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ZLU L i-'ird. Dieselbe Beobachtung hat der bekannte Hundespczialist vr. Wemicke bei Hunden gemacht, die nur an Akarus-Räude erkranken, wenn sie dafür empfänglich sind. Tie Grundsätze der Behandlung sind klar, wenn man die Ursache des Leidens versteht; die Parasiten und ihre Eier müssen vernichtet werden. Letztere sind schwieriger abzutötcn als der Parasit selbst; deshalb sollte man be achten, daß nach der Vernichtung der Parasiten den Eiern Zeit zur Entwicklung gelassen werden sollte, bevor man die Behandlung der Haut abschlicßt. Die Hauptschwierigkeit besteht darin, das angewandte Räudemittel in innige Be rührung mit dem Parasiten zu bringen, so daß es zunächst gilt, möglichst alle Schuppen, Borken und allen Schmutz von der Haut zu entfernen. Darauf wende man, jeden Tag oder jeden zweiten Tag, je nach der Schwere des Falles, eine Einreibung mit Schwefelsalbe oder Peru balsam an. Diese Präparate -sind für die Katze nicht schädlich, wenn sie sie ableckt. Inzwischen sind sehr viele neue Räudemittel, die sehr wirksam sind, auf den Markt gekommen, doch wird man stets gut tun, dem Tierarzt die Auswahl und die Dosierung zu überlassen. Vor Odylen ist jedenfalls zu warnen, da es für Katzen schädlich ist, ebenso vor allen Karbol-, Teer- und Kresol- Präparaten. Das sehr wirksame Räudemittel Aulin muß mit der gleichen Menge Erdnußöl verdünnt werden, wenn man größere Räude- stcllen einreiben muß. Perubalsam ist übrigens ein ziemlich teures Mittel, so daß die eigene Behandlung mit Perubalsam sich teurer stellen kann, als wenn der Besitzer dem Tierarzt die Behandlung überläßt. Auf die Giftigkeit der Medikamente muß man bei der Katze ganz besondere Rücksicht nehmen, da sich kein Haustier so viel leckt wie die Katze. Die Räudemittel müssen tüchtig in die Haut eingerieben werden, und zwar nicht nur in die offensichtlich erkrankte Häut, sondern noch in einem größeren Umkreis der räudigen Stellen. ' Von einem Vollbad in Sulfargil-Wasser wird man wohl bei den wasserscheuen Katzen oft Abstand nehmen müssen. Bei Anwendung giftiger Quecksilber-Mittel muß man die behandelte Katze gut cinwickeln, um das Ablccken zu verhindern. Bei Behandlung einer nur kleinen Stelle ist diese Vorsicht nicht notwendig. Da Quecksilber-Präparate auch von der Haut absorbiert werden, so sollte nicht mehr als ein Viertel der Körperobersläche auf einmal damit eingerieben werden, um eine Vergiftung zu vermeiden. Während der Krankheit muß die Widerstandskraft der Katze durch kräftige Nahrung gestärkt werden. Man gebe ihr also rohes Rind- oder anderes Fleisch und Fisch. Bei kaltem Wetter verursacht die Behandlung dem Körper des Tieres einen Wärmöverlust, so daß die Behandlung nicht über den ganzen Körper ausgedehnt werden darf und die Katze auf einem warmen Lager gehalten werden muß. Die Akarus-Räude kommt bei Katzen selten vor. Sie wird durch vomockox catch die Akarus-Milbe, hervvrgerufcn, die in den Haarbälgen und Talgdrüsen lebt und wesentlich kleiner ist als die des Hundes. Die Milbe ist langgestreckt, wurmförmig, der Kopf von huf eisenartiger Gestalt, der Rumpf kurz mit acht stlimmelförmigen Beinen, der lange Hinterleib ist am Ende zugcspitzt; die Eier sind spindel förmig. Die Lieblingsstellen dieser Räude sind die Umgebung der Augsn, die Nase und die Ohrmuscheln. Auf der. Haut, die kahl wird und Schuppen bildet, zeigen sich kleine blaurote Pusteln mit blutig-eitrigem Inhalt, in dem sich mikroskopisch die Milben nachweisen lassen. Die Haare sind gesträubt und fallen aus. Die Haut verdickt sich; der Juckreiz ist nur gering. Diese Räudcfocm ist in der Regel durch die oben erwähnten Räudemittel leicht heilbar. Neues aus Feld, Garten, Statt undHos, Haus, Küche und Blumenzimmer