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SiWswtaltrophe bei Korea Schanghai, 27. November. Seil längerer Zeit wurde der chinesische Dampfer „vongjoh" vermißt. wie seht festgestellt werden konnte, ist da« Schiff, das von Japanern gechartert worden war, bei Korea gesunken. Die 43 Mann starke Be satzung einschließlich de» Kapitäns, eines Russen, wird ver mißt. 53 Opfer des BergwerlungMs Tokio, 27 November. Der Meerwassereinbruch in die Kohlengrube Matschisima im Gouvernement Nagasaki hat 53 Todesopfer unter den Bergarbeitern gefordert. örovLU üox 25008 km äurek Norä- uvä LüäLmeriks, Berlin, 27. November. Der deutsche Wellslieger von Gronau, Präsident des Aeroklubs von Deutschland, ist von seiner Amerikareise wieder in Deutschland eingetrofsen. Auf seiner Amerikareise ^atte er, wie der Völk. Beobachter berich tet, Gelegenheit, die Lustverkehrsverhältnisse in Nord- und Süd amerika kennen zu lernen. Am Steuer der verschiedensten Maschinen legte er in den acht Wochen seiner Abwesenheit von Deutschland drüben etwa 25 000 Flugkilometer zurück. Er benutzte für seine Rückkehr aus Südamerika die Lustpost verbindung der Lufthansa über die Flugstützpunkte „Westfalen" und „Schwabenland", die erste und einzige Südatlantikpost strecke mit regelmäßigem Dienst. Er slog selbst einen BMW- Wal von Südamerika über den Atlantik und war nach Zu rücklegung der Strecke über die Organisation begeistert. Die ungeheueren Vorteile und die Sicherheit dieses Posldienstes, so erklärte er, wären in Deutschland ebenso wie im Auslande noch viel zu wenig bekannt. ^Verbot äer „LreLreUßMsu Oswsiuäsu DsukcLlLväL" iu?rsu88Zu Eine Verfügung des Ministerpräsidenten Göring Berlin, 27. November. Der preußische Ministerpräsident And Chef der Geheimen Staatspolizei hat den „Bund freireligiö ser Gemeinden Deutschlands" einschließlich feinet sämtlichen Orga nisationen für das Gebiet des Preußischen Staates ausgelöst und verboten. Das Vermögen wird vorbehaltlich einer späteren Einziehung polizeilich beschlagnahmt und sichergestcllt. Als Gründe zu obiger Beifügung werden angegeben: 3m „Bund freireligiöser Gemeinden Deutschlands" haben in neuester Zeit in auffallend zunehmendem Maße Anhänger ehe maliger kommunistischer und marxistischer Parteien und Organi sationen in der Hoffnung Aufnahme gefunden, in diesen angeblich rein religiösen Vereinigungen einen sicheren Unterschlupf zu haben, der ihnen den getarnten politischen Kamps gegen das heutige Regierungssystem und die nationalsozialistische Bewegung er möglicht. Der „Bund freireligiöser Gemeinden Deutschlands" leistet mithin dem Kommunismus Vorschub und steht im Begriff, sich zu einer Auffangorganisation für die verschiedensten staatseindlichen Elemente zu entwickeln. So ist festgestellt worden, das; eine große Anzahl ehemaliger Funktionäre der marxistischen Parteien und ihrer Nebenorganisationen Im „Bund freireligiöser Gemeinden Deutschlands" Aufnahme gefunden hat und sogar in Ortsgruppen Führerstellen bekleidet. 2ur HeberreiekuvA äsr krLv2ö3L8edsu ÜLt- xaktuots iu arLedLU ' Warschau, 27. November. Die polnische Telegraphcn- agcnlur meldet: Der polnische Außenminister Beck empfing heule den französischen Botschafter Laroche, der ihm die Antwort der französischen Regierung auf die zusammenfassende Darstellung der polniich-französischen Besprechungen über den Paktentwurf über gegenseitige Hilfeleistungen überreichte, die dem französischen Außenminister am 27. September -. 