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schwerem «auv. schuldig und wird'daher zweimal zum lode und den kosten des Verfahrens verurteilt; auch wird aus Im Wettlauf zum Meere massiert der Feind hier neu« ! und den kosten de» Verfahrens verurteilt; auch wird aus Truppen. Ununterbrochen rollen sie von Süden an. Dei Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit erkannt. Die zur Ta« benutzte Pistole und Munition werden elnge- de- S2S Jahre Universität Leipzig. Am 31. Oktober begehr die Universität Leipzig, eine der ältesten rcichvdeutschen Uni versitäten. die Feier ihres 525jährigen Bestehens. Nein, es waren nicht nur < . , . es waren viele Arbeitersöhne und Iungbaucrn darunter. Elite aller deutschen Jugend! LangeMKVÄ Der 0pfergang der deutschen Jugend. Marschall French staut sie auf. um dann mit mächtige« Kraft über die deutsche Flanke zu stoßen und uns in den Rücken zu kommen. Die Gefahr ist ungeheuer. Armee korps fehlen. o. Falkenhayn, Chef der Obersten Heeres leitung, stampft sie aus dem Boden. Eine Million Frei willige konnte bei Kriegsausbruch nicht in den aktiven Re gimentern unterkommen. Sie sind in neue Verbände zu- sammengefaßt, haben schnell gelernt, wie man Tornister trägt, marschiert, schießt — letzt, acht Wochen nach dem, stehen sie in Reih und Glied; ihre Bereitschaft wird ge meldet. „Studentenkorps" hat man sie lange genannt. Studenten, Schüler und Lehrer, Sächsische Nachrichten Dresden. Falschmünzer verhaftet. Bei einem zwanzig Jahre alten Mann, der sich verdächtig gemacht hatte, fand ein Beamter der Landaendarmerie ein Klischee, üas bei der Herstellung falscher Zwanzigmarkscheine Ver wendung finden sollte. Die Festnahme des Burschen führte auf die Spur eines achtunzwanzig Jahre alten Mannes, der sich in der Südoorstadt eine Falschmünzerwerkstatt einge richtet hatte. Er wurde festaenommen und umfangreiches Veweismaterial beschlagnahmt. Bei seiner Vernehmung gab er zu, daß er sich mit der Anfertigung falscher Banknoten seit etwa Jahresfrist befasse, bisher aber nur eine Note zu 20 ausgegeben habe, weil ihm die. Fälschunyen bisher nicht gut genug erschienen. Er war damit beschäftigt, eine neue Ausgabe von 20-Markschein«n anzufertigen, die er im Frühjahr in größeren Mengen absetzen wollte. Herrnhut. Mission spräfes Martin Ein treuer Diener der Herrnhuter Mission, Missionspräses Carl Albert Martin, ist hier im 7S. Lebensjahr gestorben. Er war seit 1888 als Missionar in Labrador tätig und seit 1892 bis zum Ausbruch des Weltkrieges dort auch deutscher Kon sul mit dem Sitz in Naim; für seine Verdienste erhielt er den Roten Adlerorden. Seit 1923 lebte Martin in Kiein« welka; später fand er Aufnahme im Altersheim des hiesigen Stadtkrankenhauses. Zittau. Bihms Karle 80 Jahre alt. Der hier im Ruhestand lebende Oberlehrer Ernst August Matthes feierte jetzt seinen 80. Geburtstag. Jeder Oberlausitzer in der engeren Heimat oder im weiteren Vaterland kennt den Jubilar unter dem Namen „Bihms Korle". Wenn die Ober- lausitzer Landsmannschaften im Reich einen Heimatabend veranstalten, fehlen die Werke des Dichters nicht. Ueberall finden sich begeisterte Vortrager der von urwüchsigem Witz durchdrungenen echten Oberlausitzer Mundartdichtungen. Die vom Bihms Korle unter der Ueberschrift „Kraut und Rüben, erste und zweite Fuhre," herausgebrachten Werke waren bald vergriffen und werden demnächst durch die neu hinzukommende „Dritte Fuhre" eine Neuauflage erleben. Allgemein gelten Ernst August Matthes in Zittau und der vor Jahresfrist verstorbene Wilhelm Friedrich in Reichenau als die volkstümlichsten Heimatdichter