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Weißrritz-Leituny" Veilas« 100. Jahrgang h, am 17. Oktober 1934 Mitt Nr. 243 ML Dr. B. Carl ..„.au unv wlkylyasrncye Kontrolle Uber China wurde ihm wie^r entrissen/und es mußte die Halbinsel Schantung so wie Wladiwostok und die historische Kustenvrooim wieder Aumen. An die Stelle des englisch-japanischen Bündnisses trat ferner das Vier-Mächte-Abkommen vom De- «mber 1921, durch das sich di« Vereinigten Staaten, Groß britannien, Japan und Frankreich ihren Inselbesitz im Stil- len Ozean garantierten. Der Hauptpunkt bei der Zurück- drängung des japanischen Einflusses aber bestand in der Einengung seiner maritimen Rüstungspo litik durchzahlenmäßige Festlegung seiner Flottenstürke für die kommenden 15 Jahre. Gleich zeitig wurde Lurch den Washingtoner Vertrag auch der Sta tus auo hinsichtlich der Befestigungen und Flottenstützpunkte im Stillen Ozean festgelegt, also auch hier dem japanischen AusdehnungÄrang ein Riegel vorgeschoben. Wer mit der damaligen politischen Lage im Fernen Osten die heutige vergleicht, nachdem Japan die Mandschurei und andere Gebietsteile Chinas praktisch unter seine Ober- hoheit gebracht hat, der wird sich der schwerwiegenden politi schen Probleme bewußt, die die kommende Flottenkonferenz in sich birgt. Bei aller bisherigen Zurückhaltung auf japa nischer Seite haben doch maßgebende Stellen es unverhohlen ausgesprochen, daß man sich mit der Flottenregelung von Washington in Japan nicht mehr zufriedengeben wird. Mit dem Erlöschen der Rechtsgültigkeit des Vertrages von ^"^"d^n fallen im übrigen aber auch die Beschränkungen hinsichtlich der Stützpunkt« und Befestigungen im Stillen Ozean. Auch hier tauchen schwerwiegend« Probleme auf, wenn man an Sing apo re und Hongkong, an die japanischen Sudseeinseln und die amerikanischen rü deE' von denen die letzteren besonders auch als Flugzeugstutzpunkte Bedeutung haben. Welche Folgen die h°ben wird, ist nicht abzusehen. Je- m scheint sie bewirken zu sollen, daß die einzige durch Vertrag zustande gekommene Abrüstung, Flotten nunmehr hinfällig werden und durch abgelost werden wird, wie sie zu Lande Staren bttrieb^ meisten europäischen aeta^°n»^^?i"^n"^ElM war Im übrigen der Gedanke auf- ba Landh-ere abzurüsten. Aber Frankreich äukerL - wie bisher immer - auf das traaeg"un^.^m.^?1,Hauptergebnis des Ber- Stär?" Washington ist die Festsetzung -es ßen Seemächte- "" Großkampflchiffen der einzelnen gro- ÄeherVUck MwiMen di- W-„ «°» °d-n ich«», - »°« ist ,ü. i-dm ein «-i-s E" ,»M, der rum echmmni im Nngreug W. Mit em« m-M>g -ui- H geteilten Landschast tonnte man den modernen Warenmartt ver. gleichen; so bunt ist er beute geworden. Immer schwerer Mt es dem X einzelnen, sich ein Urteil über gut oder schlecht, teuer oder preiswert zu verschaffen. Und wie soll er über oll diese Dinge zur Klarheit kommen, die neu aus dem Markte erscheinen. Glücklicherweise bietet sich Ihnen als Käuser die Zeitungsanzeige zur Hilseleistung an. Sie brauchen nur Ihre Zeitung auszuschlagen; sosort finden Sie die Angebote, können Sie sich über Preis und Güte der einzelnen Waren vor dem Kous ein genaues Urteil bilden. Und bedenken Sie dabei: Oer Kausmann, der seine Ware offen der allgemeinen Kritik, dem Urteil vonTausenden und vielleicht Hunderttausenden von Lesern ausseht, bezeugt damit ein Vertrauen in sein Angebot, daß Sie es getrost nut Ihrem, vollen Vertrauen beantworten können. RS- bewährt sich denn das Wabrwort: Anreisen sind die besten Hester beim Kausen und Verkarstens Ein Miles Mpitel WeltMtik Am 20. Oktob « r 1934 wird in London di« V o r k o n- I f«r«nz zu Ler großen Flottentonferenz des Jahres 1935 beginnen, die durch den ersten möglichen Kundigungster» min des Marinevertrages von Washington bedingt und im s übrigen durch Artikel 23 des Londoner Flottenoertrages festgesetzt worden ist. Wenn