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- Erscheinungsdatum
- 1934-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193411150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19341115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19341115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-11
- Tag 1934-11-15
-
Monat
1934-11
-
Jahr
1934
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standen jedoch im gleichen Ausmatz Abschläge gegenMer. Wan derer zogen um 3. Radeberger Erportbier um 1L Prozent an, während Berliner Kindl, Schösserhos und Grünerbrau je 2 und Reichelbräu 4,5 Prozent einbühten. Ver. Photo-Genutz- scheine und -Aktien 10 RM und 3 Prozent, Dresdener Lhromo und Dr. Kurz je 2 und Mimosa 1.5 Prozent fester. Kunstanstal, ten May 175, Schubert L Salzer 2 und Elektra 4 Prozent schwächer. Anleihewerte lagen gut gehalten. Chemnitzer amtlicher «rokmarN für Getreide und Futter mittel vom 14. November. Weizen 76-77 kg Mühlenhandels preis 202: Festpreis W 9 198; Roggen sachs. 72—73 kg Mühlen handelspreis 164: Festpreis R 11 160; Jndustriegerste 185-200; Sommergerste 209-212: Futtergerfte 69-61 kg, Handelspreis 164: Festpreis G 9 161: Hafer 48 kg Handelspreis 162,- Fest- . preis H 11 156; Weizenmehl Type 790. 41—79 Prozent, Höchst- aschegehalt 9,829. Festpreisgebiete: 9 27.59; 8 27,25; 3 27; Roggenmehl Type 997, Höchstaschegehalt 0,860. Festpreisgebiete: 11 22,45; 9 22,25: 8 22: Weizennachmehl 17: Weizenfuttermehl 15; Weizenkleie W 9 11,49: Weizenvollkleie 11,99: Roggenkleie . R 11 19: Wiesenheu lose neu 12; Eetreidestroh gepretzt 5,59—6. KavitalneM-mg Der Spartag 1934 ist dem deutschen Volke weniger bewuß geworden ass seine Borganger in früheren Jahren. Bei weiten das eindrucksvollste war hierzu derjenige Teil der Schachtschei Rede vom 28 Oktober, der sich mit der Kapiialbildung im neue, Deutschland beschäftigte. Der Recchsbankpräsident erklärte naci dem verlorenen Krieg und nach den ungeheuren Tributen fei dü Neubildung von Sparkavital für unsere Zukunft wichtiger den, für „unbedingtes Vertrauen fown rechtliche und vertragliche Sicherheit" auf dem Gebiet des Spa 3'"A°hlung gebrochen. Es gab eine Zeit ir Deutschland da wußten die meisten nicht, wie eng auch ihr et 9enes Schicksal nut den Einrichtungen aus diesem Gebiet ver knüpft 'st Die Inflation ist ihr-unbarmherziger Lehrmeister ge- ! „anche von denen, die über „ungerechtfertigte Kavö talertrage gescholten hatten, merkten, daß ihre Anieihe-Koupone und ihre Sozialrente aus der Festigkeit der Währung und der Zlnstrachtlgkeit ersparten Kapitals ruhten und daß die Ansprüche wertlos wurden, sobald die Welt des Geldes gegenüber der Welt der Sachwerte abzusinken begann. Schließlich haben die Aerm- i s^n der Armen die Zerstörung van Geldwert und Kapital am I schwersten am eigenen Leibe.erfahren müssen. Schacht hat in sei- ner Braunschweiger Rede mit allem nur wünschenswerten Nach- I druck versichert, daß er weder zu einer Währungsabwertuna noch > muy zu emieingen Tin-ktffen In geltende Zinsoerei nbarungendie Hand bieten werde. Sparen ist durchaus nicht eine materielle Angelegenheit. Sonst müßten alle Menschen mit großem Einkommen sparen, aber alle Menschen mit geringem Einkommen oom Sparen, aus geschlossen sein. Ob gespart wird, wird aber entscheidend durch die Lebensauffassung