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Beilage r«r ^Weißeritz-LeitimD" 100. Jahrgang Sonnabend, am 6. Oktober i034 Nr. 234 Kurze Nottzen Der Landeshauptmann von Vorarlberg hat den Ge meindetag der Landeshauptstadt Bregenz wie der übrigen drei Städte des Landes aufgelöst. Die Bürgermeister süh. ren die Geschäfte bis zur Berufung eines neuen Gemeinde tages fort. * Im Buckingham-Palast in London hat eine besondere feierliche Sitzung des Geheimen Rates stattgefunden, bei dei der König seine formale Einwilligung zur Verehelichung des Prinzen Georg mit Prinzessin Marina gab. MnIerLUsMtk 1834 Feierliche Eröffnung am 9. Oktober. Hach einer Mitteilung der Obersten Leitung der PO-, Amt für Volkswohlfahrt, eröffnet der Führer das Winter- hilfswerk 1934 am 9. Oktober. Der feierliche Akt der Er öffnung wird mittags nm 12 Uhr im Reichstagrsihsugs- saal bei kroll stalkfinden. Oie Eröffnungsansprache hüll Reichsminister Dr. Goebbels. j Der Verkauf des B e r n st e i n - A b ze i ch c n s wird , während der Zeit oom 10. bis 12. Oktober üurchgcführt. Zur f Verarbeitung in Abzeichen wurden über 20 000 Kilo Roh- - material verbraucht. 500 Volksgenossen sind zusätzlich über ! drei Monate hinaus mit der Verarbeitung des Materials s beschäftigt gewesen. Ein großer Teil von ihnen konnte für ! den Bernstein-Drechslerberuf umgeschult werden. Mes Wr das WÄ Dr. Goebbels Hilst den Aermslen. Reichsminister Dr. Goebbels unternahm in seiner Eigenschaft als Berliner Gauleiter gänzlich unerwartet und unangemeldet eine Besichtigungsfahrt, die ihn durch eine Reihe öffentlicher Einrichtungen und Anstalten Berlins führte. In Begleitung des Ministers befanden sich der stell vertretende Gauleiter Görlitzer und der Staatskommis sar Dr. L i p p e r l. Die Fahrt ging zunächst zum Waisen- ! Haus Rummelsburg, das mit allen seinen Einrich tungen eingehend besichtigt wurde. Die Leistungen der An staltsleitung fanden die besondere Anerkennung des Mini sters, Dr. Goebbels besuchte sodann die ehemalige Woh nung Horst-Wessels in der Großen Frankfurter Straße, wo der nationalsozialistische Vorkämpfer seine töd lichen Verletzungen erlitt. Der Minister ordnete an, daß das Zimmer Horst Wes sels in den gleichen Zustand verseht wird, in dem es sich zu Horst Wessels Lebzeiten befand. Das Haus soll ferner unter Denkmalsschutz gestellt werden. Gauleiter Dr. Goebbels besuchte sodann den Arbeitsnach weis für Filmkomparsen und Artisten, die sogenannte „Filmbörse" in der Kronenstraße. In zweistündiger Aussprache hatten die Filmkomparsen Gelegenheit, ihre Wünsche und Nöte persönlich oorzutragen. Dr. Goebbels hat angeordnet, daß eine Reorganisation des ganzen Berufs st andes nach den Grundsätzen der Leistung und > der sozialen Gerechtigkeit durchgeführt und eine genaue f Regelung des Tarifes erfolgt. Auch eine Krankenversiche- f rung soll eingerichtet werden. Die Informationsfahrt führte l den unermüdlichen Berliner Gauleiter schließlich in das t Städtische Obdachlosenasyl, wo der Besuch von Dr. Goebbels bei den Aermsten der Armen dankbar begrüßt s wurde. Er besichtigte eingehend die Unterkunftsräume, stellte » durch Kostproben die Qualität des Essens fest und unterhielt sich lange mit den Insassen. < 2n einigen