der Oberlausitz. Das greise Geburtstagskind, das sich neben der wissenschaftlichen Erforschung der heimischen Mundart auch durch die Aus« Wertung seiner umfassenden naturwissenschaftlichen Kennt- Nisse der Oberlausitzer und nordböhmischen Heimat verdient gemacht hat, ist trotz seines hohen Alters noch außerordentlich rüstig. Großenhain. Aufeinvor geschichtlichesGrä- berfelo stieß man in Treugeböhla beim Ausheben einer Kartosfelgrube. Dem Gastwirt Bachmann gelang es, eine ganze Anzahl Urnen zu bergen. Angesichts der Menge der aufgefundenen Urnen wird vermutet, daß man es mit einem vorgeschichtlichen Bestattungsseld zu tun hat. Chemnitz. 18 Millionen f ürArbeit. Bür« germeister Dr. Härtwig gibt in einem Bericht eine Ueber« sicht über die Aufbauarbeit der Stadt. Insgesamt wurden 1501 Wohnungen durch Zuschüsse städtischer Mittel neuge- Wonnen, für die Verbesserung der Verkehrswege und des Schleusennetzes, zur Instandsetzung von Brücken, für die Themnitzflußregulierung usw. große Mittel aufgewendet. Oer Wille zum Ausbau gehe daraus hervor, daß die Stadt im vergangenen Jahr insgesamt 18 Millionen das ist !twa die Hälfte des Gesamthaushaltes des Jahres 1914, für Arbeitsbeschafsungsmaßnahmen auswandte. — Die Stadt verordneten stimmten einer Erhöhung der an die NS-Voiks- wohlfahrt zu. gewährenden Beihilfe von 4000 um 2000 RM zu, ebenso dem Ankauf der „Sachsenhalle" durch die Stadt. Chemnitz. Sechs Einbrecher und Hehler er mittelt. Als Einbrecher in die Wohnung eines Fleischer- Meisters in der Augustusburger Straße konnten die Täter, zwei in der Westoorstadt wohnende 19 und 33 Jahre alte Männer, ermittelt werden. Die Diebe und ihre Helfershelfer, vier Chemnitzer Einwohner im Alter non 32 bis 36 Jahren, wurden festgenommen. Als Anstifter zu dem Einbruch wurde ein 23jähriger Fleischergehilie. der bis vor zwei Mo- aalen bei dem Bestohlenen in Stellung war, sestgestellt. Deutsche Mel» »er Lutter In diesen Tagen, da das 400jährige Jubiläum der lutherschen Bibelübersetzung am Reformationsfest in allen evangelischen Gemeinden festlich begangen werden soll, ist es nicht ohne Bedeutung, auf die deutschen Bibelübersetzun gen vor Luther hinzuweisen. Sie sind zahlreicher, als man gemeinhin anzunehmen pflegt, wenn ihre Verbreitung nie mals die Verbreitung der Lutherbibel auch nur im ent ferntesten erreicht hat. Dabei darf man freilich nicht oer« gessrn. daß diese Vor-Lutherbibeln hauptsächlich Handschrif ten waren, jedes Exemplar also als Einzelstück mit der Hand geschrieben wurde. Eine besonders schön« derartige Handschrift, di« wohl in einem Regensburger Kloster über setzt und geschrieben worden ist, befindet sich in Augsburg, in ihr ist u. a. das Wort Apostel mit ..Zwölfboten" über setzt. Bon den Bor-Lutherüberjetzungen ist wohl die be kannteste, wenigstens dem Namen nach, die des Goten Ulfilas. Ulfilas, Bischof der Westgoten <313—383), über- jetzte die Bibel in ein vom Volksgotischen vielfach abwei chendes, stark gräzisierendes Literaturgotisch. Gleichwohl überrascht die Uebersetzung durch den Reichtum des Sprach schatzes. Es sind nur Bruchstücke dieser Bibel erhalten. Vas wichtigste ist der „Codex argenteus". mit Silbertusche auf Purpurpergament, wahrscheinlich um 500 geschrieben, ursprünglich 330, jetzt noch 187 Blätter, auf denen die Evan gelien stehen, enthaltend. Der Codex befindet sich seit 1ü69 in der Universitätsbibliothek von Upsala. Unter den alt hoch- und niederdeutschen Bibelübersetzungen sind zu nen nen: die Evangelienharmonie des Tatian im Kloster von St. Gallen, um 830 entstanden, in fränkischer Mundart; der Psalter von