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Beilage Mr „ Weißeritz - Z eitung" 100. Jahrgang Sonnabend, am 3. November 1934 Nr. 257 3131 3135 3124 3123 ' stimmt!? 3135 31 6 3134 3129 3130 3128 01« pisuosre«»« Neriagsschnltttnuster nur für Abonnenten. Mäntel, Köstüme. Kleiber 0,90 M., Blusen, Röcke, «lndergarderobe, WSsche 0,6S M. Zu beziehen durch dl« Gefchäftrstelle. Palais- Stadt- l dem freslau sirome- i Aus- 4 Blick iudeien jebirge, ihren Ei„. bhang des rkrüppeltei, Trinne» Haupt- ar und tädie der für I)len- llähe des Eskimos Flieger, twas zu, scheinbar wollten, ie Wande- > sahen sie rn? Müde w trostlos se Breiten die Fisch t auch lniver- frühe- Kloster nd de sreiche m al- st auf findet, h die allen wir Grab- ltesten kreuz- lHer- s IV. 1290 nigen und wun- ilder, iligen llmst- die äuge, und herr- 1halt schen hatten, standen. zu der der un-i vtr. 312?. 2—r Jahre. Festkleidchen sllr kleine Mädchen mit ge zogenen ichmalen Volants. Nr. 3128. 8—10 Jahre. Wollkleid mit großem farbigen oder wei hen Kragen. Nr. 312S. 6—8 Jahre. Rock und Blute, legiere hemdartig, Leder gürtel. Nr. 3130. 6—8 Jahre. Samtkleid mit doppelter Kraaenaarnitur I>ung ichen Wal- ieten die s auf dem rte daraus chauenden wie Rufe «roß, als itten. Ob weiflung. s hinauf, >it seiner n endlich en, denn Nr. 3131. b—8 Jahre. Kamcihaarmantei für Knaben. Nr. 3132. 4—8 Jahre. Kameihaarmantel für Mädchen. Nr. 3133. 10—12 Jahre. Mantel für größere Mädchen, leicht tailliert mit Pelz. Nr. 3134. 4—6 Jahre. Mantel für Knaben, einreihig geknöpft. ? Nr. 313S. 4—6 Jahre. Pullover aus Wirkstoff mit Beinkleid. Nr. 3136. 4—6 Jahre. Pullover aus Wirkstoff mit Faltenröck- Spielgcsährten verhält. Es gibt Kinder, die nur mit andern spielen , wollen, während manche immer wieder aus dem Kreise der Spie lenden enteilen, um sich allein zu beschäftigen. Hier gilt es, ihnen Lust und Liebe für die Gemeinsamkeit beizubringen. Daß dies nicht zwangsweise, sondern durch allmähliches Gewöhnen geschehen muß, ist selbstverständlich. Kinder, die in der Schule, im Pensionat, aus der Ferienkalmie, kurz unter ihresgleichen ihre schönsten Stunden verleben, besitzen hohes Kamcradschastsgesllhl. Sie neigen zur Geselligkeit, und die Einordnung in das Gcsügc der Allgemeinheit fällt ihnen nicht schwer. Ein geschwisterloses Kind muß in dieser Beziehung vieles entbehren. Die heutigen Eltern sind allerdings so vernünftig, in einem solchen Falle regelmäßig geeignete Spielgefährten zur Ge sellschaft heranzuziehen, um einen wohltuenden Ausgleich zu schaf fen. Allzulcicht könnte es sonst geschehen, daß das Kind in heißem Weh und stillem Neid seine mit einer frohen Gefchwisterschar ge segneten Gefährten betrachtet. Dies ist stets ein gutes Chacrkt'er- zeichen, denn ein Kind, das sich darüber freut, daß es allein ist und mit Keinem zu teilen braucht, bekundet starke Ichsucht und mangeln den Opsersinn. Läßt man ein Kind ohne Spielgefährten heranwachssn, ver bringt es, wie bas leider immer wieder geschieht, die meiste Zeit schutenförmigen Häubchen der Kleinsten wiederholt. Der Abwechs lung halber können einmal einige Hermelinschwänzchen oder win zige Pelzköpfe austreten. Letztere pflegen die Stelle von Knöpsen zu vertreten. Am eleganten Wintermantel der Großem, der aus Samt bestehen kann, sind Flüzelärmelchen und Vierknopfverschlüsse anzutressen. Für Kinder kommt nur kurzhaariges Pelzwerk in Frage. Die Knöpfe fallen nicht zu dunkel aus. Perlmutt oder Bein sind besonders hübsch. Nicht mit Unrecht ziehen praktische Mütter karierte Mäntel den, einfarbigen vor. Solche Stoffe sind nämlich weitaus unempfind licher. Daß das schottische Stosfkleid, das klassische Garderobenstück der weiblichen Jugend, in unveränderter Beliebtheit vorherrscht, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Mag Blau, Braun oder ein mattes Flaschengrün den Grundton bilden, Rot überwiegt stets in der