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Ich werden sogleich vor»' fahren lasten das Auto." „Danke, Miß Johnston!' Es fiel Bert West sMet^ sich zusammenzureißen und zu sprechen. „Ich möchte liebet heimreiten; es wird mir gut tun. Und du, Dietmar, bleibe! ruhig Hierl Ich danke dir, aber ich werde sicher allein heimkommen." Ehe Dietmar antworten konnte, war Bert schon ver- schwunden. „Ich muß ihm nach, Miß Viola! Ihn wenigsten- nqch Hause bringen. Wenn es irgend geht, komme ich wieder! zurück. Bis dahin auf Wiedersehen!" sagte Dietmar, dem Mädchen mit einem aufstrahlenden Blick die Hand küssend Es war Dietmar West eine Ahnung gekommen, was! hier vorgefallen war. Und so leid ihm der Bruder tat — innerlich atmete er auf. Er sah die Bahn frei für sich, und er wußte, was das zu bedeuten hatte. i- Im nächsten Augenblick saß Dietmar auf seinem Pferd,' - kurz darauf hatte er den Bruder eingeholt, der langsam davongeritten war. Zuerst schwiegen die Brüder. Dann hielt es Dietmar nicht mehr auS. .1 „Was hat eS denn gegeben, Bertl? So wie du jetzt ausstehst, hab' ich dich noch nie gesehen." Bert sah den Bruder gequält an. Man merkte deutlich, daß er lieber allein gewesen wäre, daß es ihm schwer fiel, etwas zu sagen. „Oh, nichts I" preßte er hervor. „Das glaube ich dir nicht, Bertl! Willst du mir nichts doch sagen, was vorgefallen ist?" „Frag doch nicht... frag doch nicht l" „Mein Gott, Bertl, was ist das nur? Du darfst nichk lo verzweifelt sein. Ich ahne wohl, was geschehen ist,! Aber — du bist doch ein Mann, darfst dich nicht so gehe» lasten." ' - - -' Dietmar hatte sein Pferd angehalten und gleichzeitig auch das des Bruders. Jetzt legte er den Arm um di< Schultern Berts. Ein tiefer, schwerer Atemzug rang sich aus besten Brust. (Fortsetzung folgt.) Deutsche Herbstmode. Im Marmorsaal des Berliner Zoo fand eine Herbst-Modenschau der Berliner Innungen statt. Auf unserem Bilde sehen wir einige Modelle der neuen mo dischen Linie. „Viola, werden Sie meine Frau! Kommen Sie zu mir, als die Herrin vom Westhof. Ich kann mir ein Leben ohne Sie nicht mehr vorstellen — Viola ...!" „Mister West?" Fast erstaunt kam es von den Lippen des Mädchens. Violas Kopf war langsam in den Nacken gesunken; sie maß den vor ihr stehenden, erregten Mann mit kühlen Blicken. Sie war plötzlich wie verwandelt, eine hoheits- volle, kühle Dame, die keineswegs mehr an das reizende, zutrauliche Geschöpf erinnerte, das die ganze Zeit über mit den Freunden ihres Bruders gescherzt hatte. Bert fühlte diesen plötzlichen Widerstand, und sein Herz wurde von lodernden Flammen ergriffen. Er preßte Violas kleine Hand zwischen seine Hände und flüsterte beiß: „Ich liehe Sie, Viola, ich liebe Sie so sehr ...!" „O nein, Mister West, Sie lieben mir nicht! Eine Mann, der lieben eitte Frau, fragen nicht viel, sondern küssen die Frau, ohne zu fragen. Sie aber haben gemacht vieler Worte. Einer großen Liebe sein nicht so langsam, sondern geht einfach durch. No, no, Sie lieben mir nicht, Mister West!" „Viola ...!" „I^o, Mister West! Sie täuschen mir nicht. Ich wissen das..." Sie zog ihre Hand aus der des Mannes, der sich mit einem Aechzen auf die Couch sinken ließ. „Sie müssen nicht sein