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Beilage zur „Weißeritz-Leitung" Dienstag, am 13. November 1934 Nr.26S 100. Jahrgang Kurze Nottzen Nachdem -er Bevollmächtigte -er Wichen Verwaltung in Kattowitz Dr. Trenczak die vom Gericht geforderte Sicher heit in Höhe von 20 000 Zloty hinterlegt hat, wurde er aus -er Untersuchungshaft entlassen, in der er drei Wochen zu gebracht hatte. Dr. Trenczak war unter der Anschuldigung verhaftet worden, chemmend in die Zwangsverwaltung ein gegriffen zu haben. Der politische Mitarbeiter -es „Daily Herald" will wis sen, daß wieder Bemühungen im Gange seien, -en Rücktritt Sir John Simons vom Posten des englischen Staatssekretärs des Aeußeren herbeizuführen. Als möglicher Nachfolger werde neuerdings Baldwin genannt. 4 * Bon unbekannten Tätern, wahrscheinlich Kommunisten, wurde in London eine Anzahl von mit roter Farbe gefüllten Eiersä)alen gegen die Hauswand der spanischen Botschaft ge worfen. Auf das Straßenpflaster wurden mit roter Farbe die Worte gemalt: „Nieder mit dem spanischen Faschismus". Mila md Europa Die politische und wirtschaftliche Entwicklung Äsfrika- muß uns Deutsche schon deswegen auf das stärkste inter essieren, weil wir den Anspruch auf unsere ehemaligen Ko lonien, die uns der Versailler Friede geraubt hat, niemal- aufgegeben haben und ausgeben werden. Aber auch dar über hinaus ist eine Beobachtung der afrikanischen Entwick lung vom allgemein-europäischen Gesichtspunkt aus von Wichtigkeit. Ist doch das Schlagwort „Afrika den Afrika nern" der Ausdruck einer Bewegung, deren Ausmaß sich für die Zukunft heute noch nicht übersehen läßt. Im Auftrag! der Hamburger Afrika-Reedereien hat ein Vertreter der Woermann-Linie die Verhältnisse in Afrika studiert. El kam dabei zu beachtenswerten Feststellungen. Danach macht gerade an der Westküste des afrikanischen Kontinents und vor allem in Britisch-West-Afrika die Zivilisation des Ein- geborenen-Elementes immer weitere Fortschritte. England befolgt hier eine Politik, die der afrikanischen Urbevölke rung eine ziem'lich weitgehende Freiheit läßt. Die Einge borenen haben in sehr vielen Fällen auf Grund des von ihnen in Anspruch genommenen Selbstbestimmungsrechtes bereits große Fortschritte wirtschaftlicher Art gemacht. Die Weißen sind in diesem Gebiete hauptsächlich als Lehrer und Richter tätig. Die Politik Englands und Frankreichs als den am afrikanischen Boden hauptsächlich beteiligten Großmächten ist in den einzelnen Landschaften sehr unterschiedlich. Das ist zum Teil durch die Verschiedenheit der klimatischen Ver hältnisse bedingt, die vielfach einen längeren Aufenthalt von Europäern nicht möglich machen. Zudem ist auch der Be sitz der europäischen Mächte in Afrika recht willkürlich ver teilt. Es ist heute festzuskellen, daß die eingeborenen Afrikaner nicht nur in Britisch-West-Afrika sondern auch anderwärts in ihrer wirtschaftlichen Position im Vordringen begriffen sind und sich die europäische Zivilisation immer mehr aneignen. Eine Sonderrolle un ter den afrikanischen Gebieten spielt Südafrika, wo der Un- abhängigkeitsdrang vor allem bei dem europäischen Buren element stark ausgebildet ist. Die südafrikanischen Land striche unter der selbständigen Regierung der Union haben seit dem Kriege bedeutsame Fortschritte gemacht. Aber ge rade hier ist der Eingeborene als Arbeiter besonders in den Minen schlecht zu entbehren. Da er zudem für sehr nie drigen Lohn arbeitet, schlägt er durch seine Konkurrenz den weißen Arbeiter fast vollständig aus dem Felde. Trotz alledetn wird aber aus lange Zeit hinaus der Europäer für Afrika als Lehrer und Leiter noch unent behrlich bleiben. Auch die europäischen Missionare haben sich große Verdienste erworben un- sind für die Kultur des Kynnnents von großer Wichtigkeit geworden. Der Ein» luß des Europäers wir- auch schon aus dem Grunde nicht o bald zu entbehren sein, als bei der heutigen Entwicklung »er Afrikaner sehr wohl sieht, daß nicht er an die Stelle Les Weißen treten würde sondern der Inder. In den letzten Jahren sind nämlich zahlreiche Inder nach Afrika ausgewandert und