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Deutliche MM Barthour Die Landesleitung der Deutschen Front im Saargebiet ';at an den französischen Außenminister Barthou ein Tele» 7,ramm gerichtet, in dem sie sich gegen die Note Barthous an den Völkerbund wendet und worin ausgeführt wird: Gegenüber den Forderungen Barthou» sei zunächst zu sagen, daß da» Verhältnis zwischen den Deutschen im Saar- aebiet und den Deutschen im Reich eine Sache sei, die in der deutschen Volksfamilie geregelt werde, ohne daß ein frem der Vormund dazwischenrede. Im Interesse des Saarvolke» könne man unmöglich zugeben, daß die Souveränität Deutschland» nach der Rückgliederung durch irgendwelche Bindungen angetastet werde. Die Erörterung der Frage, ob da» Saargebiet ganz oder zum Teil zu Frankreich „zu rückkehre", scheide für das Saarvolk vollkommen aus. was der status auo für das Saargebiet politisch bedeute, sei lm übrigen aus Grund von fünfzehnjährigen Erfahrungen leider nicht unbekannt. Wenn Sie nun in Aussicht stellen, daß bei der Aus arbeitung des künftigen Saarstatuts ein breiter Platz für die Mitarbeit der Bevölkerung geschaffen würde, daß schon jetzt die Möglichkeit vorzubereiten sei, dieses Statut zu ändern, so müssen wir Sie auf § 34 des Saarstatuts auf merksam machen: Diese Rechtsordnung kann durch einen Beschluß des Völkerbundsrates nicht geändert werden. Eine Aenderung ohne die Zustimmung sämtlicher Unterzeichner des Versailler Vertrags, also auch Deutschlands, wäre ein glatter Rechtsbruch. Wir wissen, Herr Minister, daß das Volk, das Sie die Ehre haben, zu vertreten, den Frieden will, genau sie wie das deutsche Volk. Wir hier im Saar- gebiet glauben und hoffen, daß für die Saarfrage eine Lösung gefunden werden wird, die uns die Gewähr eines dauernden Friedens bringt. Das deutsche Volk an der Saar wird sich stets zu seinem angestammten Vaterland bekennen, erst recht, nachdem es weiß, daß es von einem Mann ge führt wird, der nichts weiter als den Frieden der Welt und das Beste seiner Nation will. Wir werden uns deshalb immer zu Deutschland bekennen, ebenso wie die wenigen Franzosen, die im Saargebiet sind, sich zu Frankreich be» kennen. Was im übrigen die Verlängerung des status quo für den Frieden Europas heißen würde, hat bereits im Jahre 1929 der Ihnen bekannte Herr Matthias Braun, ein jetziger Vorkämpfer der Beibehaltung dieses widernatür lichen Zustandes, klar erkannt und in vortrefflicher Weise zum Ausdruck gebracht: „Es ist die Sorge aller Deutscher und Europäer, insbesondere aber unsere eigene Saarsorge, zu verhüten, daß an der Südostecke des Reiches ein zweites Elsaß-Lothringen entsteht, daß eine neue tausendjährige Erbfeindschaft zwischen zwei Völkern entstehen könnte, deren gegenseitige Ergänzung das Glück Europas und der Welt bedeuten könnte!" Erotzer velbrand in Nienhagen Der Bohrturm umgestürzt. — Vier Arbeiter vermiß«. Der Brand gelöscht. Ler Brand im Nienhagener Erdölgebiet ist nach harten Anstrengungen gelöscht worden. Wie die Werksverwaltung der Gewerkschaft Nienhagen mitteilt, ist der Brand auf die Sonde 22 beschränkt geblieben. Verletzt wurden, wie jetzt genau feststeht, elf Gefolgschaftsmitglieder, die alle in die bei- den Celler Krankenhäuser eingeliefert werden mußten. Die Verletzungen sind teil» leichter, teil» schwerer Natur. Lebensgefahr besteht jedoch nicht. Leider werden aber fünf Rtann der Gefolgschaft vermißt. Ls muß damit gerechnet wer den, daß sie Opfer des Brandes geworden sind. Die Gewerkschaft Nienhagen hat zur Linderung der ersten Not der Verletzten und Vermißten bzw. für deren An gehörige 5000 Mart zur Verfügung gestellt. Weitere 5000 Mark hat die Bohrfirma Haniel L Lueg in Düsseldorf ge- stiftet. Die Feuerwehren der umliegenden Dörfer eilten sofort zur Hilfeleistung herbei. Auch die Celler Feuerwehr wurde alarmiert. Der Brand konnte bisher nicht gelöscht