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Netteste Zeitung des Bezirks Diese« Matt enthält di« amttichen Bekanntmachungen der Amtthauplmannschaft, de« Sladlra» and de« Finanzamt« Mppoldl-watde AnzelgenpreU: Dtt 4« MlMmeker brett« - MMimrterzell« « Rpfa.: im TertteU die VS - Millimeter breit« MMImetekzeil« 18 Rpfg. ! Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— NM. - mit Zulragen; einzelne Rr. 1Ü Rpfg. - :: Gemelnde-Verban-s-Girokonko Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ; Postscheckkonto Dresden 123 48 Weiheritz-Zeittmg Tageszeilung uni Anzeiger siir DWoMswawe, SchmieSeberg u. A. 100. Jahrgang Dienstag, am 2. Oktober 1934 Nr. 230 Völkerbindende Wirtschaft 'M Ortsbauernsührer Pa. gaupt- vollsten Zusrieoenheit aller gelöst wl Seitliches uv- Svchßsches Dippoldiswalde. Gestern wurde auf dem Kirchplatze ein Sandstrahlgebläse angefahren. Es soll benutzt werden, um die Sandsteinflächen des Turmes zu reinigen und dadurch auch dem alten Gestein ein neues Aussehen zu geben, denn sonst würde das erneuerte Bauwerk vom alten zu sehr abstechen und ein unschönes Bild geben. Diese Reinigung wird eine der letzten Arbeiten am erneuerten Turme sein. Dann dürfte nur noch die Uhr fehlen. Auch sie ist schon bestellt, ein neues elektrisches Werk. Die Zifferblätter sind übrigens bereits ge> s liefert. In wenigen Wochen, bestimmt aber noch vor der Kirmes wird das Gerüst am Turme fallen. Hoffentlich können dann im nächsten Jahre die Arbeiten an der Nordseite weiter- gesührt werden. Dippoldiswalde. Ein Helbitgewitter trat gestern in den späteren Vormittagsstunden auf und hielt ziemlich lange an. Während es in Richtung Frauenstein ziemlich heftig wetterte, kam das Gewitter selbst nicht bis an unsere Stadt; nur hef tige Regengüsse fielen zeitweise. Am Nachmittag wurde der Himmel wieder hell. — Am Finanzamtsgebäude in der Adolf-Hitler-Straße ist ein Gerüst aufgerichtet worden. Es soll das Dach ausge baut werden, um dort noch einige Räume für Dienstzwecke zu schaffen. — Die Firma Louis Schmidt errichtet auf ihrem Mühlengrundstück an der Altenberger Staatsstraße einen Ge treide-Silo. Mit den Vorarbeiten dazu ist bereits begonnen worden. — Gestern vormittag gegen 1/212 Uhr geriet auf der Dresdner Staatsstraße ani Sonnenberge ein Dresdner Per sonenkraftwagen auf der durch den Regen glatten Straße ins Schleudern. Er fuhr dabei mit dem Hinterteil an ein an der Einmündung des Kreuzbachweges stehendes Eisengeländer an, von dem eine Stütze umgebogen wurde, rutschte 15 m auf der Straße fort und riß einen ca. 15 cm starken, aber ziemlich dürren Baum um. Darnach geriet der Wagen nach links und aus die dortige abfallende Böschung. Von den drei Insassen wurde ein Erwachsener und ein Kind leicht verletzt, der Fahrer blieb unverletzt. Der Wagen wurde ziemlich stark beschädigt und mußte von R. Bormann abgeschleppt werden. Dresden. Die Duplizität der Ereignisse. Am Montagnachmittag stießen an der Bürgerwiese ein Personen auto und ein Lieferkraftwagen zusammen. An beiden Fahr» zeugen entstand größerer Sachschaden. Fast zur gleichen Zeit kam ebenfalls an der Vürgerwiese ein Personenkraftwagen ins Schleudern und stürzte um. Der Fahrer kam mit leichten Verletzungen davon, dagegen wurde das Auto schwer be- ' schädigt. Bei Arbeiten im Gebäude der Drewag Am See , wurde ein Arbeiter im Fahrstuhlschacht von einem herab- > fastenden Ziegelstein am Kopf getroffen. Er erlitt schwere Kopfverletzungen. Kurz darauf stürzte an derselben Arbeits stelle ein Zimmermann von einer Leiter und zog sich eine schwer« Gehirnerschütterung zu. Beide Verunglückte mußten im > Krankenhaus Aufnahme finden. Radebeul. Am Montag vormittag kam am Vordorfer ; Berg ein nach Dresden fahrender Möbeltransportzug auf der ' regennassen Straße ins Rutschen. Der Möbelwagen stürzte um und versperrte die Straße. Bei dem Unfall wurden zwei i Mitfahrer