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-7- 191 und anheimelnd grüßt sonders schön und eindrucksvoll ist das Bild, das die Stadt dem Auge bietet, nähert man sich ihr mit dem Schiffe, von Dresden kommend. Allein schon die Schiffahrt auf dem breiten Nucken der Elve ist ein Genuß. Schön ist auch die Stadt an und für sich. Der alte, um die Stadt führende Promenadenring war einstmals der vor der Stadt liegende, breite Festungs graben. Die erneuerte Stadt- oder St. Marienkirche, eine der schönsten und - ältesten Kirchen Sachsens, besitzt u. a. historisch wertvolle Deckengemälde, einen seltene Sandsteinarbeit aufweisenden Altar im Renaissancestil, ein Taufbecken tuosen und Papierwaren. Von Pirna an ziehen sich großartige Sandsteinbrüche an der Elbe aufwärts. Die stundenweiten Waldungen um Pirna laden im Sommer wie im Winter zu kurzen oder zu ausgedehnten Spazier gängen ein und bieten im Winter herr liche G^senheiten für Ski und Rodel. Durchs üeutsche Lanö. Am Einfluß der Gottleuba in die Elbe finden wir die schöne, alte Stadt Pirna, die heute etwa 33 000 Einwohner zählt. Erstmalig urkundlich wurde die Stadt 1233, als Stadt mit allen Rechten bereits um 1240, genant, überragt wird Pirna von der ehemaligen Festung Sonnenstein, die von den Schweden ver geblich belagert, und deren Werke 1758 von den Preußen geschleift wurden. > Pirna hat einst glänzende Tage ge sehen, als die Kaiser Ferdinand I., Mat- thms und Ferdinand II. dort weilten. Und von Pirna aus fuhr die Erz- - Herzogin Maria Jo sepha, die Braut des Sohnes August des Starken, auf dem Hoch zeitsschiff Bucentaurus, begleitet von einer großen Anzahl vergol deter Gondeln und et licher Fregatten, nach Dresden. Das waren glanzvolle Zeiten für Pirna. Aber auch das Elend und die Not haben nicht Halt ge macht vor den Toren der Stadt. Schwere Tage brachte der Drei- tziglährige Krieg, in dem die Schweden un ter Banör Pirna im Stnrm nahmen. Schön im spätgotischen Stil und eine schöne Kanzel aus dem Jahre 1543. Die Marienkirche selbst ist ganz aus Sand stein errichtet und ein hervorragendes Denkmal später Gotik. Um die Kirche drängen sich, wie Schutz suchend, giebel reiche alte Bürgerhäuser. Allenthalben fallen auf einer Wanderung durch die Stadt die alten Patrizierhäuser mit ihren frühgotischen Erkern und Portalen auf. Der Marktplatz hat ganz das Ge präge längst vergangener Jahrhunderte bewahrt, ist er doch seit den Zeiten August des Starken in seiner unvergeß lichen architektonischen Schönheit fast unverän dert geblieben. Der zierliche Rathausturm, der unter dem Ziffer blatt seiner Uhr die bei jedem Glockenschlag die Tatzen hebenden Löwen des Stadtwappens auf weist, ragt zwischen den spitzen Giebeln auf, und westlich von ihm die frühgotische Kirche des ehemaligen Domini kanerklosters, in dem sich jetzt das Museum befindet. Für die schnelle bau liche Entwicklung der Stadt während der acht ziger Jahre des ver gangenen Jahrhunderts sprechen die vielen schö nen Bauten, denen wir in den neueren Teilen die Stadt jeden, der sich ihr nähert. Be- begegnen und an denen die heimische sonders schön und einorucksvoll ist das Sanosteinindustrie ihr Können bewies. Viele Schulen, Bankgcbäude, Behörden und sonstige öffentliche große Bauwerke zeigen Pirnas Emporblühcn in neuerer und neuester Zeit. Die weitansgcdehn- tcn Industrien liegen auf den Gebieten von Glas- und Tonwaren, Parfümerien, Kunstseide, Möbel, Stahlwaren, Spiri-