Winterweizen ist, was die Saatzeit an belangt, am unabhängigsten. Le nach Sorte und klimatischen Verhältnissen kann die Saat von Ende Scheiding bis Ende Nebelung, ja sogar im Iulmond noch erfolgen. Der Weizen ist bezüglich des Saatbettes nicht so empfindlich wie andere Getreidearten. Wohl verträgt er es, wenn beim Drillen der Boden nicht ganz trocken ist. Keineswegs aber darf er in den Boden „hineingcschmicrt" werden. Ganz so sorgfältig, wie im Frühjahr, braucht für die Wintersaat des Weizens das Saatbett nicht zu sein. Sind kleine Schollcnstückchcn vorhanden, so schadet das nichts, da sie dem jungen Weizen Frostschutz bieten. An Saatmengc rechnet man 30 Kg je 2500 gm (1 Morgen) bei früh gesätem Weizen, während bei spät bestelltem Weizen die Saat menge bis zu 50 kg bemessen wird. — In ein zelnen Gegenden unseres Vaterlandes gibt es immer noch Bauern, die die Aussaat des Ge treides von Hand nicht missen wollen, meistens, weil sie noch zu sehr am alten hängen. Immer wird es am zweckmäßigsten sein, alle Winter saaten mit Druckrsllen zu drillen. Dadurch kommen die Samenkörner gleich tief, werden fest angedriickt, und die Saaten ifcn schneller und gleichmäßiger auf. Schließ i > ist auch die Gefahr des Auswintcrns bei einer derartigen Drillsaat bedeutend geringer. R. Rosenschnitt im Herbst. Da Rosen im Herbst immer einen Rückschnitt erhalten, da mit selbige besser überwintert werden können, wird aus Unkenntnis der Schnitt oftmals zu scharf ausgcführt, indem die einjährigen Triebe Ins nahe an das vorjährige Holz zurückgc- schnitten werden. Da aber niemand weiß, was für ein Winter uns bevorsteht, ist es ratsamer, den Schnitt nicht so scharf zu führen, sondern die einjährigen Triebe etwas länger stehen zu lassen, um dann im Frühjahr noch etwas nach zuschneiden. Da manche Noscnsortcn gegen feuchte Witterung etwas empfindlich sind, werden sie an ihren letzten Iahrcstrieben teil weise schwarz, und treiben solche Augen im kommenden Jahre nicht aus. Ich habe die Er- .uhrung gemacht, daß die Tcchqbridose „Gruß an Tevlitz" bei feuchter WintcrmitterUng teil weise schwarz wurde. Deshalb empfehle ich, den richtigen Schnitt im Frühjahr durchzusühren, n>ie es ja eigentlich auch sein muß. Sn. Der Geslügelhof i.n Oktober. Bei der Gc- flügelsiittcrung im Herbst können die Abfail- kartofscln, die beim Verlesen der neuen Ernte entstehen, nüt Vorteil herangczogcn werden. Sie sind für diesen Zweck ebenso wertvoll uste b - i Schweinemast. Da sic aber sehr eiweißarm ünd, das Huhn zur Erzeugung von Eiern aber eine Menge Eiweiß braucht, muß solches in Form von Dorschmehl, Fleischvieh!, Sojaschrot oder Magermilch zugcfüttcrt werden. Ein be währtes Futtcrrezept, berechnet auf ein Huhn für den Tag, ist das folgende: HO bis 50 Gramm gekochte Kartoffeln, verknetet mit .30 Gramm Mischsutter und so viel saurer Magermilch oder Buttermilch, daß cs feucht- krümelig wird, gereicht in zwei bis drei Mahl zeiten. Das verwendete Mischsutter hat folgende Zusammensetzung: 25 Dorsch- oder Fleisch- mchl, 10 tzo Soja chrot, 20 V» Weizcnschale, HO »/<> Gctrcideschrotc, 3 °/o Schlämmkreide, 2 »,'<> Holzkohle. Es wird gleichzeitig in einem besonderen Trog auch trocken zur beliebigen Aufnahme zur Verfügung gestellt. Abends werden je Huhn 50 Gramm Körner ge füttert. Enten erhalten, je nach Auskauf, 150 bis 250 Gramm Kartoffeln und 50 bis 70 Gramm Mischfuttcr, benötigen dann jedoch keine Körner. — Ehe die Hcrbststürmc kommen, müssen die Ställe auf etwaige Undichtigkeiten nachgeschen werden. Auch das Dach ist einer gründlichen Durchsicht zu unterziehen, da Feuchtigkeit und Zugluft die besten Vorbedin gungen ifllr Erkältungen, insbesondere Schnupfen, sind. Wo der Aus'auf sehr dcm Wind aus gesetzt ist, bringt man mehrere Schutzmattcn an. — Alle