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Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— NM. mit Zulragen: einzelne Nr. 10 Rpfg. :: Gemelnde-Verbands-Glrokonko Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 123 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Diesel Mall enthält -le amtlichen Bekanntmachungen der Amkshanptmannschaft, des Skadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 43 Millimeter breit« - - Millimetrrzrile S Rpfg.: Im Terttell die V3 - - Millimeter breit« Millimeterzelle 18 Rpfg. ? Anzeigenschluß 1v Uhr vorm. Nr. 226 Donnerstag, am 27. September 1934 100. Jahrgang Die Ausgaben der NS-Kulturgemeinde Außer dem eigentlichen Stadtgebiet Leipzig und dem enge« ren Leipziger Berkehrsgebiet, das also künftig mit seinen sämt- lichen Verkehrsstellen ausschließlich der Reichsbahndirektion Halle unterstellt ist, gehen von der Reichsbahndirektion Dresden folgende Strecken auf dte Reichsbahndirektion Halle über: Leipzig Bayer. Bf.—Altenburg (einschl.) bis km 4 l,600, Leip zig-Plagwitz Jndustriebf.—Gaschwitz, Gaschwitz-Meuselwitz (Thür.), Meuselwitz—Dobitschen (einschl.) bis km 12,950, Böhlen (b. Leipzig)—Espenhain, Kieritzsch—Pegau, Zeitz(ausschl.>. —Altenburg, Güterzugverbindung Techwitz—Zeitz (ausschl.^ Wurzen—Großbothen (aurschl.) bis km 57,750, Leipzig Hbf. —Geithain, Kieritzsch—Geithain (einschl.) bis km 26,850, Froh burg-Kohren, Borsdorf—Grimma ob. Bf. (einschl.) bis km 24,660, Beucha—Trebsen-Pauschwitz, Leipzig Hbf.—Wurzen (einschl.) bis km 28,300, Wurzen—Eilenburg (ausschl.) bis km 10,940, Neichen-Zöhda—Nerchau-Gornewitz (ausschl.) bis km 23,500. Das Reichsbahnausbesserungswerk Leipzig in Engelsdorf bleibt der Reichsbahndirektion Dresden „als Werk stättendirektion" unterstellt. Bon der Reichsbahndirektion Halle fallen an die Reichsbahndirektion Dresden folgende Strecken: Röderau—Falkenberg (ausschl.), Großenhain Cottb. Bf.—Ruh land (ausschl), Kamenz—Hohenbocka (ausschl.), Groß Eärchen — Hoyerswerda (ausschl.). Wetter für morgen Zeitweilig heiteres und im ganzen freundliches, tagsüber mildes Wetter bei leichten Winden au» südwestlichen bis süd lichen Richtungen. Vorwiegend trocken dörfchens „Oberpiependorf" im Fiedlermund gelegenen Stein bruch hinunter. Zwei ihrer Kolleginnen, die sich auf der Suche nach dem bereits am Vormittag vermißten Mädchen gemacht hatten, gelang es nicht mehr, die Lebensmüde vom Sprung in die Tiefe zurückzuhalten. Schwerverletzt mußte das Mäd chen in eine Klinik gebracht werden. Leipzig. Auf dem Gruppensängertag in Döbeln am Sonn tag wurde auch das 40 jährige Jubiläum Franciscus Naglers al» Männerchor-Dirigent gefeiert. Franciscus Nagler ist das einzige Ehrenmitglied des Sächsischen Sängerbundes. Leipzig. Veränderungen bei der Reichs bahn. Am 1. Oktober wird infolge der Zuteilung der Bahnstrecken des Leipziger Verkehrsgebietes zur Reichs bahndirektion Halle die Einteilung der Leipziger Reichs bahnämter wie folgt geregelt: Die Betriebsämter Leipzig 3 und Altenburg der Reichsbahndirektion Dresden werden der Reichsbahndirektion Halle zugeteilt: die Betriebsämter Leipzig 4 und Leipzig 5 werden aufgelöst: ihre bisherigen Slrecken werden auf andere Aemter verteilt. Die Verkehrs ämter Leipzig 1 und Altenburg und das Maschinenamt Leipzig 1 gehen an die Reichsbahndirektion Halle über. Das bisherige zur Reichsbahndirektion gehörende Verkehrsamt Leipzig 1 wird aufgehoben: seine Strecken werden zum größten Teil dem Verkehrsamt Leipzig 2 der Reichsbahn- direktion Hatte zugeteilt, das künftig die Bezeichnung „Reichsbahn-Verkehrsamt Leipzig 1" führt. Das Verkehrs- amt Altenburg geht von der Reichsbahndirektion Dresden auf die Reichsbahndirektion Halle-über: es wird voraus sichtlich am 1. April 1935 als Reichsbahnvertehrsamt Leip zig 2 nach