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Tageszeitung unö Anzeiger für Dippotöiswat-e, Schmieöeberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— AM - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Apfg. - :: Gemeinde-Berbands-Girokonlo Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 i Postscheckkonto Dresden 12348 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieser Matt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen Ker Amlrhauplmannschafl, Kes Stadlralt »nk des Finanzamts Dippoldiswalde - - - AnzeigenprelSr Dte 46 Millimeter Kretz ß - Millimeterzeil« S Apfg.; im Terttril kt« W - - Millimeter breit« Millimeterzeile 1k Apfg. i Anzeigenschlotz 1V 1lbr vorn». Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gültig. Nr. 289 100. Jahrgang Mittwoch, am 12. Dezember 1934 Seitliches Mit SWlchcs Völlige Klarheit Dippoldiswalde. Am vergangenen Donnerstag war aus dem Hofe des Finanzamtes ein fast neues Herrenfahrrad gestohlen worden. Jetzt konnte der> Dieb ermittelt werden in einer eine' kurze Zeit in Oberhäslich beschäftigten Person, die am Tage vorher die Stellung dort aufgegeben hatte. Zn Storch« bei Bautzen wurde sie von der Gendarmerie angehalten, die in ihr den Täter : eines dort voraekommenen Diebstahls vermutete. Bei Ler Unler- - suchung stellte sich' heraus; daß dieses nicht der Fall war, aber die Auskunft über das Herkommen des Rades lautete so unklar, daß eine Rückfrage dann alles aufdeckte. Dabei kam auch heraus, Latz die Uhr, die Lie Person bei sich trug, einem Arbeitskollegen In Oberhäslich gestohlen worden war. Das Rad und Uhr konnten sichergestellt werden. — Ein sauberes Grand-ouverk konnte der Besitzer des Frem- Lenhofes „Roter Hirsch" am Montag gegen Abend auf den Tisch legen, nachdem er bei einem „Halben-SIÜnLchen-SpIel" vorher auch nicht ein Spiel bekommen hatte. Das nennt man Skater- Glück. — Am 8. Dezember hielt die Landsmannschaft Dippoldiswalde u. Umg. in Dresden in ihrem Vereins lokal „Zum Senefelder", Kaulbachstraße l 6, ihren 80. Heimat abend ab. Dazu waren die Mitglieder der aufgelösten Jung- r landsmannschaft besonders eingeladen und zum guten Teil t auch erschienen. Nach Erledigung des geschäftlichen Teiles wurden zur Unterhaltung zahlreiche musikalische und Dialektvorträge sowie humoristische Vorlesungen geboten. Auch wurden wieder allerseits alte Erinnerungen und Erlebnisse aus der Heimat zur Sprache gebracht und dadurch der Heimatgedanke gepflegt und gefördert. Am 12. Januar findet die Jahreshauptoersamm- - lung statt und anschließend die Weihnachtsfeier. — Weihnachrseinkäufe beim Einzelhändler! Die Gewerbekammer Dresden wendet sich mit folgendem Auf ruf an die Oeffentlichkeit: Durch ministeriellen Erlaß ist der Vertrieb von Waren an Beamte und Angestellte von Be hörden unter Ausschluß des Einzelhandels verboten. Alle Be- triebsführer und Betriebsgefolgschaften gewerblicher Betriebe sollten es schon von sich aus ablehnen, unter Umgehung de» Einzelhandels Waren zu vertreiben, oder im eigenen Kreise den Warenvertrieb wilder Händler zu dulden. Der Schwarz handel ist picht minder staats- und wirtschaftsfeindlich als die Schwarzarbeit. 2m Interesse der Volksgemeinschaft liegt es, ihn allenthalben zu unterbinden und dazu beizutragen, daß die Weihnachtseinkäufe im regulären Einzelhandelsgeschäft vorgenommen werden. — Rechtzeitige Besorgung der Weihnachtsein- käuse und Lohnzahlungen vor Weihnachten. 