auch Deutschland bisher an den Flottenkonferenzen nicht beteiligt war und es auch noch völ- lig ungewiß ist, ob die großen Seemächte es zu der Konferenz von 1935 einladen werden, verdienenüochallediese Dingedie schärf st e Aufmerksamkeit bei uns. da es sich bei ihnen um Weltpolitik größten Ausmaßeshandelt,die alle Staaten ohne Ausnahme in irgendeiner Weise berührt. — Wie man in anderen Län dern darüber denkt, zeigt ein bekannter Ausspruch Musso linis: „In der gegenwärtigen Gefchichtsperioü« bestimmen die Größenmaße der Seestreitkräft« zugleich die Rangord nung der Nationen." Di« bish«rigen Flott«nabmachungen haben eine solche ^.Rangordnung" zahlenmäßig festgesetzt. Zu den „großen" Seemächten zählen England, die Vereinigten Staaten und Japan; sie sind die eigentlichen Weltmächte. Dann folgen die „europäischen" Seemächte Frankreich und Italien. Die „kleinen Seemächte, zu denen auch Deutschland gehört, sind wegen ihrer Geringfügigkeit nicht durch die bisherigen Flot tenabmachungen erfaßt worden. Für Deutschland gelten im übrigen bekanntlich die Entwaffnungsbestimmungen des Ver trages von Versailles, die ihm weder nach der Zahl, noch b" Größe seiner Kriegsschiffe eine ins Gewicht fallende Kriegsmarine belassen haben. Der erste und tatsächlich grundlegende Flottenvertrag war der auf der Konferenz von Wasbinaton im Febru a r 1922 abgesiylossene. Was ihm an weiteren Flot- tenverhandlungen und Abmachungen folgte, war zur Haupt- kein« Unvollkommenheiten bedingt die na- SS LW pan seine im Weltkrise erw^ durch das Ja- Osten wieder aufgeben muhte 'm Fernen po- Kurze Rottzen Der Auslandskreuzer „Karlsruhe" rüstet In Kiel zu kl Auslandsreise. Nach der Seeklarbesichtigung, die der Chef^ der Marinestation d«r Ostsee vornehmen wird, läuft die> Karlsruhe" am Montag, den 22. Oktober, zu ihrer dies-, jährigen Reise nach Südamerika aus. * Im Reichsgesehblatt ist ein Gesetz über Len Waffenhan del nach Bolivien und Paraguay veröffentlicht. Dieses Ge- setz bestimmt, daß die Lieferung von Kriegswaffen, Kriegs- gerät, Luftfahrzeugen, Motoren für Luftfahmeug« sowie" Ersatzteilen für solche und Kriegsmunition nach Bolivien unüi Paraguay verboten ist. England, Vereinigte Staaten, Japan, Frankreich und Italien, wie 5 :5 :3 :1,7 :1,75. Dabei wurde die Größe del Schlachtschiffe auf höchstens 35 000 Tonnen, ihr Kaliber aus höchstens 40,6 Zentimeter begrenzt. Für Kreuzer gelten entt sprechend 10 000 Tonnen und 20,3 Zentimeter. Für di« Dauer von 10 Jahren verzichteten die Unterzeichner aus den -Neubau von Linienschiffen. Nur Frankreich und Italien wurden je 70 000 Tonnen Linienschiffsneubauten zug« standen. Zu einer Einigung über Kreuzer, Zerstörer u>7» Unter» seeboote kam es nicht. Die Gleichstellung mit Italien nahm Frankreich im übrigen nur mit äußerstem Widerstreben hin. Mehr noch als Japan und Frankreich Hal England durch den Vertrag von Washington eingebüßt. nämlich sein« jahr- hunüertealt« Stellung als seebeherrschende Macht. Es ist eine bittere Ironie des Schicksals, daß England angeblich deshalb am Weltkriege teilgenommen har, weil ihm ein Flottenverhältnis gegenüber Deutschland von 16 :10 zu un sicher erschien. Im Vertrag von Washington aber mußte er nicht nur seinen fast schon sakrosankten „Zwei-Mächte-Stan- dard" aufgeben, sondern auch den Vereinigten Staaten Flot- lenparität zubilligen. und zwar auf dem Weg« ü«r eigenen Abrüstung. Die in Washington ungeregelt gebliebene Frage - der Kreuzer und leichterer Fahrzeuge führte zu einer Reihe von Verhandlungen und Konferenzen mit zeitweise starke» Spannungen zwischen England und den Bereinigten Staa ten. Schließlich kam im Januar 1930 die Londoner Flottenkonserenz zustande, an Ler alle fünfl Unter zeichner des Washingtoner Vertrages teilnahmen. Bei dem zustande gekommenen Londoner Vertrag vom 22. April 1930 lind jedoch Frankreich und Italien gerade an seinem