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Netteste Zeitung des Bezirks Freitag, am 30. November 1934 100. Jahrgang Nr. 279 Kitschfilme verboten! Für Recht und Ehre Wetter für morgen: Wechselnd wolkige», trockene» und schwach windige» Wetter. Im Gebirge leichter Frost, im Flachland örtlich nachts Bodenfrost und in den Morgensmnden zum Teil nebelig. wünschen übri, Ende der C Dieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen kee AmtShanptmaanschaft, des Sladkat« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propa ganda hat sich entschlossen, um den Westro-Film der Europa ,Vie Liebe siegt" und den Lloyd-Ailm der RDLS ..Ein Kind, rin Hund, ein Vagabund" zu verbieten. Beide Filme sind nicht verboten, weil sic gegen staats- golitiiche Interessen verstoßen oder weil sie Grundsätzen der nationalsozialistischen Weltanschauung zuwiderlaufen, son- Zern weil sie unkünstlerische, seichte und ge- ich macklose Machwerke darstellen. Beide Filme sind verboten, um den Herstellern zu zei gen, daß die Regierung nicht gewillt ist, den Geschmack des deutschen Bölkes von künstlerisch gewissenlosen Filmberstel- Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieüeberg u. A. Die Studenten der Prager deutschen Hochschulen ver öffentlichen folgende Erklärung: „Die Prager deutschen Studenten haben gemeinsam mit ihren Professoren einen Abwehrkampf für Recht und Ehre geführt. Bei in- und ausländischen Studenten haben die Vorgänge in Prag eine Wirkung ausgelöst, die uns in unmißverständlicher Weise die Anteilnahme der gesam ten Weltöffentlichkeit beweist. Die Prager deutschen Stu denten wissen Dank dafür. In ausführlichen Beratungen haben die Vertreter der deutschen Studentengruppen zu dem von den akademischen Würdenträgern erfolgten Schritt Stel lung genommen und haben Rektor und Dekanen ihr uner schütterliches vertrauen und ihren Dank ausgesprochen. In Fleischereigrundstück, das er ebenfalls käuflich erworben hat, eine Ein- und Durchfahrt bauen. Der Wohnungsneubau hat leider zu Das Löhnertsche Zweifamilienhaus am Schlageterstraße und daS mit außerordentlicher Schnelligkeit in die Höh« strebende Grießbachsche Haus im Prießnitzkal, Las Milte November begonnen seht schon die Be dachung erhält, sind die einzigen zwei Bauten, von Privatleuten. Rechnen wir die auch erst in diesem Iahr beziehbar gewordenen: 6 Doppelsiedlungshäuser am Kohlsteig hinzu, so ist der Wohnungs markt In diesem Iahr durch 16 neue Wohnungen entlastet worden. Lauenstein. Ein Verkehrsunfall ereignete sich am Montag in der 8. Nachmittagsstunde am sogenannten Böhmefelsen. Der Motorradfahrer Hofmann aus Lauenstein fuhr Mei Altenberger Einwohner an, die aus der Schlohmühle Bärenstein von der Arbeit kamen. Der Kriegsbeschädigte Arthur Müller kam miL einer Gesichtsschürfung davon, während Frau Rosa Beer aus Altenberg eine stark blutende Kopfwunde und Gehirnerschütterung erlitt. Der Motorradfahrer kam mit dem Schrecken davon. Altenberg. Die hiesige Zwitterstocks - Aktiengesellschaft hat, wie berichtet wird, mit neuen Schwierigkeiten um die Erhaltung und die volle Wiederaufnahme des Betriebes zu Kämpfen. Die am Ankerlauf der Müglih liegenden Industrie-Unkernehmen, be sonders die Oskhushenrich-Merke in Glashütte, haben den alten Wasserstreit wegen der Einleitung vonBerg- werksabwässern in die Müglitz wieder auf leb e n l a s s e n. Da der Im Urteil über den letzten Masferstreit erwähnte Begriff „tunlichste Klärung" unklar ist und die „tun lichste" Klärung im Winter bei den hiesigen klimatischen Verhält nissen trotz aller Vorkehrungen Schwierigkeiten bereiten wird, so wird sich wahrscheinlich ein neuer Rechtsstreit entwickeln. Der Betrieb des Bergwerkes wird aber zunächst im bisherigen Um fange weitergeführt werden. Olbernhau. Nach einer Mitteilung des hiesigen Arbeitsamtes ist die erzgebirgische Spielwarenindustrie gegenwärtig noch stark mit der Belieferung