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- Erscheinungsdatum
- 1934-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193411036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19341103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19341103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-11
- Tag 1934-11-03
-
Monat
1934-11
-
Jahr
1934
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Len Lankxsteiter -«S VDA., Ober-Ürgermeister Zörner, durch Landesstellenletter Salzmann feierlich eröffnet. Drettea. In der Nacht zum Freitag fuhr ein mit drei Personen besetzter Dresdner Kraftwagen auf der Strotze von Erkmannsdorf nach Ullersdorf in einer Kurve gegen einen Markierungssteln und stürzte um. Durch den Sturz wurden die Fensterscheiben zertrümmert und die Insassen durch Glas- spiitter Übel zugerichtet. Der Führer des Kraftwagens erlitt durch Schnittwunden glotzen Blutverlust. Die Verunglückten wurden nach dem Radeberger Krankenhans übergesührt. Heidenau. 3» -er Nähe deS Einganges zum Schloßgarten wurde bei Straßenbauarbeiten In nur 30 Zentimeter Tiefe außer anderen Knochen ein menschlicher Unterkiefer gefunden. Unter sachkundiger Leitung des Prähistorischen Museums Dresden wur den die Nachgrabungen fortgesetzt. Etwas tiefer fanden sich wei tere menschliche Knochen und -er Schädel, zu dem der Unterkiefer vaßt. Augenscheinlich handelt es sich um einen 1813 bei Großsed litz gefallenen Soldaten, da die Schädeldecke ein großes Loch auf- wetst, das wahrscheinlich vom Einschlag der Kugel eines kleinen Fel-geschüheS herrührt. Eine solche Kugel wurde kürzlich unweit des Kammergutes Großsedlitz geborgen. LEW Mr die MW MMlW der MM BMmM m MIW Am Freitag nachmittag fand «m »Dohnen dtlüervortrag aber das großzügige Bauprojekt -er Reichsbahn vor den Bürgermeistern und Gemelndeverordneten -er Gemeinden des MüglitztaleS, vor Vertretern -er NSDAP zahlreicher Ort schaften, -le an dem Ausbau -er Müglitzlalbahn als Vollspur bahn interesslert find, und vor Vertretern -er Amtshauptmann- schafien Dippoldiswalde un- Pirna statt. Amtshauptmann von Thümmel, Pirna, gab nach einleitenden Worten dem Oberbaurat Frohn« von der NelchSbahnverwaltung -aS Work, der an Hand recht anschaulichen Bildmaterials einen außerordentlich interes santen Vortrag über Bedeutung, Ausbau und Zweck -es Projek tes hielt. Der Wunsch, den Ausbau vorzunehmen, sei zuerst von den Kreisen -er Zndustrie geäußert worden. Schon im Jahre 1919 hätte sich die Reichsbahn auf Verlangen der Industrieführer -es unteren Tales mit dem Plan, die Vollspurbahn wenigstens bis Weesenstein auszubauen, beschäftigt, und man habe damals als Zugeständnis an die verschiedensten Wünsche den Rollwagenver kehr bis zu den Osthushenrichwerken bei Glashütte zugelassen. Für den Güterverkehr bedeute dies aber mannigfache Nachteile. Das Aufbocken verursache Zeitverlust. Durch allzu große Ueber- höhung der Außenschtene bei Kurven, die an sich schnelleres Fah ren gewährleiste, werde aber wiederum die Slandsicherheit der Rollwagen gefährdet usw. Nachdem der Vortragende dies an einem Bild recht überzeugend dargckan hakte, und noch weitere Nachteile im Personenverkehr, u. a. die lange Fahrt, das Umstei gen in Heidenau usw. geschildert hakte, im folgenden sich gegen die Auffassung mancher Kreise, die für