2n den letzten Tagen vor dem Weihnachtsfest drängt sich der Verkehr in den Ladengeschäften ersahrungsgemäß derart stark - zusammen, daß der Käufer nicht immer die Ware eingehend prüfen und.seinen Kauf ruhig überdenken kann, und daß ' anderseits Geschäftsinhaber und Verkäufer ihn nicht mit der gewohnten Sorgfalt beraten und bedienen können. Es liegt deshalb im eigenen Besten de» Kunden, wenn er seine Weih nachtreinkäufe beizeiten besorgt. Um auch Arbeitnehmern hier zu die Möglichkeit zu geben, ergeht an alle Betriebsführer die dringende Bitte, die um die Weihnachtszeit fälligen Ge- HSIter und Löhne so zeitig wie möglich auszuzahlen, Weih- nachtsgratifikationen und sonstige Sonderzuwendungen mög lichst schon Mitte Dezember dem Empfänger zu übergeben. — Auf Antrag de» Bauem Richard Gerhard Schneider in - Reichstädt ist das für diesen eröffnete Entschuldungsversahren eingestellt worden. Beförderungen an den Gedenk- »ad Feiertagen der Ra- Ko«. Um di« Verbundenheit dsr Beamtenschaft mit dem Führer und Reichskanzler und der nationalsozialistischen Be wegung besonders zu betonen, bezeichnet es der Reichsfinanz- minister in einem Runderlaß als zweckmäßig, Ernennungen zu Beamten, Beförderungen, sowie nach Herausgabe entspre chender Bestimmungen gegebenenfalls Verleihungen von Ti teln und Charakteren, ferner Höhereinstufungen bei Ange stellten, Lohnempfängern usw. mehr als bisher an den Ge- denk- und Feiertagen der Nation auszusprechen. Insbeson dere gelle das für Ernennungen, Beförderungen usw., die vorzugsweise für Verdienste um die nationalsozialistische Er- Hebung stattfinden. Als di« in Frage kommenden Feiertage der Nation werden der 30. Januar, -er 20. April, der 1. Mai. der 30. September und der 9. November angeführt. Unter diesen Feiertagen soll bevorzugt der 20. April, der Geburts tag des Führers berücksichtigt werden. Der 1. Mai werde in erster Linie für Höhereinstufungen usw. von Arbeitern und Angestellten in Betracht kommen. Der Reichsfinanz minister ersucht di« Nachgeordneten Dienststellen, künftig nach diesen Grundsätzen zu verfahren. Höckendorf. Der Tag Ler nationalen Solidarität zeitigte in Höckendorf das erfreuliche Ergebnis von Insgesamt 87,15 RM. Den größten Sammelbetrag konnte Ortsgruppen- I lelter Kirchner abliefern. > Ministerpräsident Göring hielt auf dem zweiten diplomatischen Empfang des Außenpolitischen Amtes der NSDAP einen Bortrag über die Ueber Windung des Kommunismus in Deutschland und betonte dabei ausdrücklich, daß die deutsche Regierung aufrichtig wünsche, § über das neue deutsche Wesen und über die tatsächlichen Verhältnisse in Deutschland völlige Klarheit zu verbreiten. Der Ministerpräsident schilderte in großen Zügen die geschichtliche Entwicklung des Marxismus und des Kommu- «ismus und dessen Niederwerfung und wandte sich dann gegen die Verleumdungen, die anläßlich der Ereignisse am 30. Januar 1933 gegen die nationalsozialistische Regierung and gegen ihn ausgestreut worden seien. Hierzu bestehe keine Veranlassung, nachdem das höchste deutsche Gericht die Vorgänge um den Reichstagsbrand mit peinlicher Genauigkeit geprüft und seine Entscheidung gefällt habe. Die ebenso gemeine wie plumpe Fälschung Les Testamentes des ehemaligen Gruppenführers Ernst stelle alles bisher Dagewesene in den Schatten! „Ich bin mir zu schade, mit mit solchem Schmutz zu beschäftigen." Wik waren fest entschlossen, nach der Ergreifung der Macht den Kommunismus so schwer zu treffen, daß er sich von unserem Schlag in Deutschland nie wieder erholen sollte; das war seit Jahren einer der wichtigsten Programm punkte. Der Ministerpräsident richtete den dringenden Appell in die Vertreter des Auslandes, sich zu fragen, wie ihre yeimatstaaten wohl mit den Menschen verfahren wären, vi^ sich in unheilvollster Weise als die verschworenen Feind- seder staatlichen Ordnung erwiesen hätten. Wenn die Be hauptung aufgestellt wird, daß die Konzentrationslagern Zolterstätten seien, so erkläre er derartige Behauptungen ür frei erfunden und böswillig erdacht. Wir sehen das etzte Ziel unserer Politik -arin, den Kommunismus von mnen her zu überwinden, indem wir die Voraussetzungen n beseitigen, unter denen allein er sich entwickeln kann. War der Kommunismus von internationaler PräaunA so verfolgt der Nationalsozialismus den Zusammenschluß aller Volksgenossen in einer nach innen und außen starken) von einem einheitlichen Geist