Volltext Seite (XML)
Neues aus Feld, Garten, Stall und Hof, Haus, KüHe und Blumenzinm Ä x L Z Braugerst« mutz mit bes«ider«k Vorsicht ge droschen werden! Diese Vorsicht ist besonders in trockenen Jahren nötig, damit bei dm fet» spelzigen Braugerstensorten die Spelzen nicht verletzt werden. Man schalle daher den En:< granner aus und nehme lieber mit schlecht «tt- grannten Gerstenkörnern vorlieb. Spelzen- verletzte Körner haben meistens auch Beschädi gungen des Keimlings und werden Mgleich- mätziges Pachstum beim Mälzen zeigen. A, Hase in Sauerkraut. (Eintopfgericht.) Ein gespickter Hase wird nicht ganz gar gebraten und in Stücke geschnitten; man kann aber auch die Reste eine- fertig gebratenen Hasen nehmen, nur braucht die Backzeit dann nicht solange zu sein. Man vermischt gekochtes, wieder erkaltetes Sauerkraut mit reichlich saurer Sahne oder fetter Buttermilch, bestreicht eine Auflaufform mit Butter, bestreut sie mit gestoßener Semmel und gibt abwechselnd Sauer kraut und die Bratenstücke unter Hinzufügung der Bratcnsoße hinein. Man kann auch «inen Teller voll gekochter, in Scheiben geschnitten« Kartoffeln beisügen. Zuerst und zuletzt kommest die Kartoffeln, dann oben und unten Sauer kraut in die Form. Ueber das letzte gießt man braune Butter und streut geriebene Semmes darüber; dann backt man das Gericht eim Stunde. Es muß feucht bleiben, ja nicht zu trocken werden. Gf. M. Weihnachts-Stollen. Hierzu nimmt man 1,5 durchsiebtes Mehl und rührt in dies« 150 g in lauer Milch aufgelöste Hefe. Danach stellt man das Hefestück in einen warmen Raum. Ist das Hefestück aufgegangen, fügt man folgende Zutaten hinzu: 400 g feinen Zucker, etwas Salz, 100 g länglich geschnitten« Zitronat, 100 g süße und 5 g bittere, geschälte- durchgeriebcne Mandeln, die Schale einer Zi trone, etwas feinen Zimt, Ingwer, Muskat nuß, 500 g Sultaninen, die man am Abend vorher mit drei Löffeln Rum befeuchtet«, 500 z weiche, aber nicht zerlassene Butter, vier ganze- gut verquirlte Eier und soviel laue Milch, daß man einen festen Teig erhält, den man gut verknetet. Dann deckt man ihn zu und laßt ihn eine Stunde aufgehcn, gibt ihn auf ein be- mchltes Brett, formt ihn zu einem Striezet, treibt ihn mit einem Rollholz auseinander und schlägt ihn übereinander, legt ihn auf ein ge fettetes Blech, läßt ihn nochmals aufgehen. Dann wird er mit zerlassener Butter bestrichen und zu schöner Farbe gebacken. Noch Heitz wird er dann dick mit feinem Zucker bestreut. E. 8. Beseitigung des Schimmelgeschmacks L«i Süßmosten und Weinen. Zu den Krankheiten, die häufig bei Süßmosten und Weinen auf treten, gehört das Schimmeln. Mangelnde Sauberkeit bei der Verarbeitung sowie in den Gefäßen dürfte meist die Ursache sein. Gebildet wird der Schimmel durch verschiedene Pilzarten; auk sie hier cinzugchen, würde zu weit rühren. Wesentlich mehr interessiert den Süßmost- und Weinfreund, inwieweit ein Getränk mit Schimmelgeschmack gerettet werden kann. Bei starkem Befall läßt sich nichts mehr machen, sonst kann man mit einer Kohlebehandlmrs noch vieles erreichen. Dabei wird auf l Liter Flüssigkeit 0,5 bis 1 g Weinkohle gegeben, die durch Umschütten bzw. Umrühren gut verteilt wird. Bei größeren Mengen wird am besten eine Vorprobe durchgeführt mit drei Ab stufungen von 1, und Vr L je Liter und der restliche Saft nach dem besten Ergebnis be handelt. Dies wird durch Kostproben fest gestellt, die von Zeit zu Zeit genommen wrrden. Der Saft wird nach der Behandlung filtriert, damit er wieder blank wird. Beim Wein besteht die Möglichkeit, ihn nach der Kohlebehandlung und Filtration noch mals mit einer Reinzuchthefe umzugären, um ihm so ein neues Bukett zu geben, da das alte meist zerstört wird. H. Hkl. verbreitet werden. In vielen Wirtschaften hat s man aber, nm das Naßmelken zu vermeiden, i häufig Fette und Oele verwendet, die sich im ; Haushalt nicht mehr