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WeiszeritzZeitung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. AnzeIg«»pr«U: Die 4S Millimeter drei»» ? MilllmeterzeNe « «pk.; Im Terttell dl, » k Millimeter breit« Milllmeterzeli« 18 Npfg. f Anzeigenschluß 10 Uhr vor». - Dezuaspreis: Für einen Monat 2.— RM. - - mit Zutragen: einzelne Nummer 1g Rpfg. i - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: f - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ! Postscheckkonto Dresden 123 48 I-- - -< „„„ ,k Netteste Zeitung des Bezirks Diese» Malt enkhSIk dl« amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschaft, de« Stadlrat« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde Nr. 266 Mittwoch, am 14. November 1934 100. Jahrgang StttWs un- MMes Dippoldiswalde. Beim Zurückstoben aus der Garlenstrabe in die Bahnhofstraße stieh gestern nachmittag in der 6. Stunde der Kraftwagen des Fouragehändkrs Beyer in Reinholds hain an einem an der Bahnhofstraße parkenden Personen kraftwagen an und beschädigte diesen am Kotschützer und Scheinwerfer. Beide Fahrzeuge konnten nach polizeilicher Fest stellung ihre Fahrt fortsetzen. — Auch dies Jahr wieder/ wie in den vorhergehenden Jahren soll in unserer Gemeinde ein Bethelsilm gezeigt werden. „Ringen de Menschen" ist sein Titel. Er ist 2000 m lang und hat eine durchgehende Handlung. Er zeigt ein zeitgemäßes Bild von Bethel: Dienst an den Fallsüchtigen und seine Sozialarbeit an Wander armen. Der Handlung liegt eine wahre Begebenheit zu Grunde. Sie bietet zudem einen Beitrag zu der unsere Zeit so sehr be wegenden Frage der Eugenik. In Hunderten von Gemeinden ist der Film bereits gezeigt worden und hat allenthalben dankbarste Ausnahme gefunden. In Dippoldiswalde findet die Borführung am Freilag, dem 16.11., in der Reichskroke statt. Nachmittags 5 Ahr für Klkder, abends 8 Uhr sür Erwachsene. Möchte der Besuch wieder so zahlreich sein wie in den vorhergehenden Jahren. — Stempelsteuer und Winterhilfsstellen. Das Sächsisch« Verwaltungsblatt gibt eine Ministerialverordnung bekannt, nach welcher die mit der Durchführung des Winterhilfs werks betrauten Stellen (Reichsführung, sowie die Gauführungen und die Kreisarbeitsgemeinschaften des Winkerhilfswerkes des Deutschen Bölkes) als Teile der NS-Bolkswohlfahrt Gebühren- und Stempclbefreiung genießen. Die Gemeinden sind angewiesen worden, ebenfalls vom Gebührensatz abzusehen. — Schule und Winterhilfswerk. Der Sächsische Minister kür Volksbildung weist im neuesten Sächsischen Ver- waltungsdlakt auf die Vereinbarung über „Schule und Winker hilfswerk 1934/35" hin, die die NSDAP-Gaulelkung Sachsen — Ämk für Erzieher — mit der Bauleitung der NSB getroffen hak. Sie ist allen sächsischen Schulen vom Amt für soziale Schuljugenü- arbeit zugeganaen. Die Larin für das Winterhilfswerk daraestell ten Aufgaben des Schulfugendwalkers sind von den Schulleitungen und Lehrern des Landes mit allen Kräften zu unterstützen. Einkommensteueroorauszahlungen der Landwirte. Es sind Zweifel darüber entstanden, ob bei Land- und Forst- ' wirten die nächste Vorauszahlung, wie bisher am 15. No vember oder, wie es das neue Einkommensteuergesetz vor- schreibt, am 10. Dezember zu leisten ist. Das Reichsfmanz- ministerium weist darauf hin, daß das neue Einkommen- steuergesetz bereits in Kraft getreten ist, und daß Land- und Forstwirte daher ihre nächste Einkommensteuervor auszahlung nicht wie bisher am 15. November, sondern erst am 10. Dezember 1934 zu entrichten haben. Oelsa. Am Montag abend wurde im niederen Gasthofe der neue Bethel-Film „Ringende Menschen" gezeigt. Pie zahlreich anwesenden Kirchgemeindemitglieder