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aver den Osthorizont der Kleine Hund mit Procyon und sein großer Gefährte mit dem hellsten Filtern des Hlmmeis: Sirius. In noch späterer Abendstunde folgen über dem Ost- Horizont aufsteigend der Krebs mit dem Sternhaufen der Krippe und der Groß« Löwe. Nach Mitternacht folgt diesem Die Jungfrau, in welcher sich der Planet Mars befindet, der um 1.1S und 0.30 Uhr aufgeht. Bon den noch nicht genanten Planeten steht Jupiter am Movgenhimmel; er geht um 5.30 bzw. 4 Uhr am Süd osthorizont auf. Benus ist wegen Sonnenahe praktisch un sichtbar, und Merkur ist zunächst Morgenstern (Aufgang zu Monatsbeainn 6.30 Uhr), dann nähert er sich der Sonne, wird unsichtbar und erreicht am 31. seine obere Konjunktion mit dem Tagesgestirn. Der Mond ist am 6. als Neumond unsichtbar, der 13. bringt das erste Viertel, am 20. ist Vollmond, und der 29. sieht das letzte Viertel. Die Sonne erreicht am 22. um 13.50 Uhr ihren tiefsten Stand in ihrer jährlichen Himmelsbahn, sie tritt damit in das Tierkreiszeichen des Steinbocks, womit der astronomische Winter beginnt. Reliquien und llrkundenfunde aus dem Jahre 1321. Bei .Erneuerungsarbeiten fand man am Hochaltar der Pfarrkirche in Nörtershausen im Hunsrück einen aus Blei hergestellten Neliquienbehälter, in dem sich u. a. Reliquien von Märty rern der Thebäischen Legion aus der Paulinuskirche in Trier befanden. Ferner wurde eine aus dem Jahre 1321 stam mende aut erhaltene Pergamenturkunde geborgen. Las Kirchenjahr geht zu Ende Ein neues Kirchenjahr öffnet am 1. Advent seine Pfor ten. Dem Wort Kirchenjahr selber begegnen wir zuerst 1671 in dem Lied von Johann Olearius „Nun kommt dos neue Kirchenjahr", das in den Gesangbüchern unter den Ad ventsliedern zu finden ist. Die Durcharbeitung des Kirchen jahres in systematischer Art ist das Werk einer späteren theo logischen Besinnung. Ein hohes Alter dagegen weisen viele kirchliche Festtage und Festzeiten auf. Wie die Geschichte der Religionen zeigt, ist in ihnen von jeher den FestzÄten be sondere Bedeutung zuerkannt worden. Festzeiten geben dem Kultus die notwemiigen Höhepunkte, sie stärken das Gemein schaftsgefühl der Gemeinden, sie erhalten den Zusammen hang mit der Geschichte der Religion und Konfession. Meist stehen religiöse Feste auch in erkennbarem Zusammenhang mit der Naturordnung. Das läßt sich auch da noch feststellen, wo etwa Ereignisse der christlichen Geschichte aus die kirch lichen Festzeiten bestimmend eingewirkt haben. Der älteste Festtag der christlichen Gemeinde ist der erste Tag der Woche, der Sonntag, als der Tag der Auferstehung Christi. Im weiteren Verlauf der Gemeindegeschichte bildet sich eine stetige Ordnung wiederkehrender Feiertage und Festzeiten aus. Bald gab man auch den zwischen den einzelnen Fest kreisen liegenden Sonntagen besondere Namen, und zwar nach den für diese Sonntag« von der Kirche festgesetzten bibli schen Lektionen. Der halbjährige Zeitraum vom Trinitatis- somrtag bis zum Advent konnte nicht unter einen oder mehrere beherrschende Festgedayken gebracht werden. Daber svrickt i man von einer „festlichen" und einer „festlosen" Hälfte des j Kirchenjahre». Die Reihe der kleineren Feste läßt eine ge- wiske Tendenz erkennen, neben der eigentlichen Heilsgeschichte auch di« Geschichte der christlichen Kirche durch Erinnerung ! an Apostel, Märtyrer oder Heilige zu feiern. Der Landes- , vuß- und Bet-Tag ist «ine Schöpfung des landesherrlichen i Kirckenregiments. Der letze Sonntag de« Kirchenjahres wurde schon Eicke de« 18. Jahrhunderts als