werden. Ueber das Unglück werden folgende Einzelheiten be richtet: In dem vor etwa zwei Monaten errichteten Turm 22, der der Gewerkschaft Nienhagen gehört, erfolgte Sonn abend gegen 7 Uhr «in großer Gas- und Oelausbruch. Da bei entzündete sich das Gas, und zwar wurde offenbar durch die eruptiv« Gewalt, ein Stein mit großer Gewalt gegen den eisernen Träger geschleudert und ein Funke erzeugt, der zündete. Der groß« eiserne Turm war im Nu von Flammen umgeben, und di« dort stehende, aus 16 Mann bestehende Belegschaft geriet in die höchste Gefahr. Zwölf Mann konnten aus dem brennenden Turm herausspringen. Von ihnen ist einer schwer verletzt, doch besteht für ihn keine Lebensgefahr. Vier Mann werden vermißt. Das Feuer ist vorläufig nicht zu löschen, da die Versuche, mit dem Schaumlöschverfahren dem wütenden Element Einhalt zu tun, fehlgeschlagen sind. Der große eiserne Turm ist um gestürzt. Di« Flammen schlagen aus dem Boden, und große, mächtig« Rauchschwaden ziehen über die Gegend und sind schon in Celle sichtbar. An der Brandstelle weilen die Wehren von Nienhagen, Celle, Wienhausen, Wathlingen und Wietze, Ihre Tätigkeit beschränkt sich darauf, Gräben zu ziehen und Sandwälle aufzuwerfen, um die Bohrtürme zu schützen. Die Größe des entstandenen Schadens läßt sicb jetzt noch nicht übersehen. Bo« Sonnabend bis Montag Deutsch-argentinische» Handel«- und Zahlungsabkommen. Zwischen der deutschen und der argentinischen Regie- rung ist ein Abkommen über den Handels- und Zahlung», verkehr unterzeichnet worden. Das Abkommen wird vom 20. Oktober 1934 ab vorläufig angewendet. Ueber die Ein- zelheiten des Abkommens insbesondere hinsichtlich des künf tigen Handels- und Zahlungsverkehrs zwischen Deutschland und Argentinien erfolgen weitere Mitteilungen. Es wird jedoch schon jetzt darauf hingewiefen, daß das Abkommen wesentlich von dem Gedanken unserer Rohstoffsicherung aus Argentinien getragen ist. Lin asiatischer patt? Nach einer Haoasmeldung aus Stambul soll man sich in türkischen Regierungskreisen mit der Absicht tragen, zwi schen der Türkei, Afghanistan und'Persien einen sopenann. ten asiatischen Pakt abzuschließen. Die Reise des türkischen Generals Fahrettin Pascha nach Persien, um einen alten persisch-afghemischen Streit zu schlichten, werde sicherlich da zu venugt werden, um ln dieser Beziehung Verhandlungen einzuleiten. Gerüchtweise verlaute, daß man in englischen Kreisen einem solchen Pakt ablehnend gegenaberstehe In den späten Abendstunden des Freitag sind die Leichen der oelden Bundeskanzler Seloel und Dollfuß enterdlgt worden. Die Särge mit den sterblichen Ueberresten wurden in die Stephanskirche gebracht, wo sie zur Besichtigung durch di« Bevölkerung aufge bahrt wurden. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die sowjetrusslsche Re gierung als Vorbedingung für den Besitzwecksel an der Ostbahn die Forderung gestellt, die verhafteten sowjelrusflschen Staatsan gehörigen in Chardin und anderen Orten Mandschukuo» frelzu- lassen. Der angekündigte Streit von 40000 amerikanischen Hafen arbeitern ist im legten Augenblick noch verhütet worden. Die Vertreter der Hafenarbeiter-Gewerkschaft nahmen den Vorschlag der Reeder an, die Verhandlungen Roosevelts und des Schlich- tungsausschusses abzuwarten, der sich gegenwärtig mit der Lage an der Paziflkküste besaßt. Feuer im Hamburger Halen Hamburg, SO. September. In den Ausrüstungswerk stätten der Hamburg-Amerika-Linie am Reiherdamm im Hamburger Hafen brach ein großer Brand aus. Das Feuer kam in einem Lager- und Packraum auf bisher ungeklärter Weise zum Ausbruch und nahm schnell größere Ausmaße an. Der Packraum, in dem Porzellan verpackt wurde, ist vollkommen ausgebrannt. Das an den Lagerraum angren zende Filmlager ist nicht in Mitleidenschaft gezogen. Di« Feuerwehr gab aus fünf Rohren Wasser und hatte nach -reioiertelstündiger Arbeit das Feuer