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Lebenslage von einigen Menschen an den Tag gelegte ausschließ liche Verlassen auf Golt, ferner Besprechungen über das alte Te stament. Uebergchend zum neuen Testament machte er zunächst auf das sogenannte „elfte" Gebot aufmerksam, auf die große, ach so bitter notwendige Forderung: „Liebet euch untereinander!" 3m Verlauf feiner Rede, während Reichel immer wieder den Inhalt der Bibel dem Hörer näher zu bringen suchte, erwähnte er die llebersetzungen,-Auflagenziffern und die verschiedensten Ausgaben in Verbindung mit dem Ruf: „Geht hinaus in aste Welt . . . .' und betonte, daß diese Tatsachen zum Nachdenken zwingen. Ein richtiges Eindringen in den Text der Bibel verschaffe einem die Gewißheit, -aß sich ein Vater unserer erbarmt. Anregungen hierzu, ferner die Forderung auf Morgenandachten und daraus folgende nützliche Betrachtungen fürs Tagewerk schloßen sich dem an. Und der Gewinn für die Gemeinschaft sei dann folgender. Die hieraus geschöpften Erkenntnisse könne der mit der Bibel Vertraute nicht mehr für sich behalten. Er reiße die anderen mit. Dies bewies auch die rege Aussprache. Letzte Nachrichten Der bevorstskeuäs LssueL LeLuseLviM ?LN8 I Eine Erklärung des Bundeskanzlers! Paris, 17. September. Man rechnet in Paris mit dem Besuch des österreichischen Bundeskanzlers Schuschnigg für Anfang November, d. h. kurz nach den Verhandlungen, die Außenminister Barthou in Rom mit Mussolini führen wird. Allem Anschein nach kann nach französischer Auffassung bis dahin die Frage, wie Oesterreichs Unabhängigkeit am besten garantiert werden könnte, soweit gefördert werden, daß Schu schnigg und Barthou nur noch letzte Hand an ein Abkommen zu legen hätten, das vorläufig noch auf eine Reihe von Wider ständen stößt, die die Pläneschmiede veranlaßten, nach einer neuen Formel zu suchen, die angeblich in dem die Rhem- grenze garantierenden Locarno-Abkommen ihr Vorbild findet. Hierzu erklärt der Genfer Berichterstatter von Havas, das Zögern Englands, neue Verpflichtungen auf dem Kontinent zu übernehmen, und die Befürchtungen der Kleinen Entente scheinen die Befürworter des Garantieplanes auf eine Formel ähnlich der des Locarno-Abkommens hinzulenken. Wie für dieses Abkommen würde das Schutzverfahren sich dem Völker bundrahmen eingliedyn und die Intervention des Völker- bundsrates vorsehen, was den etwaigen Signataren eine „sub stantielle Beruhigung" bieten würde. Allerdings dürfe man nicht mit dem baldigen Abschluß dieser Verhandlungen rechnen. Der österreichische Bundeskanzler Schuschnigg hat vor seiner Abreise aus Genf dem Sonderberichterstatter des „Paris Soir", Sauerwein, folgende Erkläruug abgegeben: Es trifft zu, daß die Genfer Vertreter der Großmächte und der Nachbarstaaten Oesterreichs in einen eingehenden Meinungsaustausch darüber eingetreten sind, wie man künftig Oesterreich gegen die Ein mischung Dritter in seine Innenpolitik schützen könnte. Die Initiative ist von italienischer Seite ausgegangen. Sie be zweckt den Abschluß eines Abkommens, das diesem Wunsche Rechnung trägt. Sollte man irgend glauben, daß ein solches Abkommen die Empfindlichkeit gewisser Staaten verletzen könnte, so kann ich dazu sagen, daß Oesterreich größten Wert darauf legt, daß ein derartiges Abkommen keinen exklusiven, gegen irgend einen interessierten Staat gerichteten Charakter trägt. Wir wünschen und hoffen ganz im Gegenteil, daß alle in Frage kommenden Nachbarstaaten Mitwirken, weil wir ein wesentliches Interesse an einer Verständigung haben, die nicht nur unsere Ordnung