glücklicherweise nur leicht verletzt, dagegen entstand : großer Sachschaden. . i Pirna. In Burkhardtswalde stürzte am Sonntag abend ein 24 Jahre alles Mädchen aus einer Luftschaukel. Sie erlitt einen Schädel- und «inen Genickbruch, denen sie bald darauf erlag. ttdopf i V. Hier sind am Sonntag mittag zwei Kraft- wagen zusammengestoßen, wobei die zwei Insassen des einen Kraftwagens, der aus Altenburg stammte, Verletzungen durch Schnittwunden davontrugen. Die beiden Verunglückten sind mit dem Krankenwagen nach Altenburg gebracht worden. Die Insassen des anderen Kraftwagens sind mit dem Schrecken daoongekommen. Wetter für morgen Zunehmende Bewölkung, später Regen, meist schwache Winde aus vorwiegend südwestlichen Richtungen. Temperaturen wenig verändert. Reinhardtsgrimma. Am Sonnabend abend fand am Erb gericht -le Vorfeier für daS Erntedankfest statt, Im Scheinwerfer licht ragte der mit Eichenlaubranken umwundene Erntebaum als Symbol der Volksverbundenheit weihevoll in den Abend hinein. Vorträge der Feuerwehrkapelle, der Kanlorei, des Gesangvereins und ein Gedichtsvortrag umrahmten die Feier. Ortsbauernsührer Bormann sprach zu den um den Erntebaum Versammelten und doö^hervor, daß die heutige Form des Ernteüanktages auch die Sta-tbevölkerung mit einbeziehe. Mit dem Deutschland- und dem Horst-Wessel-Lle- endete die Vorfeier, worauf Buntfeuer und Feuerwerk abgebrannt wurde. — Mit Rücksicht auf die Hoch- wasserjchäden wurde am Sonntag nur ein geschlossener Kirchgang r'm'"-» bgericht au» abgehalten. 6 Fahnen und 4 Wimpel zogen UmAlN* »die Kirch« war mit Ernkeerzeugnisscn reich ge- schmückt. Die Kantorei brachte ein Li«b zum Vortrag, lieber dem Seifersdorf. Auch in unserer Gemeinde wurde das Ernte dankfest würdig begangen. Nachdem am Sonnabend mit dem Abendläuten die Kaoelle der Freiwilligen Feuerwehr einige Cho räle vom Turm geblasen hatte, sand sich am Sonntag eine zahl reich« Gemeinde zum Gottesdienst ein. Abordnungen der SA und der Ortsgruppe mit Fahne waren erschienen. Die kirchliche Feier leitete der Freiwillige Kirchenckor mit dem Lied „Lobt den Herrn" ein, nachdem vorher unter Glockengeläut der Erntekranz einge bracht wurde, dem Burschen und Mädchen mit den Früchten aus Feld und Garten folgten. Der Ortsbauernsührer Pg. Hauptmann sprach ein finniges Gedicht über „Erde, deutsche Erde". Hierauf legten di« sechs weißgekleideten Mädchen unter sinnigen Sprüchen ihre Gaben am Mar nieder. In seiner Festpreoigt gedachte Pfarrer Eltz des deutschen Bauern und seiner Schicksalverbunden heit mit der deutschen Scholle Mr Ehre der deutschen Landwirt schaft und des deutschen Volkes. Nach Schluß des Gottesdienstes intonierte die Kapelle vom Turm das alte Danklied „Nun danket alle Gott". Nachmittags 2 Uhr stellte ein stattlicher Zug zum Ein holen des Erntekranzes auf dem Schulhofe. Mit flotter Marsch- musik ging es nach dem an -er Turnhalle gelegenen Sportplatz, wo die Erntefeier abgehalten wur-e. Hier wechselten Vorträae des MGV. „Eintracht" mit Veüichtsvorträgen, Sprechchören und Reigen des BDM. und -er Schulklassen ab. Allerliebst war -er Sprechchor -er Kleinsten aus der Kinderschar. Im Mittelpunkt stand die Ansprache unseres Ortsbauernführers Pg. Hauptmann der ein anschauliches Bild von der Arbeit des Bauern gab und auch die Verdienste der landwirtschaftlichen Helfer undLelferinnen würdigte und ein Hoch auf dieselben ausbringen ließ. Seine Worte klangen aus in der Mahnung, treu zum Vaterlande und zu unserem Führer Adolf Hitler zu stehen, dann wird es auch allen Volksgenossen zum Segen gereichen. Mit dem Deutschland- und dem Horst-Wessel-Lied fand diese eindrucksvolle Feier ihr Ende. Volle Anerkennung gebührt dem Ortsbauernführer Pg. Haupt mann, der seine Ausgabe zur vollsten Zufriedenheit aller gelöst bat. Anschließend fand die Uebertragung der Fahrerrede statt, die die Versammelten in voller Andacht anhörten. Am