in der Gewalt. Die Höhe des Schadens läßt sich noch nicht übersehen EifenbahmmgM in England Viele Tote und verletzte. London, 30. September. In der Nähe von Warwick in Warwickshire stieß ein Schnellzug mit einem Personenzug zu sammen. Nach den bisherigen Feststellungen haben 12 Per sonen den Tod gefunden, etwa 40 wurden verletzt. Ueber das schwere Unglück wird ergänzend berichtet: Am Freitagabend kurz nach 9 Uhr rannte der Schnellzug Lon don-Fleetwood von hinten in einen von Warrington nach Wigan fahrenden Lokalzug hinein, der sich gerade in Be wegung gesetzt hatte. Di« Schnellzuglokomotioe warf den Triebwagen des Lokälzuges, der sich hinten befand, um und begrub ihn unter sich. Die meisten Toten und Verletzten waren Insassen des vordersten Wagens des Schnellzuges, der teilweise eingedrückt wurde. Von den Insassen des Lokal zuges wurde nur 6er Zugführer verletzt, der einen Bruch des Schulterblattes erlitt. Nach dem Zusammenstoß riß sich der Lokalzug von dem Triebwagen los und lief unge fähr 100 Meter auf dem Gleis entlang. Dann geriet einer der Wagen in Brand. Doch konnte der Zugleiter das Feuer sofort löschen, und alle Insassen konnten sich unversehrt retten. IapanWer Dampfer gesunken Lalren, 30. September. Nach noch unbestätigten Mel sungen ist der japanische Dampfer „Taian Maru" bei Vagu- schan au» noch nicht geklärten Gründen gesunken. Der Damp fer, der nur eine schwache Funkstation hatte, hat SOS-Rufe ausgeiandt, die von einem japanischen Zerstörer und einem japanischen Minenboot ausgenommen wurden. Die beiden Kriegsschiffe sind unterwegs, weiteren unbestätigten Mel- »ungen zufolge befinden sich auf dem Dampfer 171 pas- agiere, darunter 120 mandschurische Arbeiter, die bei Dagu- chan mit dem Bau einer neuen Straße beschäftigt werden ollten. Weiter verlautet, daß 5Z Personen gerettet worden ind, doch wird dies von der Hafenverwaltung dementiert, weitere Einzelheiten fehlen. Neue Goldfunde in Russisch-Zentralasien. In den Fluß tälern des Tschirschik (Usbekistan), des Talas und des Ka rakul (Kirgisengebiet) wurde nach einer amtlichen russischen Meldung ein goldhaltiger Sand gefunden, der industriell verwertbares reines Gold enthält. Im Tal von Muksu (Pa mir-Hochland) wurden mehr als 50 Adern von goldhaltigem Quarz entdeckt. Eine Reihe von Fachleuten der wissenschaft lichen Institute hat sich an die Fundstellen begeben, um die Vorbereitungen für die im nächsten Jahr aufzunehmen den Arbeiten zu treffen. Letzte Nachrichten LnsmMeiMde AMtM äer MMimmW M Kedvrten iw VMMev KM Berlin, 30. September. Die Zahl der Eheschließungen nimmt im Deutschen Reich infolge der «hesördernden Gesetz- .gebung des nationalsozialistischen Staates sowohl als auch als sichtbarer Ausdruck des Vertrauens in die Gesundung der deut schen Wirtschaft ständig zu. Bereits im Jahre 1933 wurden im Deutschen Reiche l2l oder 23,7 v. H. mehr geschlossen al» im Jahre 1932, und im ersten Vierteljahr 1934 war die Zahl der Eheschließungen abermals um 43700 oder 46,2 v. H. größer als in der entsprechenden Zeit des Vorjahres. Infolge dieser starken Zunahme der jungen Ehen ist nun auch die Zahl der Geburten im Deutschen Reich seit Beginn, dieses im Steigen begriffen. So wurden — nach allerdings beispiel ¬ losem Tiefstand im Jahre 1933 — im ersten Vierteljahr l934 in Deutschland 34100 oder 13,8 v. H. Lebendgeborene mehl gezählt als im ersten Vierteljahr 1933. MemWer M M MW« miWlem Im Lrlnmphzng durch die Stabt geleitet Warschau, 30. September'. Am Sonntag gegen 1 Uhr traf Außenminister Oberst Beck aus Genf in Warschau ein und wurde von der Bevölkerung begeistert empfangen. Eine unübersehbare Menschenmenge hatte sich zu einer Begrüßung am Bahnhof Ungesunden. Nach seiner Ankunft bildete sich ein Triumphzug durch die Hauptstraßen der Stadt, an dem viele Tausende teilnahmen. Minister Beck hatte vorher Mar schall Pilsudski, der auf