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Der Sieg der Regierung Um 5 Uhr morgens fehlen dann in Barcelona die Truppen der Zenlralregierung zum Generalangriff an. Das Regierungsgebäude wurde mit Mörsern beschossen. Gegen 6 Uhr halte Companys mit dem Führer der angreifenden Truppen, General Batel, eine Unterredung, in deren Ver lauf der General den Insassen des Gebäudes das Leben zusicherle. Die Regierungslruppen haben darauf sofort die beiden Regierungsgebäude beseht und sämtliche Insassen verhaftet. Um 8.45 Uhr morgens erließ General Batet durch Rundfunk eine Erklärung an die Bevölkerung, in der dar auf hingemicsen wird, daß der Belagerungszustand ver hängt sei und daß diejenigen schwere Strafen treffen wür den, die sich gegen die Armee vergingen oder die Arbeit störten. In verschiedenen Stadtteilen von Barcelona war es in den frühen Morgenstunden des Sonntag noch zu leb haften Schießereien zwischen Negierungstruppen und be waffneten Aufständischen gekommen. Ueber der Stadt kreisten seit den frühen Morgenstunden Militärflugzeuge, die die Operationen der Truppen unterstützten. KuMeLmg Nr LerrE Ministerpräsident Lerroux wurde aus Anlaß der erfolgreichen Niederwerfung des Separalistenausstandes in Katalonien von der Bevölkerung begeistert gefeiert. Iehn- iausende von Menschen füllten die Straßen Madrids und als Lerroux sich von seiner Wohnung in das Innenministe rium begeben wollte, wurde sein Wagen derart von der jubelnden Menge umdrängt, daß der Ministerpräsident nur mit Mühe das Ministerium erreichen konnte. Die gleichen Begeisterungsstürme umbrandeten Lerroux, als er sich zu einem Besuch des Staatspräsidenten zum Rationalpalast begab. In den Außenbezirken waren vor ollem die Trup pen das Ziel der Ireudenausbrüche der Menge. Die Vorgeschichte des Separatistenansstandes Zur Vorgeschichte des Separatistenaufstandes in Katalo nien werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Nachdem die gesetzmäßige katalanische Regierung (Ge- neralidad) am Freitag immer wieder die Madrider Zen tralregierung ihrer Zuverlässigkeit versichert hatte, gingen schon am Sonnabendmittag Gerüchte um, wonach die Gc- neralidad ein doppeltes Spiel mit der Madrider Re gierung getrieben habe. Die Beteuerungen der Generalidad wllten dazu dienen, Madrid in Sicherheit zu wiegen, damit die völlige Abschließung Katalonien vom übrigen Spanien ermöglicht werden könnte. Diese war denn auch am Sonn abendabend restlös durchgeführt. Die Generalidad hatte nun allerdings bei diesem hoch verräterischen Spiel einen schweren Fehler gemacht; in ihrer maßlosen Selbstüberhebung glaubte sie sich der Garnisonen und der Polizei völlig sicher. Als nun die Madrider Re gierung als Antwort auf die Abfallerklärung Kataloniens wfort den Kriegszustand über das ganze Staatsgebiet ver hängte» ließ der Befehlshaber der dortigen Mllitärstreit- kräfte die wichtigsten Plätze und Gebäude, darunter die Generalidad, besetzen. Als der Präsident der Katalanischen Republik diese unerwartete Wendung sah, und ihm außer- »em gemeldet wurde, daß auch der größte Teil der katala nischen Polizei gemeinsame Sache mit dem Militär mache, ließ er im Rundfunk die gesamte Bevölkerung Kataloniens zu den Waffen rufen. wie nicht anders denkbar war, hat der Kampf um Bar celona zahlreiche Sofer gefordert, deren höhe noch nicht feslsleht. Es ist auch selbstverständlich, daß die Kämpfe noch nicht oeendet sind, weil die Anarchisten, diese Gelegen heit ausnuhen und mit allen Mitteln die Unruhe in Bar celona aufrechtzuerhallen versuchen. Am Sonntag sind