Volltext Seite (XML)
Stellest« Zeitung des Bezirks 1V0. Jahrgang Dienstag, am 27. November 1934 Nr. 276 Prag, 27. November. 7,er Nm «Mhe» Mls »M MM WmeMd Prag, 26. November. Wie die Polizeikorrespondenz meldet, kam es in den Abendstunden des Montag auf dem Wenzels platz neuerdings zu Zusammenrottungen von Studenten, de nen sich auch nichtstudentische Elemente zugesellten. Da es nach mehrfachem Einschreiten der Wache nicht gelang, den Platz zu säubern, wurde durch Trompetensignal die Anwen dung der Gummiknüppel angekündigt. Daraufhin zerstreute sich ein TeU der Demonstranten. Der Rest wurde von der Po lizeimannschaft unter Anwendung des Gummiknüppels zer streut. 15 Personen wurden festgenommen. Obeycapsdopf. Die Sammlung am zweiten Eintopf- gencht. Sonntag erbrachte hier 60,90 M. gegenüber 56 M. am ersten Sonntage. den Nullpunkt. Niederschläge, die bis an den Wald vor Altenberg als Regen fielen, gingen hier als Schneeregen nieder. Es ist wieder alles weiß. ^Dresden. In den sogenannten Annenlöchern im Staats forstrevier Hohnstein (Sachs. Schweiz) wurde dieser Tage bei einer Treibjagd die bereits völlig verweste Leiche eines Man nes aufgefunden. Durch die benachrichtigt« Mordkommission des Kriminalamts Dresden wurde festgestellt, bah es sich um die Ueberreste eines 70 Jahre altert Mannes aus Dresden handelte, der bereits seit Juli 1933 vermißt wurde. Der Mann hat sich damals wahrscheinlich durch Erhängen entleibt. Noch 47 Togo bis zur Saaradftimmuug! Wetter für morgen: Abflauende westliche Winde; anhaltend mild und wolkig mit nur einzelnen Aufheiterungen. Vereinzelt etwas Negen. 3m Ge birge zum Teil Nachtfrost. Diese« Maki enlhM die amllichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, de« SlaLlratt und des Finanzamts Dippoldiswalde Seitliches und SWlchcs Dippoldiswalde. Dem Bisamrattenfänger Möbius gelang es , gestern, an der Borsperre 5 Bisamratten zu Erlegen. Er glaubt bestimmt, noch weitere erlegen zu können. — Theaterfahrt. Am 2. Dezember fahren über 1606 Arbeilskameraden aus unserem Kreis mit Kraft durch Freude j nach Dresden in das Central-Theater zur Aufführung „Prinzessin Huschewind". Dieses Märchenstück ist nicht nur für Kleine, son- s dern auch für Große. Märchenhafte Ausstattung, Kinderballetts usw. geben diesem Spiel ein wundervolles Gepräge. Wer noch mitfahren will, bestelle sofort seine Karte beim nächsten Ortswart , Kraft durch Freude. Von diesem ist auch nähere Auskunft über Abfahrtszeiten und Preis zu erfahren. ! Dippoldiswalde. Deutsche Heimatschule Dippoldiswalde: i Freitag, den 30. November abends 19.15 Uhr Volksschule Zimmer 6 Wirtschaftsberatung der Stadtrandsiedler, Klein- s Ser Skandal in Ppag Oie Insignien Sep Senlsclien WveiMt übepgeben Es sind dies die 15 goldenen Ketten der akademischen Würdenträger, das alte goldene Szepter des Rektors, die 4 Szepter der einzelnen Fakultäten und das alte Siegel aus dem Jahre 1348. Die alten Gewänder und Bilder blie ben in den Händen der deutschen Universität. Die Ueber- gabe erfolgte in feierlicher und würdiger Weise. Wie ver lautet, sollen diese Insignien der tschechischen Universität übergeben werden. Für die Auffassung der tschechischen Stu dentenschaft erscheint bezeichnend, daß sie aus die Nachricht von der erfolgten Uebergabe der Insignien eine Art Sie- gesv.ersammlung auf dem Wenzelsplatz abhielt. Die Demonstrationen gegen das Prager Deutschtum dauern immer noch an. Die Demonstranten wurden überall teils vonSicherheitswache zu Fuß stellenweise unter Anwen dung von Gummiknüppeln, teils von berittener Polizei zer streut. An drei Stellen wurden mehrere Auslagescheiben eingedrückt. Auf dem Graben begann eine Demonstranten gruppe, d-ie Sicherheitswache mit Steinen zu bewerfen, wes halb diese die Säbel zog und mit der flachen Waffe die De monstranten, zerstreute. Auf feiten der Polizei sind einige von Steinwürfen leicht Verletzte zu verzeichnen. Unter den Demonstranten sind keine Verletzten festgestellt worden. Aus Grund einer Vereinbarung des Rektors der pra- Dcutschen Universität Prof. vr. Grosser mit dem lln- ierrichtsminister erschien eine viergliedrige Abordnung des Unterrichtsministeriums im Rektorat der Prager Deutschen Universität, hier wurden ihnen vom deutschen Rektor die Insignien der alten karlsuniversität übergeben. Beruasoreis: Für einen Monat 2.