Gedächtnis an Ke Verstorbenen gefeiert. Das Kirchenjahr ist also in Anf- dau und Ausgestaltung als das Ergebnis einer langen und wechselreichen Entwicklung anzusehen. - Wir wollen gerade in vielem Winter der ganzen s Welt ein Beispiel der inneren GeWossenheit, der brüderlichen Hilfsbereitschaft und der natio nalen Solidarität geben. lLr. Friü) i Sächsische Nachrichten Sachsen spendet für die Winterhilfe Folgende Betriebe in Sachsen spendeten für die Winter- Hilfe: Vorstand der Sächsischen Anwaltskammer, Dresden, 5000 Dresdner Kaufmannschaft 1000 Landstän dische Bank, Bautzen, 1000 Gesellschaft zur gegensei tigen Hagelschädenoerhütung, Leipzig, 2000 Hans- Georg Bernhardt, Leipzig, 1000 Kamenzer Bank 1200 Reichsmark; Fr. Joachim, Leipzig, 1000 Max Joachim, Leipzig, 1000 Karl Glanzberg, Leipzig, 1000 A.-G. für Haus- und Grundbesitz, Leipzig, 1000 Fa brikbesitzer Schubert, Zittau, 8000 Ernst Berndt, G. m. b. H-, Leutersdorf, 3000 Breitkopf L Härtel, Leip zig, 1000 Gardinenfabrik A.-G., Plauen, 1000 Kommerzienrat Waldenfels, Plauen, 10 000 Kurt Roßtümpel, Schlettau, 1000 Der Hegering in Reichenau beschloß, sich gleichfalls am Winterhilfswerk zu beteiligen. Auf 100 Hektar Jagd gebiet soll der Wert eines Hasen als Wildabgabe oder dessen Geldwert bis spätestens 17. Dezember an das WHW abge liefert werden. Nach dem Stand vom 27. November werden imKreis Dresden 173 202 Personen, darunter 47 823 Kinder, vom Winterhilfswerk betreut. Bis jetzt wurden den Hilfsbedürf tigen 169 469 Zentner Speisekartofseln und 94 605 Zentner Kohlen übergeben, 137 224 Pfund aus Psundsammlungen sowie 2816 Liter Milch für kinderreiche Familien; außerdem standen 6108 Freitische zur Verfügung. An Kleidungsstük- ken wurden an die Hilfsbedürftigen ausgegeben 1336 Stück Männerlachen, 1135 Stück ^rauensachen, 1945 Stück Kin- Noch 43 Tage dir M SmrMimmum! verlachen, 1187 Paar Schuhe und 1267 <l tück andere nützliche Sachen, wie Kopfbedeckungen, Handschuhe, Strümpfe, Bett wäsche usw. 700 000 für den Lausitzer Sender Das Reichspostministerium hat jetzt einen Vertrag ge nehmigt, der von der Stadtverwaltung Reichenbach (O.-L.) für den Bau des neuen Zwischensenders voraelegt worden war; damit kann der Bau des Senders in Kürze begonnen werden. Wie gemeldet, soll der Sender auf einem neun Morgen großen Gelände hinter der Band machergasse errichtet werden. Die Gesamtonlage des Zwi schensenders Reichenbach erfordert rund 700 000 Dem Gedenken der GesaUenen Bei der am 20. und 21. Oktober vom Volksbund Deutsch« Kriegsgräberfürsorae durchgeführten Haus- und Straßensammlung sind im Gau Sachsen 180495 gespendet worden. Damit sind alle früheren Sammel- ! ergebnisfe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ? in Sachsen weit übertroffen worden Seiner GejolMast 5M AM gestiftet Anläßlich einer Betriebsversammlung der Fa. Klemm L Co. in Meerane gab der Betriebsführer seiner Freude Ausdruck über den vorbildlichen Geist der Betriebsgemein- schäft. Aus Grund dieser Feststellung teilte er mit, "daß er seiner Gefolgschaft 5000 stiftete; die Zinsen dieser Summe sollen der Gefolgschaft zu irgendwelchen An lässen, ob Freud oder Leid, ausgezahlt werden. Hand und Konk im Hörlaal Nach einer Mitteilung des Presse- und Propaganda amtes der Deutschen Arbeitsfront, Bezirk Sachsen, beginnt am kommenden Dienstag, 4. Dezember, im großen Saal des Zeunerbaues der Technischen Hochschule in Dresden eine Vortragsreihe, die vom „Dinta", dem Deutschen Institut kür Nationalsozialistische technische Arbeitsforschung und Schu lung in der Deutschen Arbeitsfront, durchgeführt