und die Charakterstärke des einzelnen be stimmt. Wer sich für das künftig« Ergehen seiner Nächsten ver antwortlich fühlt, wird sich leichter entschließen, Einkommensteile oom Verzehr auszuschlicßen, al» eiy anderer, der kein« Mchsten hat und der sich auch über sein eigene» künftiges Ergehen kein Kopfzerbrechen macht. Aber selbst die höchste Moral kann keinen Ersaß dafür bieten, wenn Grund zu der Befürchtung besteht, dqß der Wert des heute ersparten Geldes morgen und übermorgen nicht mehr der gleiche sein wird. Schacht hat der deutschen Spa- rerschast das Vertrauen eingeflößt, büß keinerlei Anlaß zu sol chen Befürchtungen besteht, und daß Flacht In die Sachwerte eine verfehlte Sparmethode wäre. Wir stehen in einer Zeit der Krisenllberwindung, — oder auch der Krisenüberbrückung: denn man ist sich in maßgebenden deutschen Kreisen darüber klar, daß wir nicht dauernd gegen den Strom der Weltkonjunktur schwimmen können, sondern den Ueber- gang von einer inländischen Arbeitsbeschassungs- in eine all- gemeine Weltwirts chastskonjunktur finden müssen. Hier gilt der alte Satz „inter arma silent leges" (unter den Was sen schweigen die Gesetze) sinngemäß. Unbestritten bleibt die For derung neuer Kapitalbildung, damit die deutschen Geldinstitute in die Lage kommen, neue Kredite zu geben und so das Wirtschaftsleben neu zu befruchten. Damit wird der beste Dienst zur Ueberwindung von Krisennot und Arbeitslosigkeit ge leistet. Das deutsche Bankwesen, das sich im vollen Bewußtsein dem nationalen Aufbauprogramm eingesügt hat, sieht hier eine große Ausgabe vor sich. Ihre Erfüllung wird erleichtert, wenn alle Teile Hand in Hand arbeiten und dafür sorgen, daß flüssige Mittel sofort zur neuen Verwendung gebracht werden. Wir müssen dahin kommen, daß wir die Lücken füllen, die unsrer Wirtschaft durch die Rückberufung ausländischer Kapitalien ge rissen sind, und daß wir für die Stockung im Zustrom von Aus landskapital aus eigenen Kräften einigermaßen Ersatz schassen. Berliner Effektenbörse. Infolge größerer Zurückhaltung des Publikums und der Ku lisse bewegte sich das Geschäft am Aktienmarkt der Berliner Effektenbörse oom Mittwoch in ruhigen Bahnen. Die Kaltuna Deutsche Beefsteak mit Bratkartoffeln gut schmecken. Dann wurde von der Heimat erzählt, und es war, als ob wir schon jahre lang bekannt seien, so ein Kameradschaftsgeist herrschte, bis der Bettzipfel winkte. W Mii« il!l U ttwiM W »ÜM' Sonnabend, den 15. September 1934. Abends um 9 Uhr ging die Fahrt los: Stellen, am Wiener Platz. Da waren nun so viele fremde Menschen und ich befand mich ganz allein hier, aber mir war nicht bange, passende Gesell schaft zu finden. Das Hin- und Hergeschuppse behagke mir aber gar nicht und ich machte mich deshalb ganz an das Ende, um meine Ruhe zu haben, ha! — was sah ich da, 2 Altenberger Mädels und 4 jung« Burschen aus Altenberg, Geising und Löwen hain, denen schloß ich mich freudig an, da ich auch aus Altenberg berg bin, mich aber gegenwärtig in Oberbärenburg in Stellung befinde. AIS Achter gesellte sich ein junger Mann aus Coswig dazu. Wir waren alle bald bekannt und hielten fest zusammen. In vierer Reihen wurde angestellt und zu acht Personen mußten wir das Abteil belegen: es war alles ausgezeichnet organisiert. Die Fahrt ging über Riesa, Leipzig (in der Messestadt wurde das