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- Erscheinungsdatum
- 1934-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193412032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19341203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19341203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-12
- Tag 1934-12-03
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Monat
1934-12
-
Jahr
1934
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„MÄMM'Wm..-!" Unioersitäksgründuag vor »25 Jahren. Bon Werner Lenz. Es mag ein seltsamer Zag gewesen sein, der im Herbst des Jahres 1409 über di« waldig« Gobirgsgrenze Böhmens nordwärts zog und in der sächsischen Ebene zwischen Mulde und Saale haltmachte, um In d«r guten Stadt Leipzig Zuflucht nach allerhand Unbilden zu suchen, die den Wan derern in der deutschen Universität Prag begegnet waren. Rund 400 Magister und Studenten sangen — zwischen man chem Disput und berechtigtem Scheltwort — sich frischen Wandermut: „Ade in die Läng' und Breite, o Prag, wir ziehn in die Weite", welche Weise sich der Freiherr von Eichendorfs dann nach so vielen Jahrhunderten irgendwo aus der-Luft gegriffen hat, als er selbst in der Nachbarunioer- sität „an der Saale Hellem Strande", in Halle nämlich, studierte. Der Grund aber, weshalb die jungen Akademiker das „goldene Prag" verließen, dessen Universität doch erst SO Jahre vorher der deutfche Kaiser Karl IV., der noch in Paris den Studien hatte obliegen müssen, gegründet hatte, damit auch deutsche Zunge deutsche Wissenschaft zu deutschen Ohren predige, war nach dem Chronisten folgender: „Im Jahre 1409 ward unter Markgraf Friedrichen, dem Streibaren, nachmaligem Churfürsten, die hohe Schule ;u Leipzig angelegt und eingeweihet. Die Gelegenheyt hierzu gab vornehmlich Kayser Wenceslaus, welcher denen deutschen zu Prag ihre bisher gehabte Freyheiten zu kränk ten suchte und die Böhmen gegen sie unterstützte. Die vor nehmste Ursache war die Hußische Lehre, welcher mehr Böhmen als Deutsche und andere beypflichteten, da sich dann unter anderen Johann Hofmann, aus Schlesien gebürtig, der auch hernach Bischoff zu Meißen geworden, mit einer großen Anzahl Studenten nach Leipzig begeben und zu Dege gebracht, daß würcklich die hohe Schule daselbst ange legt worden. Dieser Entschluß sollte für Leipzig und ganz Deutschland bedeutsame Folgen haben. Gerade die heutigen Verhältnisse, aber auch die ständigen Streitigkeiten und Deutschenverfol gungen vor dem Weltkriege zeigen deutlich, daß die mit so guter Absicht in Prag gegründete „Universitas literarum" auf einem gefährdeten Platze stand. Di« Abwanderung fast aller deutscher Lehrer und Hörer fügte den Grundstein zu der Hoch schule Sachsens, die feit 525 Jahren zu den besten Stützen deutscher Kultur gehört, ja die älteste ununterbrochen beste hende reichsdeutsche Universität überhaupt ist! Die Meldungen über Alter und Entstehung dieses Wohnortes deutscher Menschen und slavischer Gäste auf ger manischem Uroätergrunde lauten verschieden. An der Städte gründung sind in jenem „Osterlande" wahrscheinlich vor herrschend Wenden beteiligt. Leipzig wird heute noch als „Lindenstadt" gedeutet und war vermutlich ehedem eine „Burg Lipzi"; abgeleitet ist der Name wohl vom slawischen Worte „Lipa" gleich „Linde". Möälicherweil« Ut hier der Sächsische Nachrichten Reinhardtsgrimma. Am Donnerstagabend fand Im „Erbge richt" ein