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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger siir DWot-iswal-e, Schmieöeberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM. i mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 j Postscheckkonto Dresden 123 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Diese» Blatt enlhätt die amilichen Bekanntmachungen der Amlshaupkmannschasl, de» Stadlrat» und de» Finanzamt» Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter krrtsr ! Millimeter,eil« 0 Rpfg.; «m TertteU di« »> - Millimeter breit« Millimeterzeile 18 Rpf» i Anzeigenschluß 10 Uhr norm. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 3 gültig. - 100. Jahrgang Nr. 272 Donnerstag, am 22. November 1934 WWe KMbkriNchisiiA — Auf Blatt 46 des Vereinsregisters beim Amtsgericht Dippoldiswalde ist der Verein „Rabatt-Spar-Verein Dippoldis walde" mit dem Sitze in Dippoldiswalde eingetragen worden. — Zur Durchführung der Anordnung über den Aufbau der Pflichtorganisation im Einzelhandel haben in der Zeit vom 12. November bis 8. Dezember alle meldepflichtigen Einzelhändler einen Fragebogen auszufüllen. Jeder Einzelhändler hat sich nur einmal anzumelden, infolge der bisherigen Doppelorganisation der meisten Einzelhändler in Fachverbänden und örtlichen Verbänden Ist die restlose Aufklärung jedes Be teiligten über alle etwaigen Zweifelsfragen unerläßlich, um die glatte Durchführung des Meldeverfahrens sicherzustellen. Es finden daher Aufklärungsversammlungen statt, in denen ein Beauftragter über die Neuorganisation des Einzel handels sprechen und Anleitungen zur Ausfüllung der Fragebogen geben wird. Der Eintritt ist frei. Der Besuch der Versammlung ist Pflicht. Für Dippoldiswalde u.U. findet am Freitag, dem 23.11., abends 8 Uhr, im Bahnhotel eine Aufklärungs- Versammlung statt. Die Meldenebenstelle für die Amkshauptmann- schaft Dippoldiswalde befindet sich beim Ortsverband des Dippol- diswalder Einzelhandels (Ortsbeauflragter für Dippoldiswalde und Umgebung ist Kaufmann Rudolf Marschner, Kirchplatz 131). Dippoldiswalde. Den Betrag von 508 M, fast 100 M. mehr als am ersten Male, erbrachte die Sammlung am Ein» topfgericht-Sonntag im November, am vergangenen Sonntag. Reinholdshain. Gestern vormittag stürzte der Oberschweizer Liebisch vom hiesigen Molkereigute von einem mit Rüben- blättern beladenen Wagen, die gefroren und daher glatt waren. Er brach sich beim Sturz den Oberarm und mutzte mit dem Kraftfahrzeug der Freiwilligen Sanitäts-Kolonne Dippoldis walde nach dem Krankenhaus Freital gebracht werden. Oelsa. Die Eintopfgerichtssammlung vom vorigen Sonn tag ergab hier 120 Mark. Der Betrag ist um über lv Mark höher als im Oktober. Wetter für morgen: Nachts In Aufheiterungsgebieten leichter Frost, am Tage mild. Wechselnd wolkig und zeitweise etwas Argen bei auf frischenden westlichen Winden. Der FUrer i» Dresden Der Reichswehrminister Generaloberst von Blom berg weilt bekanntlich seit einigen Wochen in Dresden in einem Sanatorium zur Sur. Der Führer und Reichskanzler ttdolf Killer stattete shm am Mittwoch, von Münch« kom mend, im Sanatorium ein« Besuch sch die Bitte gerichtet, bestimmte Amtsleiter zu bezeichnen, deren Aufgabe es ist, die bei den Gau- und Kreisleitungen etwa eingehenden Beschwerden zu sammeln und nach Sichtung der nächsten zuständigen Ueberwachungsbehörde der allgemeinen Landesverwaltung zuzuleiten. Folgende Gebiete sind zur Preisüberwachung zusam- mcngefaßt: Lippe-Detmold und Provinz Westfalen, Schaum burg-Lippe und Provinz Hannover; Kreis Birkenfeld (Ol denburg) und Rheinprovinz; Altona, Wandsbek, Harburg- Wilhelmsburg und Hamburg. Weitere Veränderungen der Gebietszuständigkeiten hat sich der Reichskommissar Vorbehalten. In der Begründung der vorstehenden Maßnahmen wird u. a. ausgeführt: Die starke