eine Stillegung des Be triebes plädiert hatten, gewehrt halte, und an Hand eines Bei spieles die wirtschaftliche Bedeutung der Aufrechterhaltung bzw. des Ausbaues der Bahn für die Talbewohner hervorgehobcn kalte <für letzteres erhielt er vollste Zustimmung der Anwesenden) besprach er an Hand von übersichtlichen auf die Leinwand proji zierten Kartenskizzen die neue Linienführung der Vollspurbahn. Bedingt seien die Veränderungen in der Hauptsache durch die Beseitigung bzw. Umgehung -er im ganzen 260 Weg- und 25 Slaatsstraßcnkreuzungen <sog. schienenglcichen Kreuzungen). Nach Fertigstellung der Vollspurbahn bleiben, wie man später erfuhr, noch 139 z. T. belanglose Weg- und nur zwei, vielleicht auch nur noch ein Staatsstraßenübergang. Die ersten zwei Skraßenüber- gänge werden dadurch vermieden, daß die Bahn in Heidenau hin ter der Erlichkmühle und dann am Westhang des Tates ihren Lauf nimmt und kurz vor dem Bahnhof Dohna in die alte Linie cinmündet. Der Bahnhof Dohna bleibt im wesentlichen unver ändert, aber die Staatsstraße zwischen Schloßmühle bis Stroh- sloffabrik wird in Zukunft, talwärts gesehen, rechts der Bahn führen. Dabei sind wieder zwei Uebergänge vermieden. Gleich hinter dem Hallepunkt Köttewitz, welcher bleibt, wird die Bahn hinter die Papierfabrik verlegt und mittels einer Brücke ober halb der Fabrik über Straße und Müglitz in einen Tunnel des . an der Ostseite des TaleS vorstehenden Gebirgsmassivs münden, den sie kurz vor Weesenstein wieder verläßt. Gleich nach dem ! Ueberqueren, nicht etwa der Straße wie jetzt, sondern einer Müg- l lihbrücke, geht nun die Linienführung der Bahn durch einen Tun- ' nel hinter dem Schloß, und nach Ausmündung aus demselben am Osthang des Tales, neben -cm Park, weiter, geht auch hinter den Radonith - Werken vorbei und gleicht sich dicht oberhalb der Werke der jetzigen Linienführung an. Kurz unterhalb der Ionas- mühle erfolgt dann wieder eine Strahenverlegung, der auch das bekannte Knie beim Bahnhof BurkhardkSwalüe zum Opfer fällt. Die Straße läuft — immer talwärts gesehen — bis zu dem jetzi gen schienenaleichen Uebergang oberhalb -es Bahnhofes B. links der Bahn. Von da ad wird die Linienführung über Häsellch bis zu Grafs Fabrik die gleiche bleiben. Bet dieser Fabrik wird künftig die Straße über die Bahn geführt werden. Unterhalb -es Bahnhofes Oberschlottwlh wird dann wieder -le Straße, so weit sie jetzt anders verläuft, rechts der Bahnlinie verlegt wer den. Die Staatsstraße wird erst in der Nähe der Einmündung der von BerthelÄorf kommenden Straße ihrer alten Linienfüh rung, also oberhalb »es Haltepunktes Oberschlottwlh, nachfolgen können, während die Bahn immer links von ihr führt, hinter die Kruamühle verlegt und am sog. Semmering (Bierbokenbrücke) durch das Felsmassiv gegenüber der Rückenhainer Höhe durchge führt wird. Auch bei Wittigschloß, das sicher verschwindet, bleibt die Bahn in Zukunft links der Staatsstraße, welche an die Ost feike des Tales gedrückt wird. Unterhalb der Brückenmühle führt die Bahn wieder in einen Tunnel, der durch das Felsmassiv des „PilzeS" getrieben wird. So kommt die Bahn bei der ehemali gen Seelhammerschen Fabrik in Glashütte in ihre alle Linien führung und passiert an -er sog. Postbrllcke den ersten mit Schrannen geschützten Straßenübergang. Es hat sich die Straßen