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märe zunächst eisernes Geschirr. Gelöstes Eisen ist zwar nicht giftig, gibt aber den Zubereitungen einenmetallischen, adstringierenden und bisweilen auch bitterlichen Nachgeschmack. Lei empfindlichen Personen kann bisweilen auch Brechreiz ausgelöst werden. Oft tritt mch Schwarzfärbung ein, besonders bei gerb- iosshaltigen, also herbe schmeckenden Früchten. Dies gilt besonders für Gußeisen. Einzelne Stahlsorten sind ganz unempfindlich und :ignen sich zum Früchteeinkochen, so das in- oxydierte Eisengeschirr und der Kruppstahl. Zwar etwas teurer, aber sehr gut. Hierher gehört auch das Emaillegeschirr, -essen Gerüst aus Eisenblech besteht. Die Emaille war früher nicht immer einwandfrei, )a sie Bleiverbindungen enthielt. Dies Hal ich aber schon längst geändert, zumal sie jetzt -er chemischen Kontrolle unterliegt. Viel wichtiger st aber die Bedingung, daß die Emaille bei Druck oder Stoß nicht abspringt. Daher lieber eure Emaillewaren kaufen! Es gibt anstatt -er Einkochgefäße aus Glas oder Ton ogar emaillierte, die sich gut bewährt jaden. Jedenfalls vermeide man beim früchteeinkochen Emaillegeschirr mit abgeplatzten Stellen. Statt das Eisenblech zu emaillieren, wird ,s auch häufig verzinnt, wie zum Beispiel >ie Konservendosen. Verzinnung ist un bedingt gut bei Fleisch- und Fettwaren und len meisten Gemüsen. Beim Obst mit seinem amen Charakter ist der Zinnüberzug nicht immer angebracht. Dies ergibt sich schon mraus, daß man Früchtekonservendosen innen mit einem gelben säurefesten Lack über zieht. Werden nämlich rote Früchte, zum Beispiel Himbeeren, Johannisbeeren usw., in verzinnten Gefäßen gekocht (mitunter schon beim stundenlangen Stehen in solchen Gefäßen), so geht der Saft in blaurot über, eine unlieb same Erscheinung. Ganz abgesehen davon, daß die abnorme Farbe schon keinen Anreiz zum Genuß eines derartigen Lebensmittels bildet, ist der Verdacht der Unbekömmlichkeit nicht ganz von der Hand zu weisen. Wir kommen nun zu den Gefäßen aus Zink oder verzinktem Eisenblech. Alle sauren Speisen, besonders also Obst, sodann Tomaten, Sauerampfer und vor allem Rhabarber dürfen mit Zink, welches schon kalt angegriffen wird, nicht in Berührung kommen. So manches Pflaumenmus ist dadurch untauglich geworden, denn gelöstes Zink läßt sich nicht mehr entfernen. 'Man be merkt das Zink, ganz abgesehen von demGeschmack, durch ein unangenehmes Kratzen im Schlunde. Nachher tritt bald Ubelsein und Brechreiz auf. Ebensalls für Obst ungeeignet ist Messing; wenn auch nicht in gleichem Maße wie Zink kann doch beim Fruchtsaftkochen in Messing etwas Metall aufgelöst werden. Am besten verhält sich noch Kupfer. Hier ist nichts zu befürchten, es sei denn, daß man mit Essig anaesäuerte Speisen längere Zeit in Knpser stehen läßt. Die üble Wirkung des Grünspans ist genügend bekannt. Gezuckerte Produkte werden weniger angegriffen. Das künstliche Grünfärben von Konserven hat hiermit nichts zu tun. Es ist durch' gesetzliche Maßnahmen geregelt. In neuerer Zeit verchromt man vielfach - Eßbestecke, und das mit Recht, denn der Chrom metallüberzug ist sehr hart und widerstandsfähig. Nur schade, daß der Preis des Verchromens