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Weitzeritz-Jeilung Freitag, am S. Ottober 1934 100. Jahrgang Nr. 233 Dieses Mali enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des SladtratS und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Dir 46 Millimeter breit« - MUlimeterzell« 6 Rpfa.; lm Tertteil die VS - Millimeter breit« Mlmmtterzeilr 18 Rpfg. ? Anzeigenschluß 10 Ahr vorm. Bezugspreis: Für eln-nMonal 2^ RM mit Zutragen; .Einzelne, , g . --- « Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmiedeberg u. U Aelteste Zeitung des Bezirks Wetter für morgen: Molkig mit kurzen Aofhelknmgen. Einzelne Regenschauer, Zum Teil böige westlich« Wind« «mb kühl. Die Reichs- und Gauleiter* in Dresden ! Artliches Mil SiilUchcs Dippoldiswalde. Tagesordnung zur Sitzung des Bezirks ausschusses der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde Don nerstag, den 1 l. Oktober 1934, nachmittags 2 llhr, im amte- hanptmannschaftlichen Sitzungssaale. Oesfentliche Sitzung: Mitteilungen. Uebernahme von Bürgschaften durch Gemeinden und Gemeindeocrbände zugunsten privater Unternehmungen § und Beteiligung an solchen (Kenntnisnahme). Einbau einer Turbine durch den Mühlenbesitzer Artur Steinigen in Reich städt in den« am Horngrundbach in Reichstädt gelegenen Mühlengrundstück auf Flurstück 253. Flächenaustausch zwischen dem Gemeindebezirk Oelsa (Flur Großölsa) und dem selbst- ständigen Gutsbezirk Staatssorstrevier Wendischcnrsdorf. Orts- s gesetz über die Bereinigung der Gemeinden Börnersdorf und ! Hennersbach. — Nichtössentliche Sitzung. — Vom Kreispressewart der NSDAP wird uns geschrieben: Die Reichs- und Gauleiter besuchen das Osterz gebirge. In Ler Zeit vom 5. bis 7. Oktober besuchen die ! Reichs- und Gauleiter, an der Spitze der Stellvertreter des s Führers Pg. Hetz, Pg. Goebbels, Dr. Frick, Hermann Göring § und Dr. Ley sowie 300 Angehörige der „Alten Garde" unser ! Eachsenland. Der Führer selbst nimmt an dieser Besichtigungs- ! fahrt nicht teil. Insgesamt beteiligen sich 450 Personen, die i in l5 Autobussen befördert werden. Diesen Sonnabend werden i die Teilnehmer das Oslerzgcbirge berühren und gegen 9,15 s Uhr in Niederschlottwitz cintresfen. 9,30 ist mit der Ankunft in Glashütte zu rechnen, wo eine kurze Rast eingelegt und die Uhrmacherschule besichtigt wird. 10,45 werden die Sachscn- fohrer Glashütte wieder verlassen und ihre Fahrt durch das Müglitztal nach Altenberg fortsetzen, das sie etwa 11,30 er reichen. Geising wird etwa 11,25 berührt werden. In Alten berg wird eine zweistündige Mittagspause eingelegt. Die Teil nehmer werden im Amtshof und im Raupennest ein einfaches Mahl einnchmen. Auf ihrer Weiterfahrt berühren die Be sucher Reheseld — Ankunft gegen 14,20 —, setzen ihre Fahrt in Richtung Frauenstein fort, wo sie die Wegekreuzung nach Nassau eiwa 14,30 passieren, durchfahren dann den Ort Nassau an Zschonmlers Gasthof vorüber und verlassen den Kreis Dippoldiswalde wieder in Rechenberg - Bienenmühle, wo sie gegen 14,40 eintresfen werden. Wir bitten die gesamte Be völkerung der berührten Orte, an diesem Tage für reichen Flaggenschmuck zu sorgen und die Fahrtteilnehmer innerhalb ihrer Ortschaften zu beglichen, indem sie an den vorgesehenen Plätzen Ausstellung nehmen. Den polizeilichen Anordnungen und Absperrvorschriften ist und« dingt Folge zu leisten, damit nicht durch etwaige Unglücksfälle Verzögerungen entstehen und die Fahrt dadurch beeinträchtigt wird. Förderung der Oelgewlnnung