von Cartagena herbeibefohlene Kriegsschiffe im Hafen vor Bar celona vor Anker gegangen, so daß mit einer baldigen Be endigung der Unruhen gerechnet werden kann. Die Links- radlkalen Azana und Quiroga find au» Barcelona entkom men; es ist aber auzunehmen, daß sie Infolge der von der Madrider Regierung verhängten Grenz- und Hafensperre nicht entkommen werden. Auch der „spanische Lenin", der Vorkämpfer der marxistischen Einheitsfront, Largo Cabal lero, Hal sich aus dem Staub gemacht. Der Zweite große Unruheherd der letzten Tage, das Kohlen gebiet von Asturien, wo die verhetzte Arbeiterschaft den Kommu nismus ausgerufen hatte, steht, den letzten Nachrichten zufolge, auch bereits kurz vor der Unterwerfung. Stärkste Militärauf gebote haben das ganze Gebiet abgesperrl. Die Säuberungs aktion macht gute Fortschritte. Die Schwierigkeiten des ber gigen Geländes verlangsamen jedoch den Vormarsch. Trotz dem rechnet man damit, daß im Laufe des Montag die Ordnung wieder hergestellt sein wird. 38V Tote? Das pariser „Journal" läßt sich aus Madrid berich ken, daß man im spanischen Innenministerium die Zahl der Toten auf etwa 200 und die der Verletzten auf WO schätzt; der „Malin" spricht sogar von 350 Toten. MW, MW, WMr? In diesen Tagen ist lo manches ausklärende Wort übei das, was Las „Landjahr ist und will, geschrieben und ge sprochen worden, dennoch aber wollen die Fragen nicht ver stummen. Die einen sehen in ihm eine andere Art dei von der Reichsjugendführung und der „Reichsanftalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung" durchgc- führten „Landhilfe", und die anderen kommen mit der Frage, ob nicht die Kinder, die als eben Schulentlassene, also als „Landiahrpflichtige" zum Landjahr eingezogen sind, infolge der Ableistung ihrer Landjahrpflicht und infolge des dadurch späteren Einrückens in Lehrstellen eines Erwerbsjahres vir- lustig gehen. Beides Fragen, die verraten, daß über das Landjahr noch erhebliche Unklarheiten bestehen. Die letzte Frage sei zuerst beantwortet. Ostern 1933 ver ließen insgesamt 600 000 Jungen und Mädchen die Ba";< schule, 1934 dagegen die doppelt« Anzahl, da nach den ge burtenschwachen Jahrgängen der Kriegszeit in diesem Jache der erste geburtenstarke Jahrgang der Nachkriegsjahrr o:t Schule verließ. Diese große Zahl von 1 200 000 Jugend lichen erhöhte sich noch um rund 40 000 Abiturienten und . Abiturientinnen und um weiter« 50 000 junge Menschen, die vorzeitig die höheren Lehranstalten verließen. 1300000 Jungen und Mädchen warteten also darauf, eine berufliche Ausbildung irgendwelcher Art beginnen zu können. Und der nationalsozialistische Staat machte da» schier j unmöglich Scheinende möglich: Trotz des plötzlichen Zuflussei von Jugendlichen auf dem Arbeilsmarkt konnle der weitaus j größte Teil in Lehr- und Arbeitsstellen vermittelt werden, s Von denen aber, denen weder eine Lehr- noch eine Arbetks- s stelle vermittelt werden konnle, wurde der erbbiologisch ge sunde Teil zur Ableistung des Landjahres eingezogen, jene i eben schulentlassenen Vierzehnjährigen, die sonst zwischen den i Hinterhöfen der Großstädte oder den verrußten Mauern , der Jndnstrieorke einem jungen Dasein der Nutzlosigkeit, ! der Untätigkeit anheimgefallen wären. Die Kinder erwerbs loser Väter wurden bei der Auswahl noch bevorzugt. Damit dürft« di« Frage, ob das Landjahr nicht dem Verlust eines Erwerbsjahres gleichkäme, beantwortet sein. Das Landjahr stellt sich im übrigen nicht als eine wirt schaftspolitische Angelegenheit dar sondern als eine Erzie- ! Hungsmaßnahme des Staates für die