wird. An der Vortragsreihe, die unter dem Thema „Mensch — Arbeit — Betrieb" steht, nehmen 250 Studenten der Technischen Hochschule und 250 Gefolgschaftsmitglieder aus einigen Dres dener Betrieben teil. Die Borträge werden auf Anordnung des Reichsorgani sationsleiter der NSDAP, Pg. Dr. Ley, und auf Grund eines Erlasses des Reichsministers Pa. Rust durchgeführt; sie sollen die Arbeitskameraden der Stirn und der Faust zur gemeinsamen geistigen Arbeit und Schulung zusammeN- führen. An jedem Dienstag bis 15. Februar 1S35 werden um 20.15 Uhr Borträge gehalten über „Deutsche Wirtschaft»- gestaltuna und ihre. Auswirkung", „Grundsätze industrieller Nachwuchserziehung", „Arbeitsertüchtiaung und Arbeits- Hilfe durch Anlernung", „Formen und Gestaltungsmittel des Betriebslebens", „Aus der Praxis der organischen Be triebsgestaltung", ,Has Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit als Grundlage der neuen Betriebsform" und „Der deutsche Betriebssichrer. Aufgaben und Pflichten". 26. Fortsetzung.) „Du kannst schwatzen I" sagte Zoe resigniert. „Du — der du gewiß kein Mosaik bist wie ich. Meinst du, daß ich nicht möchte? Edith! Dieser dumme, blonde Engel. Die ist glücklich. Ich quäle sie z u gern ein bißchen. Alles läßt sie sich gefallen, diese dumme Gans. Ich? Mich halten sie für ein bißchen schwachsinnig, weil ich ihre albernen Lügen nicht mitmache. Ich bin schlauer als sie alle. Aber es ist ganz gut, wsnn'sie mich für — na ja! — halten. Sonst — wer weiß, was sie täten! Wenn sie mich wegwischten: mein goldener Hintergrund blieb — und blieb, über mein« Mutterl, ihnen..." „Aber was du da sagst, das ist ja absurd." „Ah bah! — ich kenne vack und andere Menschen!" Kopesch schüttelte schweigend den Kops. Er begann die Ansicht der anderen zu teilen, daß Zoe nicht ganz richtig Dumm? O nein! Aber auf irgendeine Art be tastet. „Und morgen früh reist ihr ab?" fragte er ablenkend. Zoe nickte — zuckte aber gleich darauf mit den Achseln und sah nachdenklich aus. „Brauchst du mich?" fragte sie nach längerem Schweigen. Kopeschs Gesicht verzerrte sich furchtbar in dem, was er ein Lächeln nannte. „Du bist seit Jahren der erste Mensch, der sich zu mir durchgefunden hat." „Du versperrst ja allen den Weg. Wenn ich nicht so gut klettern könnte..." „Man kann, vielleicht, auch mit der Seele klettern!" sagte Kopesch in seiner lallenden Sprache. „Alte Kameraden, die wissen ... Warum erzwingen sie nicht den Weg zu mir? Sie fürchten, in mir das verzerrte Antlitz des Krieges zu sehen und schließen di- : der Wirklichkeit." - . Zoe lächelte triumphierend. : „Das hat sie Schuld!" < . . . „Wer?" ..7" „Deine Frau! Sie hat niemand... ucchub oaß du hier bist. Sie schweigt dich tot." -Ich — habe sie gebeten, euch zu sagen, ich sei ac. storben. Ich fürchtete..." Zoe sah ihn erstaunt an. „Das hat sie nicht gesagt. Nichts hat sie gesagt. Vater hat, wenn ich dabei war, auch niemals Hast du denn keine Angst vor ihr?" „Vor meiner Frau?" ' 1 „Du bist ihr doch im Wege!" „Meiner Frau?" „Wenn du tot wärst, könnte sie einen anderen heiraten." „Zoe, Zoe!" sagte mahnend und entsetzt der stümmelte. „Was hat dich so verdorben?!" »Verdorben?" „Kannst du denn von anderen nichts als Schlechtes denken? Meine Frau ist die Treue selbst!" „Ach — das gibt's ja gar nicht!" ,Doch!" „Das will ich dir schon beweisen, daß es das nicht gibt.