aus Bucheckern. Zur Förderung-er Oelgewinnung aus deutschen Oelsaaten sind von der Reichsregierung Maßnahmen eingeleitet worden, in die bisher Raps, Rübsen und Leinsaat sowie Mohnsaat, letztere soweit sie im Lohnschlag verarbeitet wird, einbe- zogen smd. Um auch die in diesem Jahre außergewöhnlich reiche Ernte an Bucheckernkernen für die inländische Oel gewinnung nutzbar zu machen, wird für das aus Bucheckern gewonnene Oel eine Ausgleichsoergütung von 50 RM je 100 Kilogramm Oel gezahlt werden. Hierdurch werden die Oelmühltzn in die Lage versetzt, das im Schlaglohn geschla gene Oel abgesehen vom reinen Schlaglohn, frei von allen Übrigen Zuschlägen zurückzugeben. Um aber auch das Sam meln und Verwerten von Bucheckern über den Eigenver brauch der Sammler hinaus zu.fördern und um hiermit zu- gleich der minderbemittelten Beoölkerungsschicht eine Der- dienstmöglichkeit zu schaffen, wird di« gleiche Ausgleichoer. gütung den Oelmühlen dann auf Antrag gezahlt werden, wenn sie nachweislich für die ihnen gelieferten Bucheckern einen Kaufpreis von mindestens 14 RM für den Doppel zentner zahlen. Der Preis gilt für güte, gesunde, trocken« Ware (zur Herstellung von Speiseöl geeignet). Die aus- führlichen Richtlinien für die Durchführung dieser Maß nahmen sowie der Zeitpunkt des Inkrafttretens werden in Kürze veröffentlicht werden. Deutschland» arbeitende Jugend wird untersucht. Im Zusammenhang mit der zusätzlichen Berufsschulung erklärt der Referent im sozialen Amt der Reichsjugendfüh rung und Leiter des Jugendamtes der Deutschen Arbeits front, Gebietsführer Franz Langer, u. a.: Wir treiben ein« gesund« Auslese und sorgen dajiir, daß die wertvollen und wichtigen Kräfte, die in den Reihen der Hitler-Jugend stehen, auch im Beruf weiterkommen, daß dem jungen, un gelernten Arbeiter, -er als wertvoll und fleißig und als gu ter Nationalsozialist bei uns steht, der Weg zur Ausbildung frei gemacht wird, und wir versuchen, bestehend« Lücken und Schule und Lehre auszugi«,^ Wir werden daran- ! gehen, im.kommenden Winter di« gesamte Jugend, die in Reichsminister heb hielt eine Ansprache, in der er die alten Kämpfer der Bewegung begrüßte und ihnen versicherte, daß sie nicht vergessen würden; insbesondere der Führer vergesse sie nie. Er habe den alten Kämpfern den D a n k d e s Füh- rers zu übermitteln, daß sie so treu ausgehalten hätten und daß ihr Glaube einst, als der Kamps hoffnungslos schein, so stark war. Damals habe diesem Kampf kein Lohn in Aussicht gestanden und es sei unsicher gewesen, ob diesem Kampf der Erfolg beschieden sein würde. Die alten Kämpfer hätten den Kampf begonnen und ihn auch gewonnen; sie seien heute die Sieger. Viele von denen, die einst mitge- kämpft hätten, seien nicht stark genug gewesen, um durchzu halten. Denen aber, die durchgehalten hätten, sei es zu verdcmken, daß der Kampf nicht umsonst war. L>«e allen Kampfer hatten aber auch die Erinnerung an schöne Tage, als sie den.Führer, von dem sie bis dahin nur gehört hatten, kennen s.eWteu, die Erinnerung an die ersten Parteitage. Aber gerade hie Erinnerungen all die schweren Tage, an die Sorgen und Leiden seien doch die schönsten (lebhafter Beifall). Manchmal möchte der alte Kämpfer heule noch tauschen mit der Zeit von damals (stürmischer, langanhaltender Beifall). Aber mit unend lichem Stolz stehe man dann doch wieder am Parteitag vor den Riesenaufmärschen und sehe, wie aus den paar Hunderten von einst Hunderttausende wurden. Wenn der