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Mlordflug England-AWrktten—England Lympne, 3. November. Die beiden englischen Flieger Iones und Waller, die den vierten Platz im Lust rennen Mildenhall—Melbourne errangen, landeten um'2.14 Uhr MEZ. auf dem hiesigen Flugplatz. Sie haben damit die Strecke England—Australien und zurück in der Rekordzeit von weniger als 14 Tagen hinter sich gebracht. Für den Flug von Melbourne nach England haben sie einen neuen Rekord von sechs Tagen, 16 Stunden und 5 Minuten aus gestellt. Der bisherige Rekord betrug 8 Tage und 9 Stunden- Rese RMrittsgerüchte in Paris Noch keine Entscheidung über die Resormpläne Doumergues Der franzö'Nche Kabinettsrat, aus dessen Ausgang man mit großer Spannung wartete, brachte noch keine Entschei dung. Folgende amtliche Verlautbarung ist ausgegeben worden: MtsWMMwW dMlh MDWMrbW Planmäßige Arbeitsbeschaffung für und durch das Druckgewerbe. Schon auf der Schulbank haben wir gelernt, baß Gutenberg der Erfinder der Buchdruckerkunst ist. Jeder weiß auch, welche unermeßlichen Werte sich in den scheinbar toten Drucklettern ver bergen, die beim Lesen zu neuem, frischen Leben.erwachen. Aber nur wenige wissen, wie es heute um das Buchdruckgewerbe be- stellt ist. Zn früheren Zeiten erstreckte sich das Arbeitsgebiet des Buchdruckgewerbes, wie sein Äame sagt, vornehmlich aus die Holland KMgt da; Berreihnungrablommen Die niederländische Regierung hat den Vertrag über den deutsch-niederländischen Verrechnungsverkehr vom 21. 9. 34 gekündigt. Der Vertrag tritt mit dem 16. November auße» Kraft. Die niederländische Regierung stützt sich bei ihrer Kün digung auf eine bei Unterzeichnung des Vertrages getroffen« Vereinbarung, wonach die Kündigung möglich ist, wenn den Interessen des niederländischen Zwischenhandels nicht in ge bührender Weise Rechnung getragen wird. Bekanntlich sind die deutschen Rohstoff-Importeure infolge der geringen Zu teilung von Bardcvisen mehr und mehr dazu übergegangen, die Einfuhr von Rohstoffen durch Tausch-Verrechnungs geschäfte vorzunehmen. Holland vertritt nun den Stand punkt, daß hierdurch die Interessen des niederländischen Zwischenhandels eine Schädigung erfahren und verlangt, daß für den niederländischen Zwischenhandel in einem ange messenen Umfang Bardcvisen zur Verfügung gestellt werden. Dies lehnt die deutsck-e Regierung ab. Sie ist der Auffassung, daß der niederländische Zwischenhandel auf Grund der er wähnten Vereinbarung nur Gleichstellung mit dem übrigen Handel in einem angemessenen Umfang verlangen kann. In der Zur-Verfügungstellung von Bardevisen läge jedoch eine Bevorzugung des niederländischen Zwischenhandels. tere «ufrechlerhaltung militärischer Maßnahme» mit den klaren Bestimmungen de» Versailler Vertrage» nicht in Ein klang zu bringen war. Mit der allgemeinen Frage der Sicherung der Ruhe im Saargebiet hat sich der Völkerbundsrat erst im Juli 1934 befaßt. Er hat beschlossen, daß in erster Linie die Abstim mungspolizei im Lande selbst zu rekrutieren sei. Wenn dies nicht befriedigend gelingen sollt«, tonnten neutrale Po- Uzeiorgane angeworben werden. Es bestand aber Einver ständnis darüber, daß auch die Neutralen nur durch Ein zelanwerbung, nicht durch Ueberführung geschlossener Ab teilungen herangezogen werden sollten. Dementsprechend war man auch völlig einer Meinung darüber, daß niemals deutsche oder französische Truppen für eine solche Aufgabe in Frage kommen dürften. Mah Braun in der Schweiz unerwiinsch» Der Schweizerische Bundesrat ist nicht nur von der Haltung des Genfer Staatspräsidenten Nicole bei den Vor trägen des Saarseparatisten Matz Braun abgerückt, sondern er ist noch einen Schritt weitergegangen und hat jegliches weitere Auftreten Maß Brauns in der Schweiz verboten. MhW im Men SraozWche Motor Truppen kleben bereit Der Reuter-Vertreter in Paris hat zur Saarfrage von „sehr maßgebender Seite" folgende Erklärung erhalten: Die französischen