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Die Schiller-Gedenkfeier in Weimar. Den Höhepunkt der Feier zum 175. Geburtstag Schillers in Weimar bildete der Staatsakt der Reichsregierung im Deutschen Nationaltheater. Auf unserem Bild sehen wir in der Ehrcnloge von links nach rechts: Reichsminister Dr Goebbels, den Führer und Neichsstatthalter Sauckel. Gegen Ende der mittleren und zu Begmn der jüngeren Steinzeit wurde die Moorbildung ein immer stärker wer dendes Hindernis im Berkehr der benachbarten Gebiet«. Im mer breiter und tiefer wurden die Moore, bedeckten langsam mehr und mehr vom teilweise bereits besiedelten und be ackertem Gebiete (siehe Fund des ältesten Psluges Deutsch lands unter dem Moore in Georgsfeld bei Aurich!) und engten den Siedlungsraum durch ihr unaufhaltsames Wei terwachsen außerordentlich «in. Zuletzt wurden ganze Land schaften inselartig vom Morast umnhlossen und so völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Der auch damals schon unbedingt notwendig« Austausch von Handelswaren (Salz, Feuerstein, Bernstein, Metall«, Vi«h) war unmöglich ge- f macht. Was blieb unseren Vorfahren anderes übrig, als auf Mittel zu sinnen, um die unpassierbaren Moore überschreiten zu können. So legte man die ersten Wege durch das Moor schon an, als dieses bei weitem noch nicht die Stärke und den Umfang wie in der Neuzeit hatte. Im allgemeinen ging man dabei sehr sorgfältig zu Werke, und diese Sorg falt spricht schon dafür, daß es sich hier um dauerhafte Ver bindungen des friedlichen Verkehrs und nicht um flüchtigen Notbehelf für vorübergehende Kriegszüge handelt. Wenn man Karten sieht, auf denen alle heut bereits bekannten meist beim Torfgraben gefundenen Bohlenwege «ingezeckhnet sind, so staunt man über das dichte Netz von Verbindungen, das sich schon in alter Zeit durch ganzNorowest- deutschland und Holland zog. Um so erstaunlicher ist die Tat sache, daß sie fast alle in späteren Zeiten vergessen sind, ja daß Ler Verkehr durch die Moore bis in Li« Neuz«it fast völlig aufgehört hatte. Das liegt wohl hauptsächlich an Lern schnel len Wachstum der Moore in der feuchten Zeit des Subatlan- tikums. In dieser Zeit wuchs Ler jüngere Moostorf. Ler sogenannt« weiße Torf, überraschen- schnell über die älte ren Bohlenweg« hinweg. Dann folgt die Zeit der großen Välkerschiebungen, in Ler wenig Raum für solche friedlichen Werke mehr war, vielleicht Verbindungen wegen der Kriegs gefahr gar nicht erwünscht waren. Die günstigste Zeit für den Bau der alten Moorstraßen war die wärmste und trockenere Zeit vom Ende der jüngeren Steinzeit ab durch die ganze Bronzezeit bis etwa 800 v. Ehr. Da waren die Moor« mindestens an ihren Rändern aus getrocknet und wurden besser betretbar. Aus dieser Zeit rüh ren daher auch di« meisten Bohlenwege und die meisten ostfriesischen Bronzefunde her. Als dann die Moore im mer mehr wuchsen und ein« ganz bedeutende Dicke erreich ten, war an weitere Anlagen oder an eine Rettung der vor handenen Bohlenwege nicht mehr zu Lenken. Jedenfalls sind sie ürgeschlchtliche Denkmäler von besonderer Bedeut"»-' j «Mma «tz MM« BücherfchShe i« R*m «ad Heidelberg. Geschichtlich nachweisbar gab es zur Zeit des heilig».. Hilarius (461—468) in Rom zwei kirchliche Bibliotheken, die von diesem Papste vereinigt wurden und den Namen „Bibliotheca eclesiae romanae" erhielten. Dieser Biblio thek schenkte Eulogius von Alexandrien die von Eusebius von Cäsarea gesammelten „Acta Marchrum" (Märtyrer- akten). Andere Sammlungen kamen hinzu, so daß Papst Paul l. über einen reichen Bücherbestand verfügt«, als er im Jahre 757 dem Frankenkönig Pippin aus der „Biblio thek der römischen Kirche" fünf Werke schenkte. Diese älteste päpstliche Bibliothek befand sich im Lateran, in d«m die Päpste bis zum 12. Jahrhundert residierten. Erst nach ihrer Uebersiedlung in den Vatikan kann von einer hervorra genden vatikanischen Bibliothek gesprochen werden. Der Fall von Konstantinopel veranlaßte Nikolaus V., zrchlreiche Schätze der griechischen Literatur, die von Flüchtlingen ins Abendland gebracht worden waren, aufzukaufen. Callixt lll. erwarb die große „Bibliotheca Augusta" für die ungeheure Summe von 40 000 Scudi (1 Scudi gleich 4,3 Goldmark, aber mit viel größerer Kaufkraft als heute). Während des Dreißigjährigen Krieges