Führer kürzlich die Partei als einen Orden bezeichnete, so seien die alten Mitkämpfer der Bewegung die ersten Ordensbrüder, die Träger eines Stückes großer deutscher Geschichte, die fortstrahlen werde für Jahrhunderte. Einst würden Kinder und Kindeskinder zurückdenken an ihre Väter, Großväter und Urgroßväter und sie würden voller Stolz sagen: er war dabei, er war einer der ersten. Einst werde man an die Zeit zurückden- kcn, weil das neue Deutschland von 1033 und 1934 mar schierte in eine neue bessere Zukunft. In allen Orten wür den die Mahnmäler stehen an den einen, der damals den Marsch befahl, der erste-politische Leiter der nationalsozia listischen Bewegung: unser Führer Adolf Hitler! Ihm Steg-Heil! Der Rede des Stellvertreters des Führers folgte lang anhaltender stürmischer Beifall. Stehend sangen die poli tischen Leiter das Lied unserer nationalsozialistischen Revo lution. Dann begann hie Vortragsfolae des Begrühungs- abends, die von den Künstlern der Sächsischen Staatstheater, dem Staatsopernchor und der Tanzschule der Staytsoper bestritten wurde. So klang heiter und doch in Würde der Festabend aus, ein bedeutsamer Anfang für eine ernste poli tische Tagung, die Freitag und Sonnabend unsere sächsische Heimat in den Mittelpunkt der deutschen Politik rücken wird. ' Staatsrat Dr. Ley sprach in Gegenwart des Landes stellenleiters Pg. Salzmann im Hotel Bellevue zu den Ver tretern der Presse. Alljährlich finde eine Zusammenkunft der politischen Leiter ohne Unterschied des Ranges statt. Der Rangunterschied solle an sich keine Bewertung der Arbeit darsteüen- Erstrebt werde der politische Führertyp. Da sei die Arbeit eines Ortsgruppenleiters genau so wertvoll wie Zum Empfang der im Laufe des Donnerstag nach Dresden gekommenen Reichs- und Gauleiter sowie der dreihundert ältesten Kämpfer der Partei hatte sich die Lan- desbauptstadt festlich geschmückt. Dr. Ley, der Führer der Deutschen Arbeitsfront, war ' n Flugzeug nach Dresden gekommen-, er wurde auf dem Flugplatz Heller von Innenminister Dr. Fritsch, Gruppen führer Schepmann und Landesstellenleiter Salzmann emp fangen. Die Straßen vom Flugplatz mr Innenstadt waren von Zuschauern reich besetzt, die Dr, Len lebhaft begrüßten. Bei seiner Ankunft vor dem Hotel Bellevue schritt er den dort ausgestellten Ehrensturm der SA ab. wiederum freudig begrüßt von einer großen Menschenmenge. Der Stellvertreter de? Führers, Reichsminister Rudolf Heß. der die Reite nach Dresden von München aus im Fluareua angetreten'hatte, mußte wegen schnell zunehmen der Duvketb-U in Ebemnik -!n-> ZmNGenlanduna va-'v-h- mcn. Der R<nck"--m'nil*er fuhr im Kra^aven nach Dres den. wo er Abend, stürmisch begrüßt, vor dem Hotel Bellevue eintraf. Lie BegMung im SchkWiekhaus Die Tagung der Reichs- und Gauleiter, mit der ein Treffen der dreihundert dienstältesten politischen Leiter verbunden ist, nahm am Donnerstagabend ihren Anfang mit dem Begrüßungsabend der Gaulcitnng Sachsen im Dresdener Schauspielhaus. Seit den frühen Abendstunden war die Umgebung des Schauspielhauses von einer viel- hundcrttöpsigen Menge augefüllt. Im Parkett des Schau spielhauses nahmen die dreihundert alten Kämpfer Platz. Die Ränge füllten sich mit den Rcichslcitcrn »nd Gau leitern, darunter Erich Koch, Alfred Rosenberg, Dr. Ley, als Vertreter der Wehrmacht General Hielscher, SS- Gruppenführer von Eberstein, Oberführer Döring und Päsident Schlegel von der Geheimen Staatspolizei, Poli zeipräsident Hille, General der