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- Erscheinungsdatum
- 1934-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193410279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19341027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19341027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-10
- Tag 1934-10-27
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Monat
1934-10
-
Jahr
1934
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Verkehrsopfer Der beim Zusammenstoß seines Pferdegeschirrs mit einem Kraftwagen verunglückte Grünwarenbändler Otto Albinus aus Niedercunnersdorf bei Löbau ist seinen Verletzungen erlegend Er hinterläßt drei unmündige Kinder; Frau Albinus befindet sich auf dem Weg zur Besserung. An einem Dresdener Kraftwagen öffnete sich in der Lindenallee in Radeberg die Waaentür. Als der Wa- genlenter die Tür schließen wollte, fuhr der Wagen mit aroßer Wucht gegen einen Baum. Der Führer erlitt einen Kieferbruch, die mitfahrende Frau einen Nasenbeinbruch. Der schwerverletzte Wagenführer mußte im Radeberger Krankenhaus Aufnahme finden. Am 18. Oktober war der Provisor Wildeaus Kamenz in Thonberg mit seinem Kraftrad schwer verunglückt; er hatte sich »Inen schweren Schädelbrüch zugezogen, dem er setzt im Kamenzer Krankenbaus erlaa. Der Freitag brachte in Dresden wieder eine große An zahl Verkehrsunfälle, die zum Glück größtenteils leichter Natur waren, aber doch eine Anzahl Personen verletzten und erheb lichen Sachschaden verursachten. Auf der Hauptstraße rannte ein Depeschenbote der Reichspost, dem ein Hund ins Rad ge- lausen war, eine Frau über den Haufen und kam zum Sturz. Der Radfahrer und die Frau trugen erhebliche Verletzungen davon, die ihre Ueberführung ins Krankenhaus erforderlich machten. Auf der Seestraße wurde die 92 Jahre alte Witwe Schmidt von einem Kraftwagen angefahren und schwer ver letzt. Mit einer Gehirnerschütterung mußte die hochbetagte Greisin dem Friedrichstadter Krankenhaus zugeführt werden. Am Bis marckplatz erfolgte ein Zusammenstoß zwischen einem staat lichen Kraftomnibus und einem Personenauto, dessen Führer die Schuld an dem Unfall tragen soll. Personen kamen nicht zuschaden, doch ist erheblicher Sachschaden entstanden. Weitere Unfälle ereigneten sich auf dem Chemnitzer Platz, auf der Hansa- straße, am Alaunplatz, sowie am Schillerplatz in Blasewitz. MMÄÄIIW- M WlmMM Es ist die vornehmste Aufgabe der Wirtschaft, ihre ganze Handlungsweise so einzustellen, daß sie im besten Sinne des Wor tes dem ganzen Volke dient. Die Wirtschaft wird damit aus der einstigen onteressenpolitik herausgenommen, in der fle den Staat gleichsam als ihren Diener ansah. Ein Staat aber, der eine ziel- bewunte Politik für ein Land treiben will, muh verlangen, daß die Wirtschaft auf jedem Gebiete sich den Erfordernissen der Staatspolitik anpaßt. Lin Mensch, der nicht unabhängig ist, wird niemals Hand lungsfreiheit besitzen und in der Lage sein, anderen gegenüber Forderungen aufzustellen und durchzudrücken. Ebenso geht es einem Staat. Wenn wir jemals erreichen wollen, wieder einmal als gleichberechtigtes Volk in der Reihe der übrigen zu stehen, so ist die erst« Voraussetzung dafür, daß wir ünS auf den lebensnot wendigsten Gebieten vom Auslände unabhängig machen, ganz ab gesehen davon, dah man Lebensbedürfnisse, Rohstoffe usw. vom