Jugend, deren Eltern ! nicht den Geldbeutel haben, um ihr einen längeren, ununter- ! brochenen Aufenthalt in der gesunden Luft auf dem Lande ! angedeihen zu lassen, fern von allen schädlichen Einflüssen s der Großstadtatmosphär«. Landjahe heißt: achtmonatige zuchlvolle Gemeinschafts- ! erziehung der schulentlassenen vierzehnjährigen Jungen und Mädchen in getrennten Jungen- und Mädchenheimen ent sprechend den verschiedenartigen Erziehungsanfgaben, die der Nationalsozialismus den beiden Geschlechtern stellt. Neben den Heimleitern (oder Heimleiterinnen) und ihren Helfern (oder Helferinnen) ist hier im Landjahr auch der Bauer Führer der Jugend zu Volk und Heimat. Nicht um ,Landhilfe" zu leisten, marschieren die Landjahrpflichtigen für einige Vormittagsstunden zu den Bauernhöfen in der Nähe Ler Landjahrheim«. Was könnten sie schon groß hel fen! Sondern um dort im Handanlegen die deutsche Erde, den Boden, die Scholle tätig zu erleben. Denn im Land jahr heißt lehren, nicht nur über die Dinge sprechen, son dern zur Welt, insbesondere zur bäuerlichen, lebendige Be ziehungen Herstellen. Eng hat sich Lie Landjahrjugend auf diese Weise mit „ihren" Bauern zusammengelebt, nicht nur? durch Lie gemeinsame Arbeit sondern ebensosehr Lurch ge meinsame Feste. Viele von den Landjahrpflichtigen wollen! schon heute, wie aus ihren Briefen an die Eltern heroorgeht/ auf Lem Land« bleiben oder nach kurzem Besuch dah«im, wenn am 15. Dezember das Landjahr beendet ist, wieder! auf das Land zurückkehren. Aber die wenigen Vormittagsstunden beim Bauernj erschöpfen den reichen, vollen Arbeitstag in den Landjahr heimen nicht. Nach der Rückkehr zum gemeinsamen Mit tagessen im Heim und nach der anschließenden Ruhestunde, die Pflicht ist, beginnen Sport und Spiel. Erst der Spät nachmittag sieht die Schulungsstunden vor, in denen das tägliche Wirken seine geistige Ausweitung durch die Erzieher erfährt. Deutsche Geschichte, Heimat- und Volkskunde, Rasse- und Vererbungslehre werden hier nickt zum Lehrstoff son dern zu lebensnotwendigen Erkenntnissen, die dem einzelnen die eigene Schicksals- und Blutoerbundenheit mit der Ge samtheit unseres Volkes zutiefst bewußt machen. Auch di« elementaren Kenntnisse im Schreiben und Rechnen werden, l>en Erfordernissen des praktischen Lebens gemäß, im Zufam- nenhang mit der Heimbewirtschaftung aufgefrischt. Damit dürfte auch klargestellt sein, daß es sich beim üandjahr nicht um eine Art Landhilfe handeln kann. Die disziplinierte, körperlich und seelisch gekräftigte Land ahrjugend wird — das sei schließlich erwähnt — schon fetzt! urch Lie zuständige Behörde als bestqualifizierte Lehr- und jungarbeiterschaft zur Einstellung ab 1. Januar 1935 emp- ohlen uirö bereits mit Vorliebe von Industrie, Handwer md Handel angefordert. Für ein neues Mietrecht In der Universität Jena tagte der bürgerliche Rechts ausschuß der Akademie für Deutsches Recht unter dem Vorsitz von Professor Hedemann, Jena. Gegenstand der Beratun gen war das Mietrecht, ein Rechtsgebiet, das dringend einer Neuregelung und Neufassung bedarf. Wegen seiner über aus großen Bedeutung für fast jeden deutschen Volksgenossen ist dieses Gebiet als erstes vom Ausschuß in Arbeit genomn- me worden. Uebereinstimmend steht der Ausschuß auf dem Standpunkt, daß gerade im Mietrecht der Äemeinschafts- gedanke mehr zum Ausdruck kommen muß, daß der Gegen satz: hie Vermieter — hie Mieter durch einen gleicherweise dem Mieter zugebilligten Schutz ausgeglichen werden muß. Auszugehen ist von dem Wohnbedürfnis der Volksgenossen. Das Ideal ist und