beseelten deutschen Natiom Die völlige Friedfertigkeit Deutschland» hat der Führer ung haben alle von ihm eingesetzten Staats< führer bei allen Gelegenhellen betont. Wenn Deutschland den Kommunismus la feinen äuße ren Erscheinungen und inneren Voraussetzungen bekämpft, sichert es gleichzeitig den Bestand der gesamten zivilisierten Welt. Diese Tatsache rechtfertige die Erwartung, daß Deutschland fortan im Zusammenleben der Völker wieder den Platz einnehmen wird, der ihm nach seiner Größe and nach seiner Leistung für die wett gebührt. Adolf Hitler hat Deutschland seine Ehre wiederaegeben. Nur ein Deutsch land der Ehre aber ist der beste Garant auch für de» Weltfrieden. Höckendorf. Erstmalig wartete Lie NS-Gemeinschast „Kraft durch Freude" Lieser Tage mit einer Veranstaltung direkt in Höckendorf, im Gasthof zum Erbgericht, auf. Ein heiterer deutscher Abend, „Tanzbilderbuch^ betitelt, zeigte Len zahlreich Anwesenden viel Neues. Es war Lie gleiche Veranstaltung, wie sie von Geo Becker, Traude Steinbach usw. vor einiger Zeit in Dippoldis walde geboten und damals eingehend besprochen wurde. Das gesamte Programm, das abwechselte mit den verschiedensten Trachten- länzen, heiteren Tänzen, heiteren Liedern zur Laute und Klavier musik wurde mit Beifall und Freude ausgenommen. Mik dem ge meinsamen Lied „Dr Vuglbärbaam" fand der seinen Zweck durch aus erfüllende Abend sein Ende. Höckendorf. Aufgeboten wurden der Fabrikarbeiter Willy Grellmann aus Somsdorf mit Ler Wirtschaftsgehilfin Lina Emma Zllgen aus Borlas. Cunnersdorf bei Glashütte. Die Viehzählung am S. Dezember ergab 120 Pferde, 626 Rinder, 528 Schweine, 17 Schafe, 55 Ziegen, 421 Gänse, 163 Enten, 2075 Hühner, 41 Perlhühner, 29 Kaninchen, 18 Bienenstöcke und 50 Hunde. Altenberg. Ein frecher Motorraddiebstahl wurde am Sonnabend gegen Morgen bei Tischlermeister Kurt Ehrhardt Im Stadthaus an der Hirschsprunger Straße verübt. Lin unbe kannter junger Mensch brach Len dortigen Schuppen auf und stahl das schwere Motorrad Les Tischlermeisters, der gerade zu seiner Hochzeit in Dresden-Laubegast weilte.. Der Dieb scheint aber recht wenig mit der Handhabung Les Rades vertraut ge wesen zu sein; denn auf dem Wege nach HlrsNMckg^kWvfte er gegen 4 Uhr früh an das Schlafztmmerfenster etnes Wirkschafts- bestherS und ersuchte diesen- ihn mit dem Geschirr nach AlpSdorf zu sichrem da er horl den ersten Zug erreichen müsse, oder ihm ein Fahrrad zu leihen. Ein anderer Hirschsprunger Einwohner, der ein Fahrrad besah, wurde noch Herzugeholt, und Ler Spitz bube bot 10 M. für Las Leihen des Rades bis Kipsdorf. Aus dem Geschäft wurde jedoch nichts, und der Unbekannte beauftragte dann die beiden Männer, das Rad früh nach Altenberg zur Re paratur zu schaffen, er werde ebenfalls dort sein. Als Lie bei-en früh LaS Rad nach Altenberg brachten, war natürlich -er nächt lich« Unbekannt« verschwunden, und eS stellte sich heraus, Laß das Rad gestohlen war und so gut wie keine Beschädigungen aufwies. Sogar Benzin war im Tank. Mittweida. Seit einigen Tagen wurden die Beamtinnen des hiesigen Fernsprechamtes von einer Unbekannten belästigt und in Ihrer Dienstausübung dadurch gestört, daß die Betreffende von einem öffentlich«« Fernsprechautomaten aus die Null anrief und sich ohne jede Veranlassung eine Anzahl Ferngespräche errechnen ließ. Dieser Tage ist eS gelungen- die Täterin in einem f2 jähri gen Schulmädchen zu ermitteln, gegen Las das Fernsprechamt nunmehr weitere Schritte «Inletten wird. - Bischofswerda. Als abends ein Brotkutscher aus Burkau mit seinem Fuhrwerk von Bischofswerda nach Burkau zurück- kehrt«, wurde er kurz vor dem Dorfeinaang von einem Unbekann ten überfallen. Dieser streut« Lem Kutscher Pfeffer In di« Augen und versuchte, daS Pferd anzuhatten. Der Kutscher trieb jedoch, obwohl er zunächst nichts mehr sehen konnte, das Pferd zu einer raschen Gangart an und konnte den Ort Burkau erreichen. Der Täter konnte noch