Zentralisierung ist erforderlich, um zunächst einmal die in den letzten Monaten aus dem Drange der Ereignisse heraus entwickelte starke Zersplitte rung in der Preisüberwachung wieder zu beseitigen. Diese Zersplitterung trug die Gefahr der Entwicklung zu wirtschaft lichen Sondergebieten in sich und könnte zu unerwünschten wirtschaftswidrigen Warenbewegungen führen. Auch in der Preisüberwachung muß die Wirtschaftseinheit des Reiches gewährleistet bleiben. Die Einrichtung von Sammelstellen für die bei den Par teidienststellen eingehenden Beschwerden entspricht einem be- reits in einem Gau bewährten Verfahren. Keine EinzeiaMoaen Im Anschluß an seine Anordnung über die Zentralisie rung der Preisfestsetzung hat der Reichskommissarfür Preis überwachung die zuständigen Stellen angewiesen, dafür Sorge zu tragen, daß irgendwelche Einzelaktionen auf dem Gebiet der Preisfestsetzung nicht mehr stattfinden diese Art ist es möglich, den Gcmeinschaftsgcdanken sich anzueig nen, den unser Führer zur Erfüllung unö Erreichung seiner großen Ziele haben muß. Nachdem der Obmann den Redner für leine trefflichen Ausführungen gedankt hakle, bemerkt dieser noch, daß die Kriegsopfer unter allen Umständen Förderer des national sozialistischen Gedankens sein müssen. Die übrigen Punkte der Tagesordnung betrafen innere Angelegenheiten. Dippoldiswalde. Bußtag — Totensonntag, stille ernste Tage. Ganz diesen Tagen angepaßt ist das Programm der „Ar-Ni"- Lichlspiele, das seit gestern Bußtag vis einschließlich Toten sonntag läuft. AlS Hauptfilm läuft der nach dem Schauspiel von Arthur Schnitzler gedrehte Film der großen Leidenschaften „Liebelei", der gleichzeitig auch noch ein Film der großen Schauspieler ist, sind doch da vertreten: Magda Schneider, Olga Tschechowa, Luise Ullrich, Gustaf Gründgens, Willi Eichberger, Wolfgang Liebeneiner, Paul Hörbiger. Es Ist eine rührende, bitter süße Liebesgeschichte, ein zarter Film aus dem alten Wien der Vorkriegszeit, die ewige und Immer wieder neue Melodie der Liebe . . . Der Film hat viel Lebenswahrheik und zeigt deutlich und warnend, welch unheilvolle Folgen verbotene Liebe nach sich ziehen kann ... — 3m Beiprogramm ziehen unter dem Titel „Ein Vermächtnis" die in den 3ahren 1S2A—1933 verstorbenen großen und berühmten deutschen Maler, wie Hein rich Zille, Ully usw. mit Ihren Werken auf der Leinewand vor über. — „Meister der Tonkunst" bringt eine Aufführung eines berühmten Berliner Orchesters mit klastischer Musik zu Gehör. — Die Fox-Wochenschau bringt die Ueberführung und Beisetzung des ermordeten jugoslawischen Königs, das Staatsbegräbnis des französischen Außenministers Barthou, die Gewinnung und Ver arbeitung des Goldes der Ostsee — deS Bernsteins — und vieles Interessante mehr. Dippoldiswalde. Aufgeboten: Der Buchhalter Herbert Paul Richter aus Dippoldiswalde mit Lucie Irene Feodora Fricke aus Dresden. Der Tuchmacher Wilhelm Theodor Walter Krondorf mit Johanna Elisabeth Hanisch, beide aus Roßwein. Eheschließungen: Der Milchhändler Wilhelm Erich Alfred . Hesse mit der Stühe Martha Frida Herrmann, beide aus Ober häslich. Der Zimmerer Hermann Alfred Weinhold aus Ober- I carsdorf mit Elisabeth Hildegard Bachmann aus Ulberndorf, l Der Tischler Adolph Johannes Wornatsch aus Obercarsdorf mit Martha Elisabeth Kaulfuß aus Dippoldiswalde. — Auf Blatt 355 des Handelsregister» beim Amtsge- gericht Dippoldiswalde ist die Firma Erenzbaude Rehefeld, Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitze in Rehefeld (Ostcrzgebirge) eingetragen worden. > Gegenstand des Unternehmens ist die Erpachtung des unter ! der Bezeichnung „Grenzbaude Rehefeld" bekannten Hotel- und j Restaurationsbetriebes für Sommerfrische und Wintersport in ! Rehefeld und? seine Fortführung. Das Stammkapital beträgt 20000 RM.E<deschüstsführer ist der Gastwirt Georg Rother in