letztemal „e Schälchen heeßer Kaffee^' eingenommen), dann führte uns der Zug nach Halle, Nordhausen. Während der Fahrt wurde lustig gesungen und gelacht bls wir so langsam müde wurden un- uns der Sandmann sachte* die Augen zudrückte. Es wollte uns aber nicht so recht behagen, denn die häusliche Bequemlichkeit fehlte. Auf einmal gab es einen Ruck und stehe da, wir waren bereits in Cassel. Sofort stellte sich bei uns Appetit auf eine Portion Caßler Rippenspeer ein, leider war aber die Zeit viel zu kurz dazu und' es ging wieder weiter nach Gießen und nicht lange darauf nach Marburg. Es schlief schon wieder alles, denn nachts sieht man ja nichts von der Schönheit der Natur und man liegt bald in tiefem Schlummer. Gegen 5 Uhr früh graute der Tag und dichte Nebelschwaden zogen auf, wir kamen in das Lahnkal und langsam wurden wir wach. Wir sahen aus wie Nachtlaternen und jetzt kamen wir nach Bad Ems. Wir waren alle begeistert von der überwältigenden Schönheit, die uns die Natur oarbot und weiter ging. eS. Auf einmal kam aus tausend Kehlen der Ruf „der Rhein!" — Dieser Anblick war so mächtig, dcktz alle Müdigkeit mit einem Schlage beseitigt i „ . es noch ein Stück am herrlichen Rhein entlang, dann kam Benn dorf. Hier war der 1. Teil der Fahrtteilnehmer einquartiert. Sie wurden von einer SA-Kapelle In Empfang genommen und der andere Teil wurde in Leutesdorf und Henningen untergebracht. In Neuwied wurden wir acht schon von einem Altenberger jungen Burschen erwartet, der zur Zeit in der Pfalz in Arbeit ist. Die Freude war groß, so viele bekannt« Gesichter aus der Heimat zu sehen und noch schöner war es, daß er sich unserer Fahrt,mit an- schließen konnte. Mir kamen nach Oberbtber. Das ist 10 km vom Rhein entfernt. Darüber waren wir allerdings sehr enttäuscht, daß wir dem Rhein sobald wieder Lebewohl sagen mußten, aber es dauerte nicht lange. Die aus Oberbiber hatten alles zu einem festlichen Empfange aufgeboten, Bom Gesangverein, dem Orks- gruppenleiter und dem Bürgermeister wurden wir mit echt rhei nischer Herzlichkeit begrüßt. Besonders hatte es uns der Ge sangverein angetanl Nun ging es an die Ouartierverteiluna. Wir drei Altenberger Mädels fanden-Llufnahme bei Privatleuten und fühlten uns gleich wie zu Hause. Nachdem wir uns vöm Reisestaub gesäubert hatten, ging eS zu Tisch In den Rheinischen Hof. ES gab Supp«, Kalbsbraten und Gemüse' sowie Obst. Dann ging eS schlafen, um die kehlende Nachtruhe nachzuholen. Abends gegen 7 Uhr wurde Ich durch ein heftlgeS Gewitter In meiner ' Ruhe gestört. Das war nicht schlimm; denn eS wurde auch höchste Zelt Win Abendessen, dem dann ein gemütliches Tänzchen folgte. Wir Erzgebirgler sangen erzgebirgische Lieder und trugen erzgebirglsche Gedichte vor. Alles lauschte, ob Sachsen oder Rheinländer. Bor allem wurde auch der Wein gekostet, bei manchem machte sich gar ein kleiner SchwipS bemerkbar. Um 12 Uhr ging es dann auf den Federball, um am nächsten Morgen frisch und munter zu fein. Donnerstag: Wieder waren- 7 Autobusse zur Stelle, welch« uns Heuke durch den^Taunus bringen sollten. Zuerst wurde In Ba- EmS Station gemacht. Hier wurde unS Gelegenheit geboten, die SehenSwür- digksiten zu betrachten. Leider war die Zeit viel zu kurz. Dann besuchten wir Bad Schwalbach, wo die prächtigen Blumenanlagen unsere besonder« Bewunderung