Leipzig verlegt. Das Amt „NS-Kulturgemeiude" veranstaltete aus Anlatz seines Eintrittes in die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" im Berliner Sportpalast eine große Kundgebung, in der grundsätzliche Richtlinien über die künftige Arbeit der NS-Kulturgemeinde gegeben wurden. In seiner Begrüßungsansprache betonte der Reichs amtsleiter der NS-Kulturgemeinde, Dr. Walter Stang, die NS-Kulturgemeinde sehe es als eine ihrer wichtigsten Ausgaben an, allen Volksgenossen die Teilnahme am deut schen Kulturleben zu ermöglichen. Insbesondere werde da für Sorge getragen werden, daß die Reichshauptstadt trotz aller gegnerischen Erklärungen zu einem deutschen Kultur mittelpunkt ausgebaut werden könne. Der Stabsleiter der PO. Dr. Ley, führte u. a. aus: Wenn Nationalsozialismus Sieg der Vernunft über die Unvernunft ist, so kann man auch sagen, datz er den Sieg der Klarheit über die Unklarheit der vergangenen Zeit be deutet. Ls wird unsere Hauptaufgabe sein, einmal den Typ des deutschen Arbeiters zu schaffen und auch für ihn einen Be griff zu formen, jenen Begriff nämlich der höchsten Diszi plin. Diejenigen Menschen, die sich selbst und damit ihre Arbeit in der höchsten Disziplin haben, müssen als Vorbild, als Typ für den deutschen Arbeiter gelten. Nicht von unge fähr stellt die deutsche Sage immer wieder den Schmied als den Ausdruck der Arbeit hin. Das sind Menschen, die mit dem Eisen ringen. Hier kann nicht wieder geknüpft und ge leimt werden! Wenn hier Fehler begangen werden, so hat das ganze Stück keinen Wert mehr. Die Menschen, die mit dem Eisen ringen, müssen sich vor Beginn ihrer Arbeit am besten und höchsten selbst disziplinieren. Der Arbeiter wird gewissermaßen zum Soldaten, beide gehören zusammen. Wenn wir mit Stolz erklären, daß der Deutsche der beste Arbeiter und der beste Soldat der Weit ist, so drücken wir damit aus, daß unsere Rasse zu der höch sten der Welt gehört. Bauen wir auf diesen klaren Begriff der Arbeit unsere soziale Ordnung auf, so werden wir die größte und gewaltigste soziale Ordnung der Welt haben, ruhend auf Kameradschaft und Treue. Das sind unsere Erkenntnisse: Alles, was im Volk ge schieht, die Arbeit vor allem, ist begründet durch die Rasse. Die Summe der Arbeit ist die Kultur eines Volkes. Deshalb muß jeder, der Arb il leistet, als Kulturträger des Volkes geachtet und geehrt werden. Alles das zu sammen ist nur möglich, wenn jeder sich i» die Gemeinschaft einfügt, denn nur sie befähigt dazu, den Stürmen des Schicksals Stand zu halten, und schließlich brauchen wir Organisationen. Die Gemeinschaft muß man üben, man darf sie nicht nur predigen. eDr Unternehmer muh sich üben,'seine Gefolgschaft kennenzulernen und die Gefolgschaft muß bemüht sein, die Belange des Unternehmens zu begrei fen. Arbeiter, Künstler und Soldaten sind eins, sind das deutsche Volk! Reichsleiter Alfred Rosenberg zeichnete ein Bild der Zerrissenheit in Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Kultur in den letzten Jahrzehnten. Sertlilljks M SiilMes Dippoldiswalde. Die im Durchschnitt schönen Herbsttage haben den Bauern die Arbeit leicht gemacht, und so ist auch bei uns die Kartoffel- und Nübencrnle gut vorwärts gegangen. Auch dis neue Feldbestellung hat schon begonnen. Wenn am Sonntag die Glocken zum Erntedankfest rufen, können wir alle freudig chrem Rufe folgen, denn trotz des trockenen, wie es erst scheinen wollte, alles vernichtenden Sommers, haben wir doch eine gute Mittel- ernte gehabt. — Zum kommissarischen K r e i si ä g e r m e i st e r für den Bezirk Dippoldiswalde wurde Stifksförstcr Berndt, Lungkwitz, er nannt. « -«L Die Slellcnvrsehung bei den Behörden. Im Einvsrnch men^mü dem Reichswehrm: stcr hat sich der Reichsümon- minister damit einverstanden erklärt, datz zu Gunsten