Motortruppen sind jenseit» der Gren,» de» Saargebiel» In Bereitschaft; sie können augenblicklich in das Gebiet einrücken, falls der Vorsitzende der Saarre- glerunaskommission einen televhonischen SOS -Ruf sendet, wenn die lokale Gendarmerie der Lage nicht mehr gewach sen sein sollte. „Schnelligkeit würde ein entscheidender Fak tor sein." Einige tausend Mann, die aus Kraftwagen in« Saargebiel geworfen würden, könnten unter Umständen im Laufe einer einzigen Nacht, Herr der Lage werden. Wie der Reuter-Vertreter dazu weiter meldet, sei her- oorgehoben worden, Frankreich hoffe lebhaft, daß ein sol ches Vorgehen nicht erforderlich sein würde. Frankreich glaube, daß schon eine rechtzeitig geäußerte „Warnung in diesem Sinne" ihre Wirkung tun werde. Der Völterbunds- rat habe bestimmt, daß im Notfall die Regierungskommis- sion „Truppen, die außerhalb des Gebiets stehen", zu Hilfe rufen könne. Dies könne sich natürlich auch auf belgische oder sogar britische Truppen beziehen. Ihre Beteiligung würde allerdings infolge des Zeitfaktors nur geringfügig sein können. Von französischer Seite werde noch auf zwei Gesichtspunkte besonders hingewiesen. 1. würde die Entsendung einer beschränkten Truppen zahl nur auf Grund des Beschlusses des Völkerbundsrates von 1926 erfolgen; keineswegs würde sie bezwecken, die Stimmabgabe zu beeinflussen. 2. würde eine etwaige Be setzung nur vorübergehenden Charakter haben. Sobald die Ordnung wicderhergestellt sei, würden die Truppen wieder zurückgezogen werden. * An diesen französischen Erklärungen ist bemerkenswert, oaß die zuständigen französischen Stellen auch heute noch glauben, an der Berufung auf die Beschlüsse des Völker bundsrats von 1925/26 festhalten zu können. Demgegenüber sei noch einmal die tatsächliche Lage festgestellt, wie sie in der Deutschen diplomatisch-politischen Korrespondenz vom 1. November d. I. erläutert worden war. Hier wurde aus drücklich auseinandergesetzt: Die Natsbeschlüsse von 1925 und 1926 gingen ihrerseits von dem Grundgedanken aus, daß es völlig unerträglich sei, ein Abstimmungsgebiet längere Zeit hindurch von den Truppen einer am Ergebnis der Abstimmung interessierten Macht besetzen zu lassen. Des halb regelten sie die Zurückziehung der damals noch — vertragswidrig — im Saargcbiet stehenden französischen Truppen. Da das linke Rhein-Ufer in jenem Jahr noch be setzt war — es wurde bekanntlich erst 1930 vollständig ge räumt — handelte es sich damals um die rein strategische Frage der Sicherung der durch das Saargebiet führenden Etappenlinie der Besatzungstruppen. Die Besetzung hat aufgchörk, und auch der sogenannte Bahnschuh im Saargebict ist dadurch hinfällig geworden und mit ihr verschwunden. Damit ist das Kapitel der Rats beschlüsse von 1925/26 endgültig abgeschlossen. Man hatte schon damals im völkerb-'-rdsrät cmgcsehcn, daß eine wsi- „Der Ministerpräsident hat den Mitgliedern der Regie rung den Plan der Versassungsrevisidn unterbreitet und die Gründe dargelegt, die ihn veranlaßt haben, diesen Text oor- Mleaen. Der Kabinettsrat hat den Plan geprüft. Endgültige Beschlüsse werden am Sonnabend im Verlause de» Mini- sterrates gefaßt." Die Minister haben sich beim Verlassen des Minister präsidiums geweigert, irgendeine Erklärung abzugeben. Ueber die endgültige Regelung der sehr heiklen Verfassung»- frage herrscht daher völlige Ungewißheit. Zn der Pariser Oessenlllchkett war schon ln den Abend stunden de» Freitag da» Gerücht verbreitet, Doumergue habe seinen Rücktritt eingereicht, weil er sich mit den radikal- sozlaljstischen Ministern nicht habe einigen können. Diese Gerüchte eilen aber den Tatsachen zum mindesten voran«. voeL sine über äsu HskorwxlLL Doumergues? Paris, 2. November. In Regierungskrisen scheint man nach dem Kabinrstsrat wieder optimistisch gestimmt zu sein. Obgleich die Minister sich in strengstes Stillschweigen hüllen, hat man den Eindruck, als ob nunmehr die Auseinandersetzungen