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Mage unS Antwort Gemeinnütziger Ratgeber für jedermann Beding«««« fit« di« Bemftwoetuag von Anträgen: Der weitaus größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da ein Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Anschrift des Fragestellers enthalten. Anonyme Frage« werde« gmmdsätzgch nicht deantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher dieser Beilage ist, sowie als »ortoersa» »rr »«trag von so A»f. tLeiztlfügcn. FSr jede weitere Frage, auch desselben Fragestellers, sind gleichfalls so Rpf. mitzusenden. Ansragen, denen zu wenig Porto beigefügt ist, swerden zu rückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet ist. Im Briefkasten dieser landwirtschaftlichen Beilage können nur rein choedwirtschaftliche «» unmittelbar einschlägig« Frage« behänd» werden; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser ' Beilage anpassen, wird Auskunft keineSsalls erteilt. Die Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Die Schriftleitung „ Frag«: Fo'.len gehen rin. Ich habe «ine siebenjährige Zuchtstute, welche das zweit« Sohlen gebracht hat. Drei Tage nach dem Absohlen ging in beiden Fällen das Fohlen «in. Die Mutterstute zeigte drei Tage vor dem Abfohlen einen starken MUchandrang im Euter. Die Fütterung des Tieres war immer normal. Wie ist das Verendest der Fohlen zu erklären und was läßt sich dagegen tun? W. in Pl: Antwort: Aus den von Ihnen gemachten Angaben läßt sich schwer beurteilen, welche Ursachen für das Eingehen Ihrer Fohlen in Betracht kommen. Ls gibt eine große Zahl von Fohlenerkrankungen. Zunächst ist «s mög. lich, daß eine Infektion der Fohlen im Mutter» leibe erfolgt ist und mithin dre Fohlen schon krank zur Welt kamen. Ferner kann eine In fektion unmittelbar bei der Geburt oder her nach im Stall erfolgt sein. Es ist infolgedessen aus peinlichste Sauberkeit im Geburtsstall und aus Desinfektion der Streu zu achten. Auch muß eine Desinfektion des Asters, der Scheide und des Euters der Stute vor und nach der Geburt vorgenommen werden. Die größte Sorgfalt erfordert die Nabclpflege. Der Nabel- stumvf muß gebadet und mit einem frisch des- infizierten Bande unterbunden werden. Hier auf erfolgt ein Betupfen mit Jodtinktur. Es ist aber auch möglich, daß die vor der Geburt im Euter angejammelte Milch.sich mngesetzt hat und schädlich^ auf das Fohlen wirkte. Zeigt -sich starker Mrlchandrang, so ist ein Ausmelken des Euters zu empfehlen. vr. Bn. Fräste: Kuh rindert nicht. Bei meiner Kuh, welche das sechste Kalb gebracht hat, war die Nachgeburt a»gewachsen. Sie ging erst nach vierzehn Tagen ab. Ich machte dann so lange Scheidenausspülungen, bis kein Aus- fluß mehr vorhanden war. Die Kuh macht «inen gesunden Eindruck und gsbt auch normal Milch. Es zeigt sich aber k«ine Spur von Rindrigkeit. Neben der Kuh steht ein junger Bullh, 3ch habe auch schon versucht, dieselbe einem anderen Bullen zuzufübren, aber ohne Erfolg.^ Das Abkalben erfolgte im März. Was Lmm ich tun, damit die Kuh wieder rindrig wird? . F- E. in P. Antwo rt: Da bei Ihrer Kuh die Rindrig keit nicht in normaler Weise einsetzt, müssen Mittel zur Nachhilfe angewendet werden. Es komatt zunächst eiweißreiche Fütterung inForm von gutem Wicsenheu, Hafer, Hülsenfrüchten und Oelkuchen in Betracht. Bei dieser Fütte rung ist dem Tiere möglichst viel freie Bewe gung zu gewähren. Schlägt diese Behandlung «iH an, so empfiehlt sich di« Verabreichung von Fohimbim oder Iohimvetol. Die Anwen dung dieser Mittel ist in der Regel von Erfolg begleitet. Tritt dieser nicht ein, so muß damit gerechnet werden, daß eine krankhafte Umbil dung der Geschlechtsorgane erfolgt ist und daß die