Volltext Seite (XML)
WeHeritzZeilung Tageszeiwng unö Anzeiger für Dippolölswalöe, Schmieöeberg u. A. Netteste Zettong des Bezirks Diese« Matt rnlhäll dl« amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmaanschaft, des Sladlrat« und des Finanzamt« Dippoldiswalde Nr, 267 ' °° Donnerstag, am IS. November 1934 100. Jahrgang r Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter dreM - Mllllmeterzell« 6 Rosa.; Im TertttÜ dl« >> - Millimeter brette MillimeterzeN, 18 ÄpfA ! Anzeigenschluß 1V Uhr vor». — I - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— AM - - mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Apfg. - - Gemeinde-Verbands-Girokonko Nr. 3 :: - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - - o Postscheckkonto Dresden 125 48 Sertliches und Siichkschts Dippoldiswalde. Wie in der Nacht zu gestern, trat auch in der letzten Nacht leichter Frost ein. Stehende Gewässer zeigten «ine leichte Eisdecke, der Boden war gefroren. Tagsüber laß! Nebel die Sonne nicht zum Durchbruch kommen. Die Bauarbei ten an den diesen Herbst noch zu vollendenden Bauten sind derart gefördert, daß der Frost nicht mehr schaden kann. Auch daSGc- rüst am Kirchturm wird bald verschwunden sein und die Pflaster- aroeitcn auf der Altenberger Straße gehen rasch vorwärts. lieber acht Tage wird an der Sonnenbracke die Einschalung entfernt werden. _ — Auf Antrag des Bauern Otto Hugo Hahmann in Johnsbach Nr. 2 l ist am l 2. November für diesen das Ent- schuldungsyerfahren eröffnet worden. Dem Entschuldungsver fahren unterliegt das dem Antragsteller gehörige Grundstück Blatt 20 des Grundbuches für Oberjohnsbach. Als Entschul- dungsstelle wird der Landwirtschaftliche Kredit-Verein Sachsen in Dresden-A. ernannt. — „Reisesparen der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" Um möglichst recht vielen Arbeilskameraden die Teilnahme an einer Ferienfahrt der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" zu ermöglichen, wurde durch diese das „Reise-Sparen" geschossen. Durch die Sparkassen werden jetzt Sparmarken und Sparkonten herausgcgeben. Jeder Volks genosse kann wöchentlich 0.50 NM. sparen und erhält dafür eine Sparmarke, so daß cs ihm nächstes Jahr leicht sein wird, sich an einer Reise mit „Kraft durch Freude" zu be teiligen. Nähere Auskunft erteilen die Ortswarte der NS Ge meinschaft „Kraft durch Freude". Höckendorf. Im Standesamtsbezirk Höckendorf kamen im Lause des vergangenen Monats zur Beurkundung: Zwei Ge burten : Bruno Wilhelm Günter Göbel, Sohn des Bauern Wil helm Gustav Göbel von hier; Walter Gottfried Hunger, Sohn des Lagerhalters Hans Felix Hunger von hier. Zwei Ehe schließungen : Otto Helmut Giepner, Kutscher aus Dresden, mit d^r Fabrikarbeiterin Dora Elsa Paul aus Höckendorf; Alwin Kurt Gietzelt, Telegraphenarbeiter aus Dippoldiswalde, mit der Lageristin Ida Hilma Büttner aus Höckendorf. Drei Sterbe fälle : Anna Bertha Jähnig geb. Schmieder, Rentenempfängerin aus Borlas, 74 Jahre alt; Friederike Wilhelmine Krause geb. Böhm, Rentenempfängerin aus Höckendorf, 90 Jahre alt; ein neugeborenes Kind des Reichsbahnbetriebsassistenten Friedrich Alexander Krobiell aus Höckendorf, Ortsteil Edle Krone. Freiial. Oberbürgermeister Dr. Schröter hat mit Zustimmung des Rates eine Aenderung zur Stadtversassung beschlossen, die bereits die Genehmigung des Kreisausschußes gefunden hat. Danach beträgt die