— RM mit Magen: einzeln- Nummer 10 Npfg. -- Gemeinde-Verban-S-Girokonko Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 o ^Postscheckkonto Dresden 12548 und seinen gut geschulten Chören veranstaltete musikalische Feier stunde erleben zu wollen. Und es war in der Tat ein« wirkliche Feierstunde. Das ernste c-moll - Präludium auf der herrlichen Silbermannorgel von Kantor Schneider zu Gehör gebracht, leitete die Feier ein. Dann folgten weihevolle Chöre von Bach, Becker und Mauersberger. In diese Darbietungen teilten sich mit Fleiß die Kantorei und der Kinderchor. Besonders über die froh singende Kinderschar konnte man seine ungeteilt Freude Haven. Der Chor verriet die gute Schulung Kantor Schneiders. Eine be sondere künstlerische Weihe erhielt die Feier durch die Mit wirkung einer Dresdner Violinvirtuostn, Hilde Döhnert. Sie spielte ganz hervorragend mit großem Ton ein Largo und Adagio von Bach. Gemeindegesang und Schriftverlesungen verbanden diese kostbaren Perlen edler Kirchenmusik. Sie brachten neben der seelischen Erbauung die Erkenntnis, welche fleißige Arbeit Kantor Schneider und sein« Chöre In seiner Kirchgemeinde leistet, die ihm dafür gewiß reichen Dank zollen wird. Zlnnwsld. Am Montag sank die Temperatur bis auf WecheritzZeilung Tageszeiwng un- Anzeiger sür Dippolöiswalüe, Schmieöeberg u.A. Freiberg. Forstmeistertödlich verunalückt. In Rechenberg-Vienenmühie sand man in seinem Arbeits zimmer den Forstmeister Clemens tot vor. Nach den Fest stellungen der Mordkommission handelt es sich um einen Unglücksfall. Der Verunglückte, der im Begriff war, sich zu einer Tagung nach auswärts zu begeben, war anscheinend aus dem frisch gebohnerten Boden ausgeglitten. Dabei muß sich aus dem Gewehr, das er bei sich trug, ein Schuß gelöst haben, der Clemens in den Kopf drang und ihn sofort tötete. Zittau. 3m Lausitzer Gebirge wurde eine neue Skiabfahrk, vom Hochwald (74!) Meier) geschaffen. Sie beginnt am Hochwald turm, führt zum Teil schräg zum Hang un- endet am Hochwald- Kuppenweg, von wo verschiedene Möglichkeiten zur weiteren Ab fahrt nach Oybin bestehen. Broteftlundgedungen anHer Wiener AvioerftW Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen der Ische-! chischen Studenten in Prag kam es auch an der Wieners Universität zu Kundgebungen. Zahlreiche Studenten ver sammelten sich in der Universität und nahmen gegen dies Tschechen Stellung. Rufe, wie „N i ed « r m i t d e n T s ch chen, nieder mit der tschechischen Presse" wurden laut. Die! Polizei schritt ein und zerstreute die Ansammlungen. Grö ßere Gruppen von Studenten zogen dann vor dl« Verlagsge bäude der in tschechischem Besitz befindlichen Zeitungen „Die Stunde" und „Der Tag"; andere versuchten, zur tschechoslo-! wakischen Gesandtschaft vorzudringen. Die Polizei drängtes die Studenten ad und löste die Züge auf. tierhaltungslehrgang. . Dippoldiswalde. Gestern Montag abend hakte der Vorsitzende des Grund- und Hausbesitzer-Vereins Dippoldiswalde wieder zu einer Versammlung eingeladen. Gegenüber der letzten Versammlung war der Besuch allerdings recht schwach. Vorsitzender Oppelt gedachte eingangs der Versammlung des vor kurzem aus dem Leben geschiedenen langjährigen (24 Jahre) Mit gliedes-, MitgründerS des Vereins, Dentisten Mar Schubert mit Worten der