dem Mönch Notker Labeo in St. Gallen (gestorben 1022) und das sehr beliebte Williram-Lied aus der gleichen Zeit. Bekannt sind auch die dichterischen Be arbeitungen des Lebens Jesu; der altsächsische „Heliand" und der „Krist" von Otfrid von Weißenburg, beide aus dem g. Jahrhundert. Aus der Zeit seit 1325 sind etwa 170 Handschriften von deutschen Uebersetzungen erholten, vielen von ihnen fehlt aber das deutsche Sprachgefühl. Die erste gedruckte deutsche Bibel vor Luther gab der Drucker Johann Mentet , in Straßburg 1466 heraus, die dreizehnmal nachgedruckt wurde. Außerdem sind vor 1521 vier niederdeutsche Bi- l dein erschienen, 19 Psalter und drei niederdeutsche Psalter, endlich eine hochdeutsche Offenbarung des Iohannes und ein Hiob. zogen. Der Angeklagt« nahm das Urt«il ruhig und gefaßt auf und behielt sich die Abgabe einer Erklärung vor. In der Urteilsbegründung führte der Vorsitzende u. a. aus: Es ist «in eigenartiges Zusammentreffen, daß zu derselben Zeit, in der das Reichsgericht das Urteil gegen den ersten Harzmör der Mosch bestätigt, das Halberstadter Schwurgericht den zweiten Harzmörder zum Tode verurteilen muß. In dem einen Falle handelt es sich um elften Lustmorder, in diesem Falle um einen Raubmörder. Ob der erster« gefährlicher Ist oder der zweit«, darüber braucht sich das Gericht kein Urteil zu bilden. Der Vorsitzende schilderte dann di« beiden Mordfalle; er gab ferner ein klares Bild über die Person! des Verurteilten und ging auf die Einzelheiten bei der B«-! gehung der beiden Mordtaten ein. Die Auswahl der Orte und die Ausführung der Taten hätten nicht den geringsten! Zweifel darüber gelassen, daß der Täter wohlüberlegt die^ Schüsse abgegeben habe. ZuAvausutteil gegen Rot-Mord In dem Landfriedensbruchprozeß wegen der kommuni stischen Feuerüberfälle, bei denen der SA.-Scharführei Hans Steinberg den Tod fand und mehrere Nationalsozia listen verwundet wurden, verkündete das Schwurgericht Bev lin das Urteil. Die Angeklagten Habermann und Ker ber erhielten 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust der Angeklagte Harn 9 Jahre Zuchthaus und 10 Jahr» , Ehrverlust; gegen den Angeklagten Taubner wurde aut 2^ Jahre Gefängnis erkannt, gegen fünf Angeklagte aui ! je 2 Jahre Gefängnis. Drei Angeklagte wurden freigespr» chen. Ein Angeklagter wurde amnestiert Allerlei Neuigkeiten Personenkraftwagen vom GiUerzug ersaßt. Ein Per- sonenkraftwagen durchbrach zwischen Solpke und Gardelegen beim Wärterposten 113 die gut beleuchtete, geschlossene Schranke und wurde von dem Gütsrzug 6151 erfaßt. Der Insasse, Karl Richard aus Stendal, wurde erheblich ver letzt und mußte in das Krankenhaus Gardelegen übergeführt werden. Es liegt offenbar Selbstverschulden des Kraftwagen führers vor. ' Ci» zehntes Todesopfer des Haldenbrandes. Das furcht bare Brandunglück auf der Halde des Clara-Schachts bei Ruda, das sich am 22. September ereignete und bei dem 34 Arbeitslose mehr oder weniger schwere Brandoerletzun- aen erlitten, hat das zehnte Todesopfer gefordert. Im Krankenhaus in Antomenhütte verstarb ein Arbeitsloser, der bei de^ Unglück schwere Brandwunden erlitten hatte. Einbrecher zündet vier Bauernhöfe an. In der nieder- österreichischen Ortschaft Oberkreuzstätten zündet« der berüch tigte Einbrecher Alois Sailer nachts vier Bauernhöst an und verübte bei der allgemeinen Verwirrung einen Kassenein bruch und zwei Wohnungseinbrüche. Ein großes Aufgebot von Gendarmen und zahlreiche mit Jagdgewehren ausge rüstete Bauern haben die Wälder rings um Oberkreuzstätten umstellt, da di« Vermutung bestebt. dak n» der Unhold dort verborgen ' Zugunfall bei Basel. In der Nähe des Bahnhofs Mut tens (Kanton Basel-Land) ereignete sich ein Zugunfall. Beim Rangieren wurde ein mit Zinkweis beladener Güter wagen abgestoßen. Der Wagen geriet in eine Weiche und blieb dort stehen. Der Schnellzug Genua—Basel überrannte den Güterwagen, der vollständig zertrümmert wurde. Die (Maschine und fünf Wagen des Schnellzuges entgleisten. Durch den Zusammenprall wurden die Schienen auf weite Strecken aufgerissen. Der Sachschaden ist sehr groß; Per sonen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Hauptmann wiedererkannt. Wie aus Flemington (N«w Jersey) berichtet wird, hat der in der Untersuchung wegen der Entführung des Lindbergh-Kindes mehrfach ge nannte Dr. Condon über eine Stunde mit Hauptmann in der Zelle gesprochen. Dr. Condon hat erklärt, daß es sich bei Hauptmann um den mysteriösen „John" handele, dem er das Lösegeld überreicht habe. Hungersnot tn China Schanghai, 27. Oktober. Im Zusammenhang mit der Tagung des Weltkoimreises de» Roten Kreuzes veröffent licht die chinesische Presse verschiedene Berichte über Vie Hungersnot, die zurzeit in China herrscht. Infolge ungün stigen Vetters, Naturkatastrophen, besonders auch infolge des Bürgerkriege» werden 14 Provinzen Chinas mit einer Bevölkerung von über 100 Millionen Menschen von einer furchtbaren Hungersnot heimgesucht. Rach chinesischen Mel dungen sind zwei Millionen Bauer» im letzten Viertel jahr hunger» gestorben. Die Marneschlacht war geschlagen, die Offensive deutschen Westheeres, nahe am entscheidenden Siege, wai abgebrochen; der Schwerpunkt der Kriegshandlung verlegst f sich nordwärts. Antwerpen war genommen, das Korpi Beseler hatte sich bis zum Meere durchgeschlagen, Gent > Brugge, Ostende sind von ihm besetzt; Lille ist am 12. Ok stöber von der 6. Armee erobert, aber die deutschen Krafft ! stehen hier weiter ununterbrochen im Kampfe, sie könner ^ch^ Verbindung mit dem Korps Beseler nehmen Bon Warneton bis fast zum Meere klafft die Lücke, nm i dunn verschleiert durch Kavallerie. Gerichtssaal Jüdischer Verleumder vor dem Sondergericht Das Tondergericht für das Land Sachsen mußte wieder zegen Verleumder des Führers verhandeln. Diesmal hatten sich fast sämtliche Angeklagten wegen Lügen zu verantwor- ien, mit denen schon, in marxistischer Zeit gegen Adols Hitler zehetzt wurde. Der polnische Jude Wolf Kaufmann, wohnhaft tn Dresden, wurde vom Sondergericht mit einem Jahr Gefängnis darüber belehrt, daß am allerwenigsten Juden, denen In Deutschland heute nur noch Gastrechte zewährt würden, all dem Führer und dem Deutschen Reich ruch nur die geringste Kritik zustehe. Kausmann dürste am Ängsten den Schutz und die Sicherheit des neuen Deutich- iand genossen haben. Der Angeklagte Georg Huscher ms Döbeln mußte seine Gehässigkeit mit neun Monaten Gefängnis büßen, und Kurt Freitag, einst eine kommu- aistische Größe in Kirchberg, kam mit sechs Monaten Ge fängnis davon. AinmrieN im Mrdmozeb Im Mordprozeß gegen den Voppelmörder Gustav Büker aus Bielefeld-Vrackwede verkündete da» Halberstadter Schwurgericht folgende» Urteil: Der Angeklagte Ist de» Mor des in zwei Fällen, in beiden .Lallen in Taleinbeit mit French ist noch in den Vorbereitungen seiner Ueber- flügelungsoffensive. Er hat Zeit, er weiß, daß Deutschland die Armeekorps fehlen, um die Lücke auszufüllen. Da werden Radfahrer eingebracht, bei Roulers, am 18. Okto ber. Englische Kavallerie hat sie aufgegriffen. Hohe Re gimentsnummern sind auf ihren Achselklappen — nette Armee? — Woher? Dem Marschall French bleibt kein« Zeit, dies zu überlegen — schon stürmen am 19. Massen