traurig, Mister West! Es ist besser so, für Sie und für mich. Ich gehen jetzt fort von Paddyscholle, für einige Zeit, und wenn ich kommen wieder, Sie alleI haben vergessen, und wir beide sein wieder gute Freunde wte bisher. Nicht wahr, Mister West?" Ein Stöhnen kam von den Lippen des zusammen gesunkenen Mannes. Er konnte nicht antworten, konnte das nicht fassen, was sich in diesen Minuten ereignet hatte. „Mister West...!" Jetzt, bei ihrem nochmaligen Anruf, sah er auf. Viola Johnston war betroffen von dem ungeheuren Schmerz, der ihr aus dem blaffen Gesicht des Mannes entgegenschrie. Eine Welle des Mitleids schlug über sie hinweg. „Sie tun mir so viel leid, Mister Bertl!- Bert West sprang auf. Das tonnte er nicht mehr er tragen. Bemitleidet zu werden, da, wo er liebte, wo er Gegenliebe erhofft hatte ... Nein, das war zu viel. Sein Stolz erwachte. Jetzt mußte er sprechen. „Verzeihen Sie meine ehrliche Frage, Miß Johnston! Vielleicht ... vielleicht habe ich mich wirtlich getäuscht, vielleicht haben Sie recht ... Ich habe mir das alles ganz anders gedacht. Ich muß zuerst damit fertig werden, verzeihen Sie, Miß Johnston, wenn ich jetzt gehe! Ent schuldigen Sie mich drüben bet den anderen ..." Wortlos reichte ihm Viola Johnston die Hand, die er Sozialrevolutionärin unter den Bauern gegen dle zaristische Regierung agitiert. Ofl wurde sie eingekerkert und mußte im ganzen 30 Jahr« in Sibirien verbringen. Nach der Ke- rensti-Reoolution wurde sie von Kerenski im Winterpalast des Zaren einquartiert und überall als „Großmutter der rus sischen Revolution" gefeiert. Der bolschewistische Umsturz zwang sie zur Flucht. Sie ließ sich als Emigrantin in der Tschechoslowakei nieder und schrieb Memoiren über ihr« revo lutionäre Tätigkeit und übez die revolutionäre Bewegung in Rußland. Amerikanische Bombenflugzeuge für China. Im Zusammenhang mit den Rüstungsverhören berich- tet „New York Herald Tribune", baß die kalifornische Flugzeugfabrik Northrop Co. in diesen Tagen 22 Bomben- blugzeuge neuesten Typs für China fertiggestellt habe. Die Flugzeuge, die eine Stundengeschwindigkeit von fast 400 Kilometer entwickelten, seien imstande, mit einer Bomben ladung von 500 Kilogramm von Schanghai nach Tokio zu fliegen und ohne Brennstoffergänzung an ihren Ausgangs punkt zurückzukehren. Vereilelkes Atlental in Havanna. In Havanna Ist eine kommunistische Versammlung von Militär ausgehoben worden. Das Versammlungslokal wurde mit einer dichten Absperrkette umgeben. Gegenstand der kommunistischen Beratungen soll die Durchführung eines An schlags auf den amerikanischen Gesandten gewesen sein. Es wurden 27 Personen nach verzweifelter Gegenwehr in Haft genommen. Viert (15. Fortsetzung.) Viola und Bert Hütten das Weggehen der anderen gar nicht beachtet. Plötzlich waren sie allein, denn auch Miß Brown hatte das Zimmer verlaffen, um ihren Haus stauenpflichten nachzukommen. Verzückt hing der Blick des Mannes an Violas lieb- reizender Gestalt, die hingegossen in ihrem Sessel lag, umstrahlt von dem warmen Glanz der Märzsonne, die ins Zimmer leuchtete. Er atmete schwer ... jetzt noch mußte eS sich entscheiden. Er hörte kaum, was Viola sagte. „Und was machen die gute, alte mattier, Mister