kreuzung hier nicht umgehen lallen. Oberhalb Glashütte ist wie der ein Tunnel. Die Bahn muß weiter rechts der Straße führen und mündet oberhalb Gleisbergs und hinter -er sog. Hammer gutsbrücke in einem Tunnel, der zwilchen. Lohmühle und Bütt- ncrmühle sein Ende hak. Dort wir- künftig auch der Haltepunkt SchüHcrmühIe liegen. Gleich darauf gilt es wieder ein Bergmas siv zu -urchschnei-en, während hier, wie schon vorher, die Straße immer links bleibt. Kurz vor Bärenhccke folgt die Bahn der al ten Linienführung, die sie bis Bärenstein oeivehält. Der Halte punkt Bärenhccke wird aber an das andere Ufer der Müglitz ver legt werden und durch eine Brücke erreichbar sein. Zwischen Bärenstein und Lauenstein wird künftig die Bahn immer an der östlichen Seite oder am östlichen Hang ihren Lauf nehmen, hinter dem Hulhaus vorbei, und erst kurz vor Bahnhof Lauenstein ihrer alten Linienführung folge». Auch bei der Besprechung der Ver änderungen im oberen Tale bediente sich der Vortragende über- fichilicher Karten und Bilder, die namentlich die nun wegfallen- -cn fchiencngleichcn Bahnübergänge veranschaulichten. Die Straße vom Ort Lauenstein, welche oberhalb vom Bahnhof die Schienen kreuzt, wird -urch Schranken geschützt werden. Zwi schen Lauenstem und Geising führt dann -ie Bahn immer rechts der Staatsstraße, führt hinter -er Sandermühle weg und muh dann, ungefähr gegenüber der früheren Terracokta-Werke, in einem weiten Tunnelbogen, wobei der Viadukk in Geising weiter südwärts verlegt werden muh, den Bahnhof Geising erreichen. Zwischen Geising und Altenberg sind nur ganz geringfügige Ver änderungen vorzunrhmen. Obcrbaurat Frohne machte nach der im Geiste mit den Anwesenden unternommenen Fahrt noch Aus führungen über den wirtschaftlichen Mert und über die Kosten -cS Bauprojektes. Ferner sprachen noch Amlshaupttnann von Thümmel, der stellv. Kreislciter der NSDAP, Fleischer, Schmie deberg. und Bürgermeister Gotthardt, Glashütte, im fördernden Sinne. Am Schluß dankte Amtshaupkmann von Thümmel dem Vortragenden. Herstellung von Büchern. 3m Laufe der Zeit sind ihm andere Ausgaben zugefallen. Hierzu gehören Drucksachen -er verschie densten Art, wie sie von Industrie, Handwerk und Handel ge braucht werden. Während sich nun die meisten Zweige der deutschen Wirt schaft in aufsteigender Linie befinden, geht es dem Buchdruckge werbe noch immer sehr schlecht. Ein deutliches Zeichen hierfür ist die große Arbeitslosigkeit unter den Buchdruckern. ES muß da her bei den weiteren Mahnahmen zur Bekämpfung der Arbeits losigkeit auch des Buchdruckgewerbes »gedacht werden. Damit wir- diesem für Volk und Staat wichtigen Gewerbe nicht nur selbst, sondern gleichzeitig auch der gesamten Wirtschaft geholfen. Denn die Erzeugnisse des Druckgewerbes, vor allem seine Re klamedrucksachen, sind der Motor, -er alle Zweige der Wirtschaft in Bewegung seht und allen Berufsgruppen zugute kommt. Je des Geschäft, jede Behörde, ja, jeder Volksgenosse, alle sollten sich überlegen, ob sie etwas drucken lassen können. Sie unterstützen damit unser kulturell wichtiges Buchdruckgewerbe und tragen dar über hinaus wesentlich zur allgemeinen Geschäftsbelebung bei. Die gesamte Geschäftswelt muß erkennen, daß der Wirtschaftsaufschwung Hand in Hand gehen muß mit einer intensiven Wirlschaflswerbung, und daß