sahen hier, das Schicksal einer Familie, die durch die Krankheit der Mutter zerrissen wtrd unü In groß'e Not gerät, zugleich ein Einblick in die Fragen der Eugenik. Im Film war auch das Leben in Bethel zu sehen, wie dort geholfen wird und welch großer Segen von Bethel ausgeht. Gesangliche Vorträge des Freiwilligen Kirchenchores und gemein samer Gesang gaben den Zwischenpausen eine feierliche Note. Kurze Ansprachen unterstrichen in ihrer ernsten Bedeutung das im Film Gesehene. Höckendorf. Am l. November wurde der hiesige Gemeinde- kassterer Hans Naumann in Haft genommen. Er ist geständig, rückwirkend bis 1931 gegen 3800 RM. im eigenen Nutzin aus der Gemeindekasse unterschlagen zu haben: Höckendorf. Wie erinnerlich wurde In der Nacht vom 2. zum 3. Pfingstfeiertag am Besitzer des MaldgasthauseS Stübemühle, Fritz Kröner, ein gemeiner Diebstahl verübt und die gesamte Pfingsteinnahme in Höhe von 1000.— M. gestohlen. Der Ein bruch war so spurenlos und die Tat so raffiniert In wenigen in Frage kommenden Stunden am Tage der Haupleinnahme des Jahres und so unglaublich dreist neben dem Kopf des Schlafenden ausaeführl worden, daß selbst die Behörden vor einem Rätsel standen. Als auch der sofort telefonisch beorderte Polizeihund keine Spur finden konnte, wurde die Angelegenheit immer ge heimnisvoller, zumal auch der Bestohlene weder einen Verdacht aussprechen noch irgendwelche Anhaltspunkte geben konnte. Wie es auf dem platten Lande leider oft vorkommt, erschien die Sache für Leute mit bedächtiger Denkungsart recht unglaubhaft. Es war deshalb für Kröner von hohem moralischem Mert, daß der Dieb stahl dank der Umsichtigkeit der Landgendarmerie nach einigen Wochen restlos geklärt wurde. Der erst im Frühjahr aus dem Zuchthaus entlassene Bäcker Rudolf Klein aus Großvoiaksberg bei Freiberg gestand bei seiner aus anderen Ursachen erfolgten Festnahme durch Gendarmeriewachtmeister Hartmann—Glashütte ven Diebstahl in Ler Stübemühle ein. Der bei Klein noch vorge fundene Restbetrag von 225 — M. wurde Kröner durch das Amts gericht Dippoldiswalde wieder zurückgegeben und ihm vor einiger Zeit auch noch -le in Kleins Diebeslager im Walde auf Pretzschen dorfer Flur Vorgefundenen Gegenstände wie ein neuer Anzug, Lederkoffer, Hut, Schuhe usw., die sich der Dieb von dem ge- > stohlenen Gelde gekauft hatte, ausgehändigt. Der manchen so mysteriös erscheinende Diebstahl hat nun zum Glück des Be stohlenen seine rasche und vollständige Aufklärung gefunden und der Dieb sieht seht in Freiberg seiner Bestrafung entgegen. Altenberg. Die Arbeiten zum Wiederaufbau des Ablauf- g«rüstrs der Sachsenswanze haben bereits Montag be gonnen. 15 Wohlfahrtserwerbslose stellt die Stadt Altenberg sür MM mDm-Wen Göring: Rechtssicherheit Gmndlage der Volksgemeinschaft Im festlich geschmückten Großen Sitzungssaal des Ber liner Rathauses begann die fünfte Vollsitzung der Akademie für Deutsches Recht, die eine besondere, über die deutsche Grenze hinausreichende politische Bedeutung durch die da- , mit verbundene Saarkunügebung und eine große Rede des preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring über die Rechtssicherheit als Grundlage der Volksgemeinschaft erhielt. Der Präsident der Akademie für Deutsches Recht, Reichs- justizmilüster Dr. Frank, konnte in seiner Begrüßungs ansprache außer dem preußischen Ministerpräsidenten noch den Reichsaußenminister Freiherrn von Neurath und den Reichsfinanzminister Grafen Schwerin-Krosigk und zahlreiche Länderminister begrüßen. An der Sitzung nahmen weiter teil niedrere Staatssekretäre, der Reichsorga nisationsleiter der NSDAP. Dr. Ley, der Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der