Auslande nur dann kaufen kann, wenn man Devisen hat, die wir aber heut« nicht in ausreichendem Maße besitzen. Diese Gedan ken schließen jedoch nicht Im geringsten eine Außenhandelspolitik aus. Solange die Wirtschaft glaubte, das Primat zu haben, war eine Durchführung dieser Unabhängigkeitspläne niemals möglich, weil sich eine Inkereffenpolitik nun einmal nickt mit Staatspolitik vereinbaren läßt. Es war daher unumgänglich nötig, daß sich der Staat einschalkete und Gesetze erließ, die ihm die Möglichkeit ge ben, den Verkehr der Waren zu überwachen und ihn von hoher Marke aus zu regulieren. Es gibt Leute, denen die Unterstellung der Wirtschaft unter den Staat aus Gründen ihrer eigenen In- teressenpolikik nicht in den Streifen paßt. Diese Leute, die zum nicht geringen Teil im Auslande sitzen, behaupten, daß der heu tige Staat eine Planwirtschaft triebe. Demgegenüber muß fest gestellt werden, daß die deutsche Wirtschaftspolitik nicht das ge ringste mit einer Planwirtschaft, etwa nach dem Muster Sowjrk- rußlands, zu tun hat. Während sich bei einer Planwirtschaft der Staat selbst zum Wirtschafter macht und die freie Wirtschaft voll kommen ausschallet, sieht die deutsch« WirlschafksauffassuiH Ihre Aufgabe lediglick darin, die Märkte nach dem jeweiligen Bedarf zu regulieren, also eine Politik -er Bedarfsdeckung zu treiben. Diese Bedarfsdeckungspolttik mußte zuerst auf dem Gebiete einsetzem wo sich das übertriebene freie Spie! der Kräfte bisher am katastrophalsten ausgewirkt hatte, d. h. In der Ernährung un seres Volkes, In der Agrarpolitik. Aus diesem Grunde haben wir Heuke für di« verschiedensten Lebensmittel Marktregelungen, die teilweise bereits festgefügt stehen und auch schon beste Erfolge gezeigt haben, teilweise noch im Aufbau begriffen sind. Ihr Ziel ist es, auf der einen Seite dem Erzeuger einen gerechten Lohn zu sichern, andererseits dem Verbraucher die Lebensmittel zu einem Preis abzugeben, der in einem Verhältnis zu seinen Verdienst möglichkeiten steht. Als Beispiel dafür, daß dieses Ziel trotz der Kürze der Zelt, in der nunmehr nationalsozialistische Agrarpolitik getrieben wird, bereits beste Erfolge gebracht hat, sei hier nur der Brotpreis dieses Jahres angefüyrt. Die in vielen Teilen Deutsch lands gering« Getreideernte dieses Jahres hätte nach dem Ubera- listlschen Grundsatz von Angebot und Nachfrage einen.Preis für Brok zur Folge gehabt, der von einem großen Teil der städtischen Bevölkerung niemals hätte bezahlt werden können. 3m Auslande ohne ein« planvolle Wirtschaftslenkung sind ja die Preise auch tatsächlich wesentlich gestiegen. Aus Gründen Ihres VeraNtwor- tungsbewußtseins gegenüber dem ganzen Volke schuf die deutsche Agrarpolitik jedoch Festpreise, -le allen Schichten -es Volkes den Erwerwerb ihres täglichen BroteS sichern. Aus allen Gebieten der ErnährungSwirtschaft könnte man Beispiele anführen, die sich bereits in demselben Sinne ausgewirkt haben. Diese Bedarfsdeckungswirkschaft, bisher vornehmlich auf dem Gebiete der Ernährung angewandt, wird nach und nach -le ge samte Wirtschaft erfassen müßen, um uns dem Ziel, Nahrungs- und somit Handlungsfreiheit des deutschen Volkes, immer näher zu bringen. (les Han-Mcks Ml ».