die beste Wirlschafkswerbung immer noch die Drucksache mit ihren unbe grenzten Möglichkeiten ist. Um seiner Schwierigkeiten aus eigener Kraft Herr zu werden, hat sich das Buchdruckgewerbe zu einer Notgemeinschaft zusammengeschlossen, "der fast 10V Prozent deS Gewerbes ange hören. Die Nokgemeinschaft wird nicht nur von den Unterneh mern, sondern auch von den Arbeitnehmern sowie von den Hand- > werks- un- den Industrie- un- Handelskammern gefördert. Um eine fühlbare Milderung der Notlage deS Buchdruckgewerbes un- Verringerung seiner Erwerbslosigkeit zu erreichen, ist es je doch notwendig, daß bei allen Behörden und in allen Berufs- und Wirtschaftskreisen, bei denen ein Be- -arf an Drucksachen besteht, dieser -urch beschleunigte Auftragserteilung gedeckt wird. Eine solche planmäßige Arbeitsbeschaffung trägt dazu bei, das große Ziel unseres deutschen Volkes, die Beseitigung der Arbeitslosigkeit, auch in dem jenigen Berufsstand zu erreichen, dessen Leistungen immer die stärkste Werbung für den deutschen Qualitätsgedanken darstellten. Ferkelmarkt Dippoldiswalde am 3. November >934. Von den aufgetrkebenen 23 Ferkeln wurden 17 zum Preise von 22 dis SV RM. daS Paar verkauft. Für Rundfunkhöver (Weiterer Rundfunk siehe Beilage) Sonntag: 17.3V: Rund um den Radezkpmarsch sHamburg) 17.3V: Clownerien, Schallplatten (Stuttgart) 17.30: Deutsches Obst, Hörspiel mit Musik (Breslau) 18.00: Barockmusik aus -er Schlohkapelle Celle (Hamburg) 18.00: Neues Leben, Volksspiel (München) 18.10: Heiterkeit un- guter Rat, bunte Stunde (Köln) 18.30: Gaudeamus (Stuttgart) lvvO: GaiSburger Marsch, Hörspiel (Stuttgart) lOtO: Sie hören Amerika, Schallplatte» (Wien) 19.30: Ehrenabcnd des Tanzorchesters (München) „0-00-' Am?"' Tempo, Orchesterkonzert (Hamburg) 20.00: Bunker Tanz (Königsberg) 20 >o: „Boccaccio", Oper (Wien) 20.30: Von John bis Io.nny (Hamburg) 21.30: Drittes Ateislerkonzert d. deutsch. Rundfunks (ReichSsend.) Montag: 19.90: Deutsche Tänze (Hamburg) 19.00: Unterhaltungsmusik (BreSlau) 20.10: Deutsche Musiker (München) 21.25: Abendkonzerk (Wien) 23.00: Tanz in -er Nacht (München) Sächsisches Seifersdors. Am dritten Kirmesfeierkag fand im Gasthof ein Reichswehrkonzert statt, ausgeführt vom Trompeteckorps der Nachrichtenabkeiluna Dresden, unter Leitung von Obermusik meister ÄarwaS. Im 1. Teil gefiel vor allem -ie Fanlaste über Koschats Lied „Verlasse» bin i . Sehr sauber wurde» auch die ungarischen Tänze zum Vortrag gebracht. Alle Vorträge wurden mit reichem Beifall belohnt und die Kapelle sah sich immer wieder gezwungen, eine Einlage zu geben. Im 2. Teil wurde ausschließ lich Milttärmusik gespielt. Ganz besonderen Beifall erntete das als Einlage gebotene Konzertstück „Pie Post im Walde". Den Höhepunkt des Abends bildeten zwei Märsche für Fantarentrom- peken und Pauken, von Obermusikmeister Warwas selbst kompo niert. Ein feiner Ball schloß sich an das Konzert an. Oelsa. Das Rentnersehepaar Mar Lehmann feierte am 5. Oktober im Kreise seiner Kinder und Enkel und unter freu diger Anteilnahme der Gemeinde das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Die eigentliche Feier und daher auch die kirchliche Einsegnung durch den Ortsgeistlichm fand Sonntag den 7. Oktober statt. Der Ortsgeistliche überreichte bei dieser Gelegen heit eine vom Landeskirchenamt