der MeihnachtSaufträge beschäftigt. Auch in der Radioindustrie konnten Arbeitskräfte in erheblichem Maße untergebracht werden. Ebenso kann der Beschäftigungsgrad im Holz- und Schnihstotfgewerbe als gut bezeichnet werden. Säge werke und Möbelfabriken nahmen erneut Einstellungen vor. MMMM MW 2 Tote Zwickau. Am Donnerstag abend wurden 3 Bergarbeiter de» Tiesbauschachles, die nach Beendiaung -er Schicht ihren Arbeits platz verlassen wollken, durch Einsturz eines Massenortes einge- schlossem Die Reklungsarbeiken wurden sofort ausgenommen. Leider konnten Heuke früh der 34 Iahre alte Häuer Paul Horn aus Planitz und nm 9 Uhr der 35 Iahre alte Häuer Alfred Tittel aus Zwickau nur als Leichen geborgen werden. Bis zum 3. Verschütteten ist man vorgedrungen. Er lebt. Es konnte jedoch noch nicht festgestellt werden, ob er Verletzungen erlitten hat. Es handelt sich um den Bergarbeiter Iohann Hahn aus Planitz. kung des Winterhilfswerkes hin. In allen Schulstunden nehme man darauf Bezug. Von einer besonderen Weihnachtsaufführung der Schule werde diesmal aus mehrfachen Gründen Abstand ge nommen. Diejenigen Eltern, deren Kinder zu Ostern die Schule verlassen, wurden noch besonders auf die in Dippoldiswalde be stehende .Berufsberatungsstelle aufmerksam gemacht, an die sich jedermann wenden könne. Der nun folgende unterhaltende Teil des Abends brachte eine außerordentlich reichhaltige Vortrags folge, zu der jede Schulklaffe mit beitrug. Die Darbietungen be standen in Chor- und Einzelgesängen, in Gedichts- und Musik vorträgen, in turnerischen Vorführungen sowie in Laienspielen Ler ersten Knaben- und Mädchenklasse, sür deren Ausführung die Mitwirkenden in hingebender Weife bemüht waren, ihr Bestes einzusetzen. Der Dank der Anwesenden wurde ihnen Lurch regste Beifallsbezeugung. Das erste Laienspiel zeigte ein« Szene vor Teils Haufe. Das zweite Spiel brachte: „Den fahrenden Schüler im Paradies" von Hans Sachs fbeide Spiele ausgesührt von der ersten Mädchenklaffe). Ein drittes Laienspiel: „Der Schwur auf dem Rütli" führte die erste Knabenklasse aus. Schulleiter Weschke schloß Len wohlgelungenen Abend mit einem dreifachen Sieg-Heil äuf den Führer und Reichskanzler. Hieran schloß sich gemein samer Gesang des Deutschland- und des Horst-Meffel-Lieoes. Oelsa. Im Rahmen des Winterhilfswernes in der Schule wird auch hier seit einiger Zeit eine Kindermilchspeisung durch geführt. Mit Unterstützung von Gemeinde, MHW unö NSÄ werden 2mal 9 Wochen lang je 31 körperlich bedürftige Kinder täglich mit '/, Liter sterilisierter Milch oder Kakaomilch versorgt. Für die übrigen Schulkinder besteht schon seit Zähren Lie Mög lichkeit, in den Pausen Milch zu kaufen. Maxen. Der Volksschüler Rudolf Richter, hier, 6. Schuljahr, hat ein Bild vom Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, in Bleistift gezeichnet und dieses Bild dem Stellvertreter des Führers zugeschickt. Aus der Kanzlei ging dem Schüler folgendes Dank schreiben zu: „Rudolf Heß hat Lie Zeichnung, die Du von ihm gemacht hast, erhalten und läßt Dir bestens dafür danken." Glashütte. Aufgeboten wurde Mechaniker Helmut Fritz Brejcha, hier, mit Metallarbeiterin Martha Ella Roitzsch, hier; weiter Werkmeister Alfred Otto Trinks, Oberschlotlwltz, mit Stühe Irmgard Liesbeth Hentschel, hier. Glashütte. Durch einen weiteren Nachtrag zur Stadt verfassung (vorn 25.3. 