bleibt das Eigenheim. Solange dieses sich nicht für jeden Deutschen verwirklichen läßt, muß ein Wohnrecht gegeben werden, das durch seinen Aufbau dem Mieter ein Heimgefühl vermittelt und die gemieteten Räume als Mittelpunkt seines Lebens und seines Beruses empfinden läßt. Auf die wirtschaftlichen Belange wird allerdings vo allem auch im Interesse der Hausbesitzer Rücksicht zu nehmen sein. MtkWiWiNMWW Eine MuMMnds KeLsmöMMg Zwischen dem Neichsführer des Nationalsozialistischen Arbeitsdienstes, Staatssekretär Hierl, und dem Stabs- ! leiter der PO. und Führer der Deutschen Arbeitsfront, Reichsleiter Dr. Ley, ist eine Vereinbarung getroffen wor- ! den, deren wesentlichsten Inhalt wir folgend wicdergebsn: Von der Ueberzeugung ausgehend, daß der National- ! sozialistische Arbeitsdienst die durch keine andere Einrich- j tung zu ersetzende Erziehungsschule zur nationalsozialisti- ' scheu Auffassung von dem Werte und der Würde der Ar- ' beit und zum nationalsozialistischen Gemeinschaftsgeiste bil det, ist zwischen dem Stabslciter der PO. und Führer der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, einerseits und dem Führer des Nationalsozialistischen Arbeitsdienstes, Reichs- arbeitsführer Pg. Hierl, andererseits folgende Vereinba rung getroffen worden. 1. Ler gesamte Führernechwuchs der PO. und der LAA. muß zukünftig durch die Schule des Arbeitsdienstes gehen. Für alle nach dem 31. Dezember 1814 geborenen Führeranwärter der PO. und der DAA. ist der Arbeits- dienstpaß die unerläßliche Voraussetzung für die Zulassung zur Jührerlaufbahn. Für die in der Zeit vom 1. Januar 1811 bi» 31. Dezember 1814 geborenen Führeranwärter ist die Arbeilsdiensizeil nachzuholen, solveil die Aufnahme fähigkeit der Organisation des Arbeitsdienstes dieses ermög licht. 2. Die Arbeitsoienstpslichl beträgt künftig ausnahmslos ein Jahr; für die vor dem 1. Januar 1315 Geborenen ein halbes Jahr. 3. Die Einstellung erfolgt erstmals zum 1. November 1834 auf Grund der von der Reichsleilung des Arbeits- dienstes dem Stabsleiter der PO. und Führer der DAF. eingereichlen Bedarfsanzeige. Ueber das Einberufungsverfahren erfolgen Ausfüh-> rungsbestimmungen. 4. Die aus dem Arbeitsdienst ausscheidenden Führer- anwärker erhallen eine eingehende abschließende Beurteil lung mit besonderer Würdigung ihrer voraussichllichen Fühereignung. 5. Der Führer der Arbeitsfront trifft Anordnungen,^ daß die nach beendigter Acbeiksdienstzeit ausscheidenden^ Führer und Arbeitsmänner des Arbeitsdienstes möglichst sofort Arbeitsplätze in der Wirtschaft erhalten. Die große Bedeutung der Vereinbarung, wird sofort! erkennbar, wenn man sich ihren Inhalt vergegenwärtigt. Der Wortlaut des Abkommens besagt nicht mehr und nicht weniger, als daß der gesamte Führernachwuchs der Politi schen Organisation der Partei sowie der Arbeitsfront von jetzt ab durch den Arbeitsdienst gehen muß. Alle Führer anwärter beider Parteikörper, die nach dem 31. Dezember 1910 geboren sind, haben, soweit sie den Arbeitsdienst noch nicht abgeleistet haben, und soweit es irgendwie möglich ist, diesen nachzuholen. Alle nach dem 31. Dezember 1914 geborenen Anwärter müssen ohne Ausnahme ein Jahr Arbeitsdienst geleistet haben, wollen sie zur Führerlaufbahn zugelassen werden. Damit ist ein großer Schritt vorwärts getan, ein Schritt, der im Interesse des praktischen Natio nalsozialismus liegt und der sicherlich großen Segen brin gen wird. Die Vereinbarung zeigt zugleich, welche große erziehe rische Bedeutung dem Arbeitsdienst von feiten der maß gebenden Parteistellen zugesprochen