Führer der deutschen Wirtschaft Graf von der Goltz, Staatskommissar Dr. Lippert. Ober bürgermeister Dr. Sahm sowie Vertreler der Wehrmacht, der Polizei und der SA. Auch die ausländischen diplomati schen Vertretungen in Berlin waren zahlreich erschienen. Reichsjustizminister Dr. Frank führte in feiner An sprache u. a. aus: Die Akademie für Deutsches Recht ist das stolze Instrument des stolzen Rechtswillens des National sozialismus und damit ein Instrument des Friedenswillens unseres Führers. Sie ist stolz darauf, d>e Geschichte des Nechtswillens und der Friedenssehnsucht des nationalsozia listischen Deutschlands auf rechtlichem Gebiet eingeleitet und einer neuen Blüte entgegengeführt zu haben. Möge die Welt überzeugt sein, daß der Nationalsozialismus vor der Geschichte bestehen will als Garant einer menschheitsfort- schrittlichen Rechtsgesinnung, und möge man aus diesem ehernen und fundamentalen, ober auch unabdingbaren Ueberzeugungsdrang unserer Nation zum ewigen Recht un seres Volkes verstehen, daß auch in diesem Augenblick unser aller Gedanken unseren Brüdern an der Saar gewidmet sind: Denn das Recht Deutschlands aus die Saar ist das unabding bare. von keinem Vertrag, von keiner Machtanwendung zu erschütternde ewige Naturrecht wie das -er Mutter auf ihrs Kind. Dann nahm der preußische Ministerpräsident Göring mit herzlichem Beifall begrüßt, das Wort zu dem Thema:: „Die Rechtssicherheit als Grundlage der Volksgemeinschaft"., Ministerpräsident Göring führt« u. a. aus: Auch wir Natio nalsozialisten erkennen die Bedeutung des Rechtes für das: im Staat geordnete Zusammenleben der Volksgenossen durch aus an. Das Primäre für uns ist aber nicht der einzelne sondern die Gemeinschaft aller Volksgenossen. Deshalb nen nen wir uns Sozialisten. Unsern Staat hat der Führer für das Volk geschaffen, damit das Volk leben kann. Unser Staat ist daher nicht Selbstzweck sondern Mittel zum Zweck. Der nationalsozialistische Staat erstrebt den Zusammenschluß sei ner artgleichen Menschen zur völkischen Gemeinschaft, zurj Volksgemeinschaft. Es gibt aber keine Lebensgemeinschaft unter Menschen ohne Recht. Das ist eine Erkenntnis, die schon unsere ger manischen Vorfahren zur Grundlage ihres staatspolitischem Denkens und Handelns gemacht haben. Ich weiß, daß man nun den Grundsatz des Rechtes an sich selbstverständlich auch übersteigern kann. Nur das eine will ich hier bereits vorwegschicken: Richt das Recht an sich ist das primäre. Zuerst ist dagewesen das Volk, und das Voit schuf einen Staat, und der Staat schuf das Recht für die Gemeinschaft de» Volte». Daraus leitet sich letzten Endes auch die Bedeutung ab, daß immer und über-i all das primäre das Volt ist, und daß au» dem Volt her aus erst Staat und Recht entstehen können. Gesetze bleiben tote Buchstaben, die ihren Zweck nicht erfüllens ja die sogar! mehr schaden tönnen als nützen, wenn nicht die Gewähr ge-: geben ist, daß sie auch überall und zu jeder Zeit ihrem Sina j und Zweck gemäß vollzogen und erfüllt werden. Der Staat muß dafür sorgen, daß die Gesetze richtig! erfüllt und sachgemäß gehandhabt werden, er muß jedem! Lie Arbeit. In 14 Tagen bereits, wenn das Welter keinen Strich durch die Rechnung macht, soll das Gerüst wieder stehen. Man plant allerdings zunächst nur den Wiederaufbau bis zum ersten Ablaufboden, der bei guten Schneeverhällnlssen voll genügt, um große Veranstaltungen Lurchzusühren. Der endgültige Ausbau kann nächstes Frühjahr erfolgen: setzt bandelt es sich nur darum, die Schanze für diesen Winter benutzbar zu machen und damit großen Schaden In sportlicher und wirtschaftlicher Beziehung voin Ost-Erzgebirge