Ehrung und des Dankes. Die Anwesenden erhoben sich von den Plätzen. Als Mitglieder für die Miekausgleichstelle waren in letzter Versammlung gewählt worden stellvertretender Vereinsoorsitzendcr Schuhmachermeister Alfred Heinrich und Schriftführer Kommissar i. R. Burkhardt. Es war damals über sehen worden, Stellvertreter zu wählen. Als solche wurden jetzt gewählt Kaufmann Georg Mehner und Dentist i. R. Emil Schwarz. Als Miekerbeisitzer sind von der Ortsgruppe der NSDAP benannt worden, da eine Miekerorganlsation hier nicht besteht, Reisender Richard Müller und Prokurist Georg Sellack, als ihre Stellvertreter Rendant Rich. Kohlmann und Glasermeister Josef Zcnkner. Die Geschäftsordnung für die MietauSgleichstelle wurde bekanntgegeben. Ein Urteil zu fällen, steht ihr danach nicht zu. Anträge für die Mietausgleichstelle sind an den Vereins- leiker zu richten, der sie weiterleiten wird. Es kamen nun eine Reihe Rundschreiben des Zentralverbandes zum Vortrag. Das erste behandelte Rechtsberatungsstellen, die einzurichten dem hiesigen Verein gegenwärtig noch nicht möglich ist, ein zweites die Auswertungs-Hypotheken, die auch nach dem 1. Januar 1035 ge schützt werden müssen, worüber allerdings noch Bestimmungen fehlen, solche aber noch rechtzeitig zuaesichert werden, ein drittes die Wahl örtlicher Pressewarte. Hierfür wurde der Schriftführer Kommissar i. R. Burkhardt gewählt. Der Grund- und Haus- besitzerverein beteiligt sich seinerseits lebhaft am WHW. Leistun gen an die örtlichen Stellen des WHW sollen genau festgehalten und monatlich gemeldet werden. Haussammlungen für das WHW können ohne weiteres unter den Mitgliedern erfolgen. Als Sammler sollen vom Gesamtvorsland zwei Zerren bestimmt werden. Bei der Kundgebung am 2. Dezember soll mit einer Büchsensammtung dieser Teil des Winterhilfswerks begonnen werden, inzwischen war der Bezirksvorsitzende, Schneider— Dassendorf eingetroffen und wurde vom Vorsitzenden begrüßt. Ein letztes Rundschreiben des Zentralverbandes behandelte ein Abkommen mit Mietervereinen, Reichsbund der Kinderreichen usw., die Unterbringung kinderreicher Familien betr. Auf Ver anlassung des Bezirks-Vorsitzenden wurde ein Beisitzer beim Landesfinanramt zur Festsetzung der neuen Sätze bei der Einheits bewertung bebauter Grundstücke gewählt. Aus Rundschreiben Les Landesverbandes wurde mitgekeilt, daß bei Abschlüssen mit Zweck-Sparkassen stets beachtet werden muß, daß die betr. Spar kasse auch unter Reichsaufsicht steht, wenn man sich vor Schaden schützen will. Vom AelchsauSschuß für Sachwert - Bewertung werden Filme, teilweise Tonfilme, zur Verfügung gestellt. Man will darauf unter Umständen zukommen, um Versammlungen ab wechselnder zu gestalten. Endlich wurden noch Mitteilungen zur Einheitsbewertung, Vermögenssteuer-Erhebung usw. vorgetraaen Auf Vorschlag des Vorsitzenden sollen zwei Werbewarte gewählt werden. Für geschehene Werbung sollen sie 50 Pf. erhalten. Das Stadtgebiet soll dazu in 2 Bezirke geteilt werden. Die Wahl wurde ausgesetzt und dem Gesamlvorstand überlassen. Am 2. De zember wird die Merbeversammlung in Dippoldiswalde stattfinden. Die Musik dazu wurde an Konzertmeister Börner vergeben. Wegen Äusschmllcken des Saales wird stellvertretender Vorsitzen der Heinrich mit Veranstaltern eines Festes am vorhergehenden Tage verhandeln. Weiter werden sich um die Saalschmüchung auch noch der Vorsitzende und der Schriftführer kümmern. Bo- zirksvorsihender Schneider nahm zu der Werbeversammlung auch noch das Wort. Er tadelte zunächst den schwachen Besuch der Versammlung und konnte anschließend festslellen, daß der Haus besitz im neuen Reiche bessere Positionen errungen hat. In dieser Werbeversammlung am 2. Dezember in der Neichskrone wird der Bezirksvorsihendc die Versammlung leiten. Dr. Brandenburger wird sorechen