wird. Reichsarbeits führer Hierl und sein Arbeitsdienst können stolz auf diese Dokumentierung ihrer Leistung sein. Wer Hierl kennt, weiß aber auch, daß er in dieser Dokumentierung nur den Ansporn erblickt, den Arbeitsdienst in Haltung und Gesin nung, Leistung und Tat noch weiter zu entwickeln getreu seinem Grundsatz: „Still arbeiten und Leistung zeigen, Haltung haben und treu seinl" Die Vereinbarung bringt außerdem noch eine bedeu tungsvolle Festsetzung, die im Interesse der jungen Arbeits männer auf das lebhafteste zu begrüßen ist und für die der Arbeitsdienst dem Reichsleiter Dr. Ley nur aufrichtig dank bar sein kann. Die Vereinbarung besagt nämlich, daß die Arbeitsfront sich darum bemühen wird, die aus dem Dienst für Volk und Staat ausfcheidenden Arbeitsmänner mög lichst sofort in Arbeit zu bringen. Damit wird dem Arbeits dienst eine große Sorge abgenommen, und es wird eine Handlung der Gerechtigkeit vollzogen, indem den jungen Männern, die ein Jahr mit dem Spaten an deutscher Erde für Deutschland werkten, der Weg ins Leben geöffnet wird. Im ganzen genommen ist dieser Akt ein Schritt vorwärts zur allgemeinen ArbeitsÄienst- pflicht, die aus dem Volke heraus sich zu gestalten be ginnt, so daß di« Schaffung ihrer gesetzlichen Grundlage nur noch eine Frage absehbarer Zeit ist; ein Schritt vor wärts zum Heil und Segen des nationalsozialistischen Auf baues und des deutschen Volkes, ein Schritt, zu dem man die beiden Männer, Reichsleiter Dr. Ley und Reichs arbeitsführer Hierl, nur aufrichtig beglückwünschen kann. Musi-link Bolttil „Die Entwicklung der europäischen Geschichte ohne Deutschland nicht denkbar." Der italienische Ministerpräsident Mussolini hielt auf dem Domplatz in Mailand eine Rede, in der er u. a. aus führte: Die Gleichgültigen haben nie Geschichte gemacht. Wenn das letzte Jahrhundert jenes der Macht des Kapi tals war, so wird das 20. Jahrhundert jenes der Macht und des Ruhmes der Arbeit sein. Mussolini gab dann einen „Rundblick" auf die Länder, die an Italien grenzen und denen gegenüber man eine Hal tung einnehmen müsse, die nicht Gleichgültigkeit sein könne, sondern entweder Feindschaft oder Freundschaft, und fuhr danach fort: Es ist offensichtlich, daß keine großen Möglich- ' keile» bestehen, unsere Beziehungen zu den Nachbarn jen seits der Jstrischen Alpen und der Adria (Südslawien) zu verbessern, wenn sie sortfahren, in ihren Zeitungen tobende Polemiken zu bringen, die uns im Innersten verletzen. Immerhin können wir, die wir uns stark fühlen und es auch sind, nochmals die Möglichkeit einer Verständigung bieten, für die bestimmte Voraussetzungen bestehen. Wir haben die Unabhängigkeit der österreichischen Republik ver teidigt und werden sie weiter verteidigen. Wer behauptet, daß Italien Eroberungsabsichten hegt oder der Republik eine Art Protektorat auferlegen werde, ist entweder über die Tatsachen nicht auf dem Laufenden oder er lügt wissent lich. Das gibt mir Gelegenheit zu betonen, daß die Entwick lung der europäischen Geschichte ohne Deutschland nicht denkbar ist, aber daß es notwendig ist, daß einige deutsche Strömungen nicht den Eindruck erwecken, daß es Deutsch land ist, welches sich dem Lauf der europäischen Geschichte entziehen will. Unsere Beziehungen mit der Schweiz sind ausgezeich net. Es besteht kein Zweifel, daß seit wenigstens einem Jahre unsere Beziehungen zu Frankreich erheblich ge bessert sind. Und wenn wir durch Abkommen erreichen, wo» wir wünschen, wird das sehr nützlich und fruchtbringend sein sowohl für dis beiden Länder als auch im allaemeinen