einem Gut in der Nähe von Zywiec (Galizien) weilt, über die Genfer Tagung Bericht erstattet. MMter MM in WMen Sofia, 30. September. In der Nähe des Dorfes Enina im Mittelbalkan machte ein Schafhirt eine grauenhafte Ent- deckung. Als er seine Herde durch ein Strauchdickicht trieb, wurde seine Aufmerksamkeit auf ein Gebüsch gelenkt, aus dem starker Verwesungsgeruch drang. Bei näheren Nachforschungen bot sich ihm ein furchtbares Bild. Vier bereits stark in Ver wesung übergegangene männliche Leichen lagen mit zer schmettertem Schädel nebeneinandergereiht auf hem Boden. Bisher konnte die rätselhafte Mordangelegenheit noch nicht aufgeklärt werden. Man nimmt an, daß es sich um Räuber oder um Komitatschis handelt, die einem persönlichen Rache akt oder auch einem Fehmemord zum Opfer gefallen sind. Vier lote bei Mw KMmgMiiMK Essen, 30. September. Eip furchtbare» Kraftwagenunglück ereignete sich am Sonntag nachmittag in Werden. Ein Per sonenkraftwagen fuhr gegen einen Baum, wobei eine Erplosion des Benzintanks entstand. Die vier Insassen des Wagens, eine Frau Brockmann aus Buer mit ihren drei Töchtern, kamen auf gräßliche Weise ums Leben. Ein WWe; MWlMU bei» ÄMWleit für eine« mmMlen Munden MesM Madrid, 30. Septemaer. In Barcelona stürzte ein Mili tärflugzeug, das einem Kameraden, der bei den spanischen Manövern tödlich verunglückt war, das letzte Geleit gab, durch Berühren einer Antenne ab. Es fiel aus einen Baum der verkehrsreichsten Straße Barcelonas, an dem es hängen blieb. Beide Insassen wurden schwer verletzt., Senn m Mb einer beMen IMm London, 30. September. Wie Reuter aus Neuyork meldet, ist dort bei der Radio-Marine-Corporation ein Funk spruch des deutschen Dampfers „Königstein" eingegangen, der Feuer in einem Laderaum meldet. Das Schiss war von Ant werpen nach Neuyork unterwegs. Es besindet sich auf der Höhe von Nova Scotia. Das Schiff güt nicht als gefährdet. Von dem Kabelschiff „Edouard Joramec" ist die Mitteilung eingegnngen, daß auf der „Königstein" die Maschinen abge stoppt worden seien. äer äevtsoden Kolonien in IMbiil M Mm Istanbul, 30. September. Die deutsche Kolonie in Istan bul beging das Erntedankfest zusammen mit dem Fest der deutschen Schule. 2m Park der deutschen Botschaft in Therapia hielt der deutsche Botschafter von Rosenberg eine Ansprache, in der er auf derc Sinn des Erntedankfestes hinwies. Gleich zeitig sand aus der deutschen Botschaft in Ankara eine Ernte dankseier statt, bei der die in Ankara anwesenden Deutschen teilnahmen. MWMMM NS-kMiMD „M -M FMe" Die von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" vor gesehene Rheinfahrt vom 21.—28.10. muß aus besonderen Gründen ausfallen. H Dafür wird aber vom 21.—28.10. eine Fahrt in den badischen Schwarzwald veranstaltet. Di« Unterbringung wich in der Gegend der herrlich gelegenen Stadt Bibrach in Baden erfolgen. In deren Nähe befinden sich die weltberühmten Wasserfälle von Triberg. Melk eschluß: ll. Oktober. Anmeldungen sind zu richten an die Ortswarte der NS- Gemeinschaft „Kraft durch Freude". Kirchliche Nachrichten. Dienstag, 2. Oktober. KSckeadorf. Abends 8 Uhr Blbelstunde. Hauptschrifilelker: Felix Aehne, Dippoldiswalde, stellvertretender Hauptjchriftleikr: Werner Kuntzsch, Altenberg. Verantwortlicher Anzeigenleiter Felix Iehne, Dippoldiswalde. D.-A. VlII. 34: 1248. Druck und Verlag: Carl Iehne, Dippoldiswalde. Wirtschaft,« und Edelobst desgl. Mnßobst und solche» für «pfelsastbereitung bietet an I Frau Ilse Hinkelmann Dippoldiswalde, Obertorplah 160 «Ml K.W Legen Sie Wert auf eine vom Fachmann sauber und geschmackvoll hergestellte Drucksache dann wenden 81« sich vertrauensvoll und un verbindlich an die Suchdruckerei Larl Jekne Umarbeite« von Strickjacke« etc, «rsatzürmel Arth«» Klotz Aepfel verkauft Obercarsdorf Nr. S Sille; WlWH kauft gegen Kaste Carl Schneider, SHrnöbel- unb Tifchindustrt«, Oelsa Bez. Dresden