Musterung. Die weiße Batistgarnitur sowie der schmale Lack gürtel werden von der heutigen Jugend am Schottenkleide ebenso getragen, wie dies schon in Müllers und Großmutters Schultage» der Fall war. Eine ähnliche Machart erfahren auch die karierten , ..... Taststosse, die an den kleinen Mädchen höchst apart wirken. Ein besaß oder Heller gepreßter Plüsch als Aufputz vor, der sich an dem solches Tastkletdchen besitzt eine strenge uns sehr angezogene Note. Mnüer sollen zur KameraüschafMchkelt erzogen weröen Die moderne Erziehung sucht den Sinn für Kameradschaftlich keit und Zusammengehörigkeit Jugendlicher in hohem Maße zu fördern. Man weiß Heute sehr genau, daß von frühester Jugend bewährte Kameradschaftlichkeit eine moralische Stärkung des Cha rakter» und innere Bereicherung des Daseins mit sich bringt. Die Meisterung selbstsüchtiger Regungen, die gerade im frühen Kindes alter rücksichtslos in Erscheinung zu treten pflegen, werden aus diese Weise gut in Schach gehalten. Im späteren Leben kann sich aus so früher Schulung Opsersinn, Hintansetzung der eigenen In teressen und Selbstdisziplin ergeben. Der Verzicht auf eigenen Vor teil fördert die Gabe, anderen Freude zu bereiten und sremde Freude als eigene mitzugeniehen. Es gibt heute well mehr Einzelkinder,' als dies in früheren Zei- len der Fall war. Schon aus diesem Grunde muß dem geschwister- losen Kinde Ersatz geboten werden. Dies ist nur durch Kamerad schaftlichkeit mit Altersgenossen möglich. Der erfahrene Erzieher, die aufmerksame Mutter, können schon beim kleinen Kinae, etwa beim Dreijährigen genau erkennen, «ie es sich beim Umgang mit 3126 3127 u>« wirken, an der ganzen Fläche aufgenäht. Als Halsumrandung nehmen fie sich bei ovalem Ausschnitt an einem schwarzen Samt- oder blauem Wollkleid sehr vorteilhaft aus. Die Borliebe für stichelhaarige Stoffe rückte auch Loden wieder in den Vordergrund. Man schätzt ihn heute ebenso wie einst wegen seiner Unverwüstlichkeit. Marengo und Graufarben sieht netter aus als das etwa» gewöhnliche Grün. Im übrigen besteht bei der Mädchenkleidung eine starke Bor liebe für Rot. Bom frohe« Kirschrot bis zu Buchen- und Bur gunderrot sind alle Nüancea vertreten. Rote Gürtel, Knöpse Wenn die ersten kühlen Tage Hereinbrechen, dann pflegen die Erwachsenen in der Mode Umschau zu halten, um für die Kleinen das, was angeht, zu entnehmen. Große Neuigkeiten gibt es in der Kindermode niemals, aber ihre allgemeinen Grundlinien sin zarter Anlehnung und sanfter Milderung aller Uebertreibungenf folgen dennoch den neuesten Schöpfungen. Diesmal hat es der flauschige Kamelhaarmantel der Erwachsenen den Kleinen angetan. Er scheint das gangbarste Garderobenstück jür den Winter werden zu wollen, denn Jungen und Mädels tragen ihn gleich gerne. Der Abwechselung halber wählt man ihn einmal in hellgrauer oder marineblauer TLNung, denn beigefarben wirkt er bereits zu allgemein. Für ganz kleine Kinder kommen Mäntelchen in hellster Ausführung in Betracht. Weiß, Rosa und Hellblau ge hören zu den führenden Farben, doch sind auch Helle Töne von Grün vielfach zu sehen. Zu diesem Zwecke gibt es reizvolle Fla- nelle und Wollflauschstosfe mit gewasfelter Oberfläche. Gepreßte Mischgewebe sowie schwerer Trikot mit aufgerauhter Innenfläche wird ebenfalls verarbeitet. Diese Mäntel zeigen durchwegs Pussen- oder Pelerinensorm. An der kleinen Pelerine kommt Schwancn- ihm dcii slügzeiig bo reue n daß die wollten. r igs nur .'n. ver- in dem I^acsi6ruck sämtlicher Artikel uoa Illustrationen verboten! Fest- un- Schulkleiöung für Kinder Unsere MoSelle- L farbiger Samtschleife. Nr. 3124. 8—10 Jahre. Festkleid für größere Mädchen aus ge punkteter Kunstseide mit Ansteckblume und gezogenen Volants.' Nr. 3125. 6—8 Jahre. Festanzug sür Knaben. Seidenhemdbluse, Samthose, Schlips. Nr. 3126. 