besonder» krassen Rokfällen wurde den Ob- , dachlofen sofort Arbeit zugewiesen. Auf Wunsch des Mini- x fters hat der Berliner Gauwalter der RSV. inzwischen das x Asyl ausgesucht, um in einer Sofort-Attion den besonders Rotleidenden die notwendige Kleidung und Schuhwert zu - verschaffen. wie weitgehend sich das nationalsozialistische Resorm- 4 werk schon ausgewirkt hat, geht au, der Tatsache hervor, daß F die Belegschaft dieses Asyl, von einem Höchststand von 5000 K Köpfen vor der Machtergreifung auf einen heutigen Stand M von durchschnittlich 250 gesunken ist. Die achtstündige Besichtigungsfahrt vermittelte dem Mi- I nister «inen tiefen Einblick in das soziale Leben der Reichs- Hauptstadt. Lie geMMen Momente » Englische Politiker müssen ihre Akten abliefern. K London, 6. Oktober. Ueber eine amtliche Maßnahme, die in politischen Krei- I sen Londons erhebliches Aufsehen erregen dürfte, schon weil I sie im Widerspruch zu überkommenen Gepflogenheiten steht, I weiß „News Chronicle" zu berichten. Dem Blatt zufolge sind I all« Politiker, die feit dem Jahre 1919 als Minister tätig k waren, aufgefordert worden, sämtliche in ihrem Besitz befind- ' liche Abschriften amtlicher Dokumente auszuliefern. Von f i der Aufforderung zur Ablieferung der Abschriften werden ! l ungefähr 100 politische Persönlichkeiten betrossen, die hohe I Regierungsposten bekleidet haben, z. B. Lloyd George, Lord t Snowden, Winston Churchill, Sir Herbert Samuel, Arthur f Henderson, Sir Austen Chamberlain und Sir Robert Horne, i Wie das liberale Blatt mitteilt, soll mehr als einer der Be- t teiligten entschlossen sein, die Dokument« nicht auszuliefern, ^H« er nicht «ine eingehende Erläuterung über die Gründe »oseser ungewöhnlichem Maßnahme erhalten hat. Jubel in Dresden Rudolf Heß und Dr. Goebbels begeistert begrüßt Am Freitag war von den Morgenstunden ab das Hotel Bellevue am Adolf-Hitler-Platz das Ziel vieler tausend Dresdener Volksgenossen, um die Teilnehmer an der Reichs und Gauleitertagung zu begrüßen. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, traf gegen 10 Uhr vor dem Hotel ein und wurde beim Abschreiten der Ehrenstürme lebhaft und freudig begrüßt, ebenso Minister Dr. Goebbels, der mit dem Flugzeug von Berlin nach Dresden gekommen war. Heß und Dr. Goebbels dankten durch Winken für diesen Beweis der Treue. Als nach Schluß der Sitzung der Reichs- und Gauleiter Dr. Goebbels gegen 14,30 Uhr das Hotel verläßt, werden die Sperrketten der SS-Männer von den begeisterten Dresdenern durchbrochen, Jungen und Mädel umring ten den Wagen und erboten und erhielten auch Unterschrif ten des Ministers und werfen Blumen in den Wagen. Dr. Goebbels fuhr sofort zum Flugplatz Heller und flog nach Berlin zurück. Die Reichs- und Gauleiter und die alte» Kämpfer der Partei traten dann die Fahrt durch das schöne Sachsen an, die über den Weißen Hirsch, Pillnitz und Graupa zur Bastei in der Sächsischen Schweiz führte. Aus der Bastei hatten sich zur Begrüßung der Gäste Tausende von Volksgenossen eingefunden; besonders lebhaft begrüßt wurden Rudolf Heß, Bauleiter Mutschmann und Dr. Ley. Der Abstieg nach Rathen, von wo die Fahrt mit dem Dampfer nach Bad vchandau angetreten wurde, führte durch das Felsengebiet an der