ölMe Von Gewerbekammerpräsident R. Lorenz, Dresden. „Handwerk tut not!" klingt heute zum Tage des deutschen Handwerks der Ruf durch die deutschen Gaue. Nicht Klage Ist es, sondern stolzes Bekenntnis zur wichtigen Sendung des Hand werks an dos deutsche Volk. Das Handwerk will an seinem Ehren- und Feiertage vor Augen halten, welche Bedeutung es Im deutschen Volksleben und in der gesamten Volkswirtschaft hat, es will aufzeigen, -aß es, allen widrigen Gewalten zum Trotz, fein« Lebenskraft und seinen Lebenswillen ungebeugt erhalten hat, und daß es in allen seinen Gliedern bereit steht zur Mitar beit am großen Werk des neuen Ausbaues unseres deulschen Va- terlandeS. Mik Recht tritt daS Handwerk vor das deutsche Volk und sagt: Seht Herl Mehr als acht Millionen Volksgenoffen leben In Deutschland vom Handwerk. 3n fast einhinhalb Millionen Hand werksbetrieben sind mehr als dreieinhalb Millionen Arbeittmen- schen tätig und zweieinhalb Millionen gelernte Handwerker lei- in Sandel und Industrie Qualitätsarbeit. Nicht weniger als ein Siebentel des deutschen Lohn- und Warenumsatzes entfällt auf das Handwerk, daS Zwölf Milliarden für Rohstoff« und son stige Materialien und nicht weniger als drei Milliarden für Löhne und Gehälter zahlt. Das sind Zahlen, -le eindringlicher als Worte die große Bedeutung des Handwerks im deutschen Volksleben dartun. Natürlich hat sich auch der Handwerksbetrieb grundlegend gegen früher geändert. DaS Handwerk von heute ist nicht mehr das Handwerk von einst. Heut« steht der «lektrlsck« Strom, steht die Maschine schon lange Im Dienste des Handwerks. 3m Gegen satz zu anderen Wirtschaftszweigen aber ist hier die Maschine nicht Herrin des Menschen geworden, sondern Helferin geblieben! Noch immer ist die Arbeit -es Meisters und seiner Gestellen der wichtigste Produklionsfaktor. Nicht «ine rückständige Form der Gütererzeugung ist üaS Handwerk, wie gewisse Menschheitsbe glücker die Welt glauben machen wollten, sie ist eine mit den tech nischen Errungenschaften und betriebswirtschaftlichen Erkenntnis sen der Zeit rastlos fortschreitende Betriebsform, in der Men schen schaffen, die mit Hirn und Herz ihrem Werke verbunden sind. Tief verwurzelt im Volke hat sich das Handwerk in seiner Mittelstellung zwischen Grohgewerbe und Arbeiterschaft als un entbehrlich für eine gesunde soziale Schichtung und noch immer als günstiger Boden für den Aufstieg des Strebsamen erwiesen. 3n engem persönlichen Verhältnis stehen Meister und Gesellen, und diese Verbundenheit zeigt sich auch in der Heranbildung des gewerblichen Nachwuchses. Die Handwerkslehre vermittelt den Jugendlichen nicht allein ein anerkannt hohes Maß technischer Fertigkeiten und fachlichen Wissens, sie geht in gleicher Weise daraus aus, den ganzen Menschen zu umfassen und zu bilden. 3n dem harmonischen Dreiklang Meister, Geselle, Lehrling liegen hohe sittliche und seelische Werte begründet, aus denen echte, ehrlich« Heimatliebe und tiefes Verantwortungsgefühl gegenüber Volk und Vaterland erwachsen. Die geschichtliche Verbundenheit Les Handwerks mit der deut schen Kultur und deutschem Kunstschaffen gibt die Gewähr, -aß das Handwerk auch in Zukunft seinen großen Aufgaben für Deutschlands Kultur erfüllen kann, Aufgaben, in denen ein gut Teil -es deutschen Schicksals umschlossen ist. So wirbt das Handwerk durch sich selbst für deutsche Hand- werksarbeit und Handwerksleistung. Möge es recht viele Her zen und Hände gewinnen, die ihm Arbeitsaufkräge bringen; denn