anderweitig gebrauchen ! lassen, weil sie alt oder ranzig geworden sind, i Dies heißt aber, an völlig ungeeignetem Platze > sparen, denn diese Hilfsmittel sind weder steril ! noch neutral, enthalten vielmehr Krankheits keime und Reizstoffe, die das Euter krank machen können und send mit ihrem unan genehmen Geschmack und Geruch auch nach teilig für di« Güte und Haltbarkeit der Milch. Um nun einem offen auf der Hand liegenden Bedürfnis abzuhclfen, andernteils aber auch einen groben Mißstand abzustellen, sind in den letzten Jahren sogenannte Melkfctt« im Handel erschienen und sowohl praktisch als wissenschaftlich sorgfältigst geprüft morden. Von besonderem Interesse — schon auch um ihrer Zuverlässigkeit willen — sind die Ergebnisse der Versuche am Tierzuchtinstitut Leipzig. Sie wurden mit peinlichster Genauigkeit vorgenom- mcn und hatten u. a. folgendes Ergebnis: Die mit Hilfe von Melkfett gewonnene Milch wies nur den fünften bis achten Teil schädlicher Bakterien auf als ohne Melkfctt gemolkene Milch. Der Verbrauch an Melkfett betrug pro Kuh und Jahr an Kosten 0,72 bis 1,08 K51. Dabei hat sich außerdem gezeigt, daß in der gleichen Zeitspanne 10 kg mehr Butterfett ge wonnen wurden bei Gebrauch von Melkfctt gegenüber dem Trockenmelken. Dieser Mehr erlös beträgt das Vielfache der Ausgabe für das Melkfett, kann also zum größten Teil als Gewinn gebucht werden. Ein weiterer Vorteil dabei ist die Schonung sowohl des Kuheuters als auch der Arbeitskraft des Melkers. Das Fett verhütet nicht nur Eutererkrankungen, cs lindert und heilt auch solche. Es gibt also keinen Rückgang der Milchemiebigkert mehr durch kleinere oder größere Wunden an den Zitzen der Kühe, durch deren Narben, durch Warzen, Pocken, Schorf und andere Uebel. Alle diese unliebsamen Erscheinungen bleiben aus oder verschwinden im ersten Entstehen, wenn ein tadelloses Melkfett dauernd in Ge brauch ist. Al. Erkennen der Ianghähne. Das ist bei der Rhodeländer Rasse selbst im vorgeschrittenen Alter nicht immer ganz einfach. Oft laufen im Spätherbst noch recht große Tiere herum, über deren Geschlecht man sich nicht im klaren ist. Dasjenige Merkmal, das Leghorn- und Ftalienerhähne bei gutem Wachstum schon nach vier bis fünf Wochen sicher erkennen läßt, der frühzeitig entwickelte Hahnenkamm, fehlt hier. Es müssen deshalb andere Merk male herangezogen werden, die, wenn auch nicht einzeln, so doch bei gleichzeitiger Betrachtung, eine ziemlich sichere Geschlechtsbestimmung er möglichen. Wenn auch der Kamm in vielen Fällen keinerlei Schluß auf das Geschlecht zu- läßt, so werden doch die Kehllappen oft früh zeitig vergrößert und sind kräftiger rot gefärbt als bei gleichaltrigen Hennen. In der Figur drückt sich das Geschlecht ebenfalls meist früh aus, doch könnte man bei alleiniger Betrachtung dieses Merkmals gelegentlich zu Fehlschlüssen kommen. Der Hahn ist höher gestellt als die Hcniw, jedoch gibt es vereinzelt auch spätreife großwüchsige Hennen, die in einem bestimmten Alter ähnlich hochbeinig aussehen. Die Henne befiedert sich — «ine ausreichende Er nährung vorausgesetzt — rascher als der Hahn und wirkt deshalb zu einer Zeit, in der der Hahn noch struppig ist, bereits fertiger als dieser. Ein recht sicheres Merkmal Haven wir > in den Federn, die sich seitlich kurz vor dem . Schwanz befinden, also an der Stelle, an der j später der Behang des Hohnes ist. Das Ende ! dieser Federn ist bei den Hennen rund, ringe- > führ in der Form eines Daumennagels, bei den Hähnen dagegen sind sie deutlich zugespitzt. Gerade diese letzte Angabe verdient im Rahmen l der Geschlechtsbestimmung Beachtung, vr. A. Br. B«ssn soll man niemals ans di« Borst« stellen, da sich sonst die Borsten zusamm«»- drücken. Nach dem Gebrauch ist der Belen stets aufzuhängen. Man lasse sich dies« klein« Mühe nicht verlohnen, sie macht sich dadurch, daß der Besen länger gebrauchsfähig