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eifzeritzZeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM mit Aulragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. Gemetnde-Verbands-GIrokonko Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 123 48 Nr. 291 Aelteste Zeitung des Bezirks iviese« Blatt enkhätt dl« amtlichen Bekanntmachungen der AmkShauptmannschast, de« Stadtrat« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter dretd» - - Millimeterzeil« - Rpfg.: Im Tritteil tl» W - - Millimeter breit« Millimeterzeil« 18 Apitz, i Anzrigenschlutz 1V Uhr vor». Zur Zeit ist Preisliste Nr. S gllttig. r r Freitag, am 14. Dezember 1934 100. Jahrgang MWs und Sächsisches "^DippoldiswaldesNächsten Sonntag findci im Vahnhoiel hier die seit einer langen Reihe von Jahren schon beliebte Warenverlosung des Wohltätigkeitsvereins „Sächsische Fecht schule" statt. Zur Verlosung gelangen 250 Gewinne, darunter ein Liegesofa (Couch), ein Herrenfahrrad, zwei Steppdecken, eine Korbmöbelgarnitur, eine Wringmaschine u. a. m. Diese Gewinne sind Schuhgasse Nr. 108, Kirchplatz 134, Garten- stratze Nr. 244 und Kirchgasse 14 ausgestellt. Der Lospreis beträgt nur 50 Pfg. 3n den genannten Ausstellungsräumen sind auch Lose erhältlich. — Aus der Kraftwagenlinie Dippoldiswalde—Rabenau- Dresden werden die Fahrten 16 und 15, ab Rabenau 22vo, an Hainsberg 22>s und ab Hainsberg 2323, an Rabenau 2339, die bisher nur werktags verkehrten, ab 16. Dezember bis auf weiteres auch an Sonntagen ausgeführt. Weiter werden an den beiden Weihnachtsfeiertagcn die Fahrten 14, 16 und 13 von bezw. bis Oelsa, oberer Gasthof, nach folgendem Fahr plan durchgeführt: 1y2S 2145 atz Oelsa, oberer Gasthof an 205» zy4o 2200 ab Rabenau, Markt ab 2035 l^ss 2216 an Hainsberg, Bahnhof ab 2016 — Paketannahme zu Weihnachten. Die Postan stalten im Bezirk der Reichspostdirektion Dresden sind ermächtigt worden, soweit cs die örtlichen Verhältnisse gestatten, während des Weihnachtsverkehrs vom 17. bis einschließlich 24. DezMber Pakete auch außerhalb der regelmäßigen Schalterstunden ohne Erhebung der besonderen Einlieferungsgebühr von 20 Pfg. anzunehmen. — Kein Hilfsbedürftiger ohne Weihnachts gabe. Vom 15.—17. Dezember werden für das Winterhilfs werk anstelle der Kleidersammlung, Liebesgaben - Pakete ge sammelt. An alle Familien, deren Ernährer in Lohn und Brot stehen, ergeht die herzliche Bitte, ein. solches Paket zu recht zu machen. Die Sammlung wird durch HI, BdM, JV IM durchgeführt. Das Jungvolk beginnt am Sonnabend, 15. 12. vormittags. Weihnachten ist das Fest der Liebe. Es soll im neuen Reiche auch ein Fest der Volksgemeinschaft lein. Deshalb rnft das WHW nochmals vor dem Weihnachtsfeste und erwartet, daß seine Bitte nicht vergebens ausgesprochen, sondern durch reichliche Spenden belohnt wird. jg — Aufnahme in die Deutsche Arbeitsfront. Faßt zeder schaffende Volksgenosse ist heute bereits Mitglied der Deutschen Arbeitsfront und der NSG „Kraft durch Freude" oder diesen Organisationen körperschaftlich angeschlossen. Cs gilt aber auch die letzten noch fernstehenden Volksgenossen zu erfassen. Diesen gilt unser Ruf: Reiht euch ein in die Front der deutschen Arbeit! Marschiert mit in den Reihen der Deut schen Arbeitsfront! Meldet euch zum Eintritt in die Deutsche Arbeitsfront bei der nächsten Geschäftsstelle! Schmiedeberg. Die Adventsfeier des Erzgebirgs-Zweigver eins, die am Mittwoch abend in hergebrachter Weise im Gast haus „zur Buschmühle" abgehalten wurde, wirkte sich auch dies mal wieder gleichsam als ein großes Familienfest von besonderer Innigkeit aus. Das prächtig geschmückte Gesellschaftszimmer, nur von Kerzenschimmer erleuchtet und mit Tannenduft erfüllt, bot einen