Erntetanz im Gasthof beteiligte sich die Einwohnerschaft und Gäste sehr zahl reich, so daß der Saal voll besetzt war. Gottesdienst stand der 107. Psalm. Pfarrer Siecke gab einen Rückblick auf das hinter uns liegende Erntejahr und seinen außergewöhnlichen Ereignissen, zu dem sich noch das Hochwasser gesellt hat. Es lehre uns ein dreifaches, daß wir trotz der Höhe der Entwicklung ohnmächtige Menschen bleiben, trotz allem schwerem Erleben Gott noch immer viel zu danken haben, und daß wir auch fernerhin mit dem allmächtigen Gott rechnen müssen. — Bei der KranMiederlegung am Kriegerehrenmai gedachte Pfarrer Hiecke -er im Krieg Gefallenen wie auch derer oer Be wegung. Unser Dank für die Gefallenen sei die Treue zum Vater land. Erntetanz, gespielt von -er Feuerwehrkapelle, been-ete das Fest im goldenen Hirsch. Schmiedeberg. Am Sonnabend hielt die hiesige Ortsgruppe der NSKOV im geschmückten und mit der neuen Sturmfahne prangenden Saale des Gasthofs Schmiedeberg ihre von über 13Ü Teilnehmern besuchte Monatsversammlung ab. Zur musikalischen Umrahmung hatte Ach der Musikzug NSs „Kraft durch Freude" in uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt. Kd. Obm. Müllers besonderer Gruß galt dem Bez.-Obm. Kd. Hanke und dem Bezirks- Propagandaleiter Kd. Günther—Dresden, sowie dem NSDAP- OG.-Leiter Fleischer—Schmiedeberg. Bez.-Obm. Hanke hielt ein Referat: Der Führer gibt den deutschen Kriegsopfern Ehre un- Recht. In markanten Worten kennzeichnete der Referent zunächst den schicksalschweren Weg -eS Nationalsozialismus, den Opfer sinn, den Einsatz von Blut und Leben seiner Kämpfer, das traurige Erbe des zu Bruch gegangenen alten Systems, und endlich der beispiellos gekrönten Erfolge unseres großen Führers Adolf Hitler. Lin jeder echter, deutscher Volksgenosse solle sich mit seiner voll sten Kraft einsetzen und mithelfen an dem großen Werk des Führers. Eine Frontgeneration regiere jetzt, und solange Adolf Zitier regiere, soll Deutschland ein Friedenshort sein. Für die Kriegsopfer habe der Führer im Versorgungs- wie im Versohrens- gesetz ganz wesentliche Verbesserungen herbeigesührt. Finanzielle Schwierigkeiten lassen ein« wür-igere Versorgung noch nicht zu. Aber nicht nur materielle Erfolge find zu verzeichnen, sondern der Führer hat weitgehendste Anweisungen erteilt, die den Kriegs opfern zu Ehre und Achtung verhelfen. Obmann Müller dankte dem Referenten und forderte auf, nach den vortrefflichen Aus führungen des BezirkS-Obmannes zu handeln, wie es für Kriegs- opfer würdig Ist. Für -le am 14. Oktober in Chemnitz stattfinden de Sachsengroßkundgebung -er Kriegsopfer wurden noch 22 An meldungen entgegengenommen. Nach erteilten Anweisungen für das Erntedankfest wurde unter einem dreifachen „Sieg Heil" auf den Führer die Versammlung gegen 11 Uhr geschlossen. Dr. Schacht, der Präsident ver Reichsbank und Reichsrvirischaftsminister, geht davon aus, daß wir uns an einem grundsätzlichen Wendepunkt des Welthandels befinden und fährt fort: „Was hätte ein« Weltausstellung für «inen Sinn, wenn nicht den, uns zum Nachdenken darüber zu bringen, ob wirtlich in der Wendung zur Absperrung voneinander das Heil der Völker liegt. Es mag uns als ein Trost und ein« Hoffnung erscheinen, daß di« Wirtschaftskrise so vieler Nationen sich an der Brüsseler Weltausstellung beteiligen wollen. Dieser Wille ist nur berechtigt und verständlich, wenn er Wunsch und Absicht in sich schließt, einen Weltverkehr wieder auf zubauen. Belgien bat immer als eines der Länder gegolten, wo das Verständnis für internationale wirtschaftliche Zu sammenarbeit Rückhalt fand. Ich wünsch«, daß dieser Geist neue Pionierarbeit leisten möge. Ich wünsche der Aussteld luna vollen Erfolg. Möge von ihr für alle Völker wirt schaftlicher, kultureller und politischer Segen ausgehen." Der belgische Außenminister Ja spar spricht sich in einem Beitrag zuversichtlich