Kuh sich nicht mehr weiter für die Zucht tignet. i>. Bn. Frage: Ja wrlch«r Zeit können Sprck- schweiae aurgemöfiet werden? Ich wä r für «men Rat über den von mir auf- gezeichneten Versuch dankbar. Ich hatte Ge- legenheit, in meinem Bestand einen Wurf von neun Ferkeln mit täglich 1 kg Kraftfutter, 4 Liter Magermilch je Stück und Kartoffeln sattzumästen und ihn in der Entwicklung zu oeofolgen. Der Wurf wurde am 4. Scheiding 1933 geboren und am 10. Nebelung 1933 mit einem Wurfgewicht von 253 kg abgesetzt. Jedes Ferkel wog also un Alter von zehn Wochen rund '8 kg. in der Zeit vom 24. Wonnemond bis ' Brächet 1934 kamen die Tiere zum Verkauf - einem Durchschnittsgewicht von 16S kx wo bei Schwankungen von 145 kg (am 24. Wonne mond) nach unten und 191 kg (am 14. Brächet) nach oben zu verzeichnen iparen. Die Tiere hatten also während der gesamten Lebenszeit ein« tägliche Zunahme von 610 st aufzuweisen und während der Mastzeit eine solche vM 650 bis 700 e. Kann man hiermit zufrieden sein? A. Sch. in Z. Antwort: Das erzielte Mastgewicht ist als sehr gut anzusprechen. Die Tiere haben von der Geburt bis zur Schlachtung täglich rund 610 o zugenommen und nach dem Ab- setzen innerhalb' von.rund sieben Monaten einen Gewichtszuwachs oop 144 kg aufzuweisen. Mit- hin ist während der Mastzeit «ine tägliche Zunahme von 685 st erzielt worden. Diese Zunahmen sind nur möglich bei gesunden guten Tieren, die genügend großwüchsig sind, um auf etwa 165 kst Gewicht gemästet zu werden, und die außerdem auch eine genügende Frühreife aufweisen. Trotzdem wäre u. E- die gute Zunahme schwerer zu erreichen gewesen, wenn nicht Magermilch verwendet worden wäre. Wo. Frage: Wie wäscht man rohe, ab- gefchorene Schafwolle richtig, ohne daß die Wolle Schaden leidet? I. A. in U. Antwort: Wenn es sich um die Wäsche Klemer Rohwollmengen zur eigenen Verarbei tung handelt, nimmt man zunächst einen Bottich, der die Wollmenge bequem faßt, füllt ihn mit 38 Grad Reaumur heißem Wasser (so heiß, daß man eben noch die Hand darin halten kann) und setzt etwas Kernseife, «ine bis zwei Hände voll Soda sonn« etwas Salmiak zu. Hierauf rührt man das Bad mit einem Holzstock um. Sobald sich di« Zutaten aufgelöst haben, legt man die Wolle «in und bewegt sie ganz vorsichtig 15 Minuten, damit Fett und Schmutz herausfallen, wobei darauf zu achten ist, daß die Wolle nicht zu viel gedrückt wird, weil sie durch zuviel Bewegung verfilzt. Alsdann läßt man sie ungefähr noch 30 Mi nuten stehen, setzt aber, wenn das Bad zu sehr abkühlt, nach 15 Minuten noch etwas heißes Wasser zu. Nunmehr wringt man die Wolle, in kleinen Partien, in Stramin aus, damit der gröbste Schweiß Und Schmutz Herausläufen kann, und legt die so gewaschene Wolle in einen durchlässigen Korb und spült sie tüchtig mit kaltem Wasser durch. Alsdann wird die Woll« abermals, wie oben gesagt, mit der Hand aus- gewrungen und im Schatten getrocknet. Das Trocknen in der Sonne gibt der Woll« zwar eine bessere Farbe, macht sie aber härter und zum Spinnen ungeeigneter. Handelt es sich um sehr schmutzige Wolle mit viel Klunkern, so empfiehlt es sich, das Einweichbad zweimal zu erneuern. Kommt die Wäsche größerer Mengen in Betracht, so empfiehlt es sich, sie in eine Lohnwäicherei (nach Döhren bei Han nover oder Blumenthal bei Bremen) zu schicken und die Wobl« vor der Wäsche sortieren zu lassen, wodurch die Aussonderung und separate Derar- beitung der gröberen Plöcke und di« bessere Allsspinnung der feineren Wollen möglich wird. Rwtz. Frage: Lachtaubenhaltung. Wie hält man Lachtauben, in einem Käfig oder in einem Schlag mit freiem Ausflug? K. H. in U.