Iunghenncn, die noch auf der Weide sind, werden, nachdem ihr Stall ge reinigt ist, hereingebracht und durch gute Fütte rung zum Legen angeregt. Tiere, die jetzt noch imcntwickclt sind, werden am besten obgeschlachtct. — Eine letzte Aussaat Spinat zwecks Erzeugung von zeitigem Gtünfutter kann zu Anfang des Monats gemacht werden. vr. Br. Das Zerschaz« der Erbsen beim Drusch läßt sich dadurch leicht beheben, daß zwischen Drcschkorb und Trommel ein kräftiges Eisen blech eingeschaltet wird, das den Dreschkorb völlig abdeckt. Das Blech wird oben am Boden und dann auch am unteren Ende dcs Drcschkorbes mit Schrauben gut befestigt. Es ist streng darauf zu achten, daß das Blech scsb fitzt, damit ein Schlagen des Bleches und auch die Bildung von Funken, die leicht zum Brande führen können, vermieden wird. R. Gefüllte Tomaten. Von acht festen, großen Tomaten schneidet man je einen flachen Deckel ab höhlt die Tomaten vorsichtig mit einem Teelöffel aus, salzt sic ein und läßt sie um- gcslülpt clnige Zeit auslaufcn. Inzwischen mischt man folgende Zutaten: 250 A Gehacktes halb und halb, ein Ei, eine Zwiebel in Würfet! und cinc gut ausgedrttckte, vorher eingcweichte Semmel. Nachdem man diese Fleischmafse gut mit Pfeffer und Salz abgeschmeckt hat, füllt man sie nicht zu fest in die Tomaten, die man kreuzweise mit angcfeuchtetcm Baumwollgarn, zubindct. 30 g Speck in Würfeln und 30 s Fett läßt man heiß werden und brät die To maten auf einer Seite langsam an. Nach und nach gießt man etwas heißes Wasfer und das inzwischen durchgeschlagene Tomatenmark hinzu und läßt die Tomaten langsam schmoren. Wenn die Tomaten gar sind, richtet man sie vorsichtig in einer breiten Schüssel an. Die Soße wird mit einem Eßlöffel kalt angerührtem Mehl oder etwas saurer Sahne sämig gemacht und üb.er die Tomaten gegriffen. Falls sich di« Fullukg als zu reichlich erwiesen hat, Kann man aus dem Fleischrest kleine Klöße formen und sie in der Soße mitschmoren lassen. Pst Backobst mit Klößen oder schlesisches Himmel reich. Das schlesische Himmelreich wird immer mit geräuchertem Schweinefleisch gekocht. Für vier Personen nimmt man 500 x gemischtes Backobst, wäscht dieses mehrmals in warmem Wasser, legt es dann in einen irdenen Topf, gießt soviel kaltes Wasser darüber, daß es gut bedeckt ist, und läßt cs, wenn möglich, über Nacht in der lauwarmen Röhre stehen, damit das Obst schön rund aufquillt. Am andern Tage läßt man ein Stück geräuchertes Schweine- fleisch in nicht zuviel Wasser langsam halb- weich kochen, tut dann die aufgequcllten Birnen dazu nach 30 Minuten das übrige Backobst mit dem restlichen Wasser, worin sie über Nacht gestanden haben, und läßt alles zusammen ivcichkochcn. Dann macht man das Gericht mit gelbem Schwitzmchl leicht sämig. Ist das Fleisch früher weich als das Obst, so nimmt man es heraus und hält es warm. Dazu werden Kartoffclklöße gereicht. — Auf ander« Weife kocht man das Backobst, indem man es, mit Wasser reichlich bedeckt, aufs Feuer setzt ein Stück Zitronenschale, Zimt und einige Nelken hinzutut und langsam weichkochen läßt. Dann gießt man die Brühe ab, macht fie mit ein wenig klargerührtcm Mehl leicht sämig, gibt etwas Rotwein und Zucker dazu und läßt das Obst noch einmal darin durchkochen. Man kann dazu Grieß- oder Semmclklöhe oder Mehl- oder Semmelpudding geben. A. in K. Likör aus Wacholderbeeren. Man nimmt dazu ungefähr drei große Tassen Wacholder- beeren, die man mittels einer Reibbcuke etwas zerdrückt, die Schale einer Zitrone sowie eine halbe Stange Vanille, übergießt mit einem Liter besten Spiritus und läßt es, gut ver schlossen, drei bis vier Wochen an d«r Sonne destillieren. Dann läßt man die Flüssigkeit durch ein feines Tuch laufen, 560 g Zucker läutern und erkaltet beides vermisch«. E. S,