit als Schriftführer die tragbare silberne Medaille, Äürgermeister a. D. Hermann Richter, früher in Beerwalde, jetzt in Cunnersdorf bei Glashütte, für 38 jährige Tätigkeit als stellv. Vereinsleiter die tragbare silberne Denkmünze, Otto Näcke für 30 jährige Tätig keit als stellv. Schriftführer die tragbare bronzene Denkmünze, Moritz Scheumann für 41 jährige treue Mitgliedschaft eine Ehren urkunde, Frau Ernestine Winkler für 24 jährige treue Dienste bei Vorwerksbesitzer Wolf das tragbare silberne Ehrenkreuz. Vereinsleiter Näcke sprach, zugleich im Namen aller Ausgezeich neten, herzlichen Dank aus. Darnach folgte der Vortrag. Dr. Dolze führte in anschaulicher klarer Rede auS: Die Erzeugungs schlacht der deutschen Landwirtschaft geht nicht nur diese an, son dern das ganze deutsch« Volk. Sie hat das Ziel, eine allgemeine Steigerung der landwirtschafllicken Erzeugnisse herbeizuführen. Diese Erzeugerschlacht muß durchgeführt werden, um die Nah rungsfreiheit des deutschen Volkes zu sichern. Wir müssen uns aus eigener Scholle ernähren, um einmal, weil wir kein Geld ha ben, Nahrungsmittel nicht im Ausland« zu kaufen, und zum an deren, weil das Ausland uns nichts liefern will. Wenn ein Mensch satt ist, Io ist er zufrieden, und deshalb muß unsere Land wirtschaft möglichst viel Nahrungsmittel Herstellen. Durch den Nationalsozialismus ist die ÄedarfSdeckungswIrtschaft eingeführt, d. h. es muß unter allen Umständen soviel hergeflellt werden, als das deutsche Volk unbedingt braucht. Dr. Dolze spricht weiter von Bodenbearbeitung. Man soll diese nur dann vornehmen,' wenn die Natur vorgearbeitet hat, damit die Bodenbakterien nicht zerstört werden. Um diese Bakterien möglichst viel anzu reizen und ihnen Nahrung zu geben, soll der Bauer mehr auf den organischen, als auf den mineralischen Düngtr zurückkom-' men. Die Möglichkeiten, die angeregten Maßnahmen -urchzu- führen, liegen zweitens auf dem Gebiete -er FütlerungSfragen," drittens der Fragen üeS Grünlandes, der Silowlrtschaft und deS Zwischenfruchtbaues, viertens deS Anbaues von Gespinstpflanzen, wofür sich gerade unsere Gegend und weiter das Gebirge hinaufzu wunderbar eignet. Wichtig ist auch 4. di« Schafhaltung und LaS Wollproblem. Vor ca. 100 Jahren gab eS In Deutschland 26 Millionen Schafe, heute nur noch 3 Millionen. Wir müssen in folgedessen 96 Proz. ausländische Wolle einfahren. Ein einziges Schaf in jedem bäuerlichen Betrieb genügte, um diese hohen Ein- fuhrprozente wesentlich herabzudrücken. Eine Steigerung der Schafzucht ist um so leichter, weil außerordentlich viel Schaffutter ungenutzt bleibt und daS Schaf sich sehr leicht in jede Wirtschafts form einfügk. Groh« Bedeutung würde eine ProüuktionSsteige- rung für die ganze Textilindustrie haben, die heute ungefähr drei Millionen Volksgenossen beschäftigt. Gerade in unserem Sachsen lande liegen die Bedingungen für eine Neugestaltung der Schaf zucht sehr günstig. Wichtig ist weiter die Leistungsfraae bei der Rin-vlehhaltung. Der deutsche Bauer muß sein Augenmerk darauf erstrecken, nicht, wie bisher, möglichst viel Rindvieh in keinem Stalle zu halten, und dasselbe mäßig füttern, sondern nur die Hälfte, aber nur Lelskungstiere zu halten, diese aber rentabel und satt zu füttern. Die künstlichen Futtermittel soll der Bauer nur als Ergänzungsfuttermittel betrachten. Die ganze Viehhal tung muß auf wirtschaftseigener Futtergrundlage basieren, mög lichst viel wirtlchaftselgenes Futter anbauen und dasselbe durch Silage wertvoll und dauernd gut bekömmlich erhalten. Bei der ErzeugunaSschlacht muh ein jeder Bauer prüfen, was für seine Wirtschaft aut ist und zutrifft. Unsere Wirtschaft verträgt Inder jetzigen Notzeit keine Experimente. Wir Bauern müssen soviel Ehrgeiz aufbringen, dah wir dem Ausland« zeigen, daß wir auch auf eigenen Füßen stehen können. Laute Bravorufe belohnten den Vortragenden für seine fesselnden vortrefflichen Ausführun gen. Nach einer Pause von 10 Minuten trat man In die Be- prechung deS Vortrags ein. Hierbei wurde besonders die Mist rage erörtert. Der Mist muß In dem Stadium ausgefahren wer- >en, wo er -aS meiste Äakterienfutter bildet. Der strohige Mist ist abzulehnen, ebenso der speckige. Lin gleichmäßig verrotteter Mist Ist der gegebene. Bekanntgegeben wurde dann noch vom Vereinsleiter etwas über den Butterpreis, sowie, daß daS Ver schroten von Brotgetreide bei Androhung von Freiheits- und Geldstrafen verboten ist. — Die ganze Veranstaltung war eln In nerliches Erlebnis für jeden Teilnehmer und wird allen unver gessen bleiben. Dem Vereinsleiter Woldemar Näcke wurde für seine erfolgreichen Bemühungen, den Besuch der Vereinsver- jammlungen durch Darbieten einer interessanten Tagesordnung zu heben, herzlich gedankt. B. Oelsa. Weihnachten steht vor der Tür, überall ist gesammelt worden, um den notleidenden Volksgenossen auch ein schönes sorgenfreies Weihnachtsfest zu bereiten. DaS Winterhilfswerk unseres Ortes zusammen mlt Wendischcarsdorf hat eln gutes Er gebnis gehabt. Folgende Zahlen sollen die einzelnen Summen der verschiedenen Sammlungen zeigen. Die Pfundsammlung er brachte im Oktober 285 Pfund, im November 231 Pfund und im