nicht ermittelt werden. Lauchhammer. Der verhaftete Einwohner Kurtz, der -ringend verdächtig Ist, seine Frau ermordet zu haben, hat, trotz drückender Schuldbeweise, noch kein Geständnis abgelegt. Bekanntlich wurde seine Frau vor Tagen erwürgt an einem Baum hängend aufge- funüen, nachdem sie mit Kurtz das Haus verlasten hatte. Unweit -es Tatortes fand man die zerrissenen Hosenträger des Mörders, mit Lenen er sein« Frau erwürgt hat. Die Obduktion hat er wiesen, Laß Frau Kurtz erst erdrosselt und dank an den Baum ge hängt wurde. Chemnitz. Vor dem Chemnitzer Schwurgericht begann am Dienstag die RevisionSverhandlung gegen die Brüder Walter und Wtllv Leopold, die Im Juni d. 3. wegen Totschlags und schweren RaubeS zu ie 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust ver urteilt worben waren. Die Brüder Leopold hatten am 24. De zember 1024 auf Lem Fischweg in Chemnitz den Kaffenboten Richter niedergeschossen und ^eine Aktentasche, in der sie Lohn gelder vermuteten, geraubt. Richter starb bald darauf. Die Täter entkamen damals unerkannt und alle Nachforschungen waren ergebnislos. Erst nach 9 Jahren konnten sie ermittelt werden. Gegen Las. Urteil hatten sie beim Reichsgericht Revision eingelegt. Diefes hob das Urteil auf, well das Schwirrgericht Chemnitz bet der Behandlung der Frage des bedingten Vorsatzes nicht völlig klare Feststellungen getroffen habe. In der Reviflonsverhandluna am Mittwoch erklärte Walter Leopold, baß er nicht die Absicht gehabt habe, den Richter zu erschießen. Er habe vielmehr -ie Schüsse nur zur Einschüchterung Richters abgegeben. Willy Leo- vold bestritt jede Beteiligung an -er Tat. Als unmittelbare Ur sache des Todes Richters bezeichnete Ler ärztlich« Sachverständige eine hinzugetreten« LungenentzünLung. Die Verhandlung wird am Mittwoch fortgesetzt. Braunichswalde. Dieser Tage hat die alte hiesige Butterfrau Kalbauer ihren seit vielen Jahren betriebenen Butt«rhandel mit Rücksicht auf ihr vorgeschrittenes Alter eingestellt, weshalb ihr zu Ehren ein AbschieLskaffee gegeben wurde. Dabei stellte eS sich heraus, Laß ihr Butkerhandel schon fast durch ein Jahrhundert In ihrer Familie betrieben worden ist. Erst ging ihre Großmutter mit -er Butter zur Stadt, dann die Mutter und dann sie selbst, und dieses ganze Jahrhundert haben die drei Frauen ihre Butter immer bei denselben Gütern «Ingekaust und in Crimmitschau die selben Kunden durch drei Generationen gehabt. Zwickau. Die 24 Iahte alte Auswärterin Margarethe Windhager ist beim Fensterputzen aus dem dritten.Stock einer Hauses auf der Werdauer Straße abgcstürzt und auf die Straße gefasten. Sie erlitt einen schweren SchSdelbruch sowie innere Verletzungen, denen sie einige Stunden später im Hein- rich-Braun-Krankenhaus erlag. Zittav. Auf der Jagd im Stadtforst bei Lichtenberg ver fehlte ein Schuß sein Ziel und traf einen der beteiligten Jäger am Kopf. Der Verunglückte mußte in eine Zittauer Augen klinik gebracht werden. ZMaa. Hier wurde der 48 Jahre alte Einwohner Joseph Hildebrand in Verwkhrungshast genommen. Er hatte für leinen kranken Sohn 8 RM. Krankengeld abgeholt und den Betrag restlos vertrunken. Schwere» SraftwkgemmzM Kreisamtswalter der Deutschen Arbeltsfroul verunglückt Ein schweres Derkehrsunglück ereignete sich auf der Landstraße zwischen d«n Ortschaften Hahn und Bleidenstadt im Taunus. Ein Kraftwagen, in dem drei Kreisamts walter der Deutschen Arbeitsfront saßen, rannte in voller Fahrt gegen einen Baum. Dabei wurde der Kraftwagen vollständig zertrümmert. Die drei Insassen wurden infolge des heftigen Anpralls aus dem Wagen geschleudert und schwer verletzt. Einer der Schwerverletzten, der Kreisbe triebszellenleiter Hüttel, erlag kurz darauf leinen Verletzun gen, während die beiden anderen Amtswalter dem Kran kenhaus zugeführt wurden. Wetter für morgen: Auffrischende südliche Winde. Anhaltend wolkig und zeit» weise Regen. Nur höchste Berglagen Schneefall.