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UN ich 1er 'N. »rt kt« n, n- en i». rn n, et Netteste Zeitung des Bezirks Montag, am 1S. Oktober 1S34 lvo. Jahrgang Nr. 241 Polizei setzt ihre Nachforschen fort. die tätowierten Anfangsbuchstaben der 2MRO. (Innere Make donische Revolutionäre Organisation) auf dem linken Arm des Mörders König Alexanders in Sofia einliefen, hatte die bulgarische Polizei, wie die bulgarische Telegraphen-Ageniur mitgeleilt, umgehend die Nachforschungen ausgenommen, um sestzustellen, ob der Mörder tatsächlich der vor einigen Mo- naten aufgelösten Organisation angehörte. Die Ergebnisse der Nachforschungen wurden umgehend der Polizei in Belgrad Die kersönUeLksitöL äss HareeiHer Wräers Die Nachforschungen der bulgarischen Polizei Sofia, 15. Oktober. Sobald die Nachrichten über wird. Solch Fischzug ist doch immer ganz interessant. Und auch der Teichmühlenteich, der sonst nur aller zwei Jahre gefischt wurde, soll dieses Jahr noch gefischt werden. — Uns wird geschrieben: „Gebt der HI. Heime; Deutsche Volksgenossen stellt Heime für die Hitler-Jugend zur Ver fügung" so liest man die Schlagzeilen in der Tagespreise. „Bekanntmachung zur Heimbeschasfung für HI." so lauten die Überschriften der täglich erscheinenden Aufrufe. Sollen diese Mahnungen unserer Jugend in den Sorgen de« Alltags ver klingen oder gar unbeachtet bleiben? Sollen die Hitlerjungen ihre Schulung zum Nationalsozialismus und zum völkischen Gedanken in alten Kegelbahnen und Tanzpavillons oder gar im Freien abhalten? Gebt uns Heime! Das bedeutet nicht, daß wir Parkettsäle oder sonstige gut ausgestattete Räume haben wollen, nein, Im Gegenteil, einfach und schlicht, wie es sich für die HI. geziemt. Deutsche Volksgenossen! Die Hitler - Jugend, die Jugend des Staates, bittet Euch, erfüllt den Wunsch und stellt Heime zur Verfügung. Die Parole lautet: Jeder HJ.-Einheit ihr eigenes Heim. — Ueberall haben sich jetzt durch die NSG „K. d. F." Wandergruppen gebildet. Auch im Kreis Dippoldiswalde regt es sich. Es mutz aber erreicht werden, datz in jedem OG-Be- reich Wandergruppen vorhanden sind. Es ergeht der Wunsch an Arbeitrkameraden und Jungarbeiter sich zu Wandergruppen zusammmen zu schlichen. Wer Lust hat solche Wandergruppen zu führen, der melde das beim Kreiswalter der DAF oder bei dem nächsten Ortswart der NSG „K. d. F.". Jeder wird gern mit Rat und Tat unterstützt. — Auf Blatt lO des hiesigen Handelsregisters, betr. die Firma Louis Schmidt in Dippoldiswalde ist eingetragen worden, dich der Kaufmann Mar Walter Schmidt in Dip poldiswalde au» der Gesellschaft ausgeschteden ist. — Das im Grundbuche für Spechtritz Blatt 39 auf den Namen des Gastwirt» Emil Gustav Seidel in Spechtritz eingetragene Grundstück soll am 4. Dezember, vormittags 10 Uhr, an der Grrichtsstelle.im Wege der Zwangsvollstreckung Wetter für morgen Unbeständige» und kaltes Wetter mit Regen und Graupel« schauem im Flachland« und Schneefällen im Gebirge. Böige Nordwestwinde. versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs 15,2 Ar groß und nach dem Verkaufswert auf 16800 RM. geschätzt. Die Brandversicherungssumme beträgt 17000 RM. Das Grundstück liegt an der Dorssttatze in Spechtritz und ist bebaut mit Gastwirtschaft mit vier Anbauten und Kraftwagen schuppen. — Auf Antrag des Bauem Paul Bruno Seifert in Kreischa, Kirchweg Nr. 56 d, ist am 12. Oktober für diesen das Entschuldungsverfahren nach dem Gesetze zur Regelung der landwirtschaftlichen SchuldverhSItnisse vom 1. 