Bastei und durch die Schwedenlöcher. Am Vor mittag besichtigten die alten Kämpfer unter Führung des Gaugeschäftsführers Harbauer die Landeshauptstadt. Auch in Rathen, wo wiederum alle Straßen von Menschen ge füllt waren, wurde den Gästen ein jubelnder und herzlicher Empfang zuleil. Inzwischen waren die Reichs- und Gauleiter, die ihre Tagung in Dresden beendet hatten, ebenfalls in Rachen angekommen. Als sie mit Rudolf Heß, Dr. Ley und Marlin Mutschmann an der Spitze sich auf dem Dampfer „Dresden" begaben, Hallien die Felsenwände von den Heillosen der begeiflerlen Aachener wieder. Bei ein- brcchcnder Dämmerung fuhr der Dampfer das herrliche Elbtal aus wärts am Linien- uni» Königstein vorbei nach Bad Schandau. Außer Programm wurde ein« Unterbrechung der Fahrt in Königstein vor genommen und Rudolf geh nahm Veranlassung, die begeisterten Menschemr.afsen persönlich zu begrüßen. 3n Schandau, dem Ziel der Fahrt, trafen sich dann die politischen Leiter mid die Reichs und Gauleiter zum gemeinsamen Abendessen im Saal des Kurhotels. SSchMeBetkebsobmimner >wrDr.LeZ Tagung der Deutschen Arbeitsfront, Bezirk Sachsen Am Donnerstagnachmittag hatten sich in Dresden die Kreiswalter der Deutschen Arbeitsfront mit ihren Stellver tretern, die Bezirksbetriebsgemeinschaftswalter und die Ab teilungsleiter der Bezirkswaltung der DAF, Bezirk Sachsen, zu einer Tagung versammelt, die vornehmlich der Bericht erstattung über den Verlauf der am 1. Oktober erfolgten Umschaltung der DAF diente. Der Führer der DAF und Stabsleiter der PO. Pg. Dr. L«Y, der zur Reichs- und Gauleitertagung und zum Treffen der dreihundert ältesten Kämpfer der PO nach Dresden kam, wurde auf der Tagung der DAF vom Bezirkswalter Pg. Peitsch herzlichst begrüßt. Dr. Ley ließ sich durch die Kreiswalter und Betriebsgemeinschastswalter über den Stand der Organisation, über ihre Erfahrungen und Sorgen berichten. Unterdessen waren aus seinen Wunsch die Le- triebsobmänner einiger Betriebe aus Dresden und Umge bung zur Tagung geholt worden, um ebenfalls vor Dr. Ley ungeschminkte Berichte über die Lage und Stimmung in den Betrieben, über die Haltung der Belrieds- führer und Gefolgschaften, zu erstatten. Wenn auch hier und dort noch Schwierigkeiten zu über winden sind und zahlreiche Menschen den großen Gemein schaftsgedanken der DAF noch nicht erfaßt haben, so ging doch aus allen Berichten hervor, daß die Gefolgschaften in den Betrieben restlos hinter der DAF und ihrem wollen stehen und den neuen Ausbau hundertprozentig besag en. Ueberall erwartet man, daß der weg zur einzigen, c !le» umfassenden Gemeinschaft „Deutsche Arbeitsfront" bis zu Ende gegangen werde und auch die Angestellten recht bald restlos eingegliedert werden. Ueber die Haltung der Betriebsführer wurde viel Anerkennendes gesagt, leider aber mußten einige Betriebs obmänner auch über unglaubliche Zustände berichten. Zahl reich sind die Klagen über unvollständig oder gar nicht erlassene Betriebsordnungen, so daß hier dem Treuhänder der Arbeit in den nächsten Tagen und Wochen wohl eine umfangreiche Tätigkeit erwachsen wird. Nachdem rund zwei Dutzend Berichterstatter zu Worte gekommen waren, hielt Pg. Dr. Ley eine nahezu zwei Stunden dauernde Ansprache mit eindrucksvollen