Ist. Mon bezahlt. Die Meerrettichernte ist, je nach der i Witterung, etwa Ende Oktober oder auch erst i . Anfang November, und si« kann bei günstigem l Wetter den ganzen Winter über fortgesetzt ; werden. Man zieht bei der Ernte neben dcr ' Meerr«ttichreihc einen tiefen Graben und drückt ' dann die ganze Reihe hinein. Bei dem Auf- ' nehmen ist zu beachten, daß nichts im Boden verbleibt, daß alle Wurzeln mit allen Seiten wurzeln geerntet werden, weil sonst später jedes Würzelchen wieder ausschlägt und eine , rechte Wildnis entsteht. Um nun auch für die Frostwochen den Küchenbcdarf an Meerrettich decken zu können, wird ein Teil der Pflanzen an geschützter Stelle, etwa im Keller oder in einem abgcräumten Mistbeet, eingcschlagen, von wo aus dcr Bedarf jederzeit entnommen werden kann. A. Holzkohlenteer. Jeder Obstgartenbesitzer soll namentlich in den Herbst- und Wintermonaten ein Gefäß mit Holzkohlenteer und einen Pinsel bereit haben. Es entstehen sehr leicht Frost risse, Wunden durch Wildfraß usw., die durch ein leichtes Bestreichen mit Holzkohlenteer schnell heilen, während sie ohne diese Behand lung oft Niststellen für allerlei Ungeziefer werden. Auch sollte nach dem Absägen größer« Aestr die Schnittfläche mit Holzkohlenteer über strichen werden. M. L. Mehltaufreie Rosensorten. D-s Rosen- freundes ärgster Kummer ist und bleibt stets der gefährliche Mehltaupilz, der sich kurz nach dem Äufbrechen der ersten Knospen und bei wechselhaftem Wetter fast regelmäßig jedes Lahr im August—September einstellt, und den man am besten mit Solbar bekämpft (im Sommer ein-, im Winter dreiprozentig). — Aerger und Verdruß verursachen dann natur- gemäß den Wermutstropfen, der die sehnsüchtig erwartete Rosenblüte trübt, indem Blätter und Blüten durch den schmutzig-weißen, mehlartigen Ueberzug unschön werden. — Der Wunsch, mchltauharte Sorten zu besitzen, ist deshalb um so begreiflicher, zumal für denjenigen, der viel leicht im Herbst oder im nächsten Frühjahr Rosen pflanzen will. — Freier Stand, kräf tige Ernährung und flottes Wachstum von April bis September durch Düngung mit Jauche, Geflügel- oder Kunstdünger, Hakaphos oder Huminal 8, sowie gründliche Bewässerung bei Trockenheit und öfteres Hacken sind bewährte Borbeugungsmittel; sie bilden die unerläßliche Grundbedingung auch für die nachstehend auf geführten, im allgemeinen aber als widerstands fähig erprobten Sorten, die allerdings an allzu geschütztem, sehr sonnigem, luftloscm Platz auch befallen werden können, da dieser neben einer ungleichmäßigen Witterung zu den Haupt ursachen der mit Recht so gefürchteten und schädlichen Mehltaubildung gehört, die da und dort auch beim Kern- und Steinobst so gerne auftritt. Folgende Roscnsortcn, deren nähere Farbeiibezeichnung in jedem Roscnoerzeichnis zu finden ist, sind also für den Mehltau weniger empfänglich: Heinrich Münch, Ulrich Brunner fils, Glorie de Dijon, Lady Hillingdon, Flicger- iield Boelcke, General Mac Arthur, Caroline Testout, Kaiserin Augusta Victoria, Robert Betten, Hadley Rose, Radiance, Pharisäer, Laurent Carle, La Tosca, Golden Ophelia, Rübezahl, Los Angeles, Souo. de Claudius Pernct; von den Schlingrosen werden wenig oder gar nicht befallen: American Pillar, Al beric Barbier, Excelsa, Dorothy Perkins, Eisenach und die neueste, schönste und leuch- tcndste aller roten Schlingrosen, die Pauls Scarlet Climber. P. S. Das Melkfttt. Bei der Melkarbeit ist das sogenannte „Naßmelken" die verbreitetste Un sitte. cilich erleichtert es den Melkwkt, iveil ein« Ermüdung der Hand, wie sie durch das Trockenmelken eintritt, verhütet wird. Ailch werden die Gesühlsnerven der Kuh geschont. Trotzdem ist die Maßnahme höchst verwerflich. Zunächst ist sie in höchstem Grade unappetitlich und unhvgicnisch, und weiter birgt sie auch die sehr große Gefahr in sich, daß verschiedene Eulerkrankheiten dadurch hervorgeruscn und