gutbesuchter Elternabend der hiesigen Schule statt. Gedlchtvorträge von Hey, vorgekragen von den Kleinsten, leiteten den Abend ein. Dann folgte oaS von Lehrer Hauske einstudierte Märchenspiel „Schneewittchen", das von den Kleinen begeistert gespielt wurde. Heiterkeit löste, das Gedicht „Belm Fleischer" aus. Kantor Schneider sprach sWnn über die Musik In -er Volksschule und wünschte, daß zll^Weihnachten den Kindern Mu sikinstrumente geschenkt würden, erwähnte aber auch die Schwie rigkeiten. die einem solchen Unterricht entgegenstehen. Dann folg ten die Darbietungen. Die Kleinsten spielten auf Blockflöten, die Mädchen Lieder zur Mandoline und ole Knaben zeigten ihr Kön nen auf den Mundharmonikas. Alle „sinfonierten" schließlich im Zusammenspiel und ernteten reichen Beifall für ihre beachtlichen Leistungen. Kantor Schneider behandelte darauf Schulfragen. Der öffentliche Schulunterricht sei nur schwach besucht gewesen, bat die Eltern, diese Gelegenheit im eigensten Interesse und dem ihrer Kinder in Zukunft wahrzunehmen. Lin Milchfrühstllck konnte bisher an 43 Kinder verabreicht werden und habe gute Er folge gezeitigt, auch Bauernkinder sollten daran leilnehmen. Für die Film-Lernmittel sind pro Vierteljahr für das erste Kind 20 Pfg., für daS zweite Kind 10 Pfg. zu zählen. Weitere Schul pflichtige einer Familie sind frei. Ab Ostern werden Schiefer tafeln mit vorschriftsmäßiger Einteilung eingeführt. Hieran schlos sen sich Schillergedächtnisauffahrungen, die von Lehrer Herklotz einstudiert waren. Als 1. wurde „Der Alpenjäger" aufgeführt, der gut gefiel. „Die Glocke" von Schiller wurde durch Sprech- . chöre eindrucksvoll zu Gehör gebracht. Ein gutgeschulter Chor sang einen Ehvrsatz aus der S. Sinfonie. Dann folgten Szenen aus „Wilhelm Test". Mik dem Lied „Deutsch die Saar" wurde der Abend beendet. Bürgermeister Leichsenring dankte der Leh rerschaft für Ihre mühevolle Arbeit. Oelsa. Am Sonnabend veranstaltete der Kriegeroerein Oelsa im Oberen Gasthofe sein 5l. Stiftungsfest. Im schön geschmück ten Saal, der an beiden Seiten -er Bühne die alte Militärver einsfahne und die neue Kyffhäuserfahne zeigte, hakten sich soviel Gäste und Mitglieder eingefunden, daß schon lange vor Beginn kaum Platz zu bekommen war. Zuerst fand ein Konzert statt. Das 11 Mann starke Orchester unter Leitung von Musikleiker Otto Schumann, Freital, vermittelte mit seinen wirklich gut dar- gebotenen Konzertstücken einen seltenen musikalischen Genuß. Leider war die Disziplin der Zuhörer nicht so gut, wie es ein der artiger Vortrag verdiente. Ehrenvorsitzender Kamerad Ziegenhorn betonte, daß dieses Fest einfach, aber recht kameradschaftlich durch- geführt werden solle. Kurz vor Schluß des Programms sprach j Kamerad Pfarrer Elh für die anwesenden Gäste. Er betonte, daß eS ihm nicht nur eine angenehme Pflicht sei, hier zu sprechen, sondern eine Freude: denn mit dem Oelsaer Verein verbinden ihn Bande der Kameradschaft schon seit langen Jahren. Er über brachte den Dank für die Einladung und Grüße von den Nach barvereinen. Dann gab er einen kurzen Rückblick. Mir sind noch nicht fertig im Kampfe gegen innen und außen. Deswegen ist unser Leben ernst und besonders unser Führer trägt die große Last der Verantwortung für sein geliebtes deutsches Volk. Doch jeder Kampf trägt daS Verlangen in sich. Ihn z» bestehen und zu gleich die Hoffnung auf Sieg, lind gerade well das Ausland