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! Formen mittelalterlicher Symbolik bewegt, ist das heute noch so viel gesungene: „Es ist ein Ros' entsprungen, au» einer Wurzel zart". Während im Volk die Weihnachtsdichtung in diesen Jahrhunderten lebendig aufblühte und das Fest Immer star ker in die Herzen pflanzte, drang der deutsche Gesang nur langsam in den Gottesdienst ein. Zunächst wurde er mit lateinischen Brocken vermischt, und so entstehen eine Anzahl merkwürdiger halb deutscher und halb lateinischer Weih- nachtslieder, die bis ins 13. und 14. Jahrhundert zurück» reichen. Diese Lieder wurden in den Krippenspielen und Weihnachtsdramen verwendet, die sich auch erst langsam aus den fremdsprachigen Fesseln lösten und schließlich zu den reichhaltigsten, buntesten und anschaulichsten Schilde rungen der Weihnacht in der altdeutschen Literatur wurden. Zumal die fahrenden Schüler, die „Vaganten", sich dieser Kunstform bemächtigten und sie volkstümlich machten. Diese älteste deutsche Weihnachtsdichtung, die so reich und so ursprünglich erblühte, endet mit dem Zeitalter der Reformation und mit dem neuen Geist, der durch sie in di« Welt und unter die Menschen gebracht wurde. Was dann an Weihnachtsdichtung hervorgebracht wurde, spiegelt diesen neuen Geist und wandelt sich entsprechend der Wand lung dieses Geistes. Die frühesten Zeugnisse deutschen Dich tens und Denkens zum Christseste aber haben ihre Macht über die Herzen und ihren Platz bei der Feier des Weih nachtsfestes bis aus den heutigen Tag in unvergänglicher Frische bewahrt. Die Rabattmarke Von Ulf Dietrich. „Sag mal, Mann, seit wann sammelst du eigentlich Rabattmarken?" fragte die Hausfrau, während sie Strümpfe stopfte, in die Feierabendstille. Ein kurzer, stechender Blick zuckte gewittrig zu dem in die Zeitung ver tieften Ehemann. „Wie? .. . Ich? . . . Rabattmarken? . . . Nein", sagte er, schüttelte den Kopf und las weiter. Dann aber waren Erinnerungen in ihm geweckt, auch spürte er die Unruhe seiner Frau, und er ließ die Zeitung auf den Tisch sinken und fragte: „Rabattmarken? Ja, gibt es die denn über haupt noch?" „Das wirst du schon wissen", bekam er spitz zur Ant wort „Aber . . . Nein, nein ... Ich muß gerade daran denken, daß wir als Kinder früher immer höllisch auf Ra battmarken aufpassen mußten. Unsers Mutter schickte uns in ganz bestimmte Geschäfte. Da gab es bei jedem Einkauf kleine Marken irgendeines Bezirks-Rabattsparvereins, und die mußten dann in eine Karte geklebt werden. Für die oollgeklebte Karte gab es zwei Mark, oder drei, oder fünf Mark, das weiß ich nicht mehr so genau. Ich weiß nur noch, daß unsere liebe Mutter auf diese Weise Geld für Weihnachtsgeschenke sparen wollte, daß in einem kleinen Kästchen des Küchenrahmens, als das Fest herankam, schon vier oder fünf oollgeklebte Karten lagen. Und — daß eines Tages der ganze Schwindel ein Ende hatte. Der „Rabatt markendirektor" war plötzlich spurlos verschwunden. Kei ner wußte wohin. Der Kaufmann, der Bäcker, der Milch händler, alle hatten sie die Marken ausgegeben, keiner aber löste sie nun ein. Da gab es einen richtigen kleinen Auf-, rühr der Hausfrauen. Auch unsere Mutter war enttäuscht und böse, und nie wieder wurden bei uns Rabattmarken gesammelt." „Das ist ja ganz nett und schön, was du mir da er zählst, aber rausreden kannst du dich bei mir nicht damit. Du weißt'ganz genau, daß es in einigen Spezialgeschäf ten auch heute noch solche Marten gibt. Und ich möchte ja bloß wissen, was du da kaufst." „Nun mach aber kein Geschwätz! Du bist wohl ein bißchen . . ." „Gar nichts bin ich! Als du vorhin von der Arbeit gekommen bist, habe ich deine Jacke, die du liederlich hin gelegt hattest, da ordentlich auf den Haken gehängt. Dabei sind einige Papiere herausgefallen. Ich habe sie ja gleich wieder hineingesteckt. Aber gesehen habe ich doch, daß da eine gelbe Karte mit Rabattmarken dabei war. So, nun weißt du es! Du hast wieder Geheimnisse! Du kannst wieder . . ." „Ruhe, Ryhe . . : Ich muß lachen. Ja, Geheimnisse, haha, und Rabattmarken. Mir geht ein Licht auf . . . Ich muß heraus mit der Sprache. Sag mal, wir wollen doch im Sommer mal so richtig schön an die See reisen, nicht wahr! Wollen doch mal zusammen verreisen, wie große Leute, die einfach in den vollen Geldfack greifen oder einen Scheck schreiben können." ,Nun quatsch man nur nicht. Dazu kommt es doch nie." „Siehste, also du möchtest doch. Und dein kluger Paul —" Paul war aufgestanden, war an sein« Jack« gegangen und hatte zum Erstaunen seiner Frau ganz einfach die Pa piere geholt — „Dein kluger Paul, siehste, hat hier eine Reisesparkarte von der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" besorgt, und da spart er. Immer, wenn er 50 Pfen nig« übrig hat, klebt er hier eine Marke ein. Und im Som mer, mein Schnuckel, da fahren wir beide einfach an die See oder vielleicht, wenn's dir besser paßt, auch ins Ge- birge. Was sagst du nun?" Die Stopfarbeit lag im Schoß. Beide Hände hielten .die gelbe Kart«. Die Augen leuchteten. Und die Lippen formten fast andächtig das Wort „Reisesparkarte". Viele schöne Träum« geisterten durch die Stille des i Zimmers. „Nun?" fragte Paul noch ermuntern,. s Da stand seine Frau auf, trat ganz dicht zu ihm, sah l ihm in die Augen und sagt«: „Nun . . . , sie lachte, „kriegst idu «Ine Rabattmarke. Und dabei gab sie ihm einen kräf tigen Kuß. Nebel über dem Lande Im Kalender und in den Herzen steht Advent. Dazu .gehört eigentlich Schnee, weiß die Welt einhüllender Schnee und klirrende Kält«! Bisher gab der Winter nur erst seine Visitenkarte ab. daß wir wüßten, er sei auf dem Wege. sSein Weg scheint diesmal etwas lang zu sein. Doch um uns wenigstens über sein Zögern hinwegzutrösten. verhängt er die Erde, die Täler, Bergeshöhen, Niederungen und Meere, mit weißen, schweren, von weitem wie eine Schneelandschaft wirkenden Nebeln. Reglos hängen letzte Blätter an grauen, unbewegten Aesten, um die der blasse Nebel geistert, der seine Feuchte als lichte Regentropfen in die Zweig« hängt. Wenn dann einmal ein Windstoß sich aufmacht, rüttelt er Tröpfchen und Tropfen zusammen und wirst sie als einen feinen Sprühregen klingend auf die Erde. Häuser stehen geduckt und eng aneinandergerückt unter diesem feuchten Schleier, der sie zum Straßenende hin immermehr in sich einhüllt. Alle Welt aber, di« jenseits des Straßenendes steht, ist ganz verschwunden. Aus dem Nichts tauchen plötzlich Menschen und Wagen auf, werden deutlicher, gehen an dir vorbei, verschwimmen — und versinken dann irgendwohin. Die Welt wird so klein! Sie reicht, so weit die weißen Ne bel deinen Augen Raum und Ziel geben, — dahinter aber beginnt die Unwirtlichkeit. Und der Himmel hängt so tief! Heiserer Vog«lfchrei klingt hoch in den Lüsten, — den Bogel- flug aber schaust du nicht. Wie eine weiße Nacht liegt es über dem Lande: eine weihe, undurchdringliche, geheimnis reiche Nacht. Erst spät des Morgens erlöschen die Lichter in den Häusern und flammen schon wieder früh des Abends auf. Lichtkegel der Wagen huschen suchend fast den ganzen Tag über die Nebelstraßen, und in ihrem Scheine wird der wogende Nebel zu