3. in Genf ausgehändigt worden war. Unabhängig davon, ob die französische Antwort neue wesentliche Gesichtspunkte in dem bisherigen Meinungsaustausch über diele Angelegenheit zwischen Polen und Frankreich bringt, ist es offenkundig, daß die Prüfung des Textes der französi chen Denkschrift durch die polnische Regierung in dem Geiste ge ührt wird, der mit dem Freundschafts- und Bündnisverhältnis zwischen Polen und Frankreich Im Einklang steht. D lö LrLgs äs» krLv 2ö8i8ok-8onj Lüuäui88S8 vor äsw HvterLLU8 London, 26. November. Die Erklärungen Archimbauds in der französischen Kammer hatten am Montag ein Nachspiel im Unterhaus. Ein Mitglied fragte den Staatssekretär Les Aeußeren, ob er bezüglich des Bündnisses zwischen Ruhland und Frankreich «ine Mitteilung zu machen habe. Simon erwiderte: Nein, ich habe keine 3nformationen, die andeuten, daß irgendeine Absicht besteht, ein solches Bündnis ahzuschließen. Das französische Mini sterium des Aeußeren hat am lehten Sonnabend mittag das Be stehen irgend einer französtsch-lowsetrussischen militärischen Ver einbarung in Abrede gestellt. Auf die weitere Frage, ob demnach die Berichte über die Erklärungen im französischen Parlament auf einem Mißverständnis begründet seien, antwortete Simon: Meine einzige Information ist das, was wir in unseren eigenen Blättern lesen. 3ch glaube, daß wir uns auf die amtlichen Er klärungen des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten, die das Bestehen einer französisch-sowjelrussischen Vereinbarung in Abrede stellen, verlassen können. W M« M MkeilMM Mm Ein Volksempfänger soll auch in Polen demnächst her- gestellt werden. Der Verband der elktrotechnischen Indu strie beabsichtigt die Herstellung des Volksempfängers aus polnischem Material. Es wird sich dabei um einen Zwsi- Nöhrenempfänger handeln, dessen Verkaufspreis 130—140 Zloty, also etwa 70 Reichsmark betragen soll. Im ersten Jahr sollen 60 000, in den weiteren Jahren je 100 000 Emp fänger hergestellt werden. Die Ausdehnung des Rundfunks in Polen wird nach einem Erlaß des Innenministers nach Kräften gefördert werden. Der Erlaß ordnet an, daß auf dem flachen Lande durch die Gemeindesparkasse den ein zelnen Bauern Darlehen zur Anschaffung des Volksemp fängers gegeben werden sollen. Außerdem sollen Genossen schaften und andere ländliche Organisationen Zuschüsse Durch die Kreiskassen erhalten, wenn sie Empfänge»- n» Hautsprecher anschaffen. vsr .^Lväetuv§8LutrL§ äsr ^rdeLter- opxosikov rar lüromeäs Ldzelskut, London, 27. November. Das Unterhaus lehnte am Mon tag abend mit 400 gegen 46 Stimmen den Abän-erunasantrag -er Arbeiteropposition für die Antwortadresse auf die Thronrede ab. Dieser Abänderungsantrag bedauerte besonders, daß Lie Regie rung die Möglichkeit eines Massenstreiks als unvermeidlich hin nehme, und fortfahre, das kapitalistisch« System zu stützen. Ferner wurde in dem Abänderungsantrag beklagt, daß die Regierung jegliche aufbauende Politik für die Wiederherstellung eines allge meinen Arbeitsfriedens vermissen lasse. Vie 8onjetrus8i8ek-tÄrLL8eds Lnelmeräs Lv kevi Genf, 26. November. Der sowjelrusstsche Volkskommissar Litwinow und der türkische Außenminister Tewfik Rüschtü Bey haben sich, wie bereits kurz gemeldet, in einem an den General sekretär Les Völkerbundes gerichteten Schreiben darüber be schwert, -aß die Tagung deS Völkerbundes Immer wieder von neuem verschoben wird. Sie erinnern daran, daß die große Ent fernung ihrer Heimatländer von Genf es ihnen unmöglich mache, wie andere Staatsmänner für kurze Zett nach Hause zu fahren. Sie verlangen weiter, daß der Beginn einer Ratstagung minde stens fünf Tage vorher endgültig festgesetzt wird, und daß die zwischen den Ratstagungen arbeitenden Ausschüsse sich so ein- richlen, daß sie zu dem festgesetzten Zeitpunkt fertig sind. Litwi now ist nun für einige Tage, wie es