noch von Angst vor uns befallen ist und weil unser Führer wissen soll, daß daS ganze Volk hinter ihm steht, -aS Volk und vor allem die ehemaligen Frontkämpfer, so wollen wir ihm das durch gute Ka meradschaft beweisen. ES soll Kameradschaft sein auch Im Ver sammlungsbesuch. Der heutige Abend solle Zeugnis abgeben von Kameradschaft im fröhlichen Beisammensein. Auch wir wollen be reit sein ganz Im Sinn« des Führers: Alles für Deutschland. Das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied beschloß die markigen, von Begeisterung getragenen Worte. Dann fand noch eine Ehrung von drei alten Mitgliedern statt und zwar der Kameraden Bell- mann, Bormann und Baumgart, die ein Hindenburgbild mit Ur- KUnoc l-erreicht bekamen. Noch lange blieben die meisten d«i frohem Tanze zusammen. Standort einer uralten Opfer- oder Thinglinde gewesen, di« Bonifatius-Winfried — angeblich 724 — gefällt hat, wie er -s unbezweifelbar um 720 mit der Wotans-Eiche bei Geis mar tat. Andere meinen, ein g«wisser Libonothus, ein Un lerführer des Arminius, habe die Hermunduren aus dieser Gegend vertrieben — wohl kn Streit« mit dem Markoman- aenfürsten Marbod — und „ein sächsisch Volck, di« Libonier, an ihr« Stell« g«setzet und in Libonitz, später Lipz geheißen, jeyn Hoflager gehalten". Wie dem auch sei, Leipzig war der rechte Ort für einen Handelsplatz und eine Hochschule, denn hier an der Pleiße schneiden sich die Weg« von Süden nach Osten und von Westen nach Süden, also die Heerstraßen Rürnberg—Warschau und Bremen—Breslau, so daß sich ln den regsamen Zeiten des Mittelalters, das seinen Reich tum noch nicht durch den 30jährigen Krieg «ingobüßt hatte, die Kaufleute und die Studenten zusammenfanden. Di« Akademiker sind seit dem Jahr« 1409 hi«r stets „zuwege gewesen". Es ist ganz unmöglich, auch nur die Ramen der führenden Lehrer und derjenigen Studenten, aus Serien später Führer wurden, aus Leipzigs Matrikeln hier aufzuzählen. Es mag genügen, wenn man Leipzig als die Geburtsstodt des Philosophen Leibniz, als erste Musenstadt Goethes, als Lehrort Gellerts angibt. Wie eng die Kunst und die Wissenschaft verwandt sind, bezeugen in diesem Zu- jammenhange die Namen deutscher Komponisten, die Leipzig Veiten Ruhm als Musikstadt verschaffen: Johann Seba stian Bach, Mendelssohn-Bartholdy, Lortzing, Schumann und Marschner. Gottsched und die „Neuberin" als Reformato rin der deutschen Schaubühne ergänzen diesen Kreis! Alles in allem bestätigt sich Goethes Wort „Mein Leipzig lob' ich mir, es ist ein Klein-Paris und bildet seine Leute" durch- irus, wenn man j«ne Zeit im Auge hat. Heute übertrifft Leipzig Paris bestimmt. Also nicht mehr .Klein-Paris". Vann schon lieber „Pleiße-Athen", wie es lang« hieß! Doch nicht nur di« Universität und verwandte Erzie hungsinstitute sind «s, die Leipzigs Ruhm und Stolz aus machen. Bismarck verlegte bewußt als in das Herz Deutsch lands das Reichsgericht hierher, das mit der juristischen Fa- tultät geistig eng verschwistert ist. In Leipzig Ist der Sitz Kes Buchhändler-Börsen-vereins, eines der bedeutendsten Ver- sreter deutscher Kunst und Wissenschaft. Hier ist die Leutsch« Bücherei" zu Hause, hier der Hauptumschlageplatz für den gesamten deutschen Buchhandel. Leipzig hat den größten deutschen Bahnhof zu eigen. Die Leipziger Messen sind uralt und unübertroffen. Leipzig ist — kaufmännisch und wisienschaftlich betrachtet — die A r b ei ts st u b