erregten. Auf der Weiterfahrk berührten wir Wiesbaden, das bedeutendste Bad Deutschlands. Hier erschloß sich unseren Augen die ganze Pracht und Schönheit eines modernen Badeortes. Nach kurzem Aufenthalt setzten sich die Bust« wieder in Bewegung. DaS nächst« Ziel war Rüdes- heim. Hier wurde zunächst der berühmten Droffelgaffe «In Be such abgestattet. Da war ein Singen, Musizieren und Becher klingen, und all« Sorgen üeS Alltag waren verrauscht. Hier gab eS nur fröhliche Menschen. Ich begab mich mit einigen Volksge nossen nach dem Nationalhenkmal. ES dauerte geraume Zelt; ehe wir unser Ziel erreichten, aber welch ein Wunder. Wir konnten nicht mehr sprechen, so waren wir von dem Anblick des Denk mals gebannt, und es wird in manchem Deutsch«n ein heißes Ge bet empor gestiegen sein vor dem großen gewaltigen Werk, daS unsere Väter geschaffen haben. Ich liebe mein Vaterland über alles, als ich aber dieses mächtige Bauwerk; das Rheintal, die Burgen und Weinberg« sah, war ich noch viel, viel stolzer auf mein Vaterland. Gegenüber dem Denkmal sieht man Bingen und den Binger Mäuseturm liegen. Vor lauter Staunen und Bewundern halt« ich meine Weggenossen verloren und mußte dann allein nach Radesheim zurücnwandern. Ich wollt« mir doch auch noch einmal -aS Leben und Treiben in dep Drostelgasse be trachten, und sand ersreulicherweise auch eine Anzahl Volksge nosten, mit denen ich bald In bester Fröhlichkeit vereint war. Mittwoch: Sieben Autobuffe, Privat und Reichspost, sorgten dafür, die schöne Heimat kennen zu lernen. Erst setzten wir über nach An dernach. Eine Rhtlnfähr« befördert 200 Menschen und 7 Autos. Wir stdunten; denn auf unserer Elbe sieht man so etwas nicht. Es ging > nach Maria Laach und dem Laacher See. Ersteres ist ein schönes Kloster und beherbergt 150 Mönche. Sie besitzen «ine Bibliothek von 72 000 Bänden und verrichten alle Arbeiten selbst. Ich hätte mir gern das Kloster von innen angesehen. Leider war es aber nur für Männer gestattet. Nun ging es durch die Eifel. Hier fährt man sehr viel Kurven, auch war es sehr kalt und stür misch. So mancher Verteidiger des Vaterlandes im Weltkriege wird diese Straße passiert Haven. Ganz im Nebel sahen wir -je Nürburg liegen. Drauf ging es in das Moseltal. Dieses ist ganz anders wie das Rheintal; es ist lieblicher und Heimischer, da eS ' u schmäler, daher auch nicht schikf- Montag: Ich erwachte früh >/-7 Uhr und ließ mir das Frühstück gut schmecken. Dann machten wir uns aus, nm die Umgebung etwas näher kennen zu lernen; es lag dichter Nebel und war recht un behaglich. Es gab viel Wald, Buchen, Fichten und Kiefern, ganz wie In unserem Erzgebirge. Gegen mittag fielen die ersten Son nenstrahlen, ein selten schöner Anblick, als die Strahlen sich Bahn °urch den Wald brachen. Nach dem Mittagsmahl« gingen alle E Volksgenoffen gemeinsam nach der Braunsburg. DaS Ist eine alte Ruine mit einer schönen Fernsicht In das Slubachlal. Von n , ""s Mng es nach Rengsdorf, einem eleganten Höhenluftkur- ,, s "uf dem Westerwald, der vor 50 Jahren noch ein ganz ärm- - cn war. Prächtige Hotels, Pensionen und Kaffees luden zum oerwellen ein. Zu Haus« ang«kommen, ließen wir uns das Mein Ziel für mein« Ferien war der Harz, aber der Mensch denkt und Gott lenkt. Es war schon höchste Eisenbahm um einen Platz für die Fahrt an den Rhein zu benommen. Deshalb habe ich In aller Eile die Geschäftsstelle der NSDAP in Dippoldis walde angerufen und die Sache klappte. Zwei Tage später hielt ich die Fahrkarte und die näheren Anweisungen in der Hand, die Freude war groß, wie es ja bei allen Reiselustigen sein wird. Dienstag: Heute war nun ein großes Ereignis für uns; denn 2000 Sach sen machten ja eine Rheinfahrt. Die Dampfer „Ernst Ludwig" und „Kronprinzessin Cäcilie^ führten uns an herrlichen alten Burgen und Schlössern, von Weinbergen umrahmt, vorüber. Wir sahen die ehrwürdige Feste Ehrenbreitftein, bekamen Ehrfurcht vor unseren Ahnen .und unserem Vaterland. Gegenüber das „Deutsche Eck", wo ja erst vor Tagen -er Führer bei der Saar kundgebung gesprochen hatte. Nun kamen die Ruinen „Katze" und „Maus" und die „Feindlichen Brüder". Was mögen sie wohl schon alles gesehen haben an Freud und Leid. Bald war das Ziel erreicht. In St. Goar legten wir an, gegenüber dem Loreleyfelsen. Bei einem Glase deS köstlichen Rheinweins wurde das Lied von der Lorel«y gesungen. DaS Mittagsmahl nahmen wir dieses Mal auf dem Dampfer ein. Um 5 Uhr abends traten wir die Heimfahrt an. Aus tausend Kehlen schmetterten Rhein- und Heimatlieder. Ach ja, das trunkene Auge ward des Sehens nicht müde. Gegen 8 Uhr trafen wir zu Hause ein und nach dem Abendbrot wurde wie gewöhnlich gescherzt und gelacht bei Mein und Gesang. war Nun nlna I enger ist, auch Ist die Mosel viel schmäler, daher auch nicht schiff- mnn" kam Benn- I bar. Die Weinberg« sind viel üppiger wie am Rhein. In Co chem war Station. Etliche nahmen eine Kostprobe vom Mosel wein, andere wieder gingen zur Burg, unter denen auch ich mich befand. Ich kann gar nicht sagen, wie unsagbar schön die Burg ist und was sie für Kunstschätze und Altertümer birgt. Sie befin det sich Im Besitze des Geheimrats RavenS in Berlin. Dann stat teten wir noch der Stadt Koblenz und dem „Deutschen Eck" einen Besuch ab, fanden aber leides keine Zeit zu näherer Besichtigung, da wir von einem Regenschauer überrascht wurden. Nun ging es wieder heimwärts. Die Ortsgruppe hätte für uns Sachsen einen Konzertabend veranstaltet, welcher vom Gesangverein Oderbiber und Künstlern aus Neuwied ausgeführk wurde. Alle waren von der Veranstaltung hoch befriedigt und empfanden so recht deutlich den Wert der Volksgemeinschaft. Dabei erfuhr ich, daß es Schleswig-Holsteiner Volksgenossen wa ren, die sich ebenfalls auf einer Kraft-durch-Freude-Fahrt befan den. Sie waren in Bad Ems einouartiert. '/,5 Ilhr brachte sie der Dampfer wieder nach Hause. Ich begleitete sie bis zur Schiffs brücke. Unter, lebhaftem Tücherwehen entschwand der Dampfer bald meinen Blicken. Um 5 Uhr ging auch unsere Fahrt weiter. Es war schon sehr dunkel und der Rhein spiegelte die vielen Lichter wieder. Besonders begeistert waren wir von der benga lischen Beleuchtung der Marksburg. Erst gegen '/»10 Uhr ka men wir zu Hause an. Ich hatte mir vorgenommen, gleich schla fen zu gehen, aber beim Tanz verlor sich alle Müdigkeit. Freitag: Heute sand keine gemeinsame Veranstaltung statt. Ein Teil besuchte die Kirche Ahrensberg und die Feste Ehrenbreitstein, der andere Teil fuhr nach Köln, dem ich mich anschloß. Es ging über Königswinter. Wir sahen -den Rolandsbogen und das elterliche Hotel deS bekannten deutschen Autorennfahrers Caracciola. Ein Stück fuhren wir auf der schön angelegten Autostraße, von Ler dann die Autostraße nach dem Nürburgring abbiegt, und bald passierten wir die Universitätsstadt Bonn. Kurz darauf kamen wir in Köln an und unternahmen eine Rundfahrt durch die Stadt. Ein Kölner beschrieb und erklärte uns die bekanntesten Gebäude, und dann besuchtem wir den Kölner Dom. Staunend und bewun dernd steht man vor dem erhabenen Kunstwerk, und man kommt sich infolge der gewaltigen Höh« so klein vor und hat das Gefühl, als ob es einen erdrücken wollte. Die Innenausstattung ist eine ganz besondere Sehenswürdigkeit, vor allem die Schatzkammer. Das Kirchenschiff des Doms faßt 20 000 Personen. An Sem Dom arbeiten täglich Hunderte von Bildhauern, um den Bau zu erhal ten, zu verbeslern und zu erweitern. Leider kann das Kunstwerk nie fertiggestellt werden, weil sich in den Steinen der Steinwurm beftndet. Um 3 Uhr setzten wir unsere Fahrt fort und besuchten das liebliche Godesberg. Bei der Lindenwirtin Aennchen Schuh macher <74 Jahre alt) kehrten wir ein. Sie hat ein Aennchen- museum errichtet und erteilte mir In liebenswürdiger Weise ein Autogramm. Nun rüsteten wir zur Heimfahrt. In Oberbiber fand ein „Rheinischer Abend" statt, unter Mitwirkung des dor tigen Gesangvereins und einiger Sängerinnen aus Koblenz. Wir waren alle begeistert und konnten ihnen nicht genug danken für die fabelhaften Darbietungen. Bei fröhlichem Tanz und Gläser- Klingen nahm der Abend viel zu schnell ein Ende; «S hätte ewig dauern können. Sonnabend: Am Abend vorher war es sehr spät geworden und darum kein Wunder, daß wir uns zum Frühstück verspätet hatten. Nun mußte man schon wieder an das Sachenpacken denken und alles zur Heimfahrt vorbereitem Nachmittags bin ich dann noch ein mal durch di« Buchenwälder gestreift; um die Brust-so recht voll rheinischer Luft zu schöpfen. Abends hieß es Proviant versorgen für die Bahnfahrt. Viele von unS haben die Nacht gar nicht ge schlafen, da sie Abschied feierten. Sonntag: Früh '/-S uhr erwachte ich und machte mich fertig zur Ab fahrt, für 4 Mr ioar das Kaffeetrinken anaesetzt und '/-5 Uhr krachte uns die Straßenbahn nach Neuwied. ES dauerte nicht lange, da kam unser Sonderzug, der auch die acht Tage hier ge blieben war. Solang« wir am Rhein entlang fuhren, wurde mir der Abschied so schwer, daß ich die Tränen nicht unterdrücken konnte: dl« anderen waren in tiefen Schlummer verfallen. °/»7 Uhr passierten wir Bad Ems und eS ging durch daS wunderschöne Lahntal mit sein«n mannigfaltigen Naturschöstheiten. Bald wa ren wir In Marburg, dann kam Gießen, wo es geradezu vom Himmel herunter goß, wir sahen -rauf von weitem Schloß Mil- helmshöhe liegen, bald waren wir in Kastel. Oesters konnten wir große Schafherden mit dem Hitten und seinem Spitz sehen, welcher sie getreulich bewachte. In der Ferne grüßte das- Kyff- käuserdenkmal. In Nordhausen erfolgt« ein zweistündiger Aufent halt. Während desselben erfolgte die Verpflegung der etwa 1000 Fahrlteilnehmer. ES war alles, ausgezeichnet organisiert. Nun brachte uns der Sonderzug nach Halle, und eS dauerte nicht mehr lang«, da waren wir in Leipzig. Nach kurzem Aufenthalt ging es wieder weiter. Auf allen sächsischen Bahnhöfen wehten uns die Flaggen -eS Dritten Reiches entgegen. Abends '/,7 Uhr ka men wir in Dresden an. Die Polizei mußte auf Ordnung halten, da die Menschen Mauern gebildet hatten, um uns mit kräftigem »Heil Hitler" zu empfangen. Jetzt kam die Abschiedsstunde. Wir hatten unS alle so nett verstanden, und manchem fiel der Abschied recht schwer. Sicherlich hat sich durch die schöne Reise auch manche Freundschaft entspannen, die bestimmt auch In Zukunft weiter gepflegt wird? Unser Wunsch ist es, daß dieses Werk ewig bestehen bleiben möge, und daß dadurch noch recht vielen Volksgenoffen dl« Möglichkeit geboten wird, unser herrliches deutsches Vattrland kennen und lieben zu lernen. Mir wird die Reise unvergeßlich bleiben! Wir danken dies vok ganzem Herzen unserem edlen Führer Adolf Hitler und seinem getreuen Mitarbeiter Dr. Ley. Gott schütze unseren Führer und unser Vaterland und mit ihm den deutschen Rhein. Erika Hahn, Oberbärenburg bei Kipsdorf i. Erza. (Pension Haus Kobär). war Mcht «nyettllch, doch blitben kn allgemeinen Gewinne m2 Verluste unter 1 Prozent. Montanwerk« tendierten schwächer bis -auf Maxhütte, die auf Grund einer Zusallsorder 2 Prozent ge- wannen. Braunkohlenaktien wiesen keine einheitliche Haltung auf. Am Kalimartt fanden keine Umsätze statt. Von chemischen Papieren notierten IG. Farben Prozent niedriger, während Chem. Heyden 1 Prozent gewannen. Elektropapiere waren ge bessert (Chade bis um 2,25 RM). Banken zeigten leichte Erho lungen (Reichsbank plus A Prozent). Don Schifsahrtswerten gewannen Hamburg-Süd 2X Prozent. Am Rentenmarkt ent- wickelte sich lebhaftes Geschäft in Dollarklaufel-Werten wie. Krupp- Dollaranleihe, Reichsdollarschatzanweisungen 5 Prozent, Dt. Kom munalanleihe von 1923, Reichs-Dollarschatzanweisungen, von de nen große Stücke 90,25 nach 74,34 notierten. Der. Stahlobliga-. tionen B blieben gut behauptet. Das gleiche war zumeist auch bei den sonstigen Rentenwerten der Fall. Steuergutscheine 1935„ 1937 und 1938 erzielten bei starker Nachfrage erneut Gewinne. Am Geldmarkt war Blankogeld für erste Adressen mit 3,75 Prozent bis 4 Prozent und darunter zu haben. Am Devisenmarkt erfuhren Dollar und Pfund international kein« wesentlichen Veränderungen. Die Berliner amtlichen Kurse lauteten 2,491 (2,492) und 12,45 (12,47). Devisenmarkt. Belga (Belgien) 58,17 (Geld) 58,29 (Bries), dän. Krone 55,51 55,63, engl. Pfund 12,435 12,465, franz. Fran ken 16,38 16,42, holl. Gulden 168,10 168,44, ital. Lire 21,30 21,34, norm. Krone 62,47 62,59, österr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,95 47,05, jchwed. Krone 64,10 64,22, schmelz. Franken 80,65 80,81, span. Peseta 33,97 34,03, tschech. Krone 10,375 10,395, amer. Dollar 2,490 2,494. Amtlicher Grohmarkt für Getreide und Futtermittel zu oertla. Die Gesamtlage des Berliner Getreidegroßmarktes vom Mitt woch war den Vortagen gegenüber im allgemeinen unverändert. In Brotgetreide konnte die rege Nachfrage bei weiter knappem Angebot nicht befriedigt werden. Der Mehlmarkt hatt« kleines Bedarssgeschäft. Haser war kaum offeriert, das gleiche war bei Futtergerste der Fall. Brau- und Industriegersten fanden guten Absatz bei stetigen Preisen. In Futtermitteln mangelte es zu meist an Angebot. Die Näherungen änderten sich für Industriegerste: 184—189 (für 1000 Kg. in RM ab Station) und für Kartoffelstöcken: 8,60 (für 50 Kg. in RM ab Station), 9,15 (für 50 Kg. in RM frei Äerlin).
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