außerordentlich behaglichen Aufenthalt. Kein Wunder, daß gleich vom Beginn des Abends an rechte Feststimmung ein- zoa. Der verdienstvolle Bereinsvorsitzende Oberlehrer Weschke hob in seinen Begrüßungsworten hervor, daß von jeher der Erz gebirgsverein bestrebt gewesen sei, die Liebe zur Heimat wachzu rufen. Er halte an alten, lieben Gebräuchen fest. In diesem Sinne handele er auch nach dem Willen unseres Führers, dem es gelte, immer erneut wieder Gefolgschaft zu geloben. In den auf den Führer vom Vorsitzenden ausgebrachten alten Erzgebirglers Gruß „Glück auf" stimmten die Anwesenden aus vollem Herzen mit ein. Gemeinsamer Gesang „Vergeh den Hamit ne?' von An ton Günther leitete über zu folgendem von Frau Gertrud Walther verfaßten und selbst voraetragenem Gedicht: Arzgebergsche Weihnacht! Wie doS singt on klingt. Wie dr Halle Gubel Nei enS Harze dringt. Arzgebargsche Weihnacht! Licht on Glanz on Schnee. Alle Sorgen legt mr Still vorn Krippel hie. Arzgebargsche Weihnacht! Selges Kinneralück. Kemmt när alle! HE Eich a drvu a Slück! unter Klavierbegleitung des Wegemeislers, Schuldirektor a. D. wurde noch manches alte und liebe MeihnachtSlieü ge- Diesem folgte ein gegenseitiger GabenauStausch, der all- heiterste Stimmung bewirkte und somit zur Unterhaltung beitrug. Bei Gesang und Gesellschaftsspielen verweilte nach Mitternacht In bester Stimmung beieinander. Man Ü "achte auch an die Winterhilfe und opferte dafür ein Scherf- Letzte Kabinettsitzung 1934 Dank des Führers an seine Mitarbeiter — Zehn Gesetze verabschiedet Los Reichskabinett verabschiedete in seiner Sitzung am Donnerstag, der letzten in diesem Jahre, eine Reihe von Gesetzentwürfen politischer, wirtschaftlicher, rechtlicher und kultureller Ar». Zunächst wurde ein Gesetz über den Ausgleichbür gerlich-rechtlicher Ansprüche genehmigt. Der nationalsozialistische Staat fordert von den einzelnen Volks genossen ein hohes Maß von Opferbereitschaft zum Besten des Ganzen. Ein leuchtendes Beispiel dieser Opferwillig- keit sind die zahllosen Opfer on Blut und Vermögen, die im Kampf um die nationalsozialistische Erhebung von den alten Kämpfern der NSDAP gebracht worden sind. Deshalb muß ein jeder einzelne gewisse Nachteile, die ihm durch politische Vorgänge dieser Erhebung erwachsen sind, im In teresse der Gesamtheit selbst auf sich nehmen. Lediglich für außergewöhnliche Schäden, deren Tragung ihm nach ge- undem Volksempfinden billiyerweise nicht allein zuzumuten ft, kann der Volksgenosse einen gewissen Ausgleich bean- pruchen. Dieser Ausgleich kann ihm nach dem Gesetz über den Ausgleich bürgerlich-rechtlicher Ansprüche vom 13. De zember 1934 unter bestimmten Voraussetzungen und in einem besonders vorgesehenen Verfahren zu Lasten der All gemeinheit gewährt werden. Döch ist die Anwendung des Gesetzes ausdrücklich auf Vorgänge beschränkt, die sich bis zum 2. August 1934 ereignet haben. Sodann wurde ein „Gesetz gegen heimtückische An griffe auf Staat und Partei und zum Schuh der Parteiuniformen" genehmigt, ferner ein Gesetz über die „Uebernahme von Garantien zum Ausbau der Rohstofswirtscha ft". Zur Sicherung der Erhaltung und Nachzucht hochwertigen Erbgutes des deutschen Waldes sowie zur Ausmerzung artlich minderwertiger Bestände und Linzelstämme wurde ein „forstliches Artgesetz" be schlossen. Die fortschreitende Vereinheitlichung des deutschen Hoch schulwesens erfordert eine einheitliche Festsetzung der für Hochschullehrer geltenden Altersgrenze sowie eine Neure gelung der Bestimmungen über die Versetzung von Hoch schullehrern und ihre Entbindung von amtlichen Verpflich tungen. Diesen Notwendigkeiten trägt das heute verab schiedete Gesetz über „Die Entpflichtung und Versetzung von