im Innern, sondern auch den Frieden Europas garantiert. Wer immer auch aufrichtig die völlige Unabhängigkeit unseres Landes wünscht, wird freudigen Herzens eingeladen, an dem Werk der Befriedung Oesterreichs und des Schutzes gegen Störungen, die von außen kommen könnten, teilzunehmen. Die in Kreisen der Kleinen Entente herrschende Auffassung faßt der Berichterstatter des Blattes wie folgt zusammen: Oesterreich muß in einer internationalen Entente unter den Auspizien des Völkerbundes geschützt werden, so daß keine Großmacht auf eine bevorzugte Stellung Anspruch erheben kann. Es muß auch gegen die Wiedereinsetzung der Habsburger und gegen den Anschluß „in Schutz" genommen werden. Der ruLsLseLe VervLektuvxMäLux xeZev Lie ULväsrLeiten Ein aufschlußreicher Artikel Dr. Ewald Amendes Wien, 17. September. Der Eeneralskeretär des europäischen Minderheitenausschussee, Dr. Ewald Amende, schildert in der christlichsoziolen „Reich-post" in drastischer Weise im Zu- sammerhang mit dcm Eintritt Cowjetrvßlands in den Völker bund die planmäßige Vernichtung der im Bereiche der Sow jetunion lebenden Völkerschaften durch die Moskauer Regie rung. In der Darstellung wird besonders eingehend die Ver nichtung des Rußland-Deutschtums im Sowjetstaat geschildert. Don den 1933 noch eine Million zählenden deutschen Volks gruppen sollen nahezu 140000 Menschen durch Hungertod und systematische Verbannung in die Wälder Rußlands-ver- nichtet worden sein. Das wahre Gesicht der heutigen Mos kauer Nationalitätenpolitik sei die planmäßige Ausrottung der kulturellen Bestrebungen aller Völker und Volksgruppen. An gesichts des Vorgehens der Moskauer Behörden gegen die einzelnen Volksgruppen sei jetzt beim Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund die Anerkennung der Grundsätze des Natio nalitätenrechtes von selten der Moskauer Regierung durchzu setzen. Werde dies unterlassen, so würde dies nur eine Er munterung für die Moskauer Regierung bedeuten, das Ver nichtungswerk fortzusetzen und zu beenden. Vie äsr Lonjstumov Luk DisvstL§ vLeLmittsH LestZssstrt Genf, 17. September. Die Vollversammlung des Völker bundes, in der die Aufnahme Sowjetrußlands vollzogen werden soll und der Einzug der Russen zu erwarten ist, ist aus Diens tag nachmittag 3,30 Uhr festgesetzt worden. 420 UarÄLtsL m 0bsrö8tsrrsioL verwüst Wien, 17. September. Wie aus Linz berichtet wird, wurden im Zusammenhang mit einer beobachteten verstärkten Tätigkeit der Marxisten in Oberösterreich 400 Kommunisten und Sozialdemokraten verhaftet und den Gerichten übergeben. Mehr als die Hälfte dieser Festgenommenen wurden in aller Stille in schnellgerichtlichem Verfahren bereits abgeurteilt. Der leiste DeberlebsLäs einer äentsekeu ^MLsoLLL-Drxeäitiou London, 17. September. Reuter verbreitet folgende auf sehenerregende Meldung aus Quito (Ecuador): Dr. Hermann Huth, der einzige Ueberlebende einer Expedition von 24 Teil nehmern, ist nach fast 10jährigem Aufenthalt in den Dschun geln des Amazonas zur Zivilisation zurückgekehrt. Zehn Mit glieder der Expedition einschließlich des Führers, Dr. Otto Schulz, wurden von der Boro-Gruppe der Dschibaro-Kanni balen ermordet, die übrigen sind an Malaria und den Ent behrungen der Reise zugrunde gegangen. Die von Dr. Otto Schulz ausgerüstete Expedition bestand aus 24 Anthropologen, Naturforschern und Botanikern. Die Expedition sollte das ungesunde, unbewohnte ^üdamerikanische Gebiet zwischen dem Amazonenstrom und dem Putomayo- Fluß erforschen. Sie brach im Jahre 1924 aus Cuzco (Peru) auf. Im Jahre 1927 waren nur noch I I Mann