Bertl? So viel traurig bin ich, daß sie hat nicht kommen können heute, zu uns." i „Mutter hat heute stütz plötzlich heftige Nerven- schmerzen bekommen. Es tat ihr schrecklich leid, daß sie in letzter Stunde absagen mußte. Und sie hat darauf be standen, daß wir beide kamen, Dietmar und ich Monika Ist bei ihr geblieben." ' „Oh, es ist wirklich sehr schade, daß sie beide nicht seien hier. Und ich würden so gern besuchen die gute motder, aber ich fahren noch heute nach Berlin." Bert fuhr unbeherrscht in die Höhe. i- .Ist das wirklich wahr, Miß Viola? Sie fahren, und heute noch?" fv LAl."- Nichts können mich halten zurück l" ^Nichts, gar nichts, Miß Viola? Auch... wenn ich Sie bitten würde, hierzubleiben?" „Oh, wte lustig! Sie wollen mir wohl auch befehlen wie mein brotder Patrick?" Obwohl. Viola scherzend auslachte, lag in ihren Augen ein zorniges Funkeln. ,O nein, Miß Viola! Befehlen würde ich Ihnen niemals. Ich würde nur wünschen und hoffen, daß Ihre wünsche den meinen entgegenkommen," „Das klingen aber ernsthaft, Mister Bertl! Und ich »erstehen Sie gar nicht..." „Wh Viola ... ich ...!' „Wüs machen Sie nur für eine Gesicht, Mister Bertl?! Ich sein so ängstlich..." ' . . Viola Johnston stand auf. Ihre Nasenflügel vibrier ten, als wittere sie irgendeine Gefahr. Auch Bert war aufgesprungen, hatte de» Mädchen» Hand ergriffen. Sein Blick ruhte voll Feuer auf ihr, als er mit leiser Stimme sagte: Die Ausgabea »es Finambeamteu Der Reichefinanzmlnister hes der Einweisung de, Präsi denten de, Lauderflnanzamte, Dresden Der neue Präsident des Landesfinanzamtes Dresden, Weisensee, wurde von Reichsfinanzminister Graf Schwe rin von Krosigk in sein verantwortungsvolles Amt eingewiesen. Der Reichsfinanzminister begrüßte Reichsstatthalter und Gauleiter Mutschmann und Wirtschaftsminister Lenk als Vertreter der Sächsischen Regierung. Für das Haupt ziel der Reichsregierung, der Kampf gegen die Arbeitslosig keit, habe die Reichsfinanzverwaltung die geldliche Grund lage geliefert. Wenn es gelungen sei, mehr als Zweidrittel aller Arbeitslosen wieder in Arbeit und Brot zu bringen, so könne die Reichsfinanzverwaltung mit Stolz sagen, daß auch sie ihren Teil zu diesem Erfolg beigetraaen habe. Die Reichsfinanzverwaltung habe die schwere Aufgabe, aus der Verworrenheit des vergangenen Systems die Finanzen wie- ! der zur Gesundung zu bringen. Diese Aufgabe stelle an ! jeden Beamten besondere Anforderungen. Selbstverständlich müsse gegen jede Steuerdrückebergerei mit rücksichtsloser ! Kraft vorgegangen werden. Auf der anderen Seite gelte es aber auch, die wirtschaftliche und soziale Lage des einzelnen Steuerzahlers zu berücksichtigen. Der Präsident eines Landesfinanzamtes habe in Anbe tracht der vielseitigen Aufgaben eine außerordentlich schwere Verantwortung zu tragen; er, der Minister, sei aber der festen Ueberzeugung, daß Präsident Weisensee die Voraus setzung für sein schweres Amt mitbringe. Der Bezirk Sach sen sei ihm zwar bisher im wesentlichen unbekannt geblie ben; es werde ihm, aber als alten Anhänger des Führers sicherlich bald aelingen, das Vertrauen der Beamtenschaft zu gewinnen, Fühlung mit der Bevölkerung zu «Halte« und eine enge Zusammenarbeit mit