- Antwort: 2m allgemeinen werden Lach tauben in einem geräumigen Käfig gehalten. Hier schreiten sie auch leicht zur Brut. Dieser Käsig muß aber ungezicferfrei gehalten werden, darum streiche man ihn ab und zu, besonders das Nest, mit einer sünfprozentigen Mordax- lösung. „Man füttere recht vietseifig: Weizen, Hafergrütze, gerissenen Mais, Rübsen und Kananensamen; ab und zu etwas Grünfutter (Bogelmiere) und Kalk. Es soll auch erwähnt werden, daß Lachtauben auch sehr leicht frei- fliegend gehalten werden können und sehr zahm werden. R. Frage: Schwache« Slug eines Bienen volkes. Ein guter Bienenschwarm, der im Wonne mond gefallen ist, hat gut gebaut, aber keinen Honig in den Waben, wie aus eingesaadtem Wabenftück zu ersehen ist. Dos Volk zeigt wenlg Freude am Ausflug rm Gegensatz zu den anderen Bienenvölkern, die ich besitze und die auch kräftig Honig gesammelt haben. Ich kann mir nicht erklären, warum meses eine Volk nicht Honig gesammelt hat, und vermutete schon, daß es sich vielleicht um «in krankes Volk 'handelt. Was soll ich mit diesem' Volk tun? L. in N. Antwort: Der Brutstand des uns «in- gesandten Wabenstückes ist außerordentlich lückenhaft. Der Grund hierfür dürste in einer leistungsschwachen Königin zu suchen sein. Da der Schwarm bereits im Wonnemond gefallen ist, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Borschwarm, d. h. also um «inen Schwarm mit alter Königin, di« vielleicht schon mehrere Jahre alt ist. Bei ungenügender Lege- töttgkeit wird der Rückgang m der Zahl der alten Bienen durch den Zuwachs an jungen nicht ausgeglichen, so daß «s dem Volke' bald an Trachtbienen fehlt. Damit wären auch der schwache Flug des Vslk«s und der geringe Honigvorrat erklärt. Sine Krankheit der Brut liegt glücklicherweise nicht vor. Es empfiehlt sich also für Sic, dem Volk ebne junge begattete Königin zu geben und sie durch Reizfütterung zu möglichster Legetätigkeit myuspornen, da- mit Sie mit recht viel Iimgbienen in den Wint«r gehen. Jae. Frage: Dirnenblattpockenmilbe. Ein zwölf Jahre alter Birnenbaum, der bisher in jedem Jahre gut getragen hat, scheint unter einem Schädlingsbefall zu leiden, wie eingefandtes Zweigstiick zeigt. Bereits sm vergangenen Jahre zeigt« sich dieser Schädlingsbefall an dem Daum, aber'nur in ganz geringem Maße, wäh rend er in diesem Jahr sich außerordentlich stark verbreitet hat. Um was für «inen Schädling handelt es sich, und wie kann ich den Baum davon befreien? O. W. in E. Antwort: Der eingesaudte Zweig war sehr stark von der Bimblattpockenmilbe be fallen. Zur Bekämpfung dieser Schädling« spritzen Sie den Baum im Herbst nach dem Laubfall sofort mit zehnprozentigem Obstbaum- karbolineum. Diese Spritzung ist im Spät winter, kurz bevor die Knospen schwellen, mit 15prozentiger Lösung ' zu wiederholen. Die Spritzungen müssen so ausgesührt werden, daß sämtliche Knospen von allen Seiten von der Flüssigkeit getroffen werden. Rz. Frag«: Schlrhrnwein hat bitt«r«n Ge schmack. An «ing«sandter Probe Schlehenwein bitte ich festzuftellen, wie der bittere Geschmack des Weines abzuändern ist. L. in-N. Antwort: Der bittere Geschmack läßt sich aus dem Schl«henwein durch besondere Zu- sätze nicht entfernen. Da der Wein aber nur sehr alkoholarm ist. raten wir zu einer Um- gärung mit Iohannisbeerwein. Durch eine kräftige Gärung kann der Bitterstoff entfernt werden. Es wird ein Ansatz von einem Teil Johannisbeersaft, zwei Teilen Wasser und je Liter Mischung 300 st Zucker in gleicher Menge, wie der Sch^ehemvein beträgt, gemacht und mit dem Schl«hemoein unter Zusatz einiger Messer spitzen voll Chlorammonium und flüssiger Rein- Heft in üblicher Weise vergoren. Prof.vr.Ks. «Me Lniendrmser» a« di« Schriftleiftwo, «»4. Anfrage», find ,» richte« «m Neu Berta« L Struma««, Rendamm (»ei. Sfo.)