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Wtchgelührt. 6:8, 6.1, 6:1 siegte Nllßleln, der sich dadurch «ermals in den Besitz des Titels setzte. Auch das Doppel wurde eine Beute Nützleins, der zusammen mit seinem Gegner im Ein zel, Messerschmidt, die alte Paarung Najuch-Rlchter überraschend leicht und sicher 6 :0, 6 :3, 6 :1 abfertigte. SUnzen gewinnt da« Deutsche St. Leger. Das zum ersten Mal aus der Rennbahn des Union-Clubs in Hoppegarten zur Ent scheidung kommende Deutsche St. Leger sah acht unserer besten Dreijährigen am Start. Dos Rennen nahm einen spannenden Verlaus. Nach glattem Start lührle Schwarzliesel das Feld in ruhiger Fahrt bis kurz vor dem Einbiegen in die Gerade. Hier ging Travertin in Front, gefolgt von Blinzen, Pelopidas und Athanasius. Bis kurz vor dem Ziel sah es nach einem überlege nen Sieg von Travertin aus, als dieser plötzlich »schließ und den blitzschnell heranschietzenden Blinzen vorbeilassen mutzte. Blinzen wurde knapper Sieger vor Travertin und dem Derbysleger Athanasius, während das übrige Feld abgeschlagen folgte. Star« zum Gordon-Sennett-Zlug in Warschau. Unübersehbare Menjchenmassen hatten sich aus dem Warschauer Flugplatz Moko- ww zum Start des Gordon-Bennett-Flugcs versammelt. Nach dem Eintressen des polnischen Ministerpräsidenten Kozlowski, der zusammen mit dem Präsidenten des Aeroklubs Fürst Radziwill in der Ehrenloge Platz nahm, wurde durch Hissen der polnischen Flagge am Startmast der Gordon-Bennett-Flug erössnet. Als erster startete der polnische Ballon „Warszawa". Vor jedem Start spielte eine Militärkapelle die Hymne des Heimatlandes des Bal lons. Als zweiter wurde der deutsche Ballon „Stadt Essen" (Be satzung Kaulen-Pröbstings abgelassen. Die beiden anderen deut schen Ballone, „Wilhelm von Opel" (Besatzung Zinner und Deku) und „Deutschland" (Besatzung Goetze und Burghard), starteten eine Stunde später. Die Ballone nahmen lm frischen Winde rasche Fahrt nach Nordosten. Allgemeines Bedauern und viel fache Verwunderung ries die Tatsache hervor, daß der startbereite spanische Ballon nicht avgelassen wurde. Allerdings war die Mel dung nach Schluß des offiziellen Termins eingegangen, so daß erst bei allen beteiligten Aeroklubs die Erlaubnis zum Start ein- geholt werden mußte. Nur der Französische Aeroklub erhob gegen den Start Einspruch, dem bestimmungsgemäß stattgegeben wer den mußte. Unter diesen Umständen war es recht eigenartig, als sich plötzlich eine Ballonhülle selbständig machte und die Reise in die Lüfte ohne Korb und Besatzung antrat. Es war die Hülle des französischen Ballons „Torun", die sich losgerissen hatte Sie landete etwa zwei Stunden später. Mord an einer Ehefrau. In Lauterbach (Warndt) er schoß ein gewisser Joseph Schmitt die Ehesrau Lamotte in Groß-Rosseln. Der Täter, der als Kommunist bekannt war, tötete sich darauf selbst. Der Grund zu der Tat ist unbekannt. Die beiden sollen ein Verhältnis unterhalten haben. Der Ehemann der Erschossenen, Michael Lamotte, verbüßt zur Zeit eine Zuchthausstrafe wegen Teilnahme an dem Merzi- ger Lohngeldraub. Gerichtssaal Ottmar zum Tode verurteilt Ottmar war am 25. Juni zusammen mit zwei Straf gefangene,« aus dem Oelsnitzer Gerichtsgefängnis aus gebrochen, nachdem sie zuvor den Gefangenenhauptwacht meister Becker getötet hatten. Einer der Gefangenen wurde auf der Flucht erschossen, der dritte ist