am Leben. Als sie den Pastaza-Fluß (östliches Ecuador) erreichten, wurden sie von Dschibaro-Kannibalen angefallen und ermordet. Dr. Schulz war das erste Opfer. Dr. Huth, der in Ohnmacht fiel, als er sah, wie seine Freunde abgeschlachtet wurden, war glücklicher als sein Führer. Eine Eingeborene nahm sich seiner an. Nur dadurch, daß er mit ihr die Ehe einging, konnte er dem Schicksal seiner Gefährten entgehen. Dr. Huth stiftete 5 Jahre lang sein Leben bei dem Stamm als „Zauberer". Seine Tätigkeit erregte jedoch die Eifersucht und Feindseligkeit des Medizinmannes der Dschibaro-Kannibalen, der dauernd neue Wunder verlangte. In der Erkenntnis, daß sein Leben in Ge fahr sei, floh Dr. Huth mit seiner Frau, als einmal die Dschi- baro-Krieger abwesend waren. Drei Monate lang wanderten beide durch den pfadlosen Dschungel, bis sie eine Morgan- Missionsstation erreichten. äe8 IertilLrböitsr8ksik8 m äsv Usu-DuxlLLä-LtLLten New york, 18. September. Senator Bone, Mitglied des Senatsausschusses zur Untersuchung der Rüstungsindustrie, gab bekannt, daß der Ausschuß beabsichtige, die Herkunft des von der Polizei und anderen Behörden gegen die streikenden Textilarbeiter verwendeten Tränengases zu untersuchen. Während in den Südstaaten zahlreiche Textilfabriken unter Polizeischutz und dem Schutz der Nationalgarde ihren Betrieb wieder ausgenommen haben, hat sich die Streikbe wegung in Neu-England ausgedehnt. So hat in Maine die Zahl der Streikenden um 1500 Personen zugenommen, und weitere Textilfabriken mußten dort schließen. Der stellvertretende Vorsitzende der Internationalen Damen schneidergewerkschaft hat den Ausstand von 5000 Arbeitern der Wirkwarenindustrie in 50 Wirkereien in Philadelphia von Dienstag früh an angeordnet. In Georgia sind über 200 Streikposten verhaftet worden. Dm ZkepLLr nexsü LsdrkLeLyr Liväs8- , tötunx verurteilt Aurich, 18. September. Das hiesige Schwurgericht ver handelte am Montag gegen das Ehepaar Jansen aus Leer (Oststiesland), das angeklagt war, in der Zeit von 1927 bis 1932 vier von Frau Jansen geborene Kinder sofort nach der Geburt getötet zu haben. Das Gericht verurteilte den Ehe mann zum Tode, Frau Jansen erhielt 12 Jahre Zuchthaus. MW MMM NS-EMilWst „Mst OM Freude" Mit der „SIMM" ml »le Nords» Eine außerordentlich interessante Fahrt veranstaltet die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" vom 22.9. — 29.9.34. Von Leipzig geht die Fahrt mit der Eisenbahn nach Emden und von hier aus mit dem Dampfer „Stuttgart" auf die Nordsee. Die Teilnehmer werden, da die Fahrt an der eng lischen Küste entlang geht, Gelegenheit haben, das Küstenge biet der Angelsachsen teilweise kennenzulernen. An Bord werden die Arbeitskameraden durch allerlei Kurzweil u. a. unterhalten. Die gute Verpflegung und die aufmerksame Bedienung werden jedem angenehmstens auf- sallen. Anmeldungen sind sofort zu richten an jeden Ortswart der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" und an die Deutsche Arbeitsfront, Dippoldiswalde, Schließfach 20. Dippoldiswalde* Spiele der D. T. ATV. Dippoldiswalde 1 — Possendorf 1 4:2 (3:2). In Possendorf kam der ATV., trotzdem es nicht auf asten Posten so ausgesprochen klappen wollte, zu zwei weiteren Plus punkten. Im Anfänge spielte der ATV. überlegen und konnte das auch tormäßig ausdrücken: denn bald stand es 2:0. Ein Prachtschuß vom Halblinken bildete den ersten Erfolg, während das zweite Tor aus einem Gedränge vom Linksaußen getreten wurde. Jetzt erst schien Possendorf so richtig munter zu werden. Sie drängten unaufhaltsam und sahen auch bald ihren Lohn in 2 schönen Toren, die zunächst reichten, um den Gleichstand herbeizu führen. Ganz schuldlos war hieran die Hintermannschaft des ATV. allerdings nicht. Nun war die Spannung groß: denn man hakte unbedingt den Eindruck, daß die Mannschaft, die es zum nächsten Erfolg brachte, sicher als Sieger hervorgehen würde. Vorstöße wurden auf Heiden Seiten erfolgreich abgewehrt: erst kurz vor Halbzeit gelang dcm ATV.