e Sach sens! Aber es ist auch «in Plätzlein in ihr für fröhlichen Feierabend. Und wenn abends Burschen und Philister nach gutem Tagewerk ihre Becher schwingen, dann wird nie ein gutes Wort, ein brausendes Hoch fürs Paterland vergessen! Ist doch Leipzig selbst einer der schönsten und stärksten Trag- vseiler deutschen Geistes- und Wirtschaftslebens! Für Bur schenfreiheit und für Freiheit des Vaterlandes hat si« in dei Geschichte unnennbar ost gewirkt, die vielumstritten« Pleiß«- stadt. »lashStte. Bürgermeister Osternack, Weißig, ist hier kein Fremder mehr. Er sprach am Freitagabend im „Sonnen"-Saal in einer Versammlung der Deutschen Arbeitsfront vor der ver sammelten Arbeiterschaft, vor selbständigen Handwerkern und Be- triebssührern und betanke eingangs, daß bei den Gaurednern und Amtswaltern allenthalben daS Bestreben herrsche, die gegenwär tige wirtschaftliche Lage Deutschlands ungeschminkt zu schildern wie sie ist und die weiter, den bisher erreichten Stand einer ste tigen Aufwärtsentwicklung klar und eindeutig vor dem Forum der breiten Oeffenlllchkelt zu behandeln bestrebt sind. Wenn sich auch gezeigt habe, daß einige Gesetze insofern dem deutschen Volke als zu früh gegeben worden sind, als die Voraussetzungen hierzu noch nicht endgültig geschaffen, nämlich das Handeln im aUstän- digen und nglionaisozialistischen Sinne noch nicht überall und von jedem geübt werde, so sei daS immerhin kein Fehler, sondern be dinge notwendig die intensivste Propagierung natlonalskZlaltstlschen Gedankengutes. Eins sei unbedtngt zu erreichen. Die Gewöhnung und, wenn es nottut, dl« Schulung deS deutschen Menschen zum objektiven Denken und daß er bet all den Unvollkommenheiten nicht vergessen dürfe, daß der Führer den Aufbau bet vollständig leeren Kaffen begonnen habe. Dann kam der Redner auf die Hamsterpsychose zu sprechen und rechnete mit deren Urheber ad, die, soweit sie aiS „Nutznießer" (jüd. Händler und Großisten) glaubten austreten zu können, gewaltige Enttäuschungen erleben würden. Der gegenwärtige Rohstoffmangel, der mit einem durch eine Blockade hervorgerufenen gar nicht zu vergleichen ist, gebe zu einer Besorgnis absolut keinen Anlaß. Ausführliche Darlegung über die ständig wachsende Verbretterung unserer eigenen Roh stoffbasis und über die Beziehungen zu den Agrar-Randstauten folgten. Die momentanen Schwierigkeiten würden bei einiger maßen Disziplin der Volksgenoffen spielend überwunden. Um dem Zühörer einen Gesamtüberblick zu geben, streifte der Redner auch die Reformbestrebungen in der deutschen Justiz und in der höheren Verwaltung, oerbreltete sich über den Antisemitismus, der auch tn anderen Ländern kelne Angelegenheit einiger Elgen- biötler mehr wäre und über ein vernünftiges Kreditwesen, dabei, wenns not tat zum besseren Verständnis der Zuhörer, auch Bei spiele aus seiner Verwaltungspraxis anführend. Wenn wir die Freiheit in jeder Beziehung erlangt haben werden, schloß der Redner, werden wir der größte Käufer auf dem Weltmarkt und der sicherste Garant des Friedens sein. Der Ortswart der DAF, Wurm, schloß mit einer Aufforderung zum Treuebekenntnis für den Führer die Versammlung. Vresden. Wie an allen deutschen Hochschulen, fand am Sonnabend auch in der Aula der Technischen Hochschule zu Dresden eine große Protestkundgebung gegen die Vorgänge in Prag statt. Der Führer der Dresdner Studentenschaft, Starke, betonte, daß diese bereits