Dresden. Zusammenarbeit mit -er Bartel Der Reichskommissar für Preisüberwachung hat unter Aushebung oder Abänderung aller bisher getroffenen ab- >.. eichenden Bestimmungen über die Ucbertragung von Auf- g^en und Befugnissen des Rcichskoinmissars für Preisüber wachung bestimmt, daß Preise, Preisspannen oder Zuschläge aller Art in Zukunst nur noch durch den Reichskommissar für Preisüberwachung festgesetzt werden. Allen anderen Stellen wird jegliche Preisfestsetzung verboten. Soweit Preise nur begrenzte räumliche Auswirkungen haben, kann die Festsetzung im Einverständnis mit dem Reichskommissar auch durch die obersten Landesbehörden, in Preußen durch die Oberpräsidenten, in Berlin durch den Staatskommissar erfolgen. Die Preisüberwachung wird in Preußen von den Regierungsbehörden (in Berlin vom Polizeipräsidenten), in Sachsen von den Kreishauptleuten, sonst von den obersten Landesbehörden oder den von ihnen bestimmten Stellen der allgemeinen Landesverwaltung durchgeführt. Die Befug nisse zur Schließung von Betrieben wegen Zuwiderhandlun gen oder aus sonstigen wichtigen Gründen steht auch den Re gierungspräsidenten zu; selbstverständlich hat sich der Reichs kommissar diese Befugnis auch selbst vorbehalten. Im übrigen sind künftig auch Ordnungsstrafen gegen Unternehmungen, in deren Geschäftsbetrieb eine Zuwider handlung gegen die allgemeinen Vorschriften begangen wor den ist, oder gegen die schuldigen Personen bis zu 1000 RM für jeden Fall der Zuwiderhandlung vorgesehen. Die Preisüberwachungsbehörden sind vom Reichskom missar gebeten worden, bei der Preisüberwachung mit den Gau- und Kreisleitern der RSDAP. Fühlung zu halten. An die Gau- und Kreisleiter bat der Reichskommissar -ertliches lind Sächsisches Dippoldiswalde. Nach einer sternklaren Nacht zum Mitt woch, in der das Thermometer bis auf 6 Grad unter Rull sank war uns auch ein recht schönes Bußtagswetter beschert. Besonders auf den Höhen herrschte ein sonniges, warmes Wetter. Am späteren Nachmittag rief eine Knlleeinbruch Nebel hervor, der die Täler füllte und auch au den Bergen hoch zog. 2n letzter Nacht sank der Wärmemesser nur unleieutend .unter den Gefrierpunkt. Der Verkehr mar gestern etwas besser als am Sonntag, hielt sich aber immer noch in recht be schränkten Bahnen. Dippoldiswalde. Der zweite dieswinlerliche Theaterabend der Neuen Sächsischen Landesbühnc hatte den Schtitzenhaussaal wieder bald bis auf den letzten Platz gefüllt. Man kann daraus ersehen, daß diese Veranstaltungen, die ja bekanntlich vom Kreis Dippoldiswalde der NS-Gemcinschaft „Kraft durch Freude" ge tragen werden, ein Bedürfnis sind und immer mehr Anklang finden. Aus Anlaß von Friedrich von Schillers 175. Geburtstage wurde das von ihm verfaßte Schauspiel „Kabale und Liebe" aus- geführt. Bevor der Vorhang zum ersten Auszug sich öffnete, trat Pfarrer Müller auf die Bühne, um als Kreiswaltcr der NS-Gc- meinfchaft „K. d. F." und als Kreiskulturwar! Ler NSDAP auf den 175. Geburtstag des Dichters und darauf hinzuwcisen, daß Schiller heute als ein Kampfgenosse Adolf Hitlers, als National sozialist zu werten ist, nachdem man 1929 noch den Dichter als „völlig wertlos geworden" hingestellk habe. Glänzend habe Fabri cius Len Nationalsozialismus an Schlllcrschen Werken nachge- wicsen, In den „Räubern": Sozialismus und Führertum, in „Fiesco" Volkstaat und Führcrcrgciz, in der „Jungfrau von Or leans" Glaubenskraft und Volkscrlösung, in „Wallenstein" solda tische Tugend und Politik, i» „Wilhelm Tcll" Volksnot und Freiheitswillen, „Kabale und Liebe" Volk und Gesellschaft, die Tragik, die das Bürgertum erleben mußte, weil es seine Freiheit verloren hatte. Pfarrer Müller zeichnete Schiller weiter als Menschen ganz im Sinne eines Adolf Hitlers, voll hoher Ideale, als einen Philosophen im Geiste Kants. Sein Leben spiegele sich in seinen