haben sich in vielen Gebieten des Erd teiles bÄeutende Stellungen als Groß- un- Kleinkaufleute erobert. In Natal zum Beispiel sind die Inder bereits ebenso zahlreich wie die Europäer. Nach Norden zu. be sonders >n Ost-Afrika, ist der indische Einfluß schon so sehr gewachsen, daß er die Weißen ganz zu verdrängen sich an schickt. Besonders die Baumwollfarmen sin- hier größten teils in indischer Hand. Der Inder betrachtet geradezu Ost- Afrika als eine ihm zukommende Domäne. Er entfaltet eine außerordentliche Propaganda besonders dadurch, daß die Indischen Kleinhändler sehr billig verkaufen und da durch dem Europäer den Wettbewerb fast unmöglich ma- chen. Im Baumwollgebiet von Uganda gibt es nur 2000 Weiße, meist Engländer. Aeußerlich ist das Land hier schon sehr europäisiert, und vor allem seine Hauptstadt macht einen völlig europäischen Eindruck. Besonders hat sich auch das Verkehrswesen in ganz ; Afrika außerordentlich entwickelt. Es gibt schon sehr viele ; und gute Autostraßen, sowie eine Reihe gut betriebener - Fluglinien. Das Auto ist in Afrika auch bei den Einge- l borenen außerordentlich oeliebt. Es sind noch viele Deutsche in allen Teilen Afrikas ansässig. In der Art, wie die einzelnen Farmen etwa von den Engländern un- andererseits von den Deutschen ange legt un- betrieben werden, kann man erkennen, daß der Engländer die afrikanischen Kolonialgebiete mehr vom , ^iandpunkt des Verdienens aus betrachtet, während der oeutsche Siedler sich hier eine neue Heimat zu schaffen ver- Ein Zahr „Kraft durch Freude > SWlianvvelme und sugendherdergen Zwischen dem 1. Vorsitzenden des Reichsbundes für deutsche Schullandheime Dr. Nicolai un- dem Beauftrag ten für Schullandheim« der Reichsjugendsührung Abt. H.. Oberbannführer Conrad, wurde ein Abkommen über di« Auflösung des Reichsbundes der Deutschen Schullandheim« e. Ä. getroffen Danach erwerben die bisherigen Mitglieder der Schullandheimorganisation die Mitgliedschaft bei den zu ständigen Gauen -es Iugendherbergsverbandes. Die Schullandheime werden vom 15. November 1934 ab in die Gaue des Reichsverbandea für Deutsche Jugendherber gen eingegliedert. Damit stellt der Iugendherbergsverband die nationalsozialistische Gesamtorganisation für Jugendher bergen und Schullandheime dar. Durch dieses Abkommen sind etwa 250 Schullandheime in den Iugendherbergsverband eingegliedert worden. Gleich zeitig sind aber auch die Meinungsverschiedenheiten zwischen diesem und der Schullandheimbewegung zum Wohle der ge samten deutschen Ingen- aus der Welt geschafft worden, so daß die Zusammenarbeit der Hitler-Jugend un- der Schul landheimbewegung im Iugendherbergsverband gewährlei stet ist. Werbewoche und Leistungsschau vom 17. bis 24. November Das Presse- und Propagandaamt der NSG „Kraft durch Freude", Gau Sachsen, teilt mit: Am 27. November jährt sich der Tag, an dem der Stabsleiter der PO, Dr. Robert L e y, in Berlin im Auftrag des Führers das große Feierabendwerk der Deutschen Arbeitsfront, die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", gründete und seine Ziele verkündete. Der erste Jahrestag dieses gigantischen Werkes wird in ganz Deutschland in feierlicher Form begangen werden. Vorher schon aber soll im ganze»« Reich eine große Werbewoche stattfinden, die nochmals ein dringlich allen Volksgenossen und -genossinnen die großen Ziele und Aufgaben der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" vor Augen führen soll. Gleichzeitig soll in aller Oeffentlichkeit Rechenschaft abgelegt werden über die bisherigen Leistungen und Erfolge.' Es ist schon wiederholt zum Ausdruck gekommen, daß gerade der Gau Sachsen mit seinen Erfolgen und Leistungen anderSpihe aller deutschen Gaue marschiert. Vas berechtigt ihn, auch diese Verbewoche in ganz besonders großem Maßstab durchzusühren, damit auch der letzte Arbeitskamerad erkennt, was die NS-Gemeinsmaft „Kraft durch Freude" schon schuf und was sie noch schaffen will, auch für ihn! Dir Vorbereitungen für die Werbewoche sind inzwischen in allen Kreisen und Ortsgruppen vollendet. In aller Stille sind Pläne herangereift, die auf