von bewährten Kämpfern für die nationale Erhebung, die bei den Behörden vorhandenen Angestelltenstellen auch wsiter- i hin, und zwar bis Ende März 1935, nur zu 50 o. H. mit Versorgungsanwärtern besetzt werden. Die den Schwer kriegsbeschädigten zugebilligten Vorzugsrechte werden durch diese Maßnahme nicht beschränkt. Hinsichtlich des Stellen vorbehalts für Beamtenstetten des unteren Dienstes er geht eine entsprechende Regelung. Zur Verleihung des Ehrenkreuzes. Die vielfach verbrei tete Meinung, daß die Verleihung des Ehrenkreuzes für Kriegsteilnehmer eine Tätigkeit im Kriegsgebiet bedingt, ist, wie das Reichsministerium des Innern mitteilt, falsch. Kriegsteilnehmer im Sinne der Verordnung des Reichsprä sidenten über die Stiftung eines Ehrenkreuzes vom 13. Juli 1934 ist jeder Reichsdeutsche, der im Weltkriege zur Wehr macht eingezogen war, also auch derjenige, der während des Weltkrieges bei der Wehrmacht in der Heimat Dienste ge leistet hat. Das Erfordernis eines Aufenthaltes im Kriegs- geviet gilt lediglich für das Personal der freiwilligen Kran kenpflege, des freiwilligen Automobilkorps und des freiwil ligen Motorbootkorvs. Höckendorf. Die hiesige Ortsgruppe der NSDAP hielt am Freitag vergangener Woche im Ratskeller Höckendorf ihre Mit gliederversammlung ab. Ortsgruppenleiter Kirchner gedachte des verschiedenen Reichspräsidenten von Hindenburg. Alle Anwesen den erhoben sich von den Plätzen und widmeten dem verblichenen großen Deutschen ein stilles Gedenken. Das Lied „Ich hakt' einen Kameraden" folgte. Nachdem der Orlsgrupvenleiter Mitteilung gemacht halte, daß die Ortsgruppe eine eigene Fahne habe, die durch die Teilnahme an dem großen Amtswalterappell in Nürn berg als geweiht gilt, kam er auf den Reichsparteitag selbst zu sprechen. Er machte Ausführungen über seine Eindrücke in Nürn- verg. Bon Höckendorf hätten insgesamt 14 Parteigenossen teilge nommen: 8 Amtswalter, davon 2, die den Fußmarsch ab Hof mik- gemacht haben, 3 Mitglieder der Frauenschaft, 2 SA-Leute und, 1 SS-Mann. Bon den beiden Nürnbergmarschierern machte Pa.' Koeppner Ausführungen über den Berlauf des 8 tägigen Fuß marsches. Verschiedenen Parteigenossen wurden die Mitglieds bücher ausgehändigt. Bei dieser Gelegenheit erinnerte Pg. Kirch ner erneut an die Pflichten der Parteigenossen. Er werde künftig gegen Disziplinlosigkeiten unnachsichtlich einschreiten. Der Propa gandawart verlas verschiedene Rundschreiben. Allgemeines wurde besprochen. Ein dreifaches Sieg-Heil auf den geliebten Führer beendete die Mitgliederversammlung, -er sich ein gemütlicher Teil anschloh. Bärenstein. Unsere Postmeilensäule auf dem Marklplatze kann in diesem Jahre auf ein 200 jähriges Bestehen zurackblicken. Ihre Erneuerung war schon seit Jahren geplant, mußte aber wegen Mangel an Mitteln unterbleiben. Nunmehr ist es den Bemühun gen des Ortsringführers des Reichsbundes für Volkstum und Heimat, Lehrer Seilfurth, gelungen, vom Sächsischen Landes- Denkmalsamt und vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz die erforderlichen Gelder zu erhalten. Die notwendigen Ausbesserungs arbeiten werben im Laufe dieser Woche von einer Glashütter Bildhauerfirma auSgeführt. Das 2k>0 jährige „Jubiläum" soll am Abend des Reichserntedankfestes mit einer schlichten Marktfeier würdig begangen werden. Dresden. Am Mittwoch starb in Dresden - Laubegast der Gärtnereibesiher und weltbekannte Gartenbauer Heinrich Seidel im Alter von 70 Jahren. Seidel hat durch seine Großgärtnereien mit den Grund gelegt für den sächsischen Exportgartenbau, Ins besondere für die Ausfuhr der sächsischen Sonderkulturen der Azaleen, Kamelien, Eriken usw. Seit 1914 gehörte Seidel der Berufsvertrekung »es sächsischen Gartenbaues, zuletzt der Fach- . Kammer für Gartenbau in der Landesbauernschaft als