über die Verfassungsreform im Laufe des morgigen Minister rates eine für alle Teile annehmbare Lösung erhalten. Staals- minister Herriot erklärte Pressevertretern, man sei auf der Suche nach einer Formel, die es den radikaljozialistischen Mit gliedern der Regierung erlaube, ihrer Doktrin treu zu bleiben, und gleichzeitig im Burgsriedenskabinett weiterzuarbeiten. Ein ungenanntes Regierungsmitglied erklärte, die Lage, die am Freitag morgen noch recht kritisch ausgesehen habe, habe sich im Laufe des Tages wesentlich geklärt. Ministerpräsident Doumergue bestätigte lediglich, daß noch keine Entscheidung eingetreten sei, und daß man, wie er, große Geduld haben müsse. I (25. Fortsetzung) Dort traf man einen jüngeren Eingeborenen an, der etwas englisch radebrechen konnte. Ihm teilte Thomas ihr beider Schicksal mit. Als die Eingeborenen hörten, daß die beiden durch die Luft hierhergekommen seien, zogen sie sich ehrfurchtsvoll zurück. Ihre Väter noch hätten die Weißen wahrscheinlich nun erschlagen, aber diese Söhne des Nordens waren wenigstens dem Namen nach schon Christen. Sie wurden von einem Missionar der Herrnhuter Gemeinde Hopedale alljährlich ausgesucht und einige Wochen lang mit den Lehren des Christentums vertraut gemacht. , Burian und Westermaier galten jedenfalls bei den Eingeborenen als etwas Ueberirdisches, und die erbetene Gastfreundschaft wurde ihnen gern gewährt. Von dem jungen Dolmetscher hatten sie erfahren, daß sie bis zum nächsten Sommer in der Siedlung bleiben und den Besuch des Missionars abwarten müßten. Thomas war erfahren genug, um sich zu sagen, daß er nicht ohne fremde Hilfe über die riesige Halbinsel Labrador nach Kanada und damit zur Zivilisation gelangen konnte. Er mußte sich also mit seinem Gefährten in dies Schicksal ergeben. Vorläufig war er zunächst einmal befriedigt, daß nunmehr Aussicht auf ihre endaültige Rettuna bestand. , * * 1 Seit dem Tage, da der Tod des Geliebten für Eva zur -Gewißheit geworden war, waren Wochen vergangen. Sie chatte sich während dieser Zeit ganz der Trauer um Thomas hingegeben. Oefters weilte Schaeffer bei ihr zu Besuch, gegen den sie nun Wohl kaum noch ein Vorurteil hatte; freilich tonnte sie in seiner Gegenwart nie richtig warm werden. Nur wenn er ihr von dem Freunde er zählte, hörte sie aufmerksam zu und dankte ihm dann herzlicher beim Abschied für den Besuch. Eva war ruhiger geworden, seit sie wußte, daß sie ein Kind unter ihrem Herzen trug. Das Kind würde sie ewig mit dem Geliebten verbinden. Manchmal, in stiller Nachtstunde, wenn sie vor sich hin- träumte in künftigem Muttergliick, dann kam ihr wohl auch der Gedanke, daß das Kind keinen Vater haben würde und daß es deshalb später vielleicht geringer ge achtet werden könnte. Solche Gedanken quälten sie dann sehr. Aber sie tröstete sich immer wieder damit, daß sie ihm den Vater durch ihre uneingeschränkte Liebe würde ersetzen können. Schaeffer war noch immer bei den Alter-Werken be schäftigt. Er wollte jetzt nicht mehr nach Lüneburg zurück gehen, weil er andere Ziele verfolgte und auch nicht Wußte, was Thomas seiner Braut über den Grund des plötz lichen Stellungswechsels damals erzählt hatte. Er mußte sehr vorsichtig sein. Erst wollte er versuchen, ob sich hier seine Pläne erfüllen würden, und dann konnte er ja noch immer zu Leder zurückgehen, wenn die Sache in Hannover schief auslief. Schaeffer wollte nichts mehr und nichts weniger, als die Nachfolge des Jugendfreundes antreten; er wollte dis Besitzerin der Alter-Werke und das junge Weib Eva. Er wußte, daß Eva besonders weich veranlagt war, wenn er von Burian sprach. Und diese Erfahrung nahm er sich vor auszunutzen. Eines Abends saßen sie beide, Eva und Schaeffer, in der Alter-Villa. Der Ingenieur erzählte von dem Jugend freunde, von der gemeinsamen Studentenzeit und von ihrer treuen Freundschaft. Dann brach er dieses Thema unvermittelt ab und schaute vor sich hin. „Woran denken