nur durch Arbeit lebt das Handwerk! Letzte Nachrichten Las Lultrennen nach Australien Loudon, 27. Oktober. Die Vettern Stodart mit ihrem britischen Airspeed-Flugzeug sind in Singapore gelandet und inzwischen bereits nach Batavia weitergefloaen. Das neu seeländische Flugzeug mit McGregor und Walker ist von Port Darwin nach Charlevill« gestartet. Das Flugzeug liegt gegenwärtig an fünfter Stell«. Aeberta« aus eine mexttanische Stadt London, 27. Oktober. Nach einer Meldung aus Mexiko- Stadt bemächtigten sich etwa 100'bewaffnet« Banditen zu Pferde der kleiyen Stadt Tenango del Valle im Staate Mexiko. Zunächst besetzten si« die Polizeistelle. Sie eigneten sich die dort befindlichen Waffen an und durchschnit ten die Fernsprech- und Telegraphenleitungen. Im Gefäng nis der Stadt Mieten si« die Zellen und ließen di« Sträf linge frei. Im Rathaus wurde ihnen aber so starker Wider- stand geleistet, daß sie es nicht einnehm«n konnten. Es war noch rechtzeitig gelungen, die Nachricht von den Vorfällen telegraphisch abzusenden; mexikanische Bundestruppen wur den schleunigst nach der Stadt entsandt, worauf sie Bandi ten das Wett« suchten. Vorher hatten sie die Warenhäuser und zahlreiche kleinere Gebäude geplündert. vr.kM über cke VmindeiMüvß äer kckdMMWß Berlin, 27. Oktober. Der Reichs- und Preußische Minister des 3nnern gewährte dem Politischen Pressedienst — Preußischer Pressedienst der NSDAP. — über die Vereinheitlichung der Reichsverwaltung eine Unterredung. Der Minister sagt« Labei u. a.: Es ist schon heute kein Zweifel mehr, daß die Zusammen legung zweier Ministerien mit so ineinandergreifendem Geschäfts bereich wie des Reichsministeriums des 3nner n und des Preußi schen Ministeriums -es 3nnern, viel Doppelarbeit ersparen un- oamit in der Zukunft eine bedeutende Vereinfachung, Verbilli gung der Verwaltung bringen wird. 3ch sehe aber den größten Erfolg der Verbindung der beiden Ministerien darin, daß die Schlagkraft der Reichszentrale erhöht und der 3nstanz«nzug we sentlich klarer und kürzer wird. Auf diese Weile kommen wir endlich zu der von allen Bevölkerungskreisen seit langem ge wünschten modernes Verwaltung. Die Aufgaben -es preußischen Finanzministeriums ändern sich durch die erfolgte Zusammen legung -er Reichs- und preußischen Ministerien In keiner Weise. Sie werden nach wie vor durch den preußischen Staatshaushalt bestimmt. Es besteht natürlich auch weiterhin noch ein« preußi sche Verwaltung. Sie hat ebenso wie die Verwaltung -er ande ren Länder daS Ziel, zu einer einheitlichen Reichsverwaltung wei- terenkwickelt zu werden. Die Zusammenlegung der Reichsmini sterien mit den preußischen Ministerien ändert an dem Fortbe stand des preußischen Kabinetts an sich nichts. Seine Zuständig keit in Angelegenheiten der preußischen Gesetzgebung und Ver waltung bleibt hiervon unberührt. Die preußische Verwaltung wird nach Maßgabe der bestehenden Reichs- und preußischen Ge setze fortgesührt. Nur können nunmehr Reichs- und preußische Verwaitungsgeschäfte gleichzeitig von Reichs- und preußischen Beamten, ohne Rücksicht auf ihre Eigenschaft als Reichs- und preußischer Beamter, wahrgenommen werden. Die Neugliede rung deS Reiches wird organisch und Schritt für Schritt nach den Erfordernissen -er Zeit vor sich gehen. Der Zeitpunkt der einzel- Für Rundfunkhörer! Sonntag: 16 .00: Historisches Konzert (Hamburg) 17 .00: Harzer Heimalbilder (Hamburg) 18 .20: Kammer- und Orgelmusik (Königsberg) 18.30: Herbstnebel über dem Spessart (Milchen) 18.45: Kreuz und quer, Schallplatten (Stuttgart) 20.00: Bunte Klänge, Tanz und Unterhaltung (Hamburg) 20.00: Das leichte Glück, Hörspiel (München, Berlin). 