flüchtig, während Ottmar gefaßt wurde. In seiner Begründung zum Todesurteil führte das Gericht aus: Ottmar hat am 25. Juni gemeinsam mit zwei anderen Strafgefangenen den Hauptwachtmeister Becker im Gerichtsgefängnis Oelsnitz überfallen und seinen Kopf in Tücher und Decken so fest eingewickelt, daß der Tod des Erstickens eintreten mußte. Ottmars Darstel lung, er sei bei der Tai nur die Hilfe gewesen und Geb hardt habe den Tod des Haupiwachtmeisters herbeigeführt, ist unwahr: es hätte dann Zeit verstreichen müssen, wäh rend der der Hauptwachtmeister hätte um Hilfe rufen kön nen. Bei der Art, wie Ottmar den Kopf des Hauptmacht- meisters eingepackt habe, wußte er, daß der Tod durch Er sticken eintreten mußte? es liegt also bedingter Tätervorsatz vor. Außerdem handelte Ottmar mit Ueberlegung, denn er habe das Für und Wider lange vorher abgewogen. Eine Affekthandlung könne nicht in Frage kommen. Zu betonen sei die schier unmenschliche Gemütsverrohung des Ottmar, gerade den Mann umznbringen, der ihm sehr viel Mitleid entgegengcbracht und sehr viel Gutes getan habe. Das Wetter der Woche Ler über Europa bis zum Ural sich hinziehende Hoch druckrücken ist nun langsam im Schwinden begriffen. Ver schiedentlich entstanden einige kleine Tiefdruckgebiete, die ver einzelt Niederschläge brachten. Trotzdem aber herrschten im Durchschnitt in Deutschland während der vergangenen Woche verhältnismäßig hohe Temperaturen. Es ist mit einem langsamen Abbau des Hochdruckgebie tes zu rechnen. Das bedeutet für die nächsten Tage noch warmes Wetter. 'Gegen Ende der Woche dürfte ein Nach lassen der Südwinde und damit ein Absinken der Tempera tur einsetzen. Außerdem sind um diese Zeit kalte Nächte und Nebelbildung zu erwarten. Z. Volkswirtschaft Dresdner Börse vom 22. September. Bei ruhigem Geschäft zogen die Kurse wieder leicht an. Wanderer erholten sich um 4, Wunderlich um 1,75 Prozent. Lingner. Gebler und Schubert L Salzer gewannen je 1,5, Heidenauer Papier 2 Prozent. Reichelbräu verloren 2,5 Prozent, ebenso Aschaffenburger Brauerei. Mimosa gaben um 5 Prozent nach. Anleihen wiesen Veränderungen bis V.5 Prozent nach beiden Seiten auf. Berliner Effektenbörse Trotz stärkerer Zurückhaltung der Kulisse und des Publikums war die Haltung am Aktienmarkt der Berliner Effektenbörse vom Sonnabend, widerstandsfähig. Bis auf einige Ausnahmen waren die Kursoeränderungen nicht bedeutend. Montan- und Braun kohlenwerte lagen schwächer, doch gingen die Abschläge nicht über 1 Prozent hinaus. Kaliwerte blieben wieder vernachlässigt. Bei .sonst geringen Veränderungen waren am Markt der chemischen Werte IG. Farben knapp behauptet. Für Elektropapiere konnte sich keine einheitliche Haltung herausbilden. Hamburger Elektri zitätswerke gewannen 2 Prozent, AEG. Prozent und Chade A—C 114 RM. Stärker erholt waren Schubert u. Salzer plus 3)4 Prozent, Dessauer Gas plus 1)4 Prozent, Vogel Telegraphen plus 1)4 Prozent, dagegen büßten Berliner Maschinen 2)4 Pro zent. Metallgesellschaft 1)4 Prozent, Bremer Wolle 1)4 Prozent, Eisenbahnverkehr,mittel 1X Prozent ein. R,ich,bank gaben im folge de» Fortfalls einer Zwischendioiüende 1H Prozent her. Am Rentenmarkt war da» Geschäft bei freundlicher Grundstunmung ziemlich lebhaft. Rege» Interesse bei anziehenden Kursen bestand für Umschuldungsanleihe, ebenso für Zinsvergütungsscheine, Alt- besitz und Jndustrieobligationen. Bon