durch ihren Brief an den tschechoslowakischen Ministerpräsidenten ihrer Meinung un zweideutig Ausdruck verliehen habe. Seine Worte leiteten über zu der Rundfunkübertragung der großen Berliner Protestkund gebung. Zum Schluß sangen die Versammelten gemeinsam das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied. Dresoen. Jmm^r wieder Dumme! Bei einem älteren Mann in der Bramschstraße sprachen zwei Frauen vor und die eine fragte ihn, ob er krank fei. Als ihr dies bestätigt wurde, fing sie an, zu beten und ging durch die Wohnung in das Schlafzimmer des Kranken. Damit ihm wirklich Genesung widerfahre, forderte sie den Mann auf, seine Barschaft in einen Laöpen zu wickeln und in den Schrank einzuschließen. Der Kranke verschloß das Geld und gab der Gesundbeterin den Schlüssel, den sie später zurück bringen wollte; hierauf entfernten sich die Frauen. Als der Mann mißtrauisch wurde und sich mit Hilfe eines zweiten Schlüssels vom Borhandensein seines Geldes überzeugen wollte, mußte er feststellen, daß er das Opfer einer Betrü gerin geworden war. siä-lllMdä- Sbepscßlema Der Glockenfund, der hier vor einigen Wochen gemacht wurde, hat zur Folge gehabt, daß von privater Seite ein Niederschlemaer Wünschelrutengänger beauftragt worden ist, mit der Wünschelrute die Lagerstätte der anderen zwei Glocken jder Dreiklange» zu suchen. Wie verlautet, ist die Arbeit der Wünschelrutengänger» von Erfolg gewesen. Ob die in Angrift genommenen Grabungen die Voraussagen des Wünschelrutengänger» bestätigen werden, bleibt abzuwarten. kimbscli Am l. Dezember vollendeten sich 50 Jahre seit der Gründung der Ortskrankenkasse zu Limbach. Es ist von besonderen Jubiläumrveranftaltungen abgesehen wor den; vielmehr hat man erneut der Winterhilfe den Betrag von 1000 RM. überwiesen. Das Ereignis des 50 jährigen Bestehens fand durch eine besondere Vorstandssitzung am 30. November seine Würdigung. Leisnig. Durch eine Wunde am Fuß hatte sich ein Mäd chen, das sich bei einem Bauer in Diensten befand, eine Blut vergiftung zugezogen. Zunächst wurde das Mädchen ins Eltern haus gebracht, bis der Arzt die Ueberführung nach dem Kranken haus anordnete. Der Kranken konnte nur durch eine Blut übertragung geholfen werden. Die Mutter des Mädchens wurde daher sofort zu diesem Zweck gerufen, und sie brachte bereitwillig das von ihr geforderte Opfer. Seit dieser Blut übertragung befindet sich das Mädchen auf dem Wege zur Besserung. Sebnitz. HilfedenGa st wirten. Um dem schwer darniederliegenden Gastwirtsgewerbe im hiesigen Grenz bezirk zu helfen, ist ab 1. Dezember auch hier die .Zange Nacht" eingeführt worden; damach werden jede Nacht vier Lokale verlängert geöffnet bleiben. Bernstadt. Mit 15 Jahren in den Tod. In Kiesdorf erhängte sich der fünfzehnjährige landwirtschaft liche Arbeiter Gerhart Mitzschke aus Berzdorf. Was den Jugendlichen, dem von seinem Arbeitgeber das beste Zeugnis ausgestellt wird, in den Tod getrieben haben mag, ist unge klärt. Wurzen. Wegen Diphtherie geschlossen. Zahlreich auftretende Fälle von Diphtherie, der bereits ein Schulmädchen zum Opfer gefallen ist,' haben die Behörden veranlaßt, in der Sexta des GyMnastums und in beiden Volksschulen bis zum 8. Dezember den Unterricht auszusetzen. Borna. Versetzung. Mit Wirkung vom 1. Dezember ist Regierungsrat Zimmermann von der Amtshauptmann- schäft'Borna zur Amtshauptmannschaft Glauchau versetzt worden. Grünhainichen. Opfer