- „Schäm' dich! Du selbst, Zoe, könntest du nicht treu sein?" „Ich Hab s noch nie probiert. Ich glaube, nicht." Wer weiß!" „Ich muß nun gehen. Dein Diener hat aufgehört zu schnarchen. Er kommt gewiß herein." „Nur wenn ich ihm ein Zeichen gebe. Aber geh schon Zoe. Du hast mich geärgert." Zoe lachte, roh-verlegen. Ich soll nie wiederkommen?" „Das — will ich nicht sagen. Wenn euer Weg euch wieder einmal hierher führt... Du wirst mich schnell ver gessen, denn du sagst ja, du wärst ein kleines, treuloses Geschöpf. Ich werde noch manchmal an dich denken." „Kennst du das Pferd, das sie hier den.Ueberläufer' nennen?" ,Meine Frau hat mir davon erzählt." ,Das Tier gefällt mir." »Meine Frau hat cs mir gesagt." „Goock b^e!" sagte sie unvermittelt, schoß auf die »eranda und sprang über die Brüstung. Schade!, dachte Kopesch. Dieser Wildling! Nicht ein mal genug Zeit hat sie, mir ,Auf Wiedersehen!' zu sagen. Zwölftes Kapitel. „vack", sagte Zoe beim Abendbrot, „wie war es denn in — da, wo ihr heute wart?" „Schön, mein Kind. Schade, daß du nicht mitgekommen bist!" erwiderte Herr Deiken, der für Zoe eine herzliche Liebe empfand, und der sich über jedes vernünftiges Wort, das sie sagte, freute. „Die alten Kirchen und Dome..." Zoe zog eine Grimasse. »Hier war's schöner. Wann reist ihr» „Morgen früh, Zoe, wie es vorgesehen war. Gegen zehn Uhr. Wir sind so viele. Die Tante wird froh sein, uns loszuwerden." . , „Seid Ihr ihr lästia gefallen?' Frau Kopesch lächelte. „Es hat mir viel Freude gemacht, im Auto eine so lange Strecke zu fahren. Ja, so ein Wagen! Aber dazu langt's bei uns jetzt nicht. Später vielleicht einmal. Aber ich wollte damit sagen, daß ich eigentlich zu danken habe. Sie, Vetter Deiken, waren heute der Gastgeber." Zoe kam dem Vater mit einer Antwort naseweis zuvor. — .Ich schenke dir einen Wagen!" Zrau Kopesch lachte amüsiert. „Du bist aber freigebig!" „Sicher! Das liegt mir im Blut. — Jndianerblut. Negerblut. Wilde Völker sind generös. Aber du bekommst 'br, nicht umsonst. Du mußt mir etwas dafür schenken." Liebes Kind — das Pferd gehört nicht mir." »Du sollst mich Hierbehalten. Ich will bei dir bleiben." Alle am Tisch sahen sich erstaunt an. Edith, die nicht so viel deutsch verstand, atmete fast erleichtert auf, als der Vater ihr Zoes Worte leise verdolmetschte. Das wäre ein Ausweg! Mit dem Wildling in der Welt herumziehen: kein Vergnügen! „Aber das kannst du der Tante nicht zumuten!" sagte der Vater zu Zoe. „Ich dachte, es wäre dir zu — ärmlich hier!" meinte ncckend Frau Kopesch. „Das schon!" erwiderte ohne die geringste Verlegen heit das enkant terrible. „Aber daran gewöhnt man sich." „Ich bezahle dir außerdem noch ein gutes Kostgeld für Nurse und mich", fügte sie hinzu, als alle schwiegen. „Für Zoe wäre solch ein Aufenthalt sicher sehr wünschenswert", meinte endlich Herr Deiken; „aber für Jie..." Zoes Augen flossen über vor Neugier. Was nun die „Tante" wohl sagen würde? Davon hing — das fühlte sie — vieles ab, für die Tante und für sie selbst. „Meinetwegen kann sie gern hierbleiben l" sagte nach denklich die Gutsbesitzerin. „Das wilde, kleine Ding mit durch Europa zu schleppen, wäre für euch kaum ein Ver gnügen, und sie ist ja noch viel zu jung und unerschlossen, um von der Reise etwas zu profitieren. Laßt sie mir nur hier — gegen ein Kostgeld habe ich nichts. Wir Landwirte leiden an Mangel an barem Geld. Das mit dem Wagen ist natürlich Unsinn. Sie mag reiten, soviel sie will. Aber Verantwortung für ihre Erziehung übernehme ich nicht." „Das — kann niemand!" sagte seufzend der Vetter Deiken. „Vielleicht kräftigt sich hier ihre Gesundheit und das macht sic dann sowieso vernünftiger. Schließlich 'önncn Sie sie uns ja immer nachschicken." (Fortsetzung folgt.) Besucht i>«S Heimat»»!«»« Dippoldiswalde