Auslandsrenten lagen Mexikaner fest, auch österr. Goldrente waren erheblich gebessert. Am Geldmarkt wurde Blankogeld für erst« Adressen wieder zu 4 bis 4,25 Prozent abgegeben. Am Devisenmarkt war das Pfund leicht befestigt, der Dollar kaum verändert. Die Berliner amtlichen Kurse stellten sich auf 12,kf6 (12,38) und 2,477 (2,477). Devisenmarkt. Belga (Belgien) 58,545 (Geld) 58,665 (Brief), dän. Krone 55,13 55,25, engl. Pfund 12,345 12,375, franz. Fran ken 16,495 16,535, holl. Gulden 169,6« 170,62, Ital. Lire 21,48 21,52, norm. Krone 62,06 62,18, österr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,35 47,45, schweb. Krone 63,68 63,80, schweiz. Franken 81,67 81,83, span. Peseta 34,19 34,25, tschech. Krone 10,42 10,44, amer. Dollar 2,470 2,479. 25. September. Sonnenaufgang 5.49 Sonnenuntergang 17.53 Monduntergang 8.59 Mondaufgang 18.10 1534: Papst Clemens VII. (Giulio de Medici) in Rom gesk (ged. 1478). — 1555: Abschluß des Augsburger Religion^ friedens. Namenstag: Prot. und kckkh.: Lleophas. RunWnl-^rogrMM Deutschlandfender. Dienstag, den 25. September. 5.30: Wetternachrichten für das Gordon-Venneit-Bnllonrennem >934. — 10.10: Alle gegen einen, einer für alle. Ein dramatisches! Spiel von Friedrich Forster. — 10.50: Fröhlicher Kindergarten. —! 11.30: Wetternachrichten für das Gordon-Bennett-Lallonreunenf 1934. — 15.15: Für die Frau: Hermann Löns zum Gedenken. — 15.40: Erziehersragen. — 16.50: Wetternachrichten für das Gordon-^ Bcnnett-Ballonrennen 1934. — 17.00: Aus Oslo: Vom 7. nor-> dischen Musikfest. Norwegisch-schwedische Kammermusik. — 18.05:! Schwedische Musik auf Schallplatten. — 18.20: Zeitfunk. — 18.5ö:> Preisausschreiben der Reichsschriftiumsstelle: „Wer kennt dieses! Buch?" Bekanntgabe der. Preisträger oom 14. September 1934. — 19.20: „Lied Hinterm Schilf." — 20.00: Kernspruch; anschl. Weiter-! bericht und Kurznachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 20.10:! Aus Hamburg: Der unbekannte Johann Strauß. Zu seinem 130.! Geburtstage. — 21.10: Tanz auf allen Vieren (Schallplatte»). — 22.30: Die Bilanz der großen Ruderregatten. — 23.00: Wetter nachrichten für das Gordon-Bennett-Ballonrennen 1934. — 23.10> bis 24.00: Himmlische Klänge (Schallplatte»). Reichsscnder Leipzig: Dienstag, 25. September 9,00 Für die Frau; 10,10 Schulfunk: „Graf Zeppelin, der Soldat und Kämpfer"; 12,00 Mittagskonzert; 15,00 Julius Klengel (s-j zu seinem 75. Geburtstag; 15,15 Hitlerjungen bei masurischen Bauern; 16,00 Vesperkonzert; 16,40 Nechtsalter- tünier im heutigen Sprachgebrauch; 17,00 Norwegisch-schwe dische Kammermusik; 18,10 Deutschland und Griechenland; 18,30 Unterhaltungsmusik; 19,35 Feldmarschall Joses Gras Radetzky von Radetz; 20,00 Nachrichten; 20,10 „Casanova", Oper in dre» Akten; 22,20 Nachrichten und Sportsunk; 22,50 Tanzmusik. WM AMM t-o/2 (26. Fortsetzung.) „Ich hab' — Monika lieb, Mutter. Auf meine Art. D« kannst ganz unbesorgt sein. Sie ist meine Frau und die Mutter meines Kindes — das genügt." Frau Helge schwieg. Sie hörte den Kampf in Berts Stimme, man spürte, daß er sich einen Zwang auferlegte, während er sprach. Und ein tiefer Schmerz legte sich auf das Herz der alten Frau. Monika liebte diesen Mann, der einer anderen gehörte. Wie das noch alles werden würde? Vieser blinde Mensch da, der an seinem Glück vorbeiging. Wenn Monika aufwachte, das würde schrecklich sein. Und