von Kupferkesseln noch etwas hoch ist. Sodann wären.die Aluminiumgeschirre zu erwähnen, wobei besonders hervorgehoben sei, daß das Metall Aluminium völlig ungiftig ist^ Aus all diesen Mitteilungen ersieht man also, daß das Material unserer Küchengerät schaften immer berücksichtigt sein will. Un bedenklich ist Glas, Porzellan, Ton, Steingut. Dafür haben sie den Metallgefäßen gegenüber aber den Nachteil der geringeren Haltbarkeit beim Erhitzen. Billige, schlechte Waren können leichter zerspringen wie gute, teure. Natürlich kann man nicht für jede Obst oder Gemüseart und womöglich noch für jede Zubereitungsart dieser ein genaues Anwendungs rezept geben, welche Gesäße genommen rmd welche nicht gebraucht werden dürfen. Zu sammenfassend sei aber gesagt, die meisten Gemüsearten sind nicht saurer Natur, bei ihnen kann man unbedenklich Metallgefäße in Anwendung bringen. Anders bei Tomaten, Sauerampfer urü> Rhabarber. Besonders letzterer ist gefährlich. Konservendosen können zum Beispiel in Jahresfrist durchgefressen werden. Ebenso muß mändieAuswahl der Metallgefäßo bei Zuckeressiglösungen berücksichtigen. Bs stark sauren Früchten nehme man von Me tallen möglichstnurKupfer und guteEmaille. Es ist zum Beispiel bekannt, daß Preißel- beeren wie Heidelbeeren Konservenblechdose» in Jahresfrist undicht machen. vr. Ks. Neues aus Feld, Garten, Stall und Hof, Haus, Küche und Blumenzimmer Dl« Heuwerbung von Wickfutter ist be sonders in einem feuchten, regnerischen Herbst nit feinen kurzen Tagen nicht immer ohne zroße Verluste durchzuführen. Wegen dieser unsicheren Heuwerbung Hot schon mancher Land wirt es vorgezogen, auf den Anbau dieser doch sonst so empfehlenswerten Frucht zu ver- Achten. Die Heuwerbung ist bei diesem so späten Futter zwar schwer, aber nicht unmög lich, wenn man sich dazu der niedrigen, etwa zwei Meter hohen dreibeinigen Kleerenter be dient. Sie lassen sich leich bepacken und ab- laden und schaffen dabei die denkbar größte Sicherheit bezüglich der Futtergewinnung. Ohne Anwendung der Kleereuter wird aus dem Wick futter im Spätherbst oft nur ein übel duftender Mist. Nun gibt es noch ein besseres Verfahren, dos Wickfutter ohne Rücksicht auf die Witterungsverhältnisse gut zu bergen. Es be steht darin, es zusammen mit Zuckerrüben- schnitzeln einzumictcn. Die weichen Schnitzel umhüllen die luftreichen, sperrigen Wickfutter, pflanzen, führen einen guten Luftabschluß her bei, der die erste Bedingung allen Gelingens beim Einsäuern ist, und es bildet sich eine gute milchsaure Gärung, die vor Verlusten schützt und ein bekömmliches Futter liefert. R. Das Herbstlaub, das der Wind und Sturm da und dort zusammensegt, sollte man trocken cinbringen und als Streu gebrauchen oder auf dem Abfallhaufen eingraben. Mit Sand und Grabenaushnb in den Komposthoufcn ein gebracht, liefert das Laub Humusstoffe. Bei- gegebcner Branntkalk sorgt für rafche Zer setzung des Laubes und für frühere Reife des Kompostes. Gro. Kartoffelkrautfütterung an Rindvieh. 