Zahl der Stadtverordneten 2 t. Der Rat setzt sich alrs 7 Mitgliedern zusammen, und zwar dem Ober bürgermeister, dem Bürgermeister, einem besoldeten und vier unbesoldeten Stadträten. Dresden. Am Mittwoch nachmittag brach im 2. Stock eines Hinterhauses auf der Töpferstratze ein Stubenbrand aus. Die Feuerwehr mutzte die verschlossene Türe des Zimmers, in dem sich zwei Knaben im Alter von 5 und 3 Jahren be fanden, aufbrechen. Das Feuer konnte rasch gelöscht werden. Die beiden Kinder wurden aus dem völlig verqualmten Raum in Sicherheit gebracht. Dresden. Am Mittwoch nachmittag gegen 17 Uhr wurde am Nürnberger Platz ein 25 Jahre aller Radfahrer von einem Autobus der Linie Dresden—Döbeln angesahren und schwer verletzt. In bedenklichem Zustand wurde er dem Krankenhaus zugeführt. Durch das plötzliche Abbremsen des Autobusses er litt eine Insassin leichte Verletzungen. Gegen 17.45 Uhr stietz auf der Hamburger Strotze an der Einmündung des Flagei weges ein 26 Jahre alter Melker, der auf seinem Rade fuhr, mit einem Personenauto zusammen. Mii schweren inneren Verletzungen mutzte seine Ueberführung ins Krankenhaus er folgen. Dresden. Der Richard-Wagner-Verband deutscher Frauen veranstaltete am Dienstag in den FeMlen des ehemaligen Residenzschloßes ein Festkonzert, das unter dem Protekorat von Frau M. Mutschmann stand und einen hervorragenden Ver lauf nahm. Eine besondere Auszeichnung erhielt die Veran staltung durch die Anwesenheit von Frau Winifred Wagner, der Witwe Siegfried Wagners, die zu dem Konzert nach Dresden gekommen war. , Großenhain. Am Dienstag nachmittag verunglückte in Schönborn bei Großenhain eine 16jährige landwirtschaftliche Ge- mßck schwer, als sie auf einem Feldwegen zur Arbeit fahren Pferde des Geschirrs scheuten und zogen den Wagen stark an. Dabei stürzten der Gejchirrführer und das „„.odchen vom Wagen. Es geriet unter die Räder des Fahrzeugs oettlkV» " so schwere Verletzungen, daß es dem Krankenhaus zu- Uoom Beal°tter Kani mit dem Schrecken Die Deutsche Front klagt an Unterstützte Vorbereitungen zum separatistischen Aufruhr im Saargebiet. Saarbrücken, 13. November. Mit einer großen Denkschrift über das Treiben der Se paratisten and das Verhalten des Präsidenten der Regie- rungskommisjion des Saargebicls, Knox, wenden sich der Laudesleiker und die Fraktion der Deutschen Front im Saar gebiet an den Völkerbund. In dem aufschlußreichen Doku ment wird die vor kurzem bekanntgemordeue Verdächtigung der saardeutschen Bevölkerung durch die Regierungskommis- jion in Genf scharf zurückgcwiesen, und es werden aufsehen erregende Enthüllungen über den Terror der Marxisten und Separatisten und deren Vorbereitungen zum Aufruhr ge macht. In der Denkschrift wird zunächst das Wesen der Dcut- ß-l-en Front aufgezeigt: Die Deutsche Front sei die Eidgenos senschaft aller deutschen Menschen an der Saar, die sich von allem Parteilichen losgelöst haben und die bereit sind, üch im Rahmen des gesetzlich Erlaubten für die Rückgliederung zum Deutschen Reich einzufetzen. An Hand eingehenden Do kumentenmaterials weist die Denkschrift jadann nach, daß die Polizeiorgane der Negierungskommission Spitzel in den Reihen der Deutschen Front unterhalten. Diese Beziehungen würden durch Emigranten, die bei der Regierungskommis sion beschäftigt sind, aufrechterhalten. So fei einioandsrei er wiesen, daß der an leitender Stelle stehende