Sie?" „An Sie, Fräulein Eva, und daran, daß man ntcyr immer und für alle Zeiten dem Vergangenen nachtrauern, sondern als junger Mensch überlegen sollte, daß man dem Leben noch viel schuldig ist. Fräulein Eva, bewahren Sie Thomas ein gutes Gedenken, aber verschließen Sie sich nicht Ihrer Jugend. Gewiß, die Zeit äst kurz, die seit dem Tode unseres gemeinsamen Freunds» vergangen ist, aber ich halte es nicht mehr länger aus. Ich muß Ihnen sagen, daß Sie mir alles sind, daß Sie die Welt für mich bedeuten. Fräulein Eva — nein, Eva, ich liebe dich! Werde mein Weib!" Erstaunt hatte die junge Fabrikherrin diesen Worten gelauscht, die überstürzt aus dem Munde Schaeffers ge kommen waren. Nun sah sie den Sprecher an, während. er ihr sein bleiches Gesicht bittend zuwandte. Sie horchte dem Klang der Worte nach, aber ihr Gefühl regte sich nicht. Sic empfand sogar jetzt wieder Abneigung gegen den Mann zu ihren Füßen. „Stehen Sie auf, Herr Schaeffer. Ich bin nicht in der Lage, Ihren Wunsch zu erfüllen." „Des Toten wegen. Ich weiß! Des Toten wegen werde ich abgewiesen. Und er — gerade er würde, wenn er diese Stunde geahnt hätte, meinen Wunsch unterstützt haben. Er hätte seinem Freunde die Frau gegönnt, die er nicht besitzen durfte." Eva stutzte. Hatte Schaeffer recht? Gewiß, Thomas batte von ihm immer als von einem Freund gesprochen. Sie erinnerte sich auch, wie er seinerzeit den Verdacht weit von sich wies, daß ihm von dieser Seite Gefahr drohen s konnte. Aber nein, sie konnte das Andenken an Thomas nicht so schnell aus ihrem Herzen reißen, siö tonnte nicht! eines anderen Weib werden, nicht jetzt und nicht später. Auf einmal dachte sie an das Kind, das keinen Vater haben würde. Wäre das nicht die Gelegenheit, ihm den Vater zu geben, wenigstens vor der Welt? In ihrem Herzen stritten die Gefühle. Mutter- und Gattenliebe standen im Kampf um das Vorrecht. Und es siegte die! Mutterliebe, des Weibes vornehmste Liebe. Schaeffer hatte den Kampf beobachtet, der sich deutlich, in Evas Gesicht widerspiegelte. Und als sie sich jetzt ihm! mit noch unentschlossenem Blick zuwandte, wußte er, daß! er gewonnen hatte. j „ „Stehen Sie auf, Herr Schaeffer! Sie haben vielleicht nicht umsonst Thomas als Ihren Fürsprecher angerufen. Aber bevor wir weiter über Ihren Antrag sprechen, muß ich Sie darüber unterrichten, daß ich schon eines anderen' Weib gewesen bin, das Weib Ihres Freundes. Ich er warte ein Kind, dessen Vater Ihr Freund ist." Der junge Ingenieur empfand plötzlich einen schalem Geschmack im Munde. Aber blitzschnell durchzuckte ihn der; Gedanke: Fassung bewahren, du willst ja doch auch die Besitzerin der Alter-Werke! Eva hatte die Wirkung ihrer Worte auf Schaeffer festzu-! stellen versucht, und ihr war ein Farbwechsel im Gesicht: des vor ihr Stehenden nicht entgangen. Sie meinte, daraus! schließen zu können, daß sich der Besucher nach dieser Er-! öfsnung empfehlen würde. Bei diesem Gedanken empfand! sie sogar ein Gefühl der Erleichterung. ' Die Fabrikherrin hatte sich jedoch getäuscht. Schaeffer; war nun wieder Herr seiner selbst. Er- setzte ein möglichst feierliches Gesicht auf. „Lassen Sie mich der Vater dieses Kindes werden, Eva!" sagte er absichtlich einfach. - . Da wallte ein Gefühl der Dankbarkeit für den jungen Menschen in Eva auf, und impulsiv gab sie ihm ihre Hand.! Schaeffer drückte seine Lippen darauf. Diese Zurückhaltung! empfand Eva angenehm. Bald darauf empfahl sich der! ^Besucher. Er wartete darauf, daß sie ihm die Lipperz zum, Kuß bieten würde. Aber er hatte falsch kalkuliert. Ein! häßliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen. , , l lForlseßvng folgt.) Ein Naturwunder. In der Naturgeschichte werden die Bänme durchgenommen. Es sollen verschiedene Bäume genannt werden, dis männliches Geschlecht haben, wie etwa der Ahorn, der Tannenbaum ... „Wer weiß noch so einen Baum?^ Da meldet lick de* ttcw- »,>,-<> .Der Purzelbaum, Herr Lehrer!" ' '