Ausfüh rungen. Für die hier versammelte Führerschaft der DAF > im Bezirk Sachsen war die vierstündige Teilnahme ihres ! Führers und Stabsleiters Pg. Dr. Ley an dieser Tagung : ein großes Erlebnis, das ihnen neue Kraft gab für die weitere schwere Arbeit, die sie im Dienst der Gemeinschaft oller Schaffenden r» leistest haben! ! Ms EaMterwSMg i» MM» NSK. Im Rahmen des großen Treffens der Politischen l Leiter in Dresden fand am Freitagvormittag eine Tagung der Gauleiter der NSDAP statt. Der Stellvertreter ! des Führers war anwesend. Die Tagung wurde eröffnet vom Stabsleiter der PO, f Dr. L e y, der sie in kurzen Begrüßungsworten als Arbeits- j tagung der verantwortlichen Männer der Parteiarbeit im ! ganzen Reich kennzeichnete. j Die Führerin der NS-Frauenschaft, Frau Scholz- i Klink, gab den Gauleitern einen umfassenden Ueberblick s über den Stand der nationalsozialistischen Frauenarbeit. In i ihren Ausführungen kam die Zielklarheit zum Ausdruck, ! mit der heute die Partei daran geht, der deutschen Frau auf ihrem Gebiet den Weg in die aktive Mitarbeit an Volk und t Staat zu bauen. Der Stellvertreter des Führers nahm Gelegenheit, i Frau Scholz-Klink für ihre bisherige Arbeit, deren Erfolg - offensichtlich zutage tritt, besondere Anerkennung auszu- f sprechen. - Anschließend sprach der Amtsleiter des NS-Studenten- bundes, Pg. Derichsweiler, über die Neugestaltung der § nationalsozialistischen Studentenarbeit. f Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels und Haupt- j amtsleiter Hilgenfeld befaßten sich mit verschiedenen l Fragen des Winterhilfswerks und unterrichteten die Gau leiter über eine Reihe von einzelnen Punkten der Durch führung dieses gigantischen, von der Partei getragenen Feldzuges für die noch notleidenden Volksgenossen. Zum Schluß befaßten sich Gauleiter Wagner-Mün chen in seiner Eigenschaft als Referent iM Stab des Stell vertreters des Führers für Fragen des Neubaues des Reiches sowie Hauptamtsleiter Sommer, der Staatsrecht ler im Stab des Stellvertreters des Führers, eingehend mit grundsätzlichen gemeinderechtlichen Fragen. Im Anschluß an die einzelnen Referate entwickelte sich eine rege Aussprache, in der die Gauleiter wichtige Pro bleme aus allen Gebieten, insbesondere der Zusammenarbeit von Partei und Staat, anschnitten und in eingehender Erör terung klärten. Mit einem dreifachen Sieg-Heil aus den Führer wurde die Tagung geschlossen, deren Kennzeichen die verautwor- s tungsbewußte Unternehmungslust war, mit der die Gau leiter al» die führenden Träger der Parteiorganisation im : ganzen Reich der Aührungsaufgabe der Pari« gerecht wer- . den. Die Besprechungen fanden in Dresden im Hotel Bellevue ' statt. Der Stellvertreter des Führers wohnte, seiner Ge- s wohnheit entsprechend, womöglich stets die gleichen Hotel» 1 aufzusuchen, in denen er in der Kampfzeit der NSDAP i wohnte, im Hotel Angermann, einem kleinen Hotel, dessen ! Inhaber seit vielen Jahren treu zur Bewegung steht. Deutschland« Auto straßen. Der Bau d«r Reichs- Autobahnen ist bereit« soweit fortgeschritten, so daß einzelne Strecken ihrer Bollendung ent- gegensehen. Unser Bild zeigt einen Blick voM Luftschiff auf di« Li nienführung der Reicks- Autobahn zwischen Le verkusen und Hilden.