Obcrregierungs- rat Ritzel mit Personen, die im Solde der deutschfeindlichen Spionage stehen, den Inhalt des beschlagnahmten Materials besprochen habe.. Die Denkschrift befaßt sich weiter grundsätzlich mit der Emigrantenpolitik des Präsidenten Knox und erhebt erneut die Forderung auf Ausweisung aller nicht abstimmungs berechtigten Personen, die aus politischen Gründen Deutsch land verlassen haben. Ganz entschieden wird der Vorwurf zurückgewiesen, als ob die Deutsche Front eine Gefährdung der öffentlichen Ruhe im Saargebiel zu verantworten habe. Interessant ist in diesem Zusammenhangs eine eides stattliche Erklärung eines früheren Emigranten vor dem Amtsgericht in Ulm, der sich während einiger Zeit in dem saarländischen Emigrantenlager von der Heydt aufhiel». Aus diesen Aussagen geht hervor, daß in dem Lager regelmäßig militärische Uebungsslunden unter der Leitung eines ehema ligen Sergeanten aus Metz staltsanden. Zn diesen Stunden wurde immer wieder zum Ausdruck gebracht, daß Ende No vember oder Anfang Dezember des Jahres eine revolutio näre Aktion im Saargebiet unternommen werden müßte, 'um der Regierungskommisiion die Mittel zu liefern, den Ab- ftimmungstermin zu verschieben und ausländische Truppen jür'-das Saargeblet anzufordern. Ium Schluß wird der Völkerbundsral gebeten, die Re- gierungskommisslon zu veranlassen, den vertragswidrigen Beziehungen zwischen Organen des französischen Staates und den Rückgliederungsgegnern künftig eine stärkere Auf merksamkeit zu widmen. Dar Treiben der Status-quo-Leute Die Zeitung „Führer" veröffentlicht eine Unterredung mit dem Landesleiter der Deutschen Front, Pirro, der sich zunächst zu der Denkschrift Knox' an den Völkerbund äußerte. Pirro stellte dabei u. a. fest, daß die Moskauer Emissäre ungestört ihre Richtlinien an ihre saarländisch-e Bürgerkriegsorganisation geben, daß direkte Verbindungen zwischen der „Einheitsfront" und offiziellen französischen Stellen bestehen. Laß zahlreiche entsprechende Empfänge stattgefun- ben haben, daß In Zimmer 17 der französischen Bergwerks- Krektion ganz offen französische Propagandarichtlinien an die Status-quo-Leute gegeben werden, und daß schließlich Major Lanrezac als offizieller französischer Verbindungsmann zwischen der französischen Regierung und der Einheitsfront tätig ist. Pirro sagte sodann auf Befragen: Wir Deutschen sehen! nicht ein, warum wir unter diesen Umständen unsere nalur- zegebenen Verbindungen zu unserem Vaterland preisgeben sollen. Diese unsere Verbindungen stehen in keinerlei Wider- pruch zu der von uns peinlichst geübten Disziplin und Kor rektheit -er Regierungskommission gegenüber. Wenn die Ruhe und 8 dnung im Saargebiel von je mand gestört werden sollte, dann nur von Emigrantenseite. Daß hier gewisse Absichten bestehen, steht außer Zweifel. Die Taktik der Status-quo-Leute ist einzig und allein darauf ab- zeskelli, durch Terror und Provokation den ordnungsmäßi gen Ablauf der Saarabstimmung zu gefährden. Weil aber die deutsche Bevölkerung des Saargebiets unter allen Umständen das Recht der freien Stimmabgabe und damit die Entscheidung der Frage ihrer nationalen Zu- zehongkeit sich sichern will, deshalb stellt sie und damit die Deutsche Front als erste und wichtigste Sofort-Forderung ruf, daß die Emigranten, die ja gar nicht abstimmungs berechtigt sind, möglichst bald aus dem Abstimmungsgebiet verschwinden. Migranten