drüben, in Dietmars Ehe. da stimmte auch nicht alles so, wie es sein sollte. Das hatte sie nicht erst jetzt gemerkt. Dieser kleine, blonde, vergnügungssüchtige Irr wisch, der tonnte sicherlich keinen Mann glücklich machen. Frau Helge seufzte auf, dann setzten sie ihren Weg fort, ohne noch etwas zu sagen. Das hatte alles keinen Zweck; man mußte vem Schicksal seinen Lauf lassen. Vielleicht wurde doch noch alles gut, wenn erst das Kind da war. Vielleicht kam Bert dann noch zum Einsehen. Schweigend legten Mutter und Sohn den Weg bis zum Freesehof zurück. Und auch dort gab Bert der Mutter pur noch einen Kuß auf die Stirn, dann ging die alte Frau ins Haus. Bert wandte sich, um auf den Westhof zurück zukehren. Die Worte der Mutter hatten ihn tief getroffen. So wenig also konnte er sich beherrschen, daß man ihm seine Liebe und sein« Qual ansah? Und welche Mühe es ibn schon kostete, so ruhig zu sein, neben Viola zu weilen, ohne sie an sich zu reißen, zu sehen, wie sie den Bruder herzte und küßte — wie furchtbar das war, das wußte kein Mensch. Er «rat in das Westhof-Wohnzimmer, um ein Buch zu holen, das er dort liegen gelassen hatte, und in dem er noch lesen wollte. Jäh fuhr er zurück. Das ganze Zimmer war noch er- still« von dem Parfüm, mit dem Viola sich einzuhüllen pflegte, vas untrennbar zu ihr gehörte. Tief stöhnte der Mann auf in unerträglicher Qual. Vor seinen Augen gaukelte die schmale, graziöse Ge statt, das reizende Puppengesicht, das ihn noch um den Verstand bringen würde. Er tonnte nicht los von ihr — er wußte eS. Wie Feuer brände züngelte es in ihm hoch, wenn er an sie dacht». E> lechzte Nach ihrem Anblick, wenn er sie einen Tag lang nichi gesehen hatte. Eine ungeahnte Wonne erfüllte ihn, wenn er nur vas leise Rauschen ihrer Kleider hörte, ihre Stimme von weitem vernahm. Er zitterte, wenn ihn ihre Augen ansahen mit dem lockenden Blick, der ihn oft zu suchen schien, wenn ihn ihre Hand wie unbeabsichtigt streifte. Monika schien dann vergessen, als ob sie nicht da war. Vergessen die Augenblicke des Geborgenseins, die er so oft in ihrer Nähe empfand. Vergessen die Tatsache, daß sie ihm in den vier Monaten ihrer Ehe beinah lieb geworden war. Es gab Stunden, wo er es wirklich ehrlich mit ihr meinte, wenn er sie küßte und zärtlich zu ihr war. Ver sunken war dann alles andere, was ihn quälte, und er freute sich über sie und über die Hoffnung auf das Kind, das ihnen beiden gehören, ihre Zukunft bilden sollte. In solchen Stunden gab es dann kaum einen Zwiespalt mehr für ihn. Aber — mit einem Schlage war das wie weggeblasen, wenn Viola da war, wenn die verzweifelte Sehnsucht nach ihr ihn überfiel. Er konnte sich selbst nicht mehr begreifen. Er war anders geworden als früher, war unzufrieden mit sich selbst und wußte doch nicht, wie er aus diesem Labyrinth herausfinden konnte. Bert West fuhr zusammen, als jetzt die Uhr im Wohn zimmer esfmal schlug. Er stand vom Stuhl aus, auf den er gesunken war, wollte hinüber zur Ztmmertür. In diesem Augenblick durchzuckte es ihn wie ein elek trischer Strahl. Da, vor ihm auf dem Fußboden, lag Violas zusammengeknülltes Spitzentuch. Er hob es auf, atmete ihren Dust, der so stark daraus emporströmte, preßte die Spitzen an die Lippen, einmal, zweimal... Bis er mit einem Male erwachte, sich besinnend umsah und das Tuch mit einem ingrimmigen Lachen von sich warf. Er benahm