übersandte Ehren- und Glück wunschurkunde. Auch das Gesamtministerium schickte ein warm gehaltenes Schreiben und ehrte das Jubelpaar auch noch durch eine besondere Aufmerksamkeit. Vorige Woche hat sogar der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in einem von ihm selbst unterzeichneten Schreiben dem Jubelpaar die herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen. Das Ehepaar Lehmann dürste daher die einzige Familie in Oelsa sein, die ein vom Führer selbst unterzeichnetes Schreiben in ihrem Besitz hat. Oelsa. Anläßlich des 4c0jährigen Bibeltages fand am Resormalionsfest gemeinsamer Kirchgang der Lehrer- und Schülerschaft, Hitlerjugend und VdM statt. Pfarrer Kupfer sprai^ kurze Worte und neben gemeinsamen Gesang half die Jugend selbst an der Ausgestaltung des Gottesdienstes. Ein Mitglied der HI, Meinel—Glashütte, sprach Worte des Ge denkens an Luthers Werke, worunter die Bibelübersetzung zu gleich mit der Schaffung der deutschen Schriftsprache, das Größte ist. DreS-en. Der Landesverbanb Sachsen des Volksbundes für das Deutschtum Im Ausland veranstaltet zusammen mit der Saar- spitze der Landesstelle Sachsen deS Reichsministeriums sürVolks- aufklärung und Propagan-a im TaschenbergpalaiS in Dresden eine Saar-Ausstellung. Sie steht unter Leitung des Saarreferen- ken im Reichsministerium des Innern, Dr. Heinrich Schneider, Saarbrücken. Die Ausstellung ist bisher als Wanderfchau in ver schiedenen Städlen Ostpreußens gezeigt- worden. Die reichhaltige Schau ist In acht Abteilungen gegliedert. Sie will vom Deutsch tum an der Saar Zeugnis ablegen und an Bildern, Karten, Ta keln und Industrieerzeugnissen die politische, kulturelle und wirt schaftliche Bedeutung des Ringens unserer saardeutschen Brüder gegen die französische Saarlüge sowie gegen di« Hetz- und Wühl arbeit der Separatisten und Emigranten vor Augen führen. Die Ausstellung wird am Sonntag vormittag nach Begrüßung durch Letzte Nachrichten Isvsrs rvtt I'rLvkreLeL svr Orävuvx Rom, 2. ll. Man erörtert in politischen Kreisen Roms gegenwärtig die Frage, ob Frankreich in der Saarsrage auch hier Schritte unternehmen wird, um sich, ähnlich wie in England, einen eventuellen Einmarsch französischer Truppen im Auftrage des Völkerbundes von vornherein sanktionieren zu lassen. Hierzu ist zu sagen, daß cs nicht wahrscheinlich ist, daß die italienische Regierung aus ihrer strengen Neutralität heraustreten wird. Sämtliche Blätter beobachten in kiesem Punkte strenge Unparteilichkeit und nirgends verraten Kommen tare eine italienische Stellungnahme. — Nur das römische Blatt „Tevere", das gelegentlich in außenpolitischen Dingen selbständig vorgeht, schreibt heute: Wie kommt es, daß der französisch-deutsche Streit um die Saar zu einem europäischen Problem geworden ist? Es kommt daher, daß die franzö sische Diplomatie und Propaganda es verstanden haben, in j diesen letzten Jahren die Saarsrage als eine Kapitalsrage für : Europa hinzustellen, gewissermaßen als eine Frage nach i Frieden oder Krieg, für einen ganzen Kontinent, indem sie § wie üblich die französischen und europäischen Interessen ver mengten, eine Eigenschaft, die für die französische Mentalität i charakteristisch ist. So kommt es, daß am Vorabend einer Ab- ! stimmung, die feststellen soll, ob die Saarkohle deutsch oder > französisch