20.15: Bunter Abend (Stuttgart) 20.25: Lob der Arbeit (Breslau) 21.30: 2. Meisterkonzert des deutschen Rundfunks, Marcell Wltl- risch singt (Reichssendung) Monta«: 17.30: Bunte Musik, Schallplatten (Stuttgart) 19.00: Blasmusik (Hamburg) 20.40: Snaaksch« Grappen un lustigen Tweernkraam (Hamburg) 20.50: Schatzgräber und Matrosen, Hörspiel (Stuttgart) 22.30: Schallplatten (Köln) 22.30: Bunt ist die Welt der Töne (Stuttgart) (Weiterer Rundfunk siehe Beilage) neu Entwlcklungsphasem kann nicht vorher bestimmt werden. Das Ziel Ist die Schaffung einer möglichst einfachen und einheitlichen Verwaltung, die den Bedürfnissen -es ganzen Volkes am besten zu dienen vermag. MLMKKllümiüt A F M SM rMLl8Mli8tjMll karteitaß Parts, 26. Oktober. Die Freitagnachmlttaa-Sihung -es Ra- dikalsozlalistischen Parteitages In Nantes war hauptsächlich durch einen langen Bericht über die Außenpolitik ausgefüllk, den Abge ordneter Cok vorkrug. Er stellte fest, daß Kriegsdrohungen auf der Welk lasteten, und daß angesichts dieser Drohungen die be ruhigende Betätigung des Völkerbundes an Kraft und an An sehen verloren habe. Immerhin sei ein baldiger Krieg nicht zu befürchten, un- zwar wegen der wirtschaftlichen Zerrüttung und wegen der diplomatischen Isolierung Deutschlands (?)- Ein Krieg würde heule für Sieger wie Besiegte in gleicher Weise verderb lich sein. Schließlich empfahl er eine europäische Sicherheikslufk- polizeiflotke von 1000 modernen Kampfflugzeugen. Am Schluß der Nachmittagssihung kam es dann noch zu einem Zwischenfall. Ein Kongreßteilnehmer stellte den Antrag, man möge in Abweichung der Tagesordnung den Vorstand der Partei erst nach der Aussprach« über Lie allgemeine Politik be nennen. Der Vorsitzende -er Partei, Herriot, empfand diesen Antrag als ein gegen ihn gerichtetes Manöver un- erklärte, daß er be reit sei, zwar nicht sein Amt als Vorsitzender nie-erzulegen, aber am Sonnabend vormittag seine große Rede nur seiner Eigen schaft als Parteimitglied, nicht als Vorsitzender zu halten. Schließ lich legte sich -er Sturm mit -er Feststellung, daß Herriot auf dem vorjährigen Parteitag in Vichy sahungsgemätz auf 2 Jahre zum Parteivorsthen-en gewählt worden ist, so daß also die Mahl eines neuen Vorsitzenden überhaupt nicht stakkflnde. ?rüLersr dulZariseL» Haväelsmimstsr verlraM Sofia, 26. Oktober. Auf Beschluß der Regierung ist an» Freitag nachmittag der frühere Handelsminister des Kabinett» Müschanoff, Gitscheff, der der Bauernpartei angehört hat, verhaftet und nach der westbulgarischen Stadt Berkowitz» abgeschoben worden. Die Verhaftung erfolgte, weil die Re gierung davon Kenntnis erhalten hatte, daß der ehemalige Minister in seinen früheren Parteikreisen Stimmung gegen die jetzige Regierung gemacht und versucht hatte, seine asten Parteibeziehungen trotz Regierungsverbot aufrechtzuerhalten. Nach zuverlässigen von amtlicher Sette jedoch noch nicht bestätigten Meldungen sind die beiden ehemaligen Minister Katschakoff und Werbenöff, die im Kabinett nacheinander das Finanzministerium lnnehatten, im