allen Gebieten eine unge ahnte Fülle von Veranstaltungen bringen. Alle schossenden Volksgenossen und -genossinnen werden aufge fordert, diese Veranstaltungen zu besuchen und sich recht rege an der Werbewoche zu beteiligen. Die allerniedrig sten Preise werden es auch dem ärmsten Kameraden ermöglichen, einmal ins Theater, zu einem Bortrag, zu einem Bolkstumsabend, in eine Filmvorstellung oder zu irgendeiner anderen Feierabend-Veranstaltung zu gehen. Am Freitag, 16. November, wird die Verbewoche durch eine Veranstaltung „Deutscher Feierabend" in Dresden feierlich eröffnet. Am Sonnabend, 17. November, werden MMe Lebensart Deutsches Bauerntum auf dem 2. Reichsbauerntag in Goslar, Noch nie sind in der gesamtdeutschen Geschichte, noch, nie auch in der Geschichte des Nähr- und Wehrstan-esj Deutschlands, des Bauerntums, seine Kräfte so umfassend! berangezogen, so in den Mittelpunkt des kulturellen Ge», schehens gestellt worden wie gerade in der Jetztzeit. Die, Stellung des Dauern im Dritten Reich als des ersten Stan des im Bolksgestige verlangt es, den Beweis für diese Schlüsselstellung vor ganz Deutschland zu erbringen. Auf den- Ruf des Reichsbauernführers, einen lebendigen Ausschnitt bäuerlichen Eigenlebens im Rahmen eines Abends anläß lich des 2. Reichsbauerntages zu zeigen, haben sich in allen- deutschen Stämmen, in jeder Landschaft die Trager und Wahrer dieser Güter zur gestaltenden Gemeinschaft geschart, um diesem Ruf für Bäuenehre und »geltung Folge zu leisten. „Die stille braune Ackererde", wie es in dem den Abend einleitenden Weihespiel „Der Erde Recht" heißt, sie birgt in, ihrem Schoß die unendliche Kette vor uns gewesener Ge schlechter, sie ist auch die Heimstatt unserer Ahnen, si« hegt mit ihrem Leib den Samen für unsere Enkel, den wir als- Glieder dieser Kette weiterzugeben verpflichtet sind — wenn wir der Erde dienen wollen. Diener der Erde, Kämpfer kür: ihr Recht, Erfüllung unserer Pflicht, das ist das, was diel Scholle von uns allen fordert, denn: zweiter Reichrbmenttm Die ersten Sonderlagungen in Goslar. Die Sonderlagungen -es zweiten Reichsbauerntages be gannen in vier Sälen der Stadt Goslar. Im „Römischen Kaiser" trat di« Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft unter Vorsitz von Reichshauptabteilungsleiter Karl Betterzu einer Arbeits tagung zusammen, in der Grundfragen der Getreidestatistit. insbesondere die Durcharbeitung und Abstimmung der Ab lieferungskontingente behandelt und «ine Darstellung der Richtlinien über die Zulassung bezw. Erweiterung von Be trieben In der Getreidewirtschaft gegeben wurden. In einer Aussprache wurden Zweifelsfragen vor allem über die Er füllung -er Ablieferungspflicht geklärt. Dabei wurde fest gestellt, -aß trotz der geringeren Ernte dieses Jahres die Brotgetreideoersorgung auch unter Berücksichtigung -er knap peren Futtergetreideernte unter allen Umständen gesichert ist. Zu gleicher Zeit fand ein« Tagung der Hauptoereinl- gung der deutschen Clerwirt schäft statt, dl« von dem Reichskommissar für die gesamte Fettwirtschaft, Frei- Herrn von Kanne, geleitet wurde und auf der nickt nur grundlegende Vorträge gehalten wurden, die allen Kreisen der deutschen Eierwirtichast das Rüstzeug für ihre weiter« Arbeit geben sollen, sondern auch Fragen zur Sprache kamen, die der gesamten Verbraucherlchaft ganz besonder» am Her zen liegen. Aus der sich anschließenden Aussprache ging deut lich der Will« hervor, di« gesteckten Ziele hinstchtllch der aus reichenden Versorgung des deutschen Volkes mit Eiern deut scher Erzeugung in kürzester Frist zu erreichen. Ferner tagten unter Leitung von Reichshauptabteilungs letter Egbert Otto die Reichsunterabteilung IIC 2 (Tier zucht f r a a e n) und di« Hauptabteilung I b, in der Reichs- abteklungsleiter M«tbling über die Betriebsgefolg schaft im Reichsnährstand sprach und Dr. Sachse Einzel fragen au» diesem Arbeitsgebiet erläuterte. vann in allen kreisen und Ortsgruppen Sachsens die Ver anstaltungen beginnen. Am Sonntag, 18. November, finden allenthalben Son- Vervorstellungen in den Theatern und Lichtspielhäusern sowie Areikonzerte