über die Themen: „Wie kann und soll die Wirt- schafkslage des HauSbesitzes gebessert werden" und „Welche Vor- KG^bringt die nationalsozialistische Steuergesetzgebung dem Haus besitz? . Der Bezirksvorsitzende bat um recht guten Besuch und W"buna auch unter Nichtmilgliedcrn, damit der Saal vollbesetzt wird. Auch der Vorsitzende bat darum und weiter, Angehörige, vor allem auch noch abseits Stehende, mitzubringen. Nach '/-11 Ahr ging die Versammlung zu Ende. die Krclstagung des NSLB am Sonnabend In ,...",dükte geht uns noch folgender Bericht zu: Zum dritten Male M diesen Tagen die Gründung des NSLB im Kreis pp idiswalde. Aus diesem Grunde versammelte sich die gesamte Erzieherschafl -es Kreises am Sonnabend, dem 24. November, In , Reinhardtsgrimma. Eine zahlreiche Gemeinde war erschienen,. Glashütte in „Stadt Dresden". Der Tagung ging eine Besichtigung um die am Totensonntag nachmittags 3 Uhr von Kantor Schneider' der Deutschen Uhrmacherschule voraus, an der neben den Stützpunkten Kreischa und Frauenstein yuch unser Gauamtsleiter im NSLB, Pg. Göpfert, keilnahm. Die Kreistagung wurde nach dem Fahneneinmarsch eröffnet mit dem -Seeräuberlied, das vom Jungvolk unter Leitung von Fähnleinführer Fichtner vorgetraaen wurde. Ein Vorspruch eines Jungmädels, ein Sprechchor Les BdM ieitete über zu den Begrüßungsworten des Krcisamtsleiters Pg. Weinhold. Er ging In kurzen Worten auf die Geschichte der Gründung des Kreises Dippoldiswalde im NSLB ein und nahm dabei Gelegenheit, unserem Gauamtsleiker, Pg. Göpfert, der mit seinem Vortrage „Elternhaus. Schule und Nationalsozialismus" am 28. November 1931 den Anstoß zur Gründung gegeben hatte, herzlich zu begrüßen. Seine Worte schlossen mit der Versicherung, daß im NSLÄ KreiS Dippoldiswalde dem Führer auch weiterhin eine unverbrüchliche Kampfgemeinschaft zur Seite stehen wolle. Gauamtsleiter Göpfert ergriff nun das Wort über „Die Not wendigkeit Innerlicher Gemeinschaft zwischen Staatsschule und Staatsjugend". Di« Lehrerschaft, so führt« er aus, hat sich nach dem Siege -es Nationalsozialismus geschlossen hinter den Führer gestellt, sich seine Weltanschauung mit bestem Willen und wachsen der Ueberzeugung zu eigen gemacht. Viele arbeiten heute in den Untergliederungen der Partei, sie tragen das braune Ehrenkleid. Neben dem Bewußtsein, tatkräftig Hilfe leisten zu müssen am Aufbau ist die Lehrerschaft beseelt von dem Wunsche, restlos die Forderungen nationalsozialistischen Gedankengutes In sich zu ver ankern. So werde auch der Grundstein gelegt zur Verbindung mit der Staatsjugend, einer Jugend, -i« ihre höchste Aufgabe zu finden habe Im tiefinnerlichsten Gefühl -er Pflichthaltung, einer Pflichthalkung, die durch Hingabe und Selbstzucht gewonnen werde. Un- mit dieser Jugend geht die Lehrerschaft! Es geht ja nicht um den Einzelnen,' sondern um unser Deutschland! Das Ge fühl -er Kameradschaft mit jedem Menschen, ob arm, ob reich, ob hoch, ob tief. Ist heilig zu halten. Wer dem Dünkel und Hoch- j mut verfallen Ist, der Ist kein Nationalsozialist. Von einem Führer werde verlangt, daß er selbst Vorbild sel. Göpferts Ausführungen, ! die mehrfach durch lebhaften Beifall unterbrochen wurden, endeten mit einem Mahnruf zur Einigkeit und einem Kernfpruch für die Hitlerjugend. Fanfarenmärsche -es Jungvolkes, begleitet vom dumofen Trum-Trum der Landsknechtstrommeln, und anmutige s Volkstänze des BdM erheischten wohlverdienten Beifall. Im j Schlukwort gedachte -er Kreisamtsleiter des schweren und tapfe- . ren Ringens unserer Brüder an der Saar. Zu ihrem Gedenken ! lebend das Saarlied gesungen. Damil war die Kreistagung - geschlossen. Anzelgeuprelt: Die 4S Millimeter tr«A» 5 Mltllmeterzeil« 6 Npfg.: Im Tertt«» dl« « - Millimeter dr«»« MMimeterzr»« 18 > Anzeigenschluß 1v Adr vor» Zur Zelt Ist Preisliste Nr. 3 gllMg.