6. eröffnet worden. Dem Entschuldungsverfahren unterliegen die dem Antragsteller gehörigen Grundstücke Blatt 1 und 48 des Grund buchs für Mittelkreischa. Als Entschuldungsstelle wird der, Landwirtschaftliche Kreditverein Sachsen in Dresden, ernannt.' — Auf Antrag des Bauern Fritz Georg Flemming in Paulshain Nr. 1 ist am 11. Oktober für diesen das Ent schuldungsverfahren nach dem Gesetz zur Regelung der land«, wirtschaftlichen Schuldverhältnisse vom 1.6.33 eröffnet worden.. Dem Entschuldungsverfahren unterliegt das dem Anttagsteller gehörige Grundstück Blatt 1 des Grundbuchs für Paulshain.! Als Entschuldungsstelle wird die Landständische Bank des ehe»' maligen Sächf. Markgraftums Oberlausitz in Bautzen ernannt» Ansprüche sind beim hiesigen Amtsgericht anzumelden. I Schmiedeberg. Als der Bahnhof noch auf dem jetzigen Markte sich befand, war als Bahnhofsvorsteher Herr Meitzner lange Iahte tätig. Und viele hiesige Einwohner werden sich dieses pflichteifrigen und immer liebenswürdigen und end» gegenkommenden Beamten erinnern. In Dresden, wo er im Ruhestand lebte, ist er in vergangener Woche verstorben. Di- Urne wird auf unserem Friedhof beige>etzt werden. , r s Bezugspreis: Für einen Monat 2^—RM. - mit Zukragen; einzeln« Nr. 10 Rpfg. - :: Gemelnde-Verbanos-GIrokonto Nr. 3^. - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 12548 Anzeigenpreis: Dle 46 Millimeter breite Millimeterzett« S Rpfa.; im Terttett die 9S Millimeter breit« Millimeterzelle 18 Rpfg. Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. WeitzeritzJeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Di-pol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. Bereits zwei politische Morde begangen Wie von gutunterrichteterer Seile in Belgrad verlautet, i glaubt man in Südslavien den Urheber der Marseiller Blut- tat nun wiedererkennen zu können. Nachdem in den Bläk- l kern die Bilder des Mörders veröffentlicht worden waren, s sollen sich hei den südslavischen Behörden, unabhängig von- ' einander, zwei Südserben gemeldet haben, die seht in ver schiedenen Städten leben, früher aber längere Zeit in Sofia lebten. Sie erklärten, nach den Bildern fei der Mörder ein gewisser Wlada Georgiesf, der den Beinamen Tschrno- zcmsn führte; er habe der Inneren Mazedonischen Revolu tionären Organisation (2MRO) angehört. Georgiesf, der in dem südbulgarisch?» Dorf Kameniha geboren ist, war als einer der tätigsten Terroristen bekannt; er Halle im Jahre 1922 den bulgarischen Abgeordneten Hadschi Dlmoff ermordet. 3m 3ahre 1930 tötete er den be kannten Anhänger Protegeroffs, Tomalewski; er wurde damals verhaftet und eingekerkert; ein Jahr später aber aus dem Gefängnis entlassen, kurz daraus trat er in dle revo lutionäre Organisation des Wantscha Michailoss ein, dem er einige Zeil auch al» Kraftwagenlenker dlenle. Später wurde er von diesem al» Kurier für verschiedene Aufgaben im Ausland verwendet. So soll er auch mit dem kroatischen Emigranten Pertscheh und Pawelilsch in Verbindung ge standen haben. ' Die südslavischen und die bulgarischen Behörden arbei ten Hand in Hand, um den Sachverhalt um Geortzieff restlos zu klären. Don Sofia soll bereits eine Meldung in Belgräd eingelaufen sein, die die südslavischen Vermutungen über Georaieff bestätigt. In der Meldung soll besonders auf die vollständige Aehnllchkeit der Potographien Georgieffs und des Marseiller Mörders hingewiesen werden. Dieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannfchast, des Stadlratr und