deren Dize- prälldent an. Ferner war er u. a. Vorsitzender des Gartenbau- verbandes für Sachsen. Um die Entwicklung der höheren Staats lehranstalt für Gartenbau in Pillnitz hat sich Seidel große Ver dienste erworben. Dresden. Am I. Oktober kann der Obermusikmeister der Kapelle der Infanterie-Schule, Hermann Göhler, auf eine 25 jährige Tätigkeit als Musikmeister im Heeresdienst zurück blicken. Ferner kann er in diesem Jahre sein 35 jähriges Dienst jubiläum als Soldat feiern. Der Jubilar, der den gesamten Weltkrieg an der Front mitgemacht hat, ist 1925 zum Ober musikmeister ernannt worden. 1029 übernahm er die Kapelle der Jnfanterieschuke. kadebeul. Am Mittwoch sprang eine 22 Jahre alte Pflegerin in den in der Nähe des vielbesuchten Miniatur- Für den Nationalsozialismus ergibt sich Vie riesige Aufgabe, zu brechen mit dem Unwahren einer nur techni sierten Zeit des 19. Jahrhunderts, aber auch mit dem In tellektualismus der letzten Jahrzehnte. Die erste Aufgabe ist das Freimachen und die Pflege des erbgesunden In stinkts, das Wecken des Vertrauens zum unverbildeten Ur teil. Das Schönheitsideal eines Volkes ist nicht Angelegen heit einer einzelnen Kaste, sondern ist Vorbild und Sehn sucht für die ganze Nation. Der deutsche Arbeiter ist für uns kein krampfverzerrter Idiot sondern ein starker, schöp ferischer Mensch. Wir hoffen, daß kommende Bildwerke ein Lied von der großen Arbeit, vom Sinn des Werktages singen werden, in dem das Arbeitserlebnis aller uns als Sinnbild des deutschen ringenden Wesens vor Augen gestellt, wird. Die kommende Kunst wird monumental, werkgerecht und artgemäß sein. Aus diesem Gesichtspunkt heraus voll zieht sich auch im neuen Deutschland eine neue griechische Wiedergeburt, nicht in dem Sinne der verstaubten Archäolo gie, auch nicht in dem Sinn, bei einem angeblich „fremden Volk" Lehren zu suchen, sondern — nach Ausscheiden des Vorderasiatischen im Griechentum —, weil wir im grie chischen Volk ein Brudervolk des Germanischen erblicken. Wir nehmen uns die Freiheit, nicht die gesamte Ver gangenheit Deutschlands zu verherrlichen, sondern das aus ihr zu erwählen, was lebensfördernd für uns geworden ist. So wie wir heute gegen ein en nationalenKitsch auftreten, so werden wir auch einen gewissen religiösen Kitsch der Vergangenheit auszuschalten haben. Rosenberg ging dann aus eine Rede ein. die kürzlich in Rom gehalten wurde, in der es hieß, daß Rom „mit leidig" auf gewisse Lehren herabschauen könne, die in Rord- europa gelehrt würden, denn als es dort noch keine Men schen gegeben hätte, die schreiben konnten, hätte Rom schon über einen Läsar und Augustus verfügt. Ironisch erklärte Reichsletter Rosenberg, daß die Assyrier und Aegypter nock- viel älter seien als die Romer und daß in die betreffende Rede eigentlich über den Vorrang dieser beiden Kulturen auch heute noch eine Einfügung gemacht werden müsse. 3m übrigen aber auch seien die Italiker einst aus dem Nor den nach Rom gekommen, und die römische Kultur wäre ohne diese Italiker nicht entstanden, sondern es wäre bei der ekruskisck - afrikanischen Dekadenz gebtieben. Zm übrigen legen wir Wert darauf, jung und nicht übermäßig veraltet zu sein. Die NS-Kulturgemeinde wird noch in diesem Herbst eine Kunstausstellung In der früheren „Sezession " in Berlin veranstalten, die den Titel „Die Auslese" führen wird. An dieses Werk werden sich Kulturveranstaltungen in den großen Betrieben Deutschlands anschließen, wobei Pg. Ro senberg bemerkte, daß er noch im Oktober bei einem großen Werk Süddeutschlands diese Arbeit durch eine solche Kul- turkundgebuna elnlelien werde. Er hoffe, daß die ganze deutsche Arbeiterschaft hier mithelfe mit ihrem erwachenden gesunden Instinkt und daß sich die ganze deutsche Volksfront auch in der Kunst zufammenschließe.