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43. ^ayrg. Landmanns Wochenblatt «igemeim Jülmg W widwlttschaft, GatteÄm md SavlMchO DeNage zur Welßeritz-Leltung Echrisüettu»i> vednumlierllt Grund»««, Haäat« Jeder Notzdruck <ml de» Inhalt diese« VIatt-1 wird «erichllich «erfolg (Gesetz »o» IL Awi Ml) Der Vslaummbodrrr «0°, ° »«- ««kv Abbildung 1 Vom Pslaumeu- bohrerweibche» abgebissene und mit Eiern belegte Pflaumen anzurichten. Abgesehen von ver Tätigkeit der reifen Weibchen fallen den Weibchen während der Eireifung und den Männchen während des ganzen Sommers noch eine Anzahl von SrüHen zum Opfer, in die sie nur Fratz- löcher bohren (Abb. 2) und die je Pärchen über einhundert Stück betragen können. Dazu kommt noch die Zerstörung von Knospen, die die Käfer im Frühjahr vor Knospen ausbruch zur Nahrungsaufnahme anbohren. Aus dem Lebenslauf des im Mittel 6 bis 7 mm langen kupferroten Rüsselkäfers (Abb. 3) — die Weibchen zeichnen sich durch größere Körper- und Rüssellänge vor den Männchen aus — ist vor allem die Art Ein Schädling, der, von vielen Obst anbauern unerkannt, in Len meisten Kirsch- und auch Pflaumenpflanzungen sein Unwesen treibt, ist der im Titel genannte Rüsselkäfer. Zwar ist er allein selten imstande, größeren Schaden anzurichten, obwohl Sprengel in der Pfalz 1929 feststellte, daß bis zu 35 »/o der unter Reineclauden, Mirabellen und Zwetschen liegenden „abgefallenen'' Früchte auf die Tätigkeit des Pflaumenbohrers zurückzuführen waren, und ich selbst an manchen Zweigen befallener Kirschbäume die Früchte bis zu 44°/» von ihm mit Eiern belegt und abgebissen fand. Sein an und für sich oft geringfügiger Schaden fällt aber dort schwer ins Gewicht, wo die Ernte gleichzeitig von der Kirschfliege oder der Kirjchblüten- motte bzw. der Pflaumensägewespe geschmälert wird. Der Schaden unseres Rüsselkäfers besteht in der Hauptsache darin, daß das Weibchen in je eine Frucht ein Ei ablegt und den Stiel jeder, belegten Frucht vor der Ei ablagt so weit durchbeißt, daß ein leicht« Mud genügt, um sie vom Zweig zu lösen (Abb. 1). Da eio Weibchen bis zu 121 Eier ablegen kann und ihm also währmd der Eiablage die gleiche Anzahl Früchte zum Opfer fällt, genügt schon eine geringe Anzahl Käfer, um verhältnismäßig fühlbaren Schaden seiner Eiablage interessant. Das Weibchen durchnagt zu diesem Zwecke zunächst den Stiel der dazu ausersehenen Frucht, bis diese nur noch lose am Zweig hängt. Danach klettert das Weibchen am Stiel entlang auf die Frucht und beginnt hier nach kurzer Ruhe einen kleinen halbmondförmigen Deckel aus der Fruchthaut herauszubeißen. der danach men anzutreffen. SV die Käfer Fahre hintereinander zur Eiablage oder nur in dem auf ihre Geburt s Fahr zur Fortpflanzung fähig sind, zu entscheiden. Außer an Kirschen m men können sich die Larven auch in — von Rot» und Weißdorn, Eberesche «d Schieb« zu Gide entwickeln. Llnwlge der Abbildung 2 Mit Fraßlöcheru versehen« junge Kirsch, (stark vergrößert) zurückgeklappt wird. Don der entstandenen Oeffnung aus beginnt nun das Weibchen eine Höhlung (Abb. 4) in das Fruchtfleisch zu nagen, die so tief wird, daß der ganze Rüssel darin verschwindet. Das herausgenagte Fruchtgewebe wird vom Weibchen verzehrt, das sich NM herumdreht Md tief in die Höhle hinein das etwa 1 mm lange elfenbein- weiße Et legt. Danach wird die Höhle durch Herunterklappen des Deckels geschlossen, der sorgfältig mit dem Rüssel angedrückt wird. Die Ablage, eines Eies dauert mit allen Vorbereitungen dazu etwa eine Stunde. Wenn man bedenkt, daß es ein Weibchen am Tag bis auf dreizehn Eier bringt, kann man über die dreizehnstündige Arbeitsleistung dieses kleinen Käfers nur staunen. Wie schon wetter oben gesagt, fällt die mit einens Ei versehene Frucht über Ku» oder lang vom Baum md geht allmählich am Boden in Fäulnis über oder vertrocknet. Hm ersteren Falle entwickelt sich die schlüpfende weiße Larve (Abb. 5) im Fruchtfleisch, im anderen mutz sie sich in den Kern einbohren, um sich vom Kernfleisch zu ernähren. Die nach etwa einem Monat erwachsene Larve verläßt die leergefressene Frucht Md bohrt sich einige Zentimeter in die Erde ein, wo sie sich eine kugelrunde sorgfältig geglättete Verpuppungs- Kammer anlegt, in der sie die etwa sechs Wochen betragende Puppenruhe zubringt. Schon im selben Herbst schlüpft hier der Käfer, der sich in mehreren Tagen zur Erd oberfläche durcharbeitet, aus die nächsten Kirsch- oder Pflaumenbäume fliegt Md sich bis zum Laubfall durch Abschaben des Blatt- gewebes ernährt. Zur Ueberwinterung ver kriecht er sich an der Erde im Gras, unter abgefallenen Blättern, Zweigen usw. Md ist von Mitte April ab wieder auf den Bäu» Wer Kits— fß»0k kleinen ihnen hier zur Verfügung stehenden Fruchtgewebemengen entstehen daraus aber meist nm klein« Puppen und entsprechend kleinere Käfer. Da die Pflaumenbohrer sehr scheu find und sich bei leichter Erschütterung der Zweige oder Aeste, aus deren Blättern oder Frühen sie sitzen, zu Boden fallen lassen, wo Ke sich tot stellen, wird sie der Mbefangene Obstbauer selten zu Gesicht bekommen. Ihr« Anwesenheit verraten im Frühling und Herbst aber Lie mit Nagespuren versehenen SpitzenblStter der jungen Triebe. Lharakteristtsch an diesem Blattfraß ist, daß die Oder« oder lMerhaut der Blätter lnM erhalÄrvläbt, allo Keiae Lb Sildtmg 4 Eihöhle», litug, uud quer durch schnitte» iu Kirsch, Park oergrößerv Löcher entstehen. Im Sommer künd« unter den Bäumen liegende Früchte mit Stielresten oder Stielreste an dea Zweigen die Gegenwart der Schädlinge an. Bekümpstmgsvechlche zeigten, daß Bo- rührungs- Md Fraßgifte wohl gegen des Käfer wirksam sein könne«. Äre allein gegen den Pflamaenbohrer gerichtet« An wendung rechtfertigt sich aber nm bet stark«