sein sott, d. h. ob die deutsche Wirtschaft oder die ! französische einen Vorzug besitzen soll, ganz Europa sich einer tragischen Alternative gcgenübergeslellt sieht, die man gerade zu den Wassen anverirauen will. Daher muß man sich fragen: Ist der Saarkonslikt ein europäischer Konflikt, oder muß er in den französisch-deutschen Grenzen gehalten werden? Man könnte mit den Argumenten der französischen Propaganda antworten, daß an der Saar sich der Völkerbund und Deutsch land gegenüberstehen. Das ist aber durchaus unrichtig. Der Völkerbund hat die Pslicht, dir Ordnung an der Saar auf- rechizuerhalten und die unparteiische Abwicklung der Abstimmung zu garantieren. Wenn er materielle Kräfte nölig hätte, um seine Prestige aufrechtzuerhalten, so könnte er sich nicht auf eine einzige Nation stützen und noch dazu auf eine direkt interessierte. Da der Völkerbund keine eigene Polizei besitzt, müsse er an der Saar im Falle des Bedarfes internationale und vollkommen neu trale Kräfte entsenden. Ein Auftrag an Frankreich wäre ge radezu skandalös. Der Tevere zitiert^ dann über die wahre Lage an der Saar einen Bericht der französischen Abgeordneten Guernut: „Die Saarländer wollen die Wiedervereinigung mit Deutsch land. Man muß ihnen etwas anbielen. Man muß Vorschlägen, auf die Abstimmung zn verzichten und die Souveränität Deutschlands vorzeitig wiederherzustellen". Und zur Geschichte der Saar selbst wird «ine französische Publikation zitiert, wo nach die Saar nur >7 Jahre von 1680 bis >697 und noch einmal 22 Jahre, von >792 bis >815 französisch gewesen sei. — Der Tevere schließt: „Also bitte Ruhe in den Büros des Generalstabs und den Kasernen". ?rLvLreLedL mLILiLnseks DroLuvZ Lv äsr LLLr Die Pariser Presse „Legt aus". Paris, 2. November. Ein großer Teil der französischen Blätter befaßt sich nach wie vor ausführlich mit der Stellung nahme der deutschen Presse zu den Maßnahmen des fran zösischen Kriegsministeriums gegenüber dem Saargebiet und versucht den französischen Standpunkt zu rechtfertigen. Der Jntransigeant erklärt, daß es sich um vorbeugende Maßnahmen handele, es werde von der Reichsregierung abhängen, daß ihre Durchführung unnötig fei, (!) Das Blatt erklärt sodann in Uebereinstimmung mit allen anderen französischen Abend- blättern, daß Frankreich das Recht zum Einmarsch französischer Truppen ins Saargebiet aus den Beschlüssen des Völkerbundes herleite. Frankreich habe den Wunsch, die Unabhängigkeit und Freiheit der Abstimmung zu gewährleisten. Wenn Deutschland ein Gleiche» tue, so würde die Saarfrage im Sinne einer allgemeinen Befriedigung geregelt werden können. Der Temps bezeichnet die Ausführungen der deutschen Blätter als tendenziös. Das Blatt legt den § 33 des Saar statuts dahin aus, daß der Regierungsausschuß des Saar- gebietes durch den Völkerbund das Recht erhalten habe, unter eigener Verantwortung und auf eigene Initiative die Hilse außerhalb des Saargebietes stehender Truppen in Anspruch zu nehmen. Der Völkerbund habe diese Auslegung am >8.3. >926 anerkannt, und es sei selbstverständlich, daß es sich bet den außerhalb des Saargebictes stehenden Truppen nur um die französischen Truppen habe handeln können, denn sie seien die einzigen, die wirklich eingreifen könnten, während die
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