Hochschullehrern" Rechnung. Das Reichskabinett stimmte ferner einem Vorschlag des Reichsinenministers zu, wonach am Montag, 2 4. Dezem ber, und Montag, 31. Dezember, die Dienstzeit der Behörden nach den Vorschriften des Sonnlagsvten»' st es geregelt wird. Ein „Gesetz zur Aenderung des Gesetzes zum Schutz des Einzelhandels" schränkt die Errichtung neuer Verkaufsstellen auf bestimmten Gebieten ein. Die Errich - ungssperre dient gleichzeitig als gesetzliche Grundlage rür die Prüfung der Sachkunde und persönlichen Zu verlässigkeit bei der Errichtung neuer Verkaufsstellen und damit zugleich als Ueberleitung zu einem künftigen illgemeinen Einzelhandelsgesetz. Das „Gesetz über Spar- und Girokassen, kom munale Kreditinstitute und Giroverbände sowie Girozen tralen" sieht lediglich die Verlängerung einer den Landes regierungen seit langem für eine zweckmäßige Gestaltung des öffentlich-rechtlichen Kreditwesens gegebenen Ermächti gung vor. Das „Gesetz zur Aenderung der Rechtsan- waltsordnuna" gibt den Rechtsanwälten den im Au genblick möglichen Schutz gegen eine ungesunde Uebersetzung und eine drohende wirtschaftliche Verkümmerung des An waltstandes. Genehmigt wurde ein „Gesetz über die Kraftlos erklärung von Aktien" und ein „Gesetz über die Maßnahmen auf dem Gebiet des Kapitaloerkehr s", wodurch die bisherigen Moratorien bei Aufwertungsfäl- ligkeiten im allgemeinen verlängert werden. Gleichzeitig tritt eine gewisse Auflockerung der eingefrorenen Kredite ein. , Ein „Gesetz über den Freiwillige nArbeits- dienst" schafft die gesetzlichen Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung der Ordnung und Disziplin im Arbeits dienst. Schließlich verabschiedete das Reichskabinett auf An trag des Reichspropagandaministers ein ^Gesetz zur A e n- derung des Licht soielgesetz es", wonach in Zu kunft von der obligatorischen Mitwirkung des Reichsfilm dramaturgen abgesehen und seine Tätigkeit auf die Fälle beschränkt wird, in denen die Industrie seine Mitwirkung erbittet. Am Schluß der Sabinettssitzung dankte der Füh rer und Reichskanzler den Mitgliedern de» RetHckavt- nell» für die im seh« zu Lude gehenden Jahr gelelslele Arbeit beim Aufbau oes nalloualsozialiftischen Staate» und sprach ihnen für die bevorstehenden Feiertage «nd zum Jahreswechsel seine besten Wünsche aus. lein. Langsam leerte sich -er Festraum und die Erzgebirgler stapften hinaus in die dunkle Nacht, ihren Behausungen zu. Iohnsback. Bei der am 6. Dezember erfolgten Viehzählung wUrdey im hiesigen Orte (mit Ortslell Bärenhecke) 85 Pferde, 344 Rinder, 316 Schweine, 8 Schafe, 56 Ziegen, 128 ^Kaninchen, 1S22 Stück Federvieh und 95 Bienenstöcke festgestellt. Iohnsbach. Im Auftrage der Kreisleitung war für Mittwoch abend im Erbgerichtsgasthof eine außerordentliche Mitgliederver sammlung der NSDAP samt ihren Nebengliederungen angesetzt. Kreisleiter Delang erschien mit seinem Adjutanten Müller. Nach geschäftlichen Mitteilungen ergriff Kreisleiter Delang das Work und streifte in kurzen Worten die Vorkommnisse in den letzten Tagen in der Ortsgruppe mit dem Hinweis, daß sobald eine ent sprechende vollständige Klärung durch das Kreisgericht stattgefun den hat, das Ergebnis bekannt gegeben werden soll, bat aber zu gleich, nicht falsche Gerüchte weiterzuverbreilen. Der Kreisleiter ging dann sofort über zu dem Thema der politischen Tagesfragen. Redner kritisierte die vielen unlauteren Gerüchte über Kriegsge- ahr, Warenknappheit, über die dadurch verursachte Waren- »amsterei, klärte über die Notwendigkeit der verschiedenen Ersatz- toffe auf, ebenso über die Butterpreise. Stärkster Kritik seien mmer diejenigen ausgesetzt, die mit dem WHW beauftragt sind und es niemals recht machen können, auch wenn