allen anderen Behör» den und Dienststellen zu erreichen. s Die zweite Aufgabe,-die der neue Präsident innerhalb? der Beamtenschaft seines Dienstbereiches zu erfüllen Habe sei politisch. L« gelle, da, Beamtentum zufammenzuschwei- hen zu einem festen einheitlichen Beamleakörper, der auf ole besten lleberlieferungen de, allen deutschen Beamten-« tum» siche. Diese, Beamtenkörper müsse im Geist de, Füh rers ohne Standesdünkel und Ständesüberhebung ln Disziplin, Gehorsam und Kameradschaft, l« jenem Aröntg ei st arbeiten, wie wir ihn erstmalig in^ großen Krieg erlebten, damit das Beamtentum ein feste« Eckstein de» Dritten Reiche, werde und imme« bleibe. Zn diesem Sinn zu wirken, sei die schönste Aufgabe de, neuen Präsidenten; er müsse Kamerad, Führer und erster Diener seiner Behörde sein. > Reichsstatthalter und Gauleiter Mutschmann dankte dem Reichsfinanzminister, daß ein alter Parteigenosse und Kämpfer Adolf Hitlers zum Präsidenten des Landesfinanz^ amtes Dresden ernannt worden sei. Dieser werde das in ihn gesetzte Vertrauen sicherlich zu rechtfertigen wissen. Heute gebe es in einer Behörde nicht mehr Chef und Untergebene sondern Führer und Gefolgschaft, die im gegenseitigen Ver trauen und in gegenseitiger Ächtung Mitarbeiten sollten an dem großen Werk des Führers. Der Reichsstatthalter wies auf die große Proklamation des Führers in Nürnberg hin, die für >eden deutschen Beamten ein ungeschriebenes Gesetz sein müsse. D«r Eid des Beamten auf den Führer dürfe kein Lippenbekenntnis sein. Es sei noch eine große und lange Erziehungsaufgabe zu leisten, bis jeder ganz mit nationalsozialistischem Geist durchdrungen sei. In diesem Geist müsse auch die Flnanzwirtschaft erfüllt fein, um ihre aroke ausaleicbende Ausaabe erfüllen xu können. Gerichtssaal Bestrafte Hetzer In nichtöffentlicher Sitzung verhandelte das Sonder- aericht für das Land Sachsen gegen Bruno Frank und Arthur Schröder, beide aus Leipzig, und gegen Johann Hallbauer und Klaus Schnorr, beide aus Wiesen burg. Frank und Hallbauer waren auf die gleich schlaue Wei e, der erste in Leipzig, der zweite in Zwickau, in den Besitz von Schriften gekommen, in denen in gemeinster Wei e gegen Deutschland und seine Regierung gehetzt wurde. Frank hatte die Druckschriften zum Teil an Schröder und Hallbauer weitergegeben. Das Gericht verurteilte Frank und Hallbauer zu je einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus, Schröder zu neun Monaten Gefängnis. Schnorr mußte wegen Mangel an Beweisen freigesprochen werden. Ausbrecher Novak wieder im Zuchthaus Vor der Ersten Ferienstrafkammer des Landgerichts Freiberg stand der aus Wolkenstein gebürtige Betrüger Richard Novak, der auf frischer Tat durch Bauern in Sorgau festgenommen worden war, dann aus dem Amts- gerichtsgefangnis in Zöblitz ausbrach und nach seiner Fest- nähme bei Augustusburg einen Selbstmordversuch unter nahm. Die Anklage legte ihm fortgesetzten Rückfallbetrug in Tateinheit mit schwerer Urkundenfälschung, ferner einfachen und schweren Rückfalldiebstahl zur Last. Der Angeklagte war in vollem Umfang geständig. Das Urteil lautete auf eine Gesamtstrafe von vier Jahren Zucht- Haus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren.