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Beweist Eure sozialistische Haltung: Eßt Eintopfl' bände ist der vom Reichssportführer eingeführte, dem „Hilfs fonds für den Deutschen Sport" zufließende sogenannte „Sportgroschen" dem Entgelt, nach dem die Steuer berechnet wird, nicht zuzuschlagen, nachdem der Reichsminister des Innern anerkannt hat, daß der Hilfsfonds für den Deutschen Sport ausschließlich gemeinnützigen Zwecken dient. Bei Pferderennen ist, obwohl die schwierige Lage der Rennoereine und der Wert der Rennen für die Hebung der Pferdezucht nicht verkannt wird, eine allgemeine Befreiung nicht möglich. Hier soll aber bei der Besteuerung der Pferderennen, die zur Förderung der Pferdezucht unternom men werden, schonend oorgeganaen und bei der Kartensteuer der niedrigste Steuersatz von 10 o. H. nicht überschritten werden. Bei Beranstaltungen auf dem Gebiet des Kraftfahr» wesens werden Uebungs- und ähnliche Fahrten im Gelände lz. B. Fahrten zur Erwerbung des Sportabzeichens) nur ganz ausnahmsweise, in Anbetracht der Umstände, unter denen sie stattfinden, als vergnügungssteuerpflichtige Der» anstaltungen zu behandeln sein. Rennen mit Krafträdern oder Kraftwagen zählen zu den steuerpflichtigen sportlichen Veranstaltungen. Doch sollen hier mit Rücksicht auf di» große Bedeutung, die den von der Obersten Nationalen vportbehörde für die deutsche Krastfahrt (ONS) gemeinsam, mit dem Nationalsozialistischen Kraftfahr-Korps (NSKK) und dem Deutschen Automobil-Club durchgeführten inter nationalen und den von dem NSKK und dem DDAC durch» geführten nationalen Beranstaltungen bet der steuerlichen Behandlung dieser Rennen alle nach Lage des einzelnem Falles In Betracht kommenden Umstände gebührend berück» sichtigt werden. Wo eine Ermäßigung geboten erscheint, kann sie u. a. in der Art gewährt werden, daß die billigeren Plätze von der Steuer freigelassen werden. Tag der deEe» -ausmusil Veranstaltung von Schulkonzerten (lpr.) Das Sächsische Bolkstzjldungsministerlum hat in Anbetrachk^dessen, daß die Pflegender Hausmusik in großem Umfang von der Musikerziehung in der Schule abhängig ist, in seinem neuesten Verordnungsblatt die Schulen auf die Bedeutung de» Tages-der HaUSmusik am 20. November be» sonders hmgewiesen mit der Aufforderung, die für diesem Tag geplanten Veranstaltungen der „Arbeitsgemeinschaft für Hausmusik in der Reichsmusikkammer", bezw. der Orts» musikerschaften zu unterstützen und auch sonst für den Ge danken der Hausmusik zu werben. Die Schuljugend ist auf die Bedeutung der Hausmusik für Familie und Volksge meinschaft aufmerksam zu machen. Wo Musitergruppem oder Schulorchester vorhanden sind, sollen sich die Schulem nach Kräften bemühen, der Bedeutung des Tages durch Ver- anstaltung eines Schulkonzertes gerecht zu werden. Zurr Aufführung von Werbekonzerten der Ortsmusikerschastem And Schulsale zur Verfügung zu stellen. Volkswirtschaft Dresdener Börse vom 1t. November. Zum Teil setzte sich an der heMaen Börse eine Erboluna durck: den Gewinnen Dreifacher Raabmord aasgellärt Sattowlh, 1S. November. Am 1. September war auf dem Waldweg zwischen Cwiklicz und Pleß ein Geldtrpns- vort des Postamts in Pleß von mehreren Banditen Über fällen worden. Bei dem Uebersall wurde der begleitende Polizeibeamte von den Räubern erschossen und der Geld briesträger so schwer verletzt, daß er später im Kranken haus starb.. Den Tätern fielen etwa 7000 Zloty in die Hände. Auf der Flucht stellte sich ihnen ein Pförtner ent gegen, den sie gleichfalls erschossen. Trotz eifriger Nach forschungen konnten die Täter zunächst nicht gefaßt werden. - Vor einigen Tagen griff nun die Polizei mehrere Zigeuner auf, die im Kreise Pleß verschiedene E!nbrücl)e verübt hat ten. Zwei Zigeuner gestanden schließlich die Mordtat ein. Die Mörder nahmen von dem Gelbe nur einen kleinen Be trag an sich und vergruben den Rest im Walde. Das Geld wurde von der Polizei gefunden. Man nimmt an, daß eine» große Anzahl von Mitgliedern der Bande an den Mordtaten beteiligt war. Chinesischer Zettungsmagnat ermordet Schanghai, 15. November. Ungeheures Aufsehen er regt die Ermordung des chinesischen Jeilungsmagnaken Szelianalsai, des Besitzers der Zeitung „Shunpao" und Hauptaktionärs der „Shinwanpao". Der Kraftwagen Szeliangtsais wurde zwischen Hanglschau und Haining an der Küste südlich von Schanghai von einem mit sieben Räubern besetzten Kraftwagen angehallen. Die Verbre cher erschossen den kraftwagensührer des Ieitungsbesihers sowie einen Schulfreund seines Sohnes und verfolgten Sze- liangtsai in eine Hütte, in die er geflüchtet war. Szeliangt- sai . wurde durch sieben Schüsse niedergestreckt. Der Sohn und die Frau des Zeitungsbesihers konnten unverletzt ent kommen, eine Richte trug Verletzungen davon. Die Räu ber flüchteten. , Gerichtssaal Miidchenmörder zum Tod verurteilt Das Schwurgericht Leipzig verurteilte nach drei tägiger Verhandlung den 2g Jahre alten, mehrfach vorbe straften Angeklagten Albert Standfuß wegen Mordes zum Tode und wegen Notzucht zu zehn Jahren Zuchthaus. Dem verurteilten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeiten aberkannt. Standfuß hatte nach seinem Geständnis am 15. Mai 1934 die siebzehn Jahre alte Irmgard B. abends im Gun- dorfer Forst bei der Domholzschänke getötet. Standfuß be hauptete, er habe die Tat unbewußt begangen. Die An klage nimmt an, daß Standfuß das Mädchen nach schwerer körperlicher Mißhandlung noch lebend in ein Schleusenloch gesteckt habe, um einer Strafverfolgung wegen der Miß handlungen zu entgehen. Standfuß erzählte den Geschwore nen eine höchst seltsam klingende Geschichte von einem Hirsch, der Plötzlich vor ihm und dem Mädchen aus dem Boden gewachsen sei-, er sei so sehr erschrocken, daß er olindlings aus das Mädchen eingeichlagen habe. Später fei er schlafen gegangen, und am nächsten Tag habe er „die ganze Ge schichte" vergessen gehabt. Unterstützte Auslandshetze Der Angeklagte Kurt Walter Scholz uus Ewcnstoc gehört zu jenen, die nicht nvhr durch tätliche Angriffe gegen den Staat, Wohl aber in Rede und Schrift im Sinuc der zerschlagenen KPD wirken. Er schrieb nach Saar brücken einen Brief an einen Perwandten und kommuni stischen Funktionär, in dem er sachlich unwahre Behaup tungen über den Freiwilligen Arbeitsdienst und die recht liche Lage des deutschen Arbeiters aufstellte. Der Ange- klagte bekannte sich, wenn auch zögernd, zu deni, was er . geschrieben hatte. Vom Sondergericht für Sachsen wurde er zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. — Der Ehe frau Susanne Jaensch aus Dresden glaubte es das Gericht, daß sie nicht in staatsfeindlicher Absicht an ihren Bruder nach Basel schrieb, in Deutschland bestände eine unerhörte Verschlechterung der Nahrungsmittel. Aber in einem Staat, in dem sich jeder einzelne bei jeder Tat und jedem Wort für das Ganje verantwortlich fühlen muß, kann der Mangel an Böswilligkeit nicht tatsächliche Un wahrheiten, deren Mitteilung ins Ausland dem Wohl des Reiches abträglich sind, aufwiegen. Unter Berücksichtigung verschiedener Milderungsgründe mußte deshalb auf eine neinden und Bezirksoerbänden Richtlinien gegeben, um i üne möglichst gleichmäßige Behandlung dieser Frage im! mnzen Reich zu erzielen; daraus fei folgendes auch für die > illlgemeinhen Wissenswertes mitaeteilt. Bei der Beurteilung solcher Anträge aus Befreiung von > )er Vergnügungssteuer muß in erster Linie immer der Srundgedanke der Besteuerung der Vergnügungen maßge- »end bleiben, nämlich, daß jeder Volksgenosse, der in der Lage ist, an einer Vergnügung teilzunehmen, sittlich ver- »flichtej ist, einen Beitrag zur Milderung der allgemeinen siot zu leisten. Grundsätzlich sind daher auch Veranstaltungen der NS DAP und ihrer Gliederungen vergnügungssteuerpflichtig, üon der Vergnügungssteuer sind hier nur freizulassen Ver- mstaltunaen, die ausschließlich bestimmt und tatsächlich auch geeignet sind, das nationalsozialistische Gedankengut zu oer- »reiten und zu vertiefen. Das gilt im wesentlichen von Vor- rägen oder Vorlesungen, und zwar auch dann, wenn damit m Zusammenhang stehende musikalische oder gesangliche iluffuhrunaen und Deklamationen geboten oder entspre- hende Lichtbilder vorgeführt werden. Ist die Veranstal- ung mit Tanz verbunden, so kommt Befretüno van >»--- steuer nicht in Betracht. Als Gliederungen der NSDAP sind anzusehen: die SA, SS, NSKK, NS-HAGO, HI, NS-Frauenschaft, NSBO und die Deutsche Arbeitsfront. Aber auch die von anderen der NSDAP nahestehenden Organisationen veranlaßten Veranstaltungen, soweit ne lediglich der Verbreitung natio nalsozialistischen Gedankengutes dienen, sind unter den an gegebenen Voraussetzungen steuerfrei zu lassen. Aehnlich ist es bei Veranstaltungen der NS-Gemein- schaft „Kraft durch Freude"; auch hier finden die Bestim mungen über die Vergnügungssteuer grundsätzlich Anwen dung. Nur sür bestimmte Veranstaltungen (z. B. Vorführung von Lichtbildern, Theatervorstellungen usw.), die von der Landesregierung im Interesse der Kunstpflege oder Volks bildung als gemeinnützig anerkannt worden sind und die die NS-Gemeinschast „Kraft durch Freude" selbst und auf eigene Rechnung durchführt, ist Steuerbefreiung möglich und zu gewähren. Die Befreiung ist auch hier nicht zu gewähren, wenn die Veranstaltung mit Tanz verbunden ist. Das Halten von Nundfunkempsangsanlagen an öfsent- - lichen Orten, in Gast- und Schankwirtschaften ist gleichfalls vergnügungssteuerpflichtig. Die Bereitwilligkeit von Gast wirten, bei großen öffentlichen Kundgebungen die Möglich keit zum Anhören zu bieten, kann keinen Anlaß geben, allgemein das Halten von Rundfunkempfangsanlagen von der Vergnügungssteuer freizulassen. Eine solche Maßnahme würde u. a. den berechtigten Einwendungen der Berufs musiker und der Hersteller von Vorrichtungen zur mechani schen Wiedergabe musikalischer Stücke begegnen. Veranstaltungen, die der Leibesübung dienen, sollen bezüglich der Besteuerung nicht ungünstiger als bisher be handelt werden. Bei Veranstaltungen der dem Reichsbund für Leibesübungen angeschlossenen Turn- und Sportver- Sächsische Nachrichten Bautzen. Neuaufbau der Innungen. Aus der über vierhundert Jahre alten Riemer», Sattler- und Polsterer-Innung Bautzen, der fünfunddreißlg Jahre alten Tapezierer-, Polsterer- und Dekorateur-Innung Bautzen und der zweihundertjährigen Innung Bischofswerda ist durch den Neuaufbau des deutschen Handwerks dis Tape zierer» und Sattler-Innung für die Amtshauptmannschast Bautzen gebildet worden. In ihrer ersten Pflichtversamm lung wuroe durchs Buchbindermeister Fröhnel als Vertreter der Gewerbekammer Zittau der neue Obermeister Hans Lissack in sein Amt feierlich eiugewiesen. In der ersten Pflichtversammlung der Schmiede-Innung für dsv Bezirk Bautzen wurde dem neuen Obermeister Kurt Peschke von Kreishandwerksmeister Beer sein Amt überkleben. Leipzig. Dem 1. Jäger» Appp eil im Jagdkreis Leipzig wohnten etwa fünfhundert Weidgenossen bei. Kreis jägermeister Dr. Benecke erläuterte das Reichssagdgesetz, das jeden einzelnen Jäger verpflichtet, das Wild unseres deutschen Vaterlandes zu hegen und zu pflegen, es zu erhalten und zu kräftigen, soweit es mit den Bedürfnissen der Landeskultur vereinbar ist, nicht um den einzelnen Volks genossen Vorteile zu bieten, sondern um dem ganzen deut schen Volk die alte Liebe zur Natur und die Freude an den gottgeschaffenen Lebewesen unseres deutschen Vaterlandes zu erhalten. Dr. Schöbel als Kreisgruppenführer äußerte sich über den Aufbau der Landesgruppe Sachsen der Jäger schaft. Stabsleiter Bührdel überbrachte die Grüße des Gau jägermeisters. Leipzig. 6000 verwettet. Das Schöffen ¬ gericht verurteilte den dreißigjährigen Hans Gebhardt wegen Untreue und Unterschlagung zu acht Monaten Ge fängnis. Gebhardt, der als Bürogehilfe bei einem Kommis sionär auf dem Schlachthof beschäftigt war, hatte innerhalb eines Jahres 6000 in Rennwetten verschleudert. Chemnitz. Gemeindeoereinigung. Im Be zirksausschuß berichtete Amtshauptmann Dr. Ringel über die wirtjchaftliche Lage im Bezirk; die Landwirtschaft habe eine gute Mittelernte zu verzeichnen und die Textilindustrie weise in allen Zweigen einen guten Auftragsbestand auf. Auch in der Metallindustrie sei der Geschäftsgang gut. Der Bezirksausschuß stimmte der Vereinigung der Gemeinden Oberfrohna und Rüßdorf zu, deren Gemeindeverordneten bereits den Zusammenschluß der beiden Gemeinden ihre Zustimmung gegeben haben; die neue Gemeinde wird den Namen Oberfrohna führen. Die erfolgreiche Arbeitsschlacht Das Arbeitsamt Leipzig teilt mit: Die Arbeitslosenzahl wurde auch im Oktober nochmals um eineinhalb Tausend herabgemindert. Seit der Regierungsübernahme durch den Nationalsozialismus sind nunmehr 61 000 oder nahezu 50 vom Hundert der erwerbslosen Volksgenossen in Arbeit und Brot gebracht. Seit Beginn des Jahres 1934 ist die Arbeits losigkeit um dreieinhalb Tausend gesunken. An Notstands arbeitern wurden rund 2000 gezählt, an Erdarbeitern beim Bau der Reichswasserstraßen und der Reichsautobahn rund 750. Die Zahl der Hauptunterstützunasempfänaer der Arbeitslosenunterstützung und der Krisensürsorgs sank um 300, die der anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen um rund 1300 Am 31. Oktober 1934 waren beim Arbeitsamt Plauen 15 776 Arbeitsuchende vorgemerkt, davon in Plauen Stadt 12149 und im Landbezirk 1906; aus die Nebenstelle Elster berg entsielen 284 und auf Pausa 453. Trotz der vorgeschrit- tenen Jahreszeit ist die Arbeitslosigekit im Oktober 1934 weiter zurückgegangen; die Ziffer der Arbeitsuchenden hat sich gegenüber dem Vormonat um 315 gesenkt. Dabei ist zu berücksichtigen, daß 116 als Notstandsarbeiter beschäftigt gewesene Arbeitslose nach ihrer Entlassung nicht mehr zum Arbeitsamt zurückgekehrt sind, das bedeutet, daß sie von der Privatwirtschaft ausgenommen werden konnten. Die gegen wärtige Zahl von 14 055 Arbeitslosen ist gegenüber den 27 951, die man am 31. Januar 1933 zählte, um 49,7 v. H geringer. Die Verfolgung des Raubmörders John Wie die Görlitzer Kriminalpolizei mitteilt, ließ der Mörder John in Hoyerswerda das bei Hirschfelde gestohlene Kraftrad in einem Gasthof zurück und versuchte, es dort zu verkaufen. Als er sich beobachtet und verfolgt fühlte, flüchtete er in Richtung Dörgenhausen und entkam querfeld ein in einen Wald; seitdem fehlt jede Spur von ihm. In allen in Frage kommenden Orten der Preußischen und der Sächsischen Oberlausitz wird die Fahndung nach dem Mör der von der Polizei mit Unterstützung der SA und SS fort gesetzt. Aus der Flucht warf John seinen Mantel, in dem sich die geraubte Uhr des Pietsch befand, weg. Es wird angenommen, daß John sich in die Gegend von Bautzen begeben und dort irgendwie Unterschlupf suchen wird. Für seine Ergreifung ist eine Belohnung von 1000 ^^ ausge schrieben. Betrunkenem Kraftfahrer der Führerschein entzöge». Das Polizeipräsidium Leipzig teilt mit: AM 8. No vember wurde die 35 Jahre alte Wilhelmine B, beim Ueber- schreiten der östlichen Fahrbahn des Flohplatzes von einem Personenkraftwagen angefahren. Die Feststellungen haben ergeben, daß der Führer und Besitzer des Kraftwagens, der am 8. Mai 1904 in Leipzig-Thonberg geborene Friedrich Kurt Sieke, in Leipzig O. 27, Naunhossr-HjM wohnhaft, zur Zeit de» Unfalles astgyrrMw wür; ihm wurde der Führerschein entzogen» — Das Polizeipräsidium wird in Zukunft die Namen von Kraftfahrern, die in ange- trnkenem Zustand ihr» Kraftwagen führen, ebenso veröf fentlichen wie diejenigen Nomen von Personen, die betrun ken von der Straße ausgehoben werden. Ein 19 Jahre alter Radfahrer fuhr in der Maxener Straße in Dresden zwei Frauen von hinten an; alle drei Personen stürzten. Die 35 Jahre alte Frau Frieda Ulitzsch aus Röhrsdors starb im Rudols-Heh-Krankenhaus. Im Dresdener Alberlhascn wurde aus einem Ran giergleis der 53 Jahre alte Arbeiter Oskar Thiele von einer Lokomotive ersaßt und überfahren; ihm wurde der Kopj vom Rumps getrennt. ' WosiikistBergniigimMeuerzurahlen? Im Sächsischen Verwaltungsblatt vom 13. November vird ein Erlaß des Reichsministers der Finanzen zur Ver- znügungssteuer bekanntgegeben. Aus Grund zahlreicher An- räge auf Befreiung besonderer Arten von Beranstaltungen »der von Veranstaltungen bestimmter Organisationen von >er Veranngunassteurr m".'den durch dep Erlast den Ge- dern zum großen Teil geradezu sinnlos anmuten, hatte Ler 63 Jahre alte Willy Haenelt aus Riesa in einem umfangreichen Schreiben an seinen Sohn in Kanada auf gestellt. Auch ihm billigte das Gericht zu, daß er nicht staatsfeindlich handeln wollte nnd allerlei Fehlschläge in feinem Leben seine verbitterte Einstellung erklären. Da es ihm jedoch nicht an klarem Denken mangele, sei die Böswilligkeit seiner Aeußerungen nicht zu bestreiten. Ein Jahr Gefängnis wurde dafür als angemessene Strafe er achtet. — Eine üble Erscheinung war der im Saargebict «nsäUge polnische Staatsangehörige Jacob Böhm. Bei ihm war eS wohl weniger irgendeine begründete Gegner schaft als eine kriminelle Neigung, die ihn zu großspreche rischen Verleumdungen über die Behandlung durch Par ieidienststellen und Über die Verpflegung der Saarkinder in Sachsen führte; er erhielt ein Jahr sechs.Monate Ge- füngnta ««WM»« bericht Der Angeklagte «!» Spreagstoffsachverständlger. Die Verhandlungen im Matufchka-Prozeß sind gegen wärtig fast ausschließlich mit der Verlesung der Akten über die Vorbereitung der Attentate von Bia Torbagy und Jüter» bog ausgefüllt, ohne daß jedoch hierbei neues Tatsachenmate rial zutage gefördert wird. Das Verhör findet gegenwärtig nur geringes Interesse. während der Besichtigung de» dem Gerichtshof vorlie- genden nmfaagreichen Sprengmalerials zeigt sich Nlatuschka al» ein erfahrener Sachverständiger auf diesem Gebiet und bezeichnet den Hersteller einer au» Eisensplittern zusammen- gyetzten Bombe al» einen Stümper. Die Verhandlungen des Prozesses, die ursprünglich schon HM ILMovember zu Ende gehen sollten, sind im Hinblick auf WMNiekmung der zahlreichen Zeugen bis zum 16. No- pembMMgedehnt worden.