Landespolizci Wahrburg und Staatsministcr Kamps, Rudolf Heß. den Gauleiter Mutschmann in die Loge geleitete, Innenminister Tr. Fritsch sowie Gaugcschäftsführer Harbancr. Gauleiter Mutschmann richtete von der Bühne aus herzliche Worte der Begrüßung an seine alten Mitkämpfer. Parteigenossen! Ich heiße Sie hier im Ramen meiner Mitarbeiter im Gau Sachsen herzlich willkommen. Vor allem gilt mein Willkommensgruß dem Stellvertreter des Führers, den ich hiermit besonders begrüße, und unserem Parteigenossen Dr. Ley, dem wir die Veranstaltung verdan ken. Meine lieben Parteigenossen! Wir hoffen, daß Sie die wenigen Tage, die Ihnen zur Verfügung stehen, hier in Sachsen recht gut verleben und daß Sie Kraft sammeln durch Freude nach dem Wahlspruch unseres PO-Leiters. Ich hoffe auch, daß Sie hier aus Ihre Kosten kommen. Heute abend wird Sie das Theaterpersonal aufs beste unterhaltest und auch die wenigen kommenden Tage werden Ihnen allöö bieten, was in unseren Kräften steht. Ich entbiete Ihnen ein herzliches Willkommen und recht viel Freude. Heil Hitler! durch diese Wandergruppen veranstaltet, haben den Vorzug, äußerst billig zu sein. Aber der ideelle Wert ist weit größer! Durch das Zusammentreffen von Volksgenossen aus allen Berufszweigen lernen sie bet gemeinsamem, frohem Erlebnis Verständnis und Achtung für des anderen Beruf! Arbeits kameraden! Jungarbeiter! Schließt Euch zusammen zu ört lichen Wandergruppen! Wer Lust hat, sich an solchen zu be teiligen oder sie zu führen, melde sich bei seinem Betriebrwalter oder bei d-m Ortswart der NSG. „Kraft durch Freude". Zu jedem Wochenend muß es heißen: „Heraus aus den Be trieben „... und wandern, wandern..."! — Mi« wir hören, ist vor etwa 4 Wochen der frühere lang jährig« Lehrer an der Deutschen Müllerschule, Stadienrat Ernest von Scherz in Nürnberg, wo er zuletzt wirkte, einem Leberteiden erlegen. Er hatte großen Anteil am Aufstieg unserer Müllerschul« und erfreute sich bei seinen Schülern außerordentlicher Beliebtheit. Glashütte. Am Mittwoch mittag ist der Besitzer d«S Kauf hauses Forkert, Max Forkert, wegen verschiedener Aeuherungen in Schutzhast genommen worden. der Deutschen Arbeitsfront steht, in den einzelnen Betrie ben untersuchen zu lassen. Der Gesundheitszustand ist in verschiedenen Berufen sehr schlecht. Wir wollen durch Un tersuchen Gefahren Vorbeugen und Berufskrankheiten o«r- hindern, soweit es möglich ist. Aus diesem Grunde Hal auch die Hitler-Jugend di« große Urlaubs-Aktion durchg«- führt, bei der wirtschaftliche Schwierigkeiten sehr wohl be achtet werden können. — Deutsche Arbeitsfront — NS>Gemeinschast „Kraft durch Freude". Am 20. Oktober eröffnet die Neue Sächsische Landes- bühne ihre Winterspielzeit 1934'35 in Dippoldiswalde. Al- erstes wird das überaus lustige Volksstück „Die vier Muske tiere" gegeben. Den Vertrag, den die NSDAP, Ortsgruppe Dippoldiswalde, abgeschlossen hatte, hat jetzt die NS-Gemeik- schaft „Kraft durch Freude" übernommen. — Deutsche Arbeitsfront jNSG. «„Kraft durch Freude". „Das Wandern ist des Müllers Lust...", so heißt ein altes Volkslied. Dieses Lied besteht heule mehr denn je zu recht. Der deutsche Arbeiter wandert wieder. Die NSG. „Kraft durch Freude" hat in diesem Jahre viele tausende sächsische Arbeitskameraden in die Ferien in atteMnen Teile des deutschen Vaterlandes geschickt. Aber auch die engere Hei- mat soll erschlossen werden. Da» wollen di« Wandergruppen der NSG. „Kraft durch Freude" erreichen. Wochenendfahrten,