des Finanzamt« Dippoldiswalde DertWs MMiWeg Dippoldiswalde. Jahrmarkt iy Dippoldiswalde. Man ist ja nicht verwöhnt mit dem Jahrmarktsweiter. Meist treibt mal ein Regenschauer die Besucher vom Marktplätze hinweg, dann hat aber doch wieder die Sonne geschienen und gut zumachen versucht, was der Regen Schlimmes angerichtet, oder aber wir hatten den schönsten blauen Himmel und nur ein rauher Wind gestaltete den Aufenthalt nicht am angenehm sten, diesmal aber, nein, das ging zu weit. Die „bekannten ältesten Leute" können sich nicht entsinnen, solch schlechten Jahrmarktsonntag — und der Montag wird nicht anders werden — erlebt zu haben. Es regnete, nein zeitweise gos es sogar wie mit Kannen, und der Sturm lietz nicht zu, einen Schirm aufzuspannen, wenn man ihn nicht unversehens in die schönste Tulpe verwandelt sehen wollte. Am Morgen sah es noch aus, als ob es leidlich werden wollte, aber ge rade, als die Firanten vom 11 Uhr-Zuge nach dem Markt platze gingen, da setzte das Regenwetter ein. War ein Teil schon gar nicht gekommen, so packte ein anderer Teil seine Waren gar nicht aus; das Karussell blieb verhangen. Und am Nachmittag blieben natürlich auch die Käufer aus. Nie mand oder nur einige wenige Unentwegte gingen durch die Budenstadt, trostlos und öde war es dort. Und es hätte doch bei nur einigermaßen besserem Wetter ein gutes Jahrmarkts- geschäft zustande kommen können, da durch eine Reihe anderer Veranstaltungen viel Personen in unsere Stadt gekommen waren. Schon mit dem Nachmittagszuge fuhren viele Ver käufer wieder weg. Auch die einheimischen Geschäftsleute haben natürlich nicht den erhofften Gewinn vom Jahrmarkt-Sonn- tag gehabt. Die Gaststätten waren ebenfalls nicht so besucht, wie mans sonst am Jahrmarkt gewöhnt ist. Nur dieAr-Ni° Lichtspiele wiesen einen recht guten Besuch auf. Alle sind durch diese Bösartigkeit des Wettergottes um erhoffte Ein nahmen gekommen, die selbst ein guter Montag nichi aus gleichen könnte; und es wird kein guter Montag. — Ein Gutes hat das Regenwetter aber doch auch. Es bringt dem Boden die dringend nötige Feuchtigkeit und hat auch schon die Weitzeritz, die einem recht armseligen Rinnsal glich, wieder ansteigen lassen. An der Dorsperre läuft das Wasser in voller Breite über, so datz sich langsam auch die jetzt trostlos an- mutende Hauptsperre wieder etwas füllen wird. Dippoldiswalde. Nach 2>/r Wochen ungebundener Freiheit rief unsere Schuljugend heute wieder der Dienst. Die Herbst ferien sind zu Ende gegangen, das Winterhalbjahr im Schul- unterricht hat heute begonnen. Nach kürzeren Zeiten brachte das Sommerhalbjahr immer wieder Ferien, darunter die vier Wochen dauernden Sommerferien, diesmal dauerts nun an die 10 Wochen, bis es wieder Ferien gibt, und auch der Unterricht selbst fordert gröbere Anstrengungen als in der Sommerzeit. Aber in der Hauptsache war die Herbstserientage doch schöne» Wetter, sodatz mit frischer Kraft und frischem Mut an die neue Arbeit hrrangegangen werden kann. Dippoldiswalde. Zwei größere Veranstaltungen führten ge stern viele Person«» in unsere Stadt. Am Vormittag war es die Vereidigung der SA.-Anw-rter -er Standarte 178. 3m strömenden Regen traten die Stürme an und rückten nach Lem Mn zur feierlichen Handlung Leider waren Gruppenführer Schepmann und Brigadefahrer Schrödter durch andere Dienstae- schütze am Kommen verhindert. So fehlte der alanzvoll« Rahmtn. Kreisleiter Belang richtete zunächst herrliche Worte an die SA.