wird geglaubt ; Deutsche werden verurteilt Der Internationale Oberste Gerichtshof in Saarlouis' verurteilte den Buchhändler Bausaus Saarbrücken wegen Widerstandsleistung bei der im Juli ds. Js. stattgefundenen Haussuchungen beim DNB und der Saarkorrespondenz zu drei Wochen Gefängnis. Durch einen bekannten Sevaratisten mar Baus seinerzeit aügezelat worden, den mit der Durch führung der Haussuchung betrauten Polizeibeamten Wider- stand geleistet zu haben. In erster Instanz wurde er zu zweihundert Francs Geldstrafe verurteilt, worauf der Staatsanwalt Berufung einleate. Als Hauptbelastungs- zeugen traten in der Verhandlung verschiedene bekannte Lmigrantenkommissare aus; allein auf ihre Auslagen qe- stützl sprach der Oberste Gerichtshof sein hartes Urteil, ohne Vie Zeugenaussagen der Verteidigung zu berücksichtigen, aus denen klar hervoraing, daß die Lmigrantcnpolizisten in unverantwortlicher Weile mit den Gummiknüppeln auf Fußgänger, darunter auch aus Laus, eingeschlagen hätten. , Leipzig. 3m Rahmen der Revision im Rechtsstreit eines Aktionärs gegen die Sächsische Webstuhlfabrik AG. vorm. Louis Schönherr in Chemnitz hatte der Zweite Zivilsenat des Reichs gerichts die Frage zu entscheiden: „Mutz der gesetzliche Reserve fonds zur Abdeckung eines Verlustes im Sinne des 8 262 des HGB. erschöpft werden, bevor ein Vortrag auf neue Rechnung erfolgen darf?'' Es handelt sich um den Beschlutz der Hauptversammlung vom 30.8.33, den Buchvcrlust aus 1932 mit 89169 Mark aus neue Rechnung vorzutragen. Dieser Beschlutz war mit 503 HO gegen 75 Stimmen des Klägers gefaßt worden. Die Beklagte hatte gegen die Ent scheidung des Landgerichts Chemnitz und des Oberlandcsgerichts Dresden, wonach der Verlust aus Gründen der Bilanzklarheit nicht vorgetragen werden dürfe, solange der Reservefonds nicht voll ausgeschöpft sei, Revision eingelegt. Das Reichsgericht hat nunmehr die Revision gegen das Urteil zurückgewiesen. Die Klage des Aktionärs ist also rechtskräftig durchgedrungen. Zitkau. Infolge eines Falles epidemischer Gehirnhautent zündung wurde die Schule in Leutersdorf auf Anordnung des k Bezirksschulrates vorläufig geschlossen. Die Maßnahme hatInur vorbeugenden Charakter. Glauchau. Die Stadt Glauchau hat als Schullandheim sür das Realgymnasium mit Realschule und Handekklassen den Waldhof Raumühle bei Grumbach im Erzgebirge für 12 000 Mark erworben.UDer.Kauf warfmöglich durch Stif ¬ tungen zweier Glauchauer Bürger. Das Schullandheim, das in idealer Lage liegt, soll auch den Glauchauer Volks- und Berufsschulen zur Versügung gestellt werden. äsr Uüä äer Iiutt- a-dnsLr Lü äsr IsekseLosIonLksi Prag, 14. November. Am Ende der Aussprache Im Haus- haltsausschuß des Abgeordnetenhauses über den Abschnitt Natio nalverteidigungsministerium erklärte der Minister für Nationale Verteidigung, Bradac, die Frage -er Verlängerung der Militär- dienst.,eit müsse schnellstens gelöst werden. Das Ministerium und der Generalstab hielten an der 2 jährigen Dienstzeit fest. Ebenso sei die technische Ausstattung des Heeres durch eine allgemeine Motorisierung und der Ausbau des Flugparkes notwendig. An der Lustabwehr werde beschleunig! gearbeitet. Mit den Arbeiten sür die Befestigung bestimmter Orte werde im nächsten Frühjahr begonnen- werden. Wetter für morgen: Meist stark bewölkt und zeitweise Regen. Nachts milder und am Tage kühler. Oestliche Winde.