-Halbrechten der 3. Treffer, nachdem der Possendorfer Torhüter bereits mehrmals abgewehrk hatte. Der Pausenstand von 3:2 blieb auch bis weit in die 2. Spielhälfke bestehen. Der ATV. hatte das Heft seht wieder völ lig in der Hand und als ca. 1v Minuten vor Schluß ein wunder barer Schuß vom Linksaußen im Maschen landete, war die Kraft bei Possendorf mehr als zuvor gebrochen. Bis zum Schluß än- dertx sich trotz starken Drängens des ATV. am Ergebnis nichts mehr. Der Schie-Ni von Rabenau pfiff etwas nachlässig. ATV. Dippoldiswalde 2 — Possendorf 2 8:9. In diesem Rennen war der ATV. jederzeit Herr der Lage. Weiterer Sport siehe Beilage. Kirchliche Nachrichten Heule Dienstag, den 18. September 1934. Höckendorf. Abends 8 Uhr Bibelstunde. Mittwoch, den 19. September 1934. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Bibelstunde im Diakonalt Pfarrer Müller. Kipsdorf. Abends '/-9 Uhr Bibelftunde. Bärenfels. Abends 8,15 Uhr Bibelstunde im Diakonissenheim. Donnerstag, den 29. September 1934. Bärenburg. Abends 8,39 Uhr Andacht in der Kapelle. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Bibelstunde. Gemeind« gläubig getaufter Christen. Schmiedeberg. Friedenskapelle. Mittwoch, 19. 9., abends °/«8 Uhr Bibelstunde: Prediger Gerke. Chronik * vlppoldlswalde, l 7. September. Heute vor 75 Jahren wurde mit einer Feier der Bergbau zu „Hilfe Gottes Fund grube" im Bödichen wieder ausgenommen. MMM W LMWe« Hörl Ihr Leut und laßt Luch sagen, Unsre Glock hat zwölf geschlagen. Bewahrt das Feuer und das Licht, Damit uns allen kein Leid geschlchk. Hauptlchrlflleiter: Felix Jehn«, Dippoldiswalde, stellvertretender Hauptschriftleiker: Werner Kuntzsch, Altenberg. Verantwortlicher Anzeigenleiter Felix Iehne, Dippoldiswalde: D.-A. IX. 34: 1248. Druck und Verlag: Carl Iehne, Dippoldiswalde. Inseriert in der Heimatzeitung! Durch kurze Angabe auf einer Postkarte oder auf einem Zettel können Sie uns mitteilen, was Sie zu verkaufen hoben oder zu kaufen suchen. Amtliche MMmchW. Straßensperrung. Der von Ruppendorf noch Borlos durch die „Höckendorfer Heide" führende öff. Fahrweg (sog. R-.W«g) wird wegen Massen- schutteS in der Zeit vom 20. bi, mit 27. e«Pt««b«r 1984 sllr ollen Fohr- und Rettverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Rvppendors-Höckendorf-Foisthaus Höckendorf umgeleitet. Der Gutsoorsteher sSr da« Staatssorprevier Wendischcarsdors Milchversandscheine druckt schnellsten« Buchdruckerei Carl Iehne Größere Wohnung zu vermieten. Näheres Grobe Mühlstraße 28V N. (Schramm). Sonnige MÄM-WW zu vermieten. Angebote unter H. L. 65 an die Geschäflsstelle der Weißerih - Zeilung erbeten Unterstützt unsere Inserenten!,' NBVKW vjppolckisvalcke, Telekon 301 Für die überaus zahlreiche Teilnahme beim Hln- scheiden unseres lieben Vatert Julius Püschel danken wir hierdurch herzlichst Reichstädt, 17. September 1934 Familie Lohse Verteiler usw.bellefere Ich ohne — Bargeld mit wirklich günstigen sM WM LelmiMl'SchlM» balll I, iWIlUlpI des tägl. Bedarfs,fertig obgepockt, „ , - mit Rabaltmark, bet regelmäß. g. lIGIIäGIädWMM Verdienst. Erf. Möbel- oder and. 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