- Männer und betonte die vorbildliche Zusammenarbeit und gute Kameradschaft zwischen PO. und SÄI im hiesigen Kreise und drückte den Wunsch aus, datz eS auch weiter so bleibe, um da» ge steckte Ziel zu erreichen, das ganze Volk für den Führer zu ge winnen. Sturmhauplführer Bielig nahm dann die Vereidigung vor und mahnte, sich stets der schweren Kämpfe der NSDAP und ihrer SA. bewußt zu bleiben und in unwandelbarer Treue zum Führer zu stehen. Nach -er Vereidigung wurden das Deutsch, land- und Horst-Wessel-Lied gesungen, worauf sich die Kolonnen zum Abmarsch formierten. Am Schühenhaus« fand mit einem Vorbeimarsch die Handlung ihr Ende. — Die zweite größere Ver anstaltung war eine Kreis-Frauenschaftstagung Im Schühenhaussaale, die etwa 800 Frauen aus allen Tellen des Be zirks nach Dippoldiswalde geführt halte zu ernster Ardelt und da bei -och auch zu froher Geselligkeit. Dippoldiswalde. 2n der Nacht zum Sonnabend haben die beiden Lehrlinge der Mendenmühle, die bis 1 Uhr noch in der Mühle tätig waren, die Tageskasse mit etwa 40 M. entwendet und damit das Weite gesucht. Bisher konnten sie noch nicht ermittelt werden. , Dippoldiswalde. Der gestrige Sonntag war der erste Ein topfgericht-Sonntag dieses Winters. Die Männer der SS unterzogen sich diesmal der Aufgabe der Einsammelns. Die Sammlung ergab in unserer Stadt einen Betrag von 392 RM. — Am Ende dieser Woche wird es für manchen^wieder ! etwa» zu schauen geben, wennIder^HeidemühIenteich^gefijcht Der Mörder ein Mazedonier? - — L und in Paris übermittelt, um diesen Behörden die Feststellung der Persönlichkeit des Täters zu erleichtern. Die bulgarisch» Vie MrMtWß äer MMIer MM Paris, 14. Oktober. Auf Grund von Polizeiberichten au» Belgrad hat die französische Polizei die rechte Hand des Dr. Pavelitsch, der als Haupt der Terroristenvereinigung in Oustacha gilt, ermittelt. Es handelt sich um den im März 1910 in Belgrad'geborenen Studenten der Rechtswissenschaften Eugen KwaierM* ider^M sein mit dem angeblichen „Egon Kramer", dessen Spuren die Polizei bereits am Tage des Anschlages ,ln AiX-en-Provenc- feststellen konnte, und der in der Schweiz die Verschwörer vor dem abscheulichen Anschlag in Marseille versammelt haben soll. Der Paris Sott oerössent- licht die Wiedergabe des Titelblattes einer in Pqrisam Tage der Beisetzung Barthous vertriebenen kroatischen Zeitung „Das unabhängige Kroatische Reich". 2n fetten Buchstaben ist darin ein Heil aus Eugen Kwaternik zu lesen. Vier Me VerdLltllüKii in LMM88K Paris, 14. Oktober. 2n Annemasse wurden am Sonntag vormittag vier Verdächtige festgenommen, als sie versuchten, heimlich die Grenze zu überschreiten. 2hre Ausweise scheinen gefälscht zu sein. Frledenszeichen der Slovenen Sloveuenführer Dr. Soroschetz an der Bahre Königs Alexander Grohes Aufsehen erregte die Ankunft des Slovenen« sührers, des Pfarrers Dr.Koroschetz, ick Hafen Spalato, als der König dort aufgebahrt lag. Dr.Koroschetz, der infolge seiner unversöhnlichen Haltung zur Belgrader Regierung auf der dalmatinischen Halbinsel Hwar eineinhalb Jahre lang interniert war, kam überraschend mit einem Sonder schiff und. begab sich sogleich zum Sarg, wo er lange Zeit im Gebet verbrachte. Später erklärte er Bresseoertretern; In dem Augenblick, In dem ganz Südslavien an der Bahre des grohen Königs weilt, muh alle» vergessen wer den. wir alle müssen für das Wohl Südslavien» arbeite« und leben. Dle Erklärung de» ehemaligen Sloveuenführer» wird so aufgefatzt, daß er uuumehr bereit ist, seine Kampfstellung gegen Belgrad aufzugeben.