24) ist vom Bürgermeister Gotthardt mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde die Zahl der Stadtverordneten von 11 auf 7 herabgesetzt worden und zugleich die Besetzung der einzelnen städt. Ausschüsse dementsprechend vermindert worden. Glashütte. Infolge der vielen herumtreibenden z. T. ausge setzten Katzen im Ortsbereich hat sich der hiesige Zweigstellenleiter des Tierschntzvereins veranlaßt gesehen, mit dem Bürgermeister über Maßnahmen zu beraten, die dem Uebel abhelfen. Halsband- oder Erkennungsmarkenzwang wird sicher noch eingeführt werden. Glashütte. An Stelle des verstorbenen Orksgruppenleiters -es Reichsluftschutzbundes. Max Leipnitz, ist vorbehaltlich der endgültigen Bestätigung Baumeister Iohannes Pötschke hestimmt worden. Glashütte. Wenn wir dieses Iahr rückblickend die Bautätig keit Im Orte nochmals vor unserem Auge vorüberziehen lassen, so können wir feststellen, daß durch den von der Regierung ge botenen Anreiz in Form von Darlehnsgewährung, Bezuschussung und sonstiger Beihilfe immerhin viele Haus-und Dachreparakuren, Ladenneubauten, Wohnungsverschönerungen und sonstige Um bauten mehr als in den Vorjahren getätigt worden sind. Gegen- wärtig richtet beispielsweise Fleischermeister Karl Rüdiger im früheren „Union"-Uhrenfabrikgrundstück einen modernen Fleischer laden ein und läßt im alten, unmittelbar daneben liegenden Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter r MllUmeterzell« 8 Rosa.; tm TertteU die W - Millimeter drette Mtulmeterzrlie 18 Apf>. j Anzeigenschluß 18 Ahr vorn». Zur Zeit Ist Preitlist« Nr. 3 gültig. lern gewaltsam herabdrücken zu lassen. Die Aufnahme bei der Filme beim Publikum hat überdies gezeigt, daß ein sogenannter „Publikumsgeschmack" für derartige Machwerke längst nicht mehr vorhanden ist, daß das deutsche Volk auch oom Film etwas Besseres erwartet, als man ihm immer noch zu bieten wagt. Da, wie die oben erwähnten beiden Fälle zeigen, ein wirklich künstlerischer Wille auf dem Gebiet des deutschen Films vielfach noch nicht in Erscheinung tritt, wird der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda mit feinen Mitarbeitern selbst vorgehen und alle im deutschen Film tätigen Kräfte heranziehen, um endlich die Herstellung guter Filme zu sichern. s einer besonderen Kundgebung werden die Studenten dies in ! feierlicher Weise manifestieren. Weiter haben die Körper schaften beschlossen, während dieses Semesters von alley festlichen Veranstaltungen Abstand zu nehmen. Ebenso werden die deutschen Studenten an keinerlei anderen Ver anstaltungen teitnehmen." Das Rektorat der Innsbrucker Universität hat an die deutsche Universität in Prag eine Sympathiekundgebung gerichtet. Außerdem haben die nationale Studentenschaft und das Studentenkorps der Heimatwehr Treuekundgebun gen an die Prager deutsche Studentenschaft gerichtet. Auch die Heidelberger Studentenschaft veranstaltete auf dem Unioersitätsvlak eine eindrucksvolle -ertliches lind Sächsisches Dippoldiswalde. Gestern abend gegen >/-6 Ahr wurde aus der Altenberger Straße ein vor einer Fahrradhandlung stehendes Damenrad, das nicht angeschlossen war, gestohlen. Es wird be schrieben: Tourenrad, Marke Grützner, schwarzes Gestell, wage- rechte Lenkstange mit schwarzen Griffen, Speichen teilweise ver rostet, schwarzer Kokschüher, dunkelbrauner Sattel mit roter Decke, Torpedo-Freilauf, hinten hellgraue, vorn schwarze Be reifung, Hinterrad mit Kleiderschutz, am Vorderrad fast neuer Dynamo mit Lampe, Marke Schmidt. Am rechten Teile der Lenkstange zwei etwa 1cm große Bohrlöcher. Sachdienliche Meldungen an den Gendarmerieposten erbeten. — Auf Blatt 1l5 des Handelsregisters, beim Amtsgericht Dippoldiswalde, betr. die Firma C.G. Nitzsche Söhne in Schmiedeberg ist eingetragen worden, daß der Kaufmann Ge org Armin Nitzsche in Schmiedeberg ausgeschieden ist. — Auf Antrag des Emil Clemens Wagner in Nieder frauendorf Nr. 15 ist für diesen das Entschuldungsverfahren eröffnet worden. 