heißt, nach dem Süden Frankreichs abgcreist, während Rüschtü Bey bekanntlich nach Paris gefahren ist. Nu ö8terreieLi2eL88 vermuti Wien, 27. November. Amtlich wird mitgeteilt: Die Mel dungen über die Verstärkung des Grenzschutzes sind erlogen und entsprechen in keiner Weise den Tatsachen. Dis 8Üä8lLvi3eks?rk88ö 2vr LLltuvA ItLÜSQL Belgrad, 26. November. Die südslavischen Blätter wid men der italienischen und der ungarischen Presse große Auf- mer'samkeit. Die Prawda erklärt, die italienischen Blätter kommentierten die südslavifche Denkschrift beim Völkerbund mit unglaublichem Eiser. Die Vrcme ift der Ansicht, daß Italien sich nur selber schade, wenn es Ungarn verteidige. Dius euxÜZLLö Lümms kür ktkorm - äsr VöIkerbuuä88Lt2uri§ London, 26. November. 3m Unterhaus wurde am Montag die Aussprache über den Abänderungsantrag der Arbeiteroppo sition für die Antwortadresse auf die Thronrede wiederaufge nommen. Sie zeichnete sich vor allem durch eine Rede des konser vativen Mitgliedes, -cs vormaligen Unkerstaatssekrekärs des Aeußeren, Godfrey Locker-Lampson, aus, der die Frage der Re form der Völkerbundssahuna aufwarf. Locker-Lampson, der sich im Gegensatz zu seinem nicht gerade deutschfreundlichen Bruder stets durch bemerkenswerte Objektivität ausgezeichnet hat, be tonte, daß die Macht des Völkerbundes trotz des Beitritts Sowjet ruhlands geschwächt sei. Wichtige internationale Vereinbarungen werden, so erklärte er, ohne Bezugnahme auf den Völkerbund getroffen. 3ch sehe nicht die Unterschiede zwischen den europäischen sogenannten Äegionalpakten und den alten Vorkriegsbündnissen. Nach einem Hinweis auf die riesig anwachsenden Rüstungen in Europa fuhr Locker-Lompson fort, „auf jeden Stein, der zu dem riesigen Friedenspalast in Genf hinzugefügt worden ist, entfällt ein weiteres Geschütz oder Gewehr, mit denen die Rüstungen Ler Welt vermehrt worden sind. Die Ursache liegt in der Völker- bundssatzung selbst — in der Klausel, Lie die bestehenden Grenzen Europas garantiert und die in Lie Friedensverträge eingefügt worden ist. Solange die Völkerbundssahung mit den Friedens- Verträgen verknüpft ist, wird man niemals eine Revision dieser Verlräge erreichen. Dies wird Deutschland stets daran hindern, bereitwillig mit dem Völkerbund zusammenzuwirken und wird immer die Vereinigten Staaten davon abhalten, dem Völkerbund beizutreten." Es ist, jo bemerkte er, dringen- nötig, daß Aende- rungen an der Völkerbundssahuna unverzüglich erwogen werden. Die Bande, die die Völkerbundsfahung an die Friedensverträge knüpfen, müssen gelöst werden. Der Völkerbund ist augenblicklich nicht ein Werkzeug für -en Frieden. Eelönsiüs siir Brigitte Selm Die 5. Strafkammer de» Landgericht» Berlin verurteilte die bekannte Filmschauspielerin Brigitte Helm wegen fahr lässiger Körperverletzung zu zwei Monaten Gefängnis und zu den kosten de» Verfahrens. Dem Verfahren gegen die Schauspielerin lag der Unfall vom 27. August in der Bismarckstraße in Berlin zugrunde, wo die Filmschauspielerin mit ihrem Auto eine Frau Weib, ler ungefähren batte. Di« Frau wurde erheblich verletzt. Der Vorsitzende hob in der Begründung des Urteils hervor, daß eine Geldstrafe nicht in Frage kommen konnte, weil die Angeklagte schon einmal aus gleichem Anlaß vor Gericht! gestanden hat. Zudem hätte sie um so vorsichtiger sein müs-> sen, als ihr die Unglücksstelle aus-Grund ihrer täglichen Fah>> ten genau bekannt gewesen sei. Chronik * Dippoldiswalde. Am 28. November vor 25 3ahren eröffnet« die Firma Carl Marschner ihre durch Umbau bedeutend ver größerten jetzigen Geschäftsräume. * Am 30. November besteht der Bezirksfeuerwehr-- verband 50 3ahre. Die