der Arbeit. Als der bei der hiesigen Papierfabrik beschäftigte 33 Jahre alte Arbeiter Edmund Nötzold von hier beim Rangieren kurz vor einem anrollenden Wagen das Anschlußgleis überspringen wollte, würde er vom Puster des Wagens getroffen und tödlich verletzt. Meerane. Betrunkener Kraftfahrer. Einem Kaufmann aus Leipzig, der in angetrunkenem Zustand seinen Wagen steuerte, wurde der Führerschein entzogen; er wird sich außerdem wegen Beamtenbeleidigung Und Be amtennötigung zu verantworten haben. — Bei einer Ber- kehrsprüfung sind etwa fünfzig Berwarnungen ausgespro- rben worden. . Altenburg. Kraftwagenunglück. In der Nähe des Bahnhofs Lehndorf durchfuhr ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen aus Berlin das äußere Geländer der Staatsstraßenüberführung und blieb mit dem Vorderteil dar- über hinausragend hängen. Bei dem Unfall zog sich die Gattin des Legationsrates bei der kubanischen Gesandtschaft in Berlin, Frau Carmen Pordela. eine Stirnoerletzung und einen Bluterguß zu. Das Ehepaar Choncheso trug eine Kopfverletzung bezw. eine Bauchquetschung davon; Lega- tionsrat Pordela blieb unverletzt. Die Ursache des Unfalls konnte bisher noch nicht geklärt werden. Tenkkenbepg. Im Kühlhaus der Braunkohlengrube Heye UI ereignete sich eine Ofenerplosion. Dabei erlitten fünf Arbeiter so schwere Verbrennungen am ganzen Körper, daß sie so fort dem Krankenhaus zugeführt werden mutzten. Zwei Fen ster des Kühlhauses gingen dabei in Trümmer. SS-Mrertasimi in Dresden In Dresden kamen über 700 SS-Führer des Ober- abschnitts Mitte zu einer Tagung zusammen, um die Richtlinien für ihre Arbeit in den kommenden Wintermona-. ten entgegenzunehmen. Ueberall sah man am Sonnabend und Sonntag die schwarzen Uniformen der Schutzstafsel. Die erste Zusammenkunft fand am Sonntagvormittag im Hygiene-Museum statt, vor dem SS-Gruppensuhrer Erb prinz zu Waldeck mit dem Führer des Oberabschnitts Mitte, SS-Gruppenführer Freiherr von Eberstein, die Front eines Ehrensturms der 46. SS-Standarte abschritt. An der Sondervorstellung im Schauspielhaus, „Die end lose Straße", nahmen außer den SS-Führern Reichsstatt halter Gauleiter Mutschmann, Innenminister und SS- Oberführer Dr. Fritsch, die Minister Dr. Thierack, Lenk und Kamps, Gauarbeitssührer von Alten, Bertreter der SA, der HI und des Luftsportverbandes teil. Nachdem am Nachmittag Dresden besichtigt worden war, vereinigten sich die Teilnehmer zu einem Kameradschafts abend im Festsaal des Rathauses, wo sie Oberbürgermeister ", Zörner als Gäste der Stadt Dresden begrüßte. Dem Käme- radschvstsabend wohnten auch Reichsstatthalter Mutschmann, mehrere sächsische Minister, Vertreter der Polizei und der Gliederungen der Partei bei. Reichsstatthalter Mutsch mann wies auf den echten nationalsozialistischen Geist hin, der immer bei Veranstaltungen der alten Vorkämpfer der nationalsozialistischen Revolution herrsche und auch immer herrschen werde und betonte seine Verbundenheit mit der SS. Gruppenführer Freiherr von Eberstein schloß den Abend mit einer kurzen Ansprache und einem Sieg-Heil auf den Führer. , Den Sonderbesprechungen am Sonntagvormittag schloß sich am Nachmittag die große Tagung im Hygienemuseum an, in deren Mittelpunkt die Ansprache des Chefs des SS-Amtes, des SS-Gruppenführer Wittse, stand, der die Richtlinien für die Winterarbeit der SS darlegte
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