erhielt die Va ticana ihre wichtigste und reichst« Vermehrung dadurch, daß ihr die berühmte Heidelberger Universitätsbibliothek ein verleibt wurde, die Kurfürst Maximilian von Bayern nach der Schlacht am Weißen Berge dem Papste Gregor XV. (1621—1623) zum Geschenk gemacht hatte. Um die Heidel berger Bibliothek abzuholen, wurde Leo Allatius am 23. Oktober 1622 von Rom nach der Pfälzer Hauptstadt ge sandt. Er entnahm der Palatina fast sämtliche Handschrif ten, etwa 3600, und von den gedruckten Büchern etwa 5800. Dieser kostbare Schatz wurde von Allatius unter militäri scher Bedeckung auf 50 Wagen zunächst nach Münch«» und von dort durch Maultiere über die Alpen gebracht und dann nach Rom weiterbesördert. So sehr vom deutschen Standpunkt aus der Verlust der Palatina bedauert werden muß, so steht doch außek Frage, daß ihre Ueberführung nach Rqm ihre Rettung war. Die Reste der Palatina wurden nämlich unter dem Kurfürst«» Karl Ludwig durch zahlreiche Neuerwerbungen ergänzt, aber die so wiederhergestellte Heidelberger Universitäts bibliothek ging vollständig bei dem Franzosenbrande von 1693 zu Grunde. Ein Teil der deutschen Handschriften, die von Allatius nach Rom gebracht worden waren, wurde bei der Ausplünderung Roms von den Franzosen 1797 und 1808 der Vaticana entnommen und nach Paris ge bracht. Dies führte nach dem Sturze Napoleons im Jahre 1815 zu neuen Verhandlungen, in denen es dem päpstlichen Legaten Marino Marini gelang, fast alle geraubten Schätze wiederzuerwerben. Aber auch Heidelberg war jetzt endlich vom Glück be günstigt. Der badische Minister von Reizenstein und der preußische Staatskanzler Fürst Hardenberg setzten sich nach drücklich für die Rückgabe sämtlicher im Vatikan befind lichen palatinischen Handschriften und Druckwerke ein. Consalvi, der Kardinalstaatssekretär Pius VII., erklärte sich bereit, sämtliche deutschen Handschriften, deren Rückgabe Hardenberg als besonders wünschenswert bezeichnet Halle, der Universität Heidelberg oder einer anderen Körperschaft, die vom Preußenkönig zu bestimmen wäre, zu schenke». Der König entschied sich für Heidelberg. In RoM zuküit- geblieben sind 432 griechische, 1973 lateinische, 289 hebräische sowie etliche arabische.und türkische Handschriften und gegen 5000 Druckwerke. Diese bilden jenen Teil der Vaticana, der heute ngch Palatina heißt. Für uns Deutsche ist ein anderer Test der oäpitlichen Bibliothek von nicht minderem Interefle, nämlich die Alexandrina, die ihren Namen nach der schwedischen Köni- ging Christine erhielt, die nach ihrem Uebettrin zttM Ka- tholizismus den NaMen Alexandra ännähm. Ihre^öml- sche Privatbibliothek war deshalb von ungeheurem Werte, weil sie zahlreiche Handschriften und Druckwerke enthielt die aus deutschen Bibliotheken stammte», die sich ihr Vatiir, Gustav Adolf während seiner Feldzüge durch die deutschen Gaue angeeignet hatte. Nach dem Tode der Königin Chri stine wurde ihre äußerst wertvolle Privatbibliotyek unter Alexander Vlll. der Vaticana einoerleibt. Den größten Wert der vatikanischen Bibliothek machen aber nicht die Wiegendrucke und die klastischen und künst lerischen Druckwerke aus, sondern ihre Handschriften, deren Zahl sich auf mehr als 24 000 beläuft. An der Spitze der Vaticana steht der Kardinalbiblio thekar oder wie er amtlich genannt wird, der Bibliothekar der hl. römischen Kirche. Der deutsche Kurienkardinal P. Ehrle, der vor einigen Monaten starb, war der letzte Trä ger dieses Namens, lieber seinen Nachfolger sind in den Die Langemarck-Godenk- feier in Berlin. Am Tage der 20. Wie derkehr des Sturman griffs von Langemarck fand im Berliner Lust garten eine erhebend« Gedenkfeier statt. Unser Bild zeigt Generalfeld- marschall von Mackensen an Ler Spitze -er Ehren gäste während des Fel»- gottesdienstes. letzten Wochen zahlreiche Vermutungen angestellt worden, doch hat der Bavst seine Entscheidung noch nicht kundge- gegeben. Dr. R. A. Berger. Sächsisches Glashütte. Au Beginn des Vortrags- und Ausspracheabends, den die Zweigstelle Glashütte -eS Dresdner Tierschutzvereins am Sonnabend im Posthotel anberaumt hatte, wies Zweigstellenleiter 3oh. Vogler In seinen Begrüßungsworten auf das nun einjährige Bestehen der Zweigstelle hin. 3m folgenden trug Kriminalinsp. a. D. Biebaß, Dresden, der als Aoßeninspektor für >den Tier schuhverein tätig ist, sein« gesammelten Erkenntnisse und Erfah rungen auf diesem Gebiete vor, bekannte hierbei, daß viele Tier- schützler keine rechte Vorstellung von der mannigfaltigen Klein arbeit der Beauftragten des Außendienstes hätten und streifte in diesem Zusammenhang das neue Tierschuhgesetz. Des weiteren äußerte sich der Vortragende ausführlich über die Anzeigenver- folgung, über die damit verbundene Tatbestandsaufnahme bet dem gemeldeten Fall von Tierouälerei und über die bei den meisten Fällen erforderlich« unerläßliche Angabe weiterer Zeugen und über die Wichtigkeit deren Aussagen. Biebaß hob ferner das Recht der Augenscheinnahme des Außendienstbeaustragken her vor und kam «inn auf die Dermlttlertäkigkeit deS Außendienstes zu sprechen, dl« sich mitunter recht schwierig gestaltet und teils ergebnislos verläuft, namentlich bei Ausbruch von Streitigkeiten über die von Mieter und Vermieter gehaltenen Haustier«, streifte daS sächsische Zagdgeseh und verbreitete sich über die vielfach beobachtete mangelhafte Unterbringung der Hofhunde u. a. m. Eine befruchtende Aussprache schloß sich dem an. Dresden. Am Sonnabend und Sonntag fand im Zinzendorf- hospiz eine Arbeitstagung der Gausachbearbeiter, der Kreisamts- leiter, der AbteilungS- und Unterabtellungsleiter des Gaues unter Leitung des stellv. GauamtSleiterS, Pg. Geyer, statt. Diese Ta gung brachte eine Aufrollung aller pädagogischen Probleme, wie sie der Nationalsozialismus den Schulen gestellt hat, In ihrer größten Tiefe und Breite, obgleich die Zeit für die Darstellung -er Gedanken jedem Vorkagenden kurz bemessen wurde. Sie war von einer Fülle von Erkenntnissen, von einer Zusammenbal lung von Ergebnissen, von einer überwältigenden Wucht andrän- genoer Aufgaben, -ah eS schier diejenigen zu erdrücken schien, die als Beauftragte der Front die neuen Erkenntnisse in die Tak umzusetzen haben. Der Gauamtsletter, Pg. Göpfert, leitete -le Tagung mit einer grundlegenden, an Gewissen und Willen grei fenden Rede über die Grundsätze ein, die beachtet werden müssen, wenn wir den NSLV zu immer größerer innerer und äußerer Vollkommenheit führen wollen. Die Vervollkommnung des NSLV setze unsere eigene Veredelung voraus. Die Ausgegli chenheit der Persönlichkeit sel letzthin einzig und allein die Frucht -er Selbsterkenntnis. Diese Selbsterkenntnis habe sich zuerst zu fragen, ob In uns und um uns Ordnung herrsche. Unsere ganze Kraft solle sich darauf wenden, alles das zu ändern, was nicht in Ordnung sei. Die heutige Tagung stehe unter dem großen Thema: 3st In allen Gliederungen, Verästelungen, Abteilungen und Refe raten -es Amtes für Erzieher Ordnung? Herrscht Einigkeit, Frieden, Einklang und der Wille zum Zusammenarbeiten- in allen Tellen -es NSLV, zwischen den Menschen, die am großen Er ziehungswerk arbeiten, und zwischen alldn Gliederungen des Na tionalsozialistischen Lehrerbundes und den Aemtern der Bewe gung und den Behörden deS Staates? Der Aufmarsch der Gau- jachveraler für Geschichte, Erdkunde, Mathematik, alle Sprachen, neuere Sprachen, Physik, Deutsch, Musik, Kunsterziehung und Zeichnen, Leibeserziehung, Volkssport, Werkunterricht, Kurz schrift, Schreiben, Schul- und Jugendfunk, Raffe und Erziehung, Volksforfchung und Volkskunst, zugendschriften, Archiv, soziale Jugendarbeit, Mädchenerziehung, Luftschutz, Comeniusbücherei, Pädagogisch-Psychologisches Seminar (die übrigen Referate konn ten wegen der Kürze der Zelt nicht zu Worte kommen), ergab nicht nur die hochbefriedigende Erkenntnis, daß auf diesen Gebie ten die verlangte Ordnung herrscht und die Gedanken des einigen und einheitlichen Zusammenarbettens mit allen an ihrer Sache Beteiligten in fruchtbringender Welse am Werke sind, sondern daß hier auch in einer Welse gearbeitet worden ist, die allge meine Anerkennung auslöste. Die nachfolgende Stellungnahme der Krelsamtsielter und der im Amt für Erzieher führend cinge- gllederken Schulräte, Oberstudiendirektorcn, Äcwerbeschuldlrek- toren und Schulleiter bekundete, welch liefe und nachdrückliche Anregung diese Tagung für alle gewesen, ja daß diese erste Ar beitstagung ein Markstein lm pädagogischen- Neuschaffen des Füttert die Vögel im Mn vorbildlicher Futterplatz für Singvögel. Der Stache* draht hält angrisfslustige Katzen fern. Lk I oroc>on1