Dramen wieder. Das größte Lob habe ihm Goethe ge spendet in einem Evilog zur „Glocke". So sollte auch der Abend ein Gedenken werden zu neuer Freude an Schiller. Und er wurde es. Er wurde cs auch ganz besonders durch die glänzende Darstellung des Bühnenwerkes und die einfache und doch ge diegene Ausstattung. Man muß Haarhaus zu - der getroffenen technischen Einrichtung beglückwünschen, die so rasch und lautlos die verschiedensten Verwandlungen zuließ, man muß auch der Spielleitung Eckardts Lob spenden für die große Sorgfalt, die er dem Schauspiel gewidmet hat. Gleiches Lob verdienen aber auch die Darsteller, einer wie der andere. Annemarie Flügel war eine prächtige „Luise", in der Freude, wie im Schmerz, eine glückliche und dann auch eine entsagungsvolle Braut. Hans Oehler spielte den Major von Walter mit hervorragendem Temperament, ganz ein aufrechter deutscher Mann, der den Kabalen seines Vaters trotzt und auch die der Lady überwindet. Die öntriganten, Präsi dent von Walter und gaussekretär Wurm fanden in Alexander Linden und Ferd. Welter prächtige Darsteller, die sich ganz in ihre Rollen eingelebt hakten, und ebenso war Sus. Heym eine glänzende Darstellerin der Lady Milsord. Nicht unerwähnt bleiben darf auch Martin Anders als Stadlmusikant Miller. 3m auf brausenden Zorn, in der Sorge um seine Tochter, im Wortkampfe mit dem Präsidenten, Immer war er der Rolle voll gewachsen. Zu später Stunde erst gingen die Besucher voll tiefer Eindrücke nach Haus; sie hatten nicht allein ein Bild aus der Zeit vor 150 3ahren geschaut, sie hatten auch Schiller In seiner ganzen dichterischen Gröhe erlebt. Dippoldiswalde. Die NS-Kriegsopf«rversorgung Ortsgruppe Dippoldiswalde hielt am 18. 11. eine gutbesuchte Mitglieder versammlung Im Hotel „Skadt Dresden" ab. Dem vor kurzem verstorbenen Kamerad Erich Helbig wurde ein stilles Gedenken gewidmet. Nachdem dann der Obmann auf die bevorstehende Saarabstimmung und deren Wichtigkeit für unser ganzes Volk aufmerksam gemacht hatte, erhielt Pfarrer Pg. Müller das Wort zu einem Vortrag. Er sprach „Was ist das Größte im national sozialistischen Staake, wenn er gebaut werden soll". Das Ziel sei der germanische Volksstaat und hierin wieder der deutsche Mensch. Darum sei die Rassenfrage- und Kunde unerläßlich. Wie soll nun der deutsche Mensch sein? Die Haupkkugend des Deutschen ist der Fleiß. Faule und müßige Menschen werden in unserem Sraake nicht mehr gebraucht, denn diese verzögern nur den Aufbau, wie ihn unser Führer vorhat. Jeder Deutsche muß ein Ziel haben und den festen Willen aufbringen, dieses zu er- I reichen. Wie feder Frontsoldat vieles Großes freiwillig getan s hak, und die Kameradschaft seine größte Eigenschaft war, so Ist ' das In manchen schweren Tagen erlernte auch jetzt Im Zivilleben anzuwenden. Uno so, wie im Felde ein jeder ein Kämpfer war, muß auch ein jeder jetzt wieder Kämpfer sein. Drei Eigenschaften sind es, die sich jeder wieder aneignen muß: Ehre, Treue, Disziplin. Die Ehre der Nation muß wieder an der Spitze ! stehen. S)e muß vor die persönliche Ehre gestellt werden. Treue: i 3n der vergangenen Zeit wurde öfters nur dem die Treue ge- > hallen, von dem man einen materiellen Nutzen erwartete. Das , Sprichwort: „Wess' Brot ich esse, dess' Lied ich singe" war Parole. > Diese Art von Treue muß nunmehr verschwinden und dafür die echte Treue dkr Deutschen, nämlich das Jufammenstehen in guten und bösen Tagen, treten. Disziplin: Auch hier gab der Redner einige Beispiele aus früheren Zeiten, wo gar ost das Wort Diszi plin im Kadavergehorsam ausartete. Diese Art sei im national- Wülllstlschen Staake unbrauchbar. Jeder, der die 3dee des äan als richtig erkannt habe, habe sich mit einzureihen gnd Anordnungen der Vorgesetzten unbedingt Folge leisten. sich hab, er auf strengste Disziplin zu achten. Nur auf