2n diesem Herbst wird die Frage nach der besten Verwertung des Kartoffelkrautes besonders oft gestellt. Da mag es beachtenswert sein, daß inan in der landwirtschaftlichen Praxis die Beobachtung gemacht hat, wonach abgcwclktcs Kartoffelkraut vom Rindvieh bedeutend lieber als frisches verzehrt wird und dieses auch besser füttert. Hierbei treten auch Verdauungs störungen nicht ein, und bei einer geringen Kraftfutterzulage steigen Milchmenge und Fett- geholt an. Sie können dabei sogar die Höhe wie bei der Rübenblattfüttcrung erreichen. Das Kartoffelkraut wird am vorteilhaftesten kurz vor der Knollenernte etwa handbreit über dem Boden abgcschnitten und vom Felde geschafft, dadurch wird auch die Knollenernte ganz wesent- lich erleichtert. R. Ueberbrausen von Topfpflanz««. Biele Zimmerpflanzen gedeihen dadurch nicht, daß sie Mangel an Luftfeuchtigkeit haben, die sich besonders im Herbst und Winter, wo die Zimmer geheizt werden, zeigt. Weiter aber So wird die Topfpflanze überbraust gedeihen auch Topfgewächse auf Balkons und Fenstersimsen dadurch nicht, daß sie ost sehr staubig sind. Die seinen Poren der Blätter werden verstopft und die Atmung erschwert. Gegen beide Uebelstände hilft ein mrhrmaliges Ueberbrausen der kranken Topfpflanzen mit lauwarmem Wasser, wie es unsere Abbildung zeigt Der Topf wird dabei langsam gedreht, so daß die Blätter auf der oberen und unteren Seite abgespült werden. Der Erfolg wird nicht lange ausbleiben. A. Schweinebraten mit Birnen und Kartoffel». 1 kg Schweineschinken oder Kammbraten wird im Ofen recht schön braungebraten. Nach einer Stunde Bratzeit und ebenso lange vor der Tischzeit legt man das Fleisch in die Mitt« der Pfanne, füllt den einen freien Raum aus mit 750 g rund geschälten, rohen Kartoffeln, den anderen mit 750 g ungeschälten, halbierte» Birnen, die Schale nach oben. Es ist auf reich lich Tunke zu achten, damit die Kartoffel» nicht anbrcnnen. Ein Sämigmachen der Tunk« erübrigt sich meist, da die Kartoffeln genug Mehl abgeden. Unter fleißigem Begießen läßt man alles weichbraten. Beim Anrichten ordnet man Braten, Birnen, Kartoffeln auf einer Platte an. Da die gebratenen Kartoffeln als Beilage dienen, empfiehlt «s sich, für starke Esser noch eine Schüssel mit Salz- Kartoffeln beizugeben. Frau G. K. in A. Hammrlgulasch mit Bohnen und Tomate«. 1000 g zartes in Würfel geschnittenes Hmnmel- sleisch wird mit vier großen, f«ingewi«gttn Zwiebeln, Salz und Pfeffer in Butter braun- und halb gargedämpft. Dann gibt man. grüne, feingcschnittene Bohnen darauf und auf diese sechs bis acht Stück in Viertel geschnittene Tomaten, deckt das Gericht fest zu und läßt es mit etwas Wasserbeigabe etwa ein« Stund« weichdämpfen. Frau O. A. in L. Pflaumenkuche« von Mürbteig. Aus 500 g feinem Mehl, 375 g hineingebröckeiter Butter, drei Eidottern, vier Eßlöffeln Weißwein und vier Eßlöffeln Zucker nebst einer Prise Satz knetet man schnell «inen mürbe« Teig zu sammen, rollt ihn einen Zentimeter st«ck aus, legt ihn auf ein mit Mehl desiebtes Blech und versieht ihn mit einem Rand. Dann bestreut man den Teig mit einer Mis^rag von ge riebener Semmel, gehackten Mandela und ge stoßenem Zucker und belegt ihn recht zierlich mit halbierten oder in Mertel ge schnittenen Pflaumen. Man streut Zucker und Zimt sowie einige Buttirslöckchen auf. die Ober fläche, bepinselt den Rand mit Eigelb und backt den Kuchen bei guter Hitze. Frau O. A. m L,