2hm unterliegt das dem Antragsteller ge hörige Grundstück Blatt 16 des Grundbuchs für Niederfrauen- dorf. Entschuldungsstelle ist der Landwirtschaftliche Kredit Ver ein Sachsen in Dresden-A. Dippoldiswalde. Eine große Werbeversammlung der Haus und Grundbesitzer soll am nächsten Sonntag in der Reichs- kcone stattfinden, in der über wichtige Tagesfragen gesprochen werden soll. Warnung vor Anwerbung für Emlgranten-Belriebe. Das Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront gibt folgende Warnung bekannt: „Wie uns berichtet wird, versuchen aus Deutschland abgewandert« jüdische Emigranten, mit Hilfe deutscher Fachleute Industriebetriebe im Ausland einzurich ten. Sehr oft handelt es sich dabei um Industriezweige, die als ausgesprochen deutsche anzusehen sind. Hierdurch er wächst der deutschen Arbeiterschaft ein großer Schaden. Hinzu kommt, daß die im Ausland angeworbenen Kräfte regelmäßig nur so lange beschäftigt werden, bis sie ihr« Kenntnisse und Erfahrungen preisgegeben und ausländische Ersatzleute angelernt haben. Ist dies geschehen, so werden sie rücksichtslos entlassen. Es wird daher einmal aus Grün den nationaler Solidarität und ferner zur Wahrung der eigenen Interessen dringend davor gewarnt, sich für die an gegebenen Zwecke im Ausland anwerben zu lassen." Reber 488 Anzeigen wegen Tierquälerei. Im Monat Oktober liefen beim Deutschen Tierschutz-Verein 413 Anzeigen wegen Tierauälerei ein. Wie die „Deutsche Tierschutz-Zei tung" feststellt, ist dies der Rekord seit Bestehen des Vereins. Es müsse leider festgestellt werden, daß trotz der verschärften gesetzlichen Bestimmungen die Tierquälereien noch nicht ab- aenommen haben. 36 Strafverfahren mußten wegen des Amnestiegesetzes eingestellt werden, da es sich um Tierquäle reien handelte, die vor dem 2. August begangen worden waren. Bevorzugte Arbeitsvermittlung für Frontkämpfer. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Ar beitslosenversicherung hat den Arbeitsämtern zur Pflicht ge- macht, den Unterbringungsmöglichkeiten für Frontkämpfer sorgsam nachzug«hen. Er weist darauf hin, Laß insbesondere A Durchführung des Arbeitsvlatz-Austauschversahrens die Möglichkeit bestehen durste, auf Frontkämpfer zurückzu- greifen Schmiedeberg. Wie kn allen Schulen Sachsens, so fand auch In unserer Volksschule In Len letzten Tagen öffentlicher Unterricht statt, der sich eines regen Besuches erfreuen konnte. Damit war auch ein« Ausstellung von Schülerarbetten verbunden, -I« an Reichhaltigkeit den früheren Ausstellungen nicht nachstand: im Gegenteil konnte man das neuzeitliche Fortschreiten der Schule in jeder Weise beobachten. Den Abschluß bildete am Mittwoch ein Elternabend in der Turnhalle, dessen Besuch ein überaus zahl reicher war. Nach dem Fahneneinzug und dem Aufmarsch -es Spielmannszuges hieß Schulleiter Weschke all« Anwesenden herz lich willkommen. Er hob hervor, -aß der zahlreiche Besuch LaS gute Einvernehmen zwischen Schule und Elternhaus zum Aus druck bringe. Wenn besonders im letzten Halbjahr der Schul unterricht durch die Mitfeler der nationalen Gedenktage unter brochen wurde, so sei doch keinesfalls eine Benachteiligung der Schulstunden eingetreten. Eine einschneidende Neuerung sei die Verordnung «es Staatstugendtages. Dadurch, daß der Sonnabend für die Hitlerjugend schulfrei wurde, galt eS die Lehrpläne so -«Mizugeflalten, -aß auch weiterhin das Pensum deS Unterrichts erreicht wird. Es brachte diese Einrichtung eine Klärung zwischen Schule und Hitlerjugend, die sich insofern als nutzbringend erwies, da ia beide Teile Hand-ln-Hand an der Iugenderziehung arbeiten wollen. Die Ausgestaltung der Unterrichtsfächer schreite auch sonst im pädagogischen Sinn« unaufhaltsam weiter. So lege man heute großen Werk auf gute Filmdarbietungen. Die Neichsregie- rung stehe auf dem Standpunkte, daß künftighin möglichst jede Schule mit einem Filmgerät auszurüsten sei: denn Filme gelten nationalsozialistischer Anschauung als die besten Lehrmittel. Volksgenosse habe die Pflicht, an -er Verwirklichung mtt- deshalb sei der Filmgroschen eingeführt und auch hier Kind« bereits einmal gefordert worden. Zum Schlüsse se n r Ansprache wieS Schulleiter Weschke noch auf die Bedeu- 1 — - Bezugspreis: Für einen Monat 2.- RM - mit Zuträger,: einzelne Nummer 10 Rpfg. - .- Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - o Postscheckkonto Dresden 125 48