aller vorhandenen Kapellen der Reichswehr. SA. SS. PO. des Arbeitsdienste» usw. statt. In der daranf- olgenden Voche werden Konzerte. Theater- und Filmvor stellungen. Volkslumsabende, öffentliche Volkslanz- und Vesangabende, Lichtbildervorlräae, Betriebsfeiern und kame- cadschastsabende einander in allen Orten abwechseln. In jedem kreis wird ferner ein Appell aller politischen Leiter and Amtswalter stattfinden, die im vergangenen Jahr ihr können und ihre freie Zeit in den Dienst der NS-Gemein- schafl „Kraft durch Freude" gestellt haben. So soll diese Werbswoche zugleich zu einer einzigartigen Leistungsschau werden, die nochmals alles das zusammen- faßt und zeigt, was die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" will. Die Veranstaltungen dieser Werbewoche werden den Höhepunkt aller bisherigen Veranstaltungen der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" biloen. Das ganze schassende sächsische Volk aber freut sich schon heute auf diese Veranstaltungen, die ihm Anteil am künstlerischen und kulturellen Leben Sachsens bringen und Freude an guten und schönen Darbietungen geben werden. Alle Dienststellen, politische»» Leiter und Amtswalter der DAF und NSG „Kraft durch Freude" geben gen» Aus kunft über diese Werbewoche. Die sächsische Presse wird die einzelnen Veranstaltungen jeweils bekanntgeben und bei den obengenannten Stellen sind die Eintrittskarten für diese Veranstaltungen zu haben. > Alle sächsischen Arbeitskameraden und -kameradlnnen werden ausaesordert. diese einzigartige Gelegenheit zu benutzen und die Veranstaltungen der werbeivoche und der Leistungsschau recht rege zu besuchen. Die NS-Gemein- schast „Kraft durch Freude" schuf sie für Luch. Kameraden und Kameradinnen ver Arbeit in Sachsen! Nun kommt, seht und beteiligt Luch! sucht, in der er dauernd bleiben will. Und dieses Heimat gefühl des Deutschen in Afrika wird von allen geteilt, die jemals in unseren Kolonien tätig und ansässig gewesen sind. So werden wir als Deutsche auch niemals unsere Kolonien aufgeben, für die deutsches Blut und dasjenige der treuen Askaris geflossen ist. Den im Weltkrieg für Deutschland gefallenen Helden ist in Tanga ein Denkmal gesetzt, das der Verbundenheit des deutschen Volkes mit seinen afrika nischen Kolonien symbolisch Ausdruck gibt. Eine besondere Beachtung verdient im Zusammenhang mit dem afrikanischen Problem die Frage der zunehmen den Verniggerung Frankreichs. Hier zeigen sich in doppelter Hinsicht die verhängnisvollen Folgen des Weltkrieges. Der Neger, den Frankreich auf dem euro päischen Kriegsschauplatz zum Kampf gegen Weiße ein setzte, erkennt heute das Gesetz von der Herrscherstellung des Weißen nicht mehr oder nur sehr bedingt an. Mit d«n in ihre afrikanische Heimat zurückgekehrten farbigen Kriegsteilnehmern ist der Nimbus von der „Ueberlegenheit der weiße»» Rasse" stark verwischt worden. Der Geist der Widersetzlichkeit, der Gleichberechtigung mit der weißen Rasse macht sich mehr und mehr geltend. Besonders nach teilige Rückwirkungen auf die Haltung der Eingeborenen aber hatte die Besatzungspolitik der Franzosen, wie sie im Rheinland ausgeübt wurde, wo man den Neger zum Her ren der weißen Deutschen machte. - Viele Neger haben sich infolge des langen Aufenthaltes in Europa auch akklimati siert; sie sind vielfach zu den Lebensgewohnheiten der fran zösischen Bevölkerung übergegangen und treten nicht nur mit der französischen Bevölkerung auf dem Arbeitsmarkt sondern auch auf dem Wirtschafts- und vor allem auf dem — Heiratsmarkt in Konkurrenz. Mischehen zwischen Fran zösinnen un- Negern sind heute keine Seltenheit mehr, sie werden aus Gründen der Bevölkerungspolitik praktisch so gar gefördert. So dehnt sich Afrika mehr und mehr über die kontinentalen Grenzen aus und greift nach Europa her über. Frankreich liefert sich der Verniggerung aus! Da mit wird das Problem eine europäische Angelegenheit, da hier nicht nur Fragen der Kultur un- Politik sondern solche der Rasse aufgeworfen werden, die im Zusammenhang mit dem Vordringen der gelben Rasse an den Lebensnerv der weißen Rasse greifen.