von Feldgrauen gegen seine unentwickelte Offensivsront. Sie singen I Was ist das? „Deutschland, Deutschland über alles!" klingt es bei Becelaere. bei Langemarck, bei Bix- schoote, Dixmude, Het Sas, an der ganzen User, über das weite Flandern — das Sturmlied der Freiwilligen braust auf; der Opfergang der deutschen Jugend hat begonnen. Symbolisch steht Langemarck über dieser Schlacht, kleines Ackerstädtchen, unbekannt bis in diese Zeit. Um Langemarck massieren sich mit weitausgreifenden Flügeln die Kämpfe. Denn Langemarck ist den Feinden Vorstel lung für Ppern. Und wer Dpem hat, bricht der Front das Gelenk aus. Aber Dpern wird nicht genommen. Nicht in diesem Herbst, und nicht im nächsten. Und nicht im ganzen Kriegel Die Ruinen vor Tpern stehen von nun an vier Jahre wie ein großes Grabmal über alle Schlach ten in Flandern. Aber auch Langemarck fällt noch nicht in diesem Herbst. Die Freiwilligen stürmen in sechs schweren Kämpfen da gegen, immer neue Soldaten wirft der Feind hinein. Sie sind kampferprobt und güt geführt, an ihnen zerschellt Be geisterung und Masse der jungen Regimenter, die nur we nige Offiziere noch haben und noch keine Taktik des Kamp fes kennen. So verbluten sie. Der belgische König läßt am 30. Oktober die Schleusen vom Meer her öffnen. Die Flut geht über das Schlachtfeld, verschlammt die deutschen Linien. Die Deutschen kommen nicht mehr vorwärts. Die Hoffnung auf den Sieg ertrinkt und die große Aserschlacht löst sich auf. Am 11. November ist sie'm Schlamm und Blut erstickt. Aber immer wieder braust es auf: „Deutschland Deutschland über alles", immer wieder stürmen die jun gen Regimenter vor, erringen Erfolge hier und da, Siege der letzten offenen großen Feldschlacht. Warum Regimen ter nennen — alle taten sie das Beste. Alle stürmten mit dem Deutschlandlied im Herzen oder auf den Lippen. Und über allen stehen zwei Heeresberichte: Der deutsche vom 11. November: „Westlich Lange marck brachen junge Regimenter unter dem Gesang« „Deutschland, Deutschland über alles" gegen die erste Linie der^ feindlichen Stellungen vor und nahmen sie . . ." Der englische vom 12. November: „Ungeachtet des Mangels an Offizieren stellten sich diese Knaben - unseren Kanonen entgegen, marschierten unbeirrt gegen die Läufe unsrer Gewehre und fanden furchtlos scharenweise den Tod. Das ist die Frucht eines Jahrhunderts nationaler Disziplin. Die Kraft der preußischen Kriegsmaschinerie schweißt sie zusammen, damit sie sich für di« nationale Existenz ein setzten, und ihr Vorgehen beweist, daß für sie „Deutschland, Deutschland über alles^ kein leerer Schall ist." So haben die jungen Freiwilligen vor 20 Jahren die deutsche Westfront gerettet, sie haben den Wettlauf zum Meer beendet und dem Feinde-den Angriff aus der Hand gerissen. Ihr Opfer ist hoch und heilig und mußte sein für Deutschland. Studenten, Schüler, Lehrer, Kaufleute, Jungbauern, Handwerker, Arbeiter haben zusammen das Opfer von Flan dern gebracht, Gemeinschaft eines Volkes. Und unter ihnen war damals einer, den wir heute alle kennen: Adolf Hitler. Er stand in dieser Gemeinschaft des heiligen Blutes von Langemarck als Gefechtsordonnanz, und er fühlte wohl damals schon, daß ein Deutschland solcher Jugend niemals zu Ende fein kann. In seinem „Kampf" aber schrieb er zehn Jahre später -über diese Schlacht: „Nach vier Tagen kehrten wir zurück. Selbst der Tritt war jetzt anders geworden. Siebzehnjährige Knaben sahen nun Männern ähnlich. Die Freiwilligen des Regiments Lisi hatten vielleicht nicht recht kämpfen gelernt, allein zu ster- den wußten sie wie alte Soldaten." Otto Rieb icke.