über die von Dr, Schacht ge wünschten Erfolge der Ausstellung aus. „Die Ausstellung wird, so erklärt er, beweisen, daß Belgien und die anderen beteiligten Nationen die Quelle ihrer Kraft und Energie bewahrt haben und fest entschlossen sind, die augenblicklichen Schwierigkeiten zu überwinden. Sie wird namentlich die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Belgien er leichtern. Wir wollen wünschen, daß der Erfolg der Aus stellung gleichzeitig zusammentrifft mit der allgemeinen Be lebung und der Rückkehr.zum Wohlstand in Europa und der ganzen Welt." Der belgische Wirtschaftsminister van Cauwelaert schreibt in deutscher Sprache: „Wir ge denken mit Freude des mächtigen Hansabaues in der Ant werpener Ausstellung und hoffen, daß die deutsche Teil- nähme in Brüssel noch großartiger und vollständiger sein wird." Der belgische Generalkommissar der Ausstellung, Graf Adrien van -er Burch, schreibt, daß die deutsch« Beteiligung auch in politischer Hinsicht ihre besondere Be deutung haben werde. Er weist auf die Friedenskundgebung gen des Führers und Reichskanzlers, von deren Aufrichtig keit er überzeugt sei, hin und gibt der Meinung Ausdruck, daß sich im Rahmen der Ausstellung vielleicht die Möglich keit biete, sein« persönliche Auffassung von dem Friedenswil len des Kanzlers weiteren Kreisen -er belgischen Bevölke rung und der ausländischen Besucher nahezubringen. Die Einweihungsfeierlichkeiten des deutschen Pavillons, an denen zahlreiche Persönlichkeiten der beiden Länder teilnehmen dürften, würden Gelegenheit zur Anknüpfung freundschaft liche- k»l»ten. Deutschland aus der Wettausstellung 1935 Die Vorbereitungen für die Brüsseler Weltausstellung im Jahre 1935 sind in vollem Gange. Die Ausstellung findet schon jetzt stärkste internationale Beachtung. 23 Län der, darunter Deutschland, haben bereits zugesagt. Mit drei weiteren Nationen schweben noch Verhandlungen. Di« meisten Länder werden auf der Ausstellung mit eigenen Pa lästen und Pavillons vertreten sein. Auf dem riesigen Aus stellungsgelände vor den Toren Brüssels wird seit Wochen fieberhaft gearbeitet; auch die deutsche Ausstellungsabteilung hat dort seit einigen Tagen ihre Büros aufgeschlagen. Die in Brüssel erscheinende „Deutsch-Belgisch« Rund schau", die sich in den Dienst der deutsch-belgischen Annähe rung gestellt hat und die als Organ der deutsch-belgischen Handelskammer insbesondere an der Vertiefung der Wirt schaftsbeziehungen der beiden Länder arbeitet, veröffentlicht eine Sonderausgabe, in der zahlreiche hochgestellte Persön lichkeiten Belgiens und Deutschlands für den Gedanken der Weltausstellung werben. Nelchsauhenminifter Freiherr von Neurath schreibt: „Wenn das Deutsche Reich sich an der Weltaus stellung Brüssel 1935 beteiligt, so will es damit nicht nur Zeugnis ablegen von den Leistungen seines Gewerbefleißes und seiner Industrie, um in friedlichem Wettbewerb der Na tionen seinen ihm zukommenden Platz zu behaupten, sondern es will auck zeigen, daß es trotz der Ungunst der heutigen wirtschaftlichen Weltlage seine Handelsbeziehungen mit dem Ausland im Geiste internationaler Zusammenarbeit zu för dern und zu pflegen bestrebt ist. Da» deutsche Volk ist Heuke von dem Willen beseelt, in rastloser Arbeit und friedlicher Ausbaukätigkeit das Ge spenst der Arbeitslosigkeit, das es so schwer helmgefucht hat, zu bannen und damit zu seinem Teil zur Ueberwindung der Weltkrise beizutragen, es ist sich aber bewußt, daß die Wie dergewinnung des in der Well heule verlorengegangenen Gleichgewicht» von Erzeugung und Verbrauch sich um so leichter erreichen lassen wird, je rascher alle Völker sich in dem aufrichtigen Willen wieder zufammenfinden, die als Folgen des Weltkrieges heute noch auf der Welt lastenden Probleme möglichst bald endgültig zu liquidieren und eine neue Zeit vertrauensvoller und fruchtbringender Beziehun gen herbeiführen."