sich weiß Gott wie ein alberner, dummer Primaner. Es war Zett, daß er zur Vernunft kam. Dann ging er hinüber zur Tür, drehte das Licht ab, ging ganz leise hinauf in sein Schlafzimmer und ent kleidete sich behutsam, damit er den Schlaf Monikas nicht störte. Viola West war eine seltsame Frau geworden. Nun war es schon drei Jahre her, daß sie Bert ab gewiesen und Dietmar geheiratet hatte. Nun wußte sie, was sie schon in den ersten Wochen ihres Verlöbnisses geahnt hatte: sie war eine Törin ge wesen. Sie hatte sich von Dietmars Charme und Ver- stellungskunst einfangen lassen und nicht gesehen, daß nicht er, sondern sein Bruder der Mann war, der sie glücklich gemacht hätte. Ihre Ehe? Das war eigentlich gar keine Ehe, daS war ein Spiel, ein ewiges Hin und Her, das keine Be friedigung gab, und von dem nichts übrigblieb als^ang- weile und Ueberdruß. Die beiden drüben auf dem Westhof, die führten eine richtige Ehe. Und ein ohnmächtiger Zorn, ein glühender Neid erfüllte die schöne Frau jedesmal, wenn ihre Ge danken bei den Westhofleuten angelangt waren. Sie haßte Monika, diese blühende, schöne Frau, die nichts von Nervosität wußte, deren Tage sanft und ruhig dahingingen, die mit einem leuchtenden Blick den heim- kehrenden Gatten empfing und voller Zärtlichkeit ihr reizendes Töchterchen betreute. Dieses Kind — das war Viola ein Dorn tm Auge. Dieses Kind, das von seinem Pater mit inniger Hingabe geliebt wurde, und das ihn so schnell als möglich immer wieder auf vert Westhof zurückzog. Und er sollte sich nicht nach seinem Zuhause sehnen. Seine Sehnsucht sollte Viola ganz gehören, so wie es früher war. Besaß sie keine Macht mehr über diesen Mann? Sie wußte und fühlte es, daß er auch jetzt noch nicht von ihr losgekommen war, aber sie wußte auch, daß das Kind ein Talisman war, der ihn vor ihr zu schützen vermochte. Immer, die ganzen Jahre über hatte er vermieden, mit ihr allein zu sein. Er kam nur zu den Gesellschaftsadenven nach PaddHscholle, und nie kam er allein, immer mußte Monika ihn begleiten, so wenig diese sich auch aus solchen Gesellschaften machte. Aber es war selbstverständlich für sie, daß sie Berts Wunsch erfüllte. Momentan waren solche Gesellschastsabende in Paddy scholle häufiger als sonst. Patrick Johnston war zu Besuch hier, und er liebte es, Leute um sich zu sehen. Seine Vor liebe galt ver jungen, wunderschönen Herrin des West hofs, der er in seiner liebenswürdigen und freimütigen Weise den Hof — zum großen Aerger seiner Schwester — machte. Viola haßte Monika. Sie wußte es, und sie unternahm nichts, dieses Gefühl zu bekämpfen. Wenn diese Frau nicht gewesen wäre, würde Bert West jetzt ihr gehören. Er hätte sich nicht aus Trotz verloben können, hätte auf sie gewartet, und sie — das stand bei ihr fest — hätte sich längst von Dietmar, getrennt, um Berts Frau zu werden. Sie war sich über ihre Gefühle völlig klar. Sie wußte, daß sie Bert West liebte, mit einer heißen, begehrenden, irrsinnigen Liebe; mit einer Liebe, die sich von Tag zu Tag vertiefte, und die sie mehr quälte, als sie sagen konnte. Sie suchte ihn zu reizen, ging ihm gegenüber oft bis an die Grenze des Statthaften. Er sollte wieder zu ihren Füßen liegen, sollte ihr sagen, vaß er sie liebte, sollte sie wieder in seine Arme reißen und sie küssen — wie damals. (Fortsetzung folgt.) DolU»N«»ttz«b Monwgt, MUtwocht. Srtttogs »«« k btt s Ich».