einem seltsam lebendigen, geheimnisvol len Wesen. Auf den Wassern aber kein Laut außer den immer wiederkehrenden Warnrufen des Nebelhorns. Kein Schiff läuft ein und aus. Denn der Tod geht dort draußen hinter den weißen Nebeln um. Verschiedenes Hochzeit mit der loten Braut. ^n Matsuimura, im Nordosten Japans, fand kürzlich eine ergreifende Hochzeitsfeier statt. Die Braut, das nur 21 Jahre alt gewordene Fräulein Abe, lag nämlich, angetan mit dem hochzeitlichen Kimono, auf dem Totenbett. Im April hatte Abe den 31jährig«n Medizinstudenten Matsuoto ken nen und lieben gelernt. Im August verlobte sich das junge Paar und beschloß zu heiraten, sobald der Bräutigam sein Examen bestanden hätte. Im November war es so weit. Der junge Mediziner hatte sogar schon eine Anstellung gefunden. Zwei Wochen vor dem festgesetzten Hochzeitstag erkrankte je doch das junge Mädchen, und einige Tag« darauf war sie tot. Als der Bräutigam kam, stand er vor ihrem entseelten Körper. Seinen inständigen Bitten, die Trauung doch noch vornehmen zu lassen, gaben die Schwiegereltern schließlich nach. So wurde der junge Arzt mit einem Leichnam getraut. Bott in SV Sprachen Der „Ojjeroatore Romano", das amtliche Organ des Vatikans, veröffentlicht eine Liste der Namen für „Gott" ^aus 50 Sprachen. Lateinisch heißt Gott: Deus, französisch Dieu, englisch God, spanisch Dios, italienisch Dio, irländisch i Die, portugiesisch Deos, dänisch und schwedisch Gud, rus sisch Bog, polnisch Bug, griechisch Theos, dorisch Jlos, keltisch Diu, provencalisch Diou, bretonisch Dou«, hollän disch Godt, gothisch Goth, persisch Goda, grönländisch Gudib. lappländisch Jubmel, finnisch Jumala, ungarisch Isten, ägyptisch Tenn, hebräisch Elohim, chaldäisch Elah, arabisch und türkisch Allah, chinesisch Pufsa, japanisch Ka- misama, hindostanisch Rain, tartarisch Magatal, in der Ma- aiersprach« Orsi. Die Liste ist nicht vollständia. -ertliches und SiichMs Mppoldiswald«. Ein ganz gemeines Bubenstück, stn den heu tigen Morgenstunden, kurz vor 4 Uhr, wurde versucht, den auf dem Markte stehenden Christbaum Herauszureitzem Der Täter wurde durch «Inen Aufpasser gewarnt, als «in Dolizeibeamker nahte, und entkam. Um diese gemein« Tat aufzuklären, werden für Mitteilungen die zur Ermittlung-es Täters führen, 1V AM Belohnung ausgesetzt. Wer zur Tatzeit verdächtige Personen beobachtet hat oder um diese Zeit Personen hat helmkehren hö ren, wird gebeten, dies auf der Polizeiwache zu melden. Alle Mitteilungen werden streng vertraulich behandelt. — Am kommenden Sonntag weiht die Hitlerjugend, Jungvolk und B d M die Dienststellen ihrer Banne und des Untergaues. Die Weihe, die vorm. 10 Uhr beginnt, findet direkt vor der Dienststelle, Gr. Mühlstratze 280, statt. Die Weihe, di« durch Sprrchchöre und Ll«der umrahmt wird, nimmt der Stabs führer des Gebietes Sachsen vor. Sie hat für die Hitlerjugend besondere Bedeutung, da mlk der Eröffnung der Dienststelle der Bann nunmehr arbeitsfähig wird. Die Hitlerjugend -es Osterz- aebirges erhält wieder ihren eigenen Bann und einen Äann- sührer. AuS allen Teilen des Osterzgebirges haben sich Marsch abordnungen angemeldet, die dem Bann ihren Glückwunsch über bringen wollen. Die Abordnungen werden vormittags gegen 10 Uhr in Dippoldiswalde elntresfen, werden mittags noch zelten und aus einer fahrbaren Küche verpflegt werden. Die Hitlerjugend des Standortes Dippoldiswalde wird aus dem Anlatz am Sonn abend abend auf den Höhen der Stadt Feuer lodern lallen und mit Fanfaren alle Einwohner daran erinnern, -atz di« Hl) nun mehr schlagkräftig und