Ausschuhwahlen wurden in -er Grün- dungsversammlung auf 3anuar verschoben. , * Dippoldiswalde. Was bei den Schützen-Königs-Essen 1684 — also vor 250 3ahren — gegessen wurde: Den ersten Tag: Der erste Gang: Alte Hühner mit Zitrone, Forellen, Wild keule mit brauner Butter, Gebackenes, gekochtes Kalbfleisch, ge bratene junge Hühner mit Trisenet sin Wein geweichte, mit Ge würz bestreute Semmeln oder Brezeln, Schinken mit Senf). Der andere Gang: Hase, schwarz, kleine Fische, Kalbsbraten mit Salat, zwei Bäben, Schweinskeule mit Kapern, Zugemüse, Gallerte, Käse und Butter. Frühstück den andern Tag: Rindfleisch mit Meerrettich, Forellen mit saurer Brühe, Gallerte, Sauerkraut und große Würste, Käse und Butter. Abends den andern Tag: Der erste Gang: Alte Hühner mit Reis, kleine Fische, zwei Aasen mit brauner Butter, gekochtes Schöpsen fleisch, Schöpskeule mit Salat, Schweinskopf. Der andere Gang: Gekochte Würste, junge Hühner mit Wein, Krebse, Schweinebraten mit Senf, Zugemüse, Gallerte, Käse und Butter. Den dritten Tag: Kalbskopf und Gekröse, Schöpskeule mit Salat, Krebse, Sauerkraut mit Bratwurst, Gallerte, Butter und Käse. Dazu für 2 Taler Brot und Semmeln. Den Durst stillte man dabei mit einem Faß Bier und 24 Kannen Mein. — (Der Appetit muß da wahrlich recht beachtlich gewesen sein!) * Schmiedeberg. Vor 25 3ahren wurde hier «in Steno - graphenverein gegründet. Er begann seine Tätigkeit am 29. November mit einem Anfängerkurjus. Erster Vorsitzender war Korrespondent Seifert. Kirchliche Nachrichten. Heute Dienstag, den 27. November 1934. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Feierstunde In der Stadt- Kirche (Lied Nr. 30 im gelben Liederheft. Luthers Lehr — Got tes Ehr): Oberlandeskirchenrat Müller, Dresden. Höckendorf. Abends 8 Uhr BibelstunLe. Mittwoch, den 28. November 1934. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Bibelstunde im Diakonat: Petzold. Bärenfels. Abends 8 Uhr Bibelstunde im Diakonissenheim. Donnerstag, den 29. November 1934. Hennersdorf. Abends 8 Uhr Wochcnkommunion. Reinhardtsgrimma. Abends 8 Uhr Bibelstunde (Pfarrhaus). Schellerhau. Abends 8 Uhr Bibelstunde i. d. Kirchgemeinde stube. Seifersdorf. Abends '/-8 Uhr Abendmahlsgottesdienst. Freitag, den 39. November 1934. Bärenburg. Abends 8,15 Uhr Bibelstunde in der Schule. Gemeind« gläubig gelauster Christen. Schmiedeberg. Friedenskapelle. Mittwoch, 28. 11., abends °/,8 Uhr Bibelstunde. . ,., >> —> " »- .— Haupttchrtttletter: Felix 3ehne, Dippoldiswalde, stellvertretender Hauptschriftletter: Werner Kuntzsch, Altenberg. Verantwortlicher Anzeigenleiter Felix 3ehne, Dippoldiswalde. Ä.-A. X. 34: 1247 Druck und Verlag: Carl 3ehne, Dippoldiswalde. AmtW MMMW. Versteigerung. Mittwoch, 28. November 1934, vormittags 10 Uhr, sollen im gerichtlichen Verstetgerungsraum« 18 große Schallplatte« s30 cm Durchmesser), ein Tefak-Lautsprecher, ei« Telcsunken-Lautsprechcr, ein 4-Watt-Berstarker sür Wechselstrom tffentltch und meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgericht« Dippoldt«walde. WM feder Art I .' «UM I in der möglichst nicht unter 20 Zähren > Weifteritz. alt, gegen Zahlung eines mona ll. ist Zeitung I besten H Ersolg.' . gegen Zahlung eines monall. Lehrgeldes per sofort gesucht. Lehrzeit ein Zahr Sanatorium Kreischa b. Dresden, Heilstätte der R. f.A. RSG »Kraft durch Freude* Sonntag, d. 2. Dez. ins Central-Theater MMSW Preis für Erwachsene 1.80 RM. für Kinder unter 10 Zähren 1.10 RM. einschließlich Fahrt ' Freitag, 30. November '/,7 Uhr SM M ZjM Ml- 3.20 RM. mir gutem Platz Mittwoch, 5. Dezember nach Großthiemig Ott» 8ck^v»It«, - Milchversandscheine druckt schnellsten- Buchdruckerei Carl Iehne