abzuwenden. — Der restliche Ausbau der Riesenarundschanze geht seinem Ende entgegen. Die Schanze ist zurückgeseht und verbreitert und der Knick am Aus lauf verflacht worden: auch wird vom Kampfrichterturm nach dem veriängerken Anlauf Telefon gelegt, Die Arbeiten werden durch Mohlfahrtserwerbslose und durch freiwillige Helfer des SRC. unter Leitung des Erbauers W. Stemmler -urchgeführt und schaffen eine vollendete Mitkelschanze, auf der auch größere Ver anstaltungen ausgetragen werden können. — Ein Verkehrsunfall, bei dem zum Glück Personen nicht zu Schaden kamen, ereignete sich Montag vormittag an der Baukahre. Dort schnitt ein von Altenberg kommendes, mit 4 Personen besetztes Auto eines Berliner Arztes die Kurve stark und fuhr mit einem bergaufwärts kommenden Lastauto zusammen. Beide Wagen erlitten erhebliche Beschädigungen und mußten abgeschleppt werden. Die Schuld trifft den Führer des Berliner Wagens. Kötzschenbroda. Am Donnerslag werden die Stadtverordneten von hier eine Sitzung über die Vereinigung der Städte Kötzschenbroda und Radebeul abhalten. An der Zu sammenlegung dieser beiden Gemeinden besteht kein Zweifel mehr. Was entschieden werden mußte, ist bereits entschieden. Dem Fremden wird die Vereinigung der beiden Städte nicht weiter auffallen, da sie beide schon seit langem eng miteinander ver wachsen sind. Es steht noch nicht fest, welchen Namen die neue Stadt führen wird. Aber wahrscheinlich wird der bisherige Bür germeister Radebeuls, Severit, an der Spitze des Ortes stehen. Kötzschenbroda bringt rund 17 400 Einwohner mit und Radebeul rund 14 iM. 8ctineebepq. Der Nat der Stadt beschloß, aus Anlaß der ersten Woche des deutschen Buches in den nächsten Tagen in allen größeren Zeitungen ein Preisausschreiben für die beste Heimoterzählung de» Jahres 1935 zu veröffentlichen. Durch diese» Preisausschreiben und durch die Höhe der Preise will die Stadtverwaltung zeigen, wie ernst sie die Bestre bungen zur Pflege des deutschen Buche» und die Bemühungen um Volkstum und Heimat nimmt. MMem AilMrn oMM -eil M eines MssEn In der Borsbergstraße in Dresden, wo zur Zeit Gleisarbeiten vorgenommen werden, fuhr der 26 Jahre alte Herbert Exner nachts in sta^k betrunkenem Zu stand mit einem Mietkrastwagen an der Baustelle so weit nach links, daß er den 45 Jahre ' alten Arbeiter Ewald Schmidt und den 37 Jahre alten Arbeiter Erwin Hofmann, die sitzend ihre Arbeiten ausführten, anfuhr. Schmidt erlitt einen tödlichen Schädelbruch und Hoffmann leichtere Schul terverletzungen. Ohne sich um die Verletzten zu kümmern, flüchteteExner, obwohl er aus den Unfall aufmerksam gemacht worden war; er wurde kurz darnach in seiner Wohnung ermittelt und fest genommen. Exner hatte vor dem Unfall die gleiche Stelle landwärts fahrend ebenso rücksichtslos überfahren, eine Warnungslaterne umgerissen und einen Steinhaufen überrannt. In den Morgenstunden war Exner infolge seiner Trunkenheit noch nicht vernehmungsfähig; er wurde der Staatsanwalt schaft übergeben. 2K BnWMMe in 2 Mn in Leim Am Sonnabend und Sonntag ereigneten sich in Leipzig und näherer Umgegend 26 Unfälle und Zusammenstöße. Dabei wurden 21 Personen verletzt. Von diesen muhten 7 Personen in die Krankenhäuser eingeliefert werden; eine der verletzten Personen starb an den Folgen des Unfalls. Auf der Staatsstraße Wurzen—Leipzig in Flur Zween furth wurde der 23 Jahre alte Schlosser Friedrich P. aus Gerichshain von einem überholenden Personenkraftwagen angefahren. Er erlitt innere Verletzungen und starb kurz nach dem Unfall. -»> "7."7': : Wetter für morgen Leichter Nachtfrost mit Frühnebeln. Am Tage meist gering« Bewölkung und trocken bei schwacher Luftbewegung.