einsatzbereit wieder ihre Pflicht zu tun be reit steht. Der Marsch zur Disziplin — unter dieser Parole wer den die Marschabordnungen die Plän« kommender Arbeit wieder in ihre Standorte tragen. Die Ast hofft, -atz die Bevölkerung am Sonntag an den Veranstaltungen der Hl) tellnlmmt. Großenbain. Am Dienstag nachmittag durchfuhr ein auS Zug maschine und zwei mit Steinen beladenen Anhängern bestehender Lastzug vorschriftsmäßig die Straßenkurve am Roten HauS in Großenhain. Infolge der Glätte der Stratze kam der zweite An hänger ins Schleu-«rn und prallte an die Bordkante. Dadurch zerbrach eine Settenwand des Wagens und ein Teil der Ladung siel heraus auf eine zufällig am Rande des Fußweges mit ihrem Fahrrad stehende 27 stahre alte Anfwärterin aus Großenhain. Sie erlitt einen komplizierten Unterschenkelbruch sowie verschie dene Quetschungen und mußte ins Großenhainer Kraukenhaus gebracht werden. Leipzig. Bei Reparaturarbeiten an dem großen Maschinen hausschornstein der Dommitzscher Tonwerke AG. stürzten am Dienstag mittag -er ^jährige Unternehmer Fritz Och und sein 20 stahre alter Gehilfe Mailer Fischer, beide auS Leipzig, von der 25 Meter hohen Plattform des Schornsteins ab. Der Meister chlug mit dem Kopf auf eine Dachecke der Fabrik, durchriß mit einem Körper ein starkes Drahtglasoberlicht und fiel dann auf >er Krönung -er großen Schalttafelanlag«, die durch die Wucht -es Aufpralls abbrach. Er war sofort tot. Der Gehilfe hakte sich das recht« Bein zweimal aebrochen und auh«rü«m Schädeloer- lehunaen -avongetragen. Der Arzt ordnet« die Ueberfübrung Iir das Krankenhaus an. Der Zustand Fischers ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Borna. Der LandeSdischof hat mit Wirkung vom 15. De zember den ersten Pfarrer der Stadtkirch«, Pfarrer Hermann Budra, zum Superintendenten des KkrchenkretfeS Borna ernannt. Oederan. Dienstag früh fuhr aut der Staatsstraße nach Hai nichen «in Radfahrer einen Cunnersoorfer Einwohner an. Wäh rend ersterer unverletzt blieb, erlitt letzterer eine schwere Gehirn- erschütterung und muhte ins Krankendaus gebracht werden. Schuld am Unfall trägt -er Radfahrer, der ohne Licht gefahren war. ttvguttusbui'a. Als am Montagnachmittag in Eppen dorf das fünfjährige Söhnchen des Bauern Richter mit noch, anderen Kindern auf einem Platz, wo Zementblöcke lagerten» spielte, stürzte ein Zementblock um und erdrückte das Kind. AttMclienäil Am Dienstag nachmittag kam der fünfjäh rige Sohn des hiesigen Einwohners Bernhard Rothe, der mit einem jüngeren Knaben am Stadtteich spielte, dem Ufer zu nahe und fiel ins Wasser. Sein Spielgefährte lief davon, ohne jedoch jemanden zu benachrichtigen. Erst am Abend bemerkte man das Ausbleiben des Knaben und suchte sofort den Teiche ab. Nach zwei Stunden konnte endlich die Leiche des verun glückten Kindes geborgen werden. Werdau, stn -er Nacht zum Dienstag wurde der Dachstuhl -er an der Koberbochtalsperre gelegenen Einkehrstätte „Seehaus" durch Feuer vernichtet. Der Schaben ist beträchtlich. Die poli zeilichen Erörterungen über -le Brandursache stn- noch im Gange. Zwickau. Für das Kriegsehrenkreuz sind hier insgesamt 6010 Anträge eingegangen. Das erste Ehrenkreuz wurde am Dienstag durch Polizeidirektor Dünnebier feierlich dem Zwickauer Oberbürgermeister, Kreisleiter Dost, überreicht. Bad Elster. Bei dem Gastwirt Puchta Im benachbartem Mühlhausen würbe kürzlich eingebrochen, wobei -en Einbrechern auch ein Päckchen mit stnslatlonsgeld (rund 1300 Mark) in die Hän-« sieten. Da andere wertvolle Sachen liegen blieben, kann man bestimmt annehmen, daß -le