Laufe des Freitag eben falls verhaftet worden. krosse votersoblOOn in Ser SorMmM Zwei Staatsanwälte veruntreuen über eine Million Rubel Moskau, 26. Oktober. Bei einer Untersuchung im Volks kommissariat für Justiz in der Ukrainischen Republick wurde festgestellt, daß der Vertreter des Generalstaatsanwalts der Ukraine, Raswadowski, den Staat um 1220000 Rubel be trogen hat. Eine ganze Reihe höherer Justizbeamter der Ukraine war an diesen Veruntreuungen beteüigt. Die Unter suchungen ergab weiter, daß der ehemalige ukrainische Justiz kommissar, Poljakow, der zurzeit ukrainischer Volkskommissar für Kommunalwesen ist, und sein ehemaliger Stellvertreter Swinko, der zurzeit Volkskommissar für Sozialversicherung in -der Ukraine ist, von diesen Machenschaften gewußt haben. Unter der Beamtenschaft des Justiz-Volkskommissariats wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Gleichzeitig fand eine Durchsuchung in den Moskauer und Leningrader Zweigstellen des Trustes Apatrten statt. Auch hier wurden zahlreiche Unterschlagungen aufgedeckt. Die Leiter beider Zweigstellen hatten größere Beträge angeblich zur Be zahlung von Facharbeitern entnommen, die sie dann für sich verwandten und auch zur Zahlung von Schmiergeldern an verschiedene Kontrollbeam!« benutzten. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Der gesamte Apparat des Trustes wurde einer Kontrolle unterzogen. IHM-äeMMede Budapest, 26. Oktober. Das jüdisch-demokratische Abend blatt „Esti-Kurier" hatte in der letzten Zeit wiederholt gehässige Verleumdungen und Angriffe gegen Deutschland gebracht und war bereits von der Regierung offiziell deswegen verwarnt worden. Das Blatt setzt heute dennoch seinen Verleumdungs feldzug gegen Deutschland fort. An lestender Stelle erlaubt' es sich, unter dem Titel „Ergebnisse" die großzügige Arbeit des neuen Deutschland aus politischem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiet einer gehässigen und lügnerischen Kritik zu unterziehen. 3m Hinblick auf die freundschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu Ungarn, die in dem deutsch-ungarischen Han delsvertrag und in dem kürzlich erfolgten weiteren Ausbau der kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern von neuem zum Ausdruck gekommen find, ist zu erwarten, daß die ungarischen Behörden jetzt Maßnahmen ergreifen, um den planmäßigen Verleumdungen und Verdächtigungen Deutsch, land» durch dieses jüdisch-demokratische Blatt endgültig Ein halt zu gebieten. Von deutscher Seite ist bereits das Bestem- den über die fortgesetzten, gegen Deutschland gerichteten Ver leumdungen und Verdächtigungen an den zuständigen Stellen zum Ausdruck gebracht worden. ÄsäevkkeLsr am Z.Hovsmdsr in allen OrtsZruxxeü Berlin, 27. Oktober. Der Völkische Beobachter meldet: Auch in diesem Jahre wird der 9. November als Gedenktag für unsere Toten von allen Ortsgruppen der NSDAP feier- lich begangen. — 3n den Morgenstunden des 9. November wird in allen Orten Deutschlands an den Gräbern unserer für die nationalsozialistische Bewegung gefallenen Kameraden eine Wache ausgestellt. Diese Wache wird im Laufe des Tages mehrfach abgelöst und zieht frühestens 7 Uhr abends ein. Ebenso wird auch an den Ehrenmalen der Toten de« Weltkrieges eine Wache aufziehen. Sowohl an den Gräbern
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