es noch so ge recht gemacht sei, aber auch sonst gebe es immer wieder noch ge nug Leute, die es immer besser wissen wollen, es aber selten fer tig bringen, eS besser zu machen. Glashütte. Bekanntlich tst das hiesige Stadtverordneten- Kollegium aufgelöst worden. In das neu zu bildende sind vom Amtshauptmann zu Dippoldiswalde als Stadtverordnete berufen worden: Richter, Otto, Mechaniker, Grumpelt, Alwin, Weichenwärter, Pröschold, Erich, Konditor, Erhard, Paul, Kaufmann, Stadtmüller, Urban, Tischlereibesitzer, Schmieder, Alfred, Fabrikant, Schmidt, Ernst, Fabrikant. Glashütte. Im Saale des Gasthofes zum „Goldnen Glas" veranstaltete am Mittwochabend der Christliche Frauendienst einen Adoentsabend. Die Vorsitzende, Frau Bertha Lange, wies in einer zu Herzen gehenden Ansprache auf das Wunder hin, welches sich vor 2000 Jahren zu Bethlehem begeben hat, daran kein« Frau, wie sie auch sonst zu den Dingen stehen möge, vorbei könne, ferner auf die vordringlichen Aufgaben des Frauendienstes gerade In dieser AdventSzeit, die Herzen froh und weit zu ma chen. Pfarrer Beer kam In einer Ansprache ebenfalls auf das große Ereignis des Einzuges Christi In die Welt zu sprechen und bat die anwesenden Frauen, immer alles so zu gestalten, daß mit wirklicher Liebe gegeben werde. Vorträge von Weihnachtsliedern, gemeinsamer Gesang, Darbietungen der Kinder, eine kleine Sprechszen«: „Glaube, Liebe, Hoffnung'', Musikstücke, u. a. ein» Romanze, vorgekragen vom Cellisten Otto Kohl, sowie Gesangs vorträge füllten den Abend und gestalteten ihn zpm Erlebnis. Dresden. Donnerstag abend hörten verschiedene Fußgänger auf der Mitte der Albertbrücke plötzlich einen Krach. Als man sich umsah, lagen auf der Fahrbahn zwei schwerverletzte s Männer und ein Motorrad Es handelte sich um einen 20 jähri gen Mechaniker der das Kraftrad geführt hatte, und um einen s 67 Jahre alten Kaufmann. Ersterer hatte eine schwere Ge- ! hirnerschütterUng, letzterer einen doppelteten Beinbruch und. Kopfverletzungen davongetragen. Beide waren bewußtlos Einige Stunden nach der Einlieferung in das Rudolf-Heß- Krankenhaus trat bei dem Kaufmann der Tod ein. Durch die bisher vernommenen Zeugen konnte nicht festgestellt werden, ob der Kaufmann als Fußgänger überfahren wurde oder ob er auf dem Rücksitz mitgefahren war. Dresden. In feierlicher Weise wurde an den Dresdner Tech nischen Lehranstalten ein von -er Lehrerschaft und den Studie renden in einjähriger Arbeit geschaffener Flaggenhof seiner Be stimmung übergeben. Während ein Studierender den „Fahnen eid" von Heinrich Lersch sprach, wurden zum ersten Mal an den beiden Fahnenmasten die Fahnen aufgezogen. Der Rektor der Anstalten, Oberstuüiendirektor Dr.-Ing. Heinke, übernahm den Platzin die Obhut der Anstalten. Meißen. Am Donnerstagmorgen sprang ein 44 Jahre alter Einwohner aus Meißen, -er vor einigen Tagen ins Meißner Stadtkrankenhcms wegen einer Nervenkrankheit eingeliefert s worden war, aus einem Fenster des 1. Stocks. Er zog sich beim j Sturz einen Schädelbruch zu, der den alsbaldigen Tod zur Folge hatte. Döbeln. Dieser Tage wurde In der Mittagsstunde bei Weste- s wih ein 26 jähriges Mädchen von einem Mann überfallen und zu ! vergewaltigen versucht. Infolge heftiger Gegenwehr muhte er ' von seinem Opfer ablassen, raubte ihm aber noch seine Barschast In Höhe von 15 Mark un- flüchtete. In kurzer Zeit gelang es der Gendarmerie, den Täter zu ermitteln. Es handelt sich um einen 30 jährigen Mann aus Unkersdorf bei Wilsdruff. Der Un hold wurde In Unkersdorf testgenommen und dem Amtsgericht Wilsdruff zugeführt. Er hat die Tak bereits eingestanden. Wetter für morgen: Meist wolkig und zeitweise Regen. Weiterhin mild bei südlichen bis südöstlichen Winden.