Diebe In -er benachbarten Tschechoslowakei beheimatet sind, die aus Unkenntnis heraus daS wertvolle (!) stnslatlonsgeld erwarben. Wilthen. An den in den Waldungen an der Weifaer Straße aufgestellten staa-hochstän-en wurden von unbekannten Tätern wiederholt die Stützpfeiler durchsägt. Die Benützer der Aoch- stände hätten leicht zu schwerem Schaden kommen können, wenn -er Frevel nicht rechtzeitig bemerkt worden wäre. Ein Hoch stand wurde vollständig niedergerissen. Letzte Nachrichten Lv Isvuessss Drei Tote Newyork, 20. Dezember. In Selbyvisie^ imI Staate Tennessee versuchte die erregte Volksmenge das Gerichtsge bäude zu stürmen, in dem gerade gegen einen Neger ver handelt wurde, weil er ein weißes 14 jähriges Mädchen an gegriffen haben sollte. Die Lage wurde derart bedrohlich, daß: Nationalgarde eingesetzt werden mußte. Als die Menge derr dritten Sturm unternahm, eröffnete die Nationalgarde das Feuer. Drei Personen wurden getötet, eine größere Anzahl wurde verletzt. Der angeklagte Neger wurde schleunigst im Kraft wagen abtransportiert. Live LLmovs über äLs 2ustLüäs im UeLelxsbiet London, 19. Dezember. Der konservative Abgeordnete Moore hatte den Außenminister gebeten, das Unterhaus über die gegenwärtige Lage im Memelgebiet zu unterrichten unt» mitzuteilen, ob die litauische Regierung nach seiner Auffassung, die Bestimmungen des Memelstatuts sorgsältig beachte. Außenminister Simon verwies in seiner heutigen Antwort im Unterhaus zunächst auf seine am 4. Dezember abgegebenen Erklärungen und fuhr fort: „Im Memelgebiet ist zur Zeit ein vorläufiges Direktorium im Amt. Der Landtag trat am 13. Dezember zusammen, konnte aber mangels Beschlußfähigkeit dir Tagesordnung nicht erledigen. Die Verhandlungen über dir Neubildung (Rekonstitution) des Direktoriums werden fortge setzt und der britische Geschäftsträger in Kowno, der die Bor- gänge aufmerksam verfolgt und der Sitzung des Landtages beigewohnt hat, berichtete, daß die litauische Regierung sich allem Anschein nach bemühe, in Durchführung der Verfassung eine normale Lage im Memelgebiet wiederherzustellen". Der Abgeordnete fragte hierauf, ob der Außenminister ge willt sei, gewisse besondere Fälle zu prüfen, aus denen hervor zugehen scheine, daß die litauische Regierung sich ständig über die Bestimmungen des von den vier Mächten garantierten Status lustig gemacht habe. Simon erklärte, daß er sich sehr gern mit derartigen Fällen befassen werde, falls sie ihm unter breitet würden. vömmtis, äis meLt übsrrsuZsü „Au" LLK ssms LvtLMuvxsv Lukrsedd London, 19. Dezember. Der „Star", Lesfen Veröffentlichung über ein sranZösisch-sowjetrussllches Militär- und Handelsabkom men sowohl von der französischen als auch lowjelrullischen Bot schaft ln London dementiert worden ist, schreibt am Mittwoch, daS diplomatische Dementi habe -le diplomatische Welt ln keiner Weise überzeugt. Die am Dienstag veröffentlichten Artikel -es Vertrages stimmten durchaus mit Ler gegenwärtigen Lage und mit der Entwickelung -er letzten 18 Monate überein. Ileberschwemmungen bei Bordeaux. In und um Bor deaux haben starke Regengüsse große Ueberschwemmungen verursacht. Vielfach sind die Flüsse über die Ufer getreten und haben weite Teile des Landes überschwemmt. Die Ver bindung zahlreicher Dörfer ist unterbrochen. Der Regen ließ bisher nicht nach. tzauptjckrittleiker: Felix stehn«, DippoldlSwalde, stellvertretende« Hauptscyrlfileiter: Werner Kuntzsch, Att-nbero. Verantwortliche» Anzeigenleiter Felix stehn«, Dippoldiswalde. D.-A. XI. 34: 1273. Druck und Verlag: Earl stehn«, DippoldiSwald».