4—6 Jabre. Wollkleidchen mit Matroienkraaen „nd farbiger Schleife. Die heutige Jugend, die auch im Winter mit nackten Knien geht, scheint das Gefühl der Kälte über? aupt nicht zu ken nen. Trotzdem benötigt auch ei - : ?.d warme Kleider und Wäsche und insbesondere e' -uenden Mantels. Ist ein dunkles Reststück von - Stoss vorhanden, so Hilst man sich bei Herstellung / ^inderkleides durch Ausnähen von bunten Woll' ..i. Diese vermögen selbst düstere Farben kindlich zu gestalten. Noch ist farbliche Zurückhaltung, diese ost gefährliche Geschmacksklippe der Erwachsenen, nicht am Platze. Solche Wollblumen, meist Erzeugnisse der eigene« paspeln werden vielfach verarbeitet. An Kinder mänteln ist die Gürtelform mit Ausnahme der für die Aller- kleinsten üblichen Sattelpassenmäntel durchweg auzutreffen. Ein gegürteter Mantel pflegt fester zu sitzen und daher wär mer zu halten. Taschen, Tastblenden und breite Steppnähte werden womöglich angebracht. Kirschroter Flanell sowie maisgelber Trikotstoff wirken für sportliche Kinderkleidung höchst apart. Die noch immer stark vertretenen mit hölzernen oder metallenen Buchstabenclips verzierten Baskenmützen er halten durch ausgeschlagene Sporthüte aus Filz und Stoff, die man durch Steppnähte ziert, starte Konkurrenz. Am Sonntagskleid der Heranwachsenden sieht man Effekte, die sich von der Mode der Erwachsenen herleiten. Einseitige Jabots, Dop» pelbubikragen, Stosfrollen aus der Schulter, schräg aufgesetzte Ta schen und aparte Clips kommen vor. Letztere zeigen kindliche Motive, etwa die Form einer Spinne, eines Maikäfers oder eines Elefanten, denn es wäre höchst unvorteilhaft, an einem Kinder- oder Jung mädchenkleid glitzernden Ausputz anzubringen. Der Anzug des kleinen Jungen betont nach Krusten das praktische Moment. Die kragenlose Westensorm wird stark bevorzugt. Umer einer solchen Jacke kann das sarbige Polodemd hervorsehen. Strick-, Wirk- und Ierseystosf iti melierter Musterung oder Pepitakaros sind sehr modern. Der neueste Trainingsanzug zeigt Knieverstärker, denn die Hersteller kennen dis „schwachen Stellen" des Stoffes und die Achillesferse der Jungen. Für die ganz Kleinen sind Reiß verschlüsse am Hosenschlitz üblich. Die Lumverjacks werden auf die gleiche Weise verschlossen. Aparte kleine Lederquasten zieren den Reißverschluß, aus den die Jugend in der Regel mächtig stolz Ist. Auch die Ulankaform ist an Sportwesten gebräuchlich. Diese wirken dann joppenartiger und erweisen sich daher auch sür Schule und Haus, nicht nur sür den Sportplatz als richtig. in Gesellschaft Erwachsener, so legt es sehr bald ein frühreifes rn- kindliches Wesen zur Schau. Wir alle kennen solch altkluge Kinder, die auf den ersten Blick besonders „klug" wirken, in sehr kurzer Zeit aber starkes Mitleid erwecken. Denn fie büßen durch den Unverstand der Eltern den schönsten Teil des Daseins, nämlich ihre Kindheit ein. Jeder Mensch, und selbstredend auch das Kind, hat ein Recht auf ungesellige Stunden, wo es allein sein, sich aus sich selbst besinnen und ausgleichende Beruhigung sammeln soll. Dieses wohlberechtigte Streben, das bei jedermann austritt, braucht noch lange nicht dem Zusammenhang nüs Anderen zu entziehen. Erst wenn der Erwach sene den Fehler begeht, sein Kind vom regelmäßigen Umgang mit Spielgesährten abzuschließen, entstehen moralische Gefahren: sehr leicht wird dann der Weg zur Eigenbrödelei beschritten, der wohl nie wieder restlos verlassen zu werden pslegt. Die heutige Schule pflegt den Kameradschaftsgeist der Jugend in nie dagew'esener Weise. Man übertreibt nicht, wenn man die Erziehung zur Gememschastlicht-Ü als wichtigsten Erztrhungsjak- tor der Gegenwart bezeichnet. Berufliche Interessen, die sich spater ergeben, bilden überdies ein sestes Lebensband zwischen Jugend- tlchen. Gleiches Lebensalter Pflegt in der Regel stark zu kitten, und manch Erwachsener staunt, wie rasch ein sonst verschlossenes Kin dergemüt auszutauen vermag, wenn es unter seinesgleichen gerät.