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WecheritzZeilung Tageszeilung unü Anzeiger für DWEsw-lSe, Schmiedeberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2^- AM - mit Zulragen: einzelne Nr. 10 Rpfg. - -- Gemeinde-Derbanos-GIrokonko Nr. 3 .. - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 I o Postscheckkonto Dresden 12S48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieser Mall enlhält die amlllchen Bekanntmachungen der Amlshanplmannschast, der Stadtralt und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 4g Millimeter breite - - MiNImeterzelle 6 Rpfg.; Im Tertteil die 93 - - Millimeter breite Millimeterzelle 18 Rpfg. ! Anzeigenschluß 10 Uhr norm. Donnerstag, am 6. September 1934 100. Jahrgang Nr. 208 SeMes M ÄWWs Dippoldiswalde. Ämtshauptmann Freiherr von Miltitz ist vom 6. bis mit 22. September 1934 beurlaubt und wird während dieser Zeit von Negierungsrat Emisch vertreten. Dippoldiswalde. Wegen Vornahme unzüchtiger Hand lungen an einem Schulmädchen wurde gestern abend ein Anwohner der Siedlung feslgenommen und Heuke dem hie sigen Amtsgericht zugeführk. - Aus dem Bann 182 werden 118 Hiller-Zungen nach Nürn berg fahren. Am 7. ds. Mts. werden he 11,30 Uhr m Friberg auf dem Platz der SA. antrelen. Nach einem kurzen Marsch durch öle Siad! wird gegen 13 Uhr die Abfahrt mit dem Sonder zug erfolgen, der die ostsächsische HZ. Zum Reick-sparte lag bringt. Am Sonnabend ist der große Ausmarschtag der Zugend. Zm Stadion wird der Führer zu seiner Zugend sprechen und dann auch den Vorbeimarsch abnehmen. , . , „, Glashütte. Zum Parieitag nach Nürnberg haben sich von hier acht Parteigenossen und drei Frauen begeben. Glashütte. Zm Laufe des DIensiag ist der Uhrmacher Richard Bock verhaftet worden. Die Gründe, die zu seiner Verhaftung führten, liegen auf politischem Gebiet. . . . Glashütte'. Die NS-Frauenschaft trat am Mittwoch abend mit Darbietungen an die Oeffentlichkeit, die gleichsam einen Aus schnitt aus der Arbeit ihrer Gemeinschaftsabende bedeuteten. Der gemeinsam gesungene erste Vers des Liedes „O Deutschland hoch in Ehren", leitete den Werbeabend ein. Nachdem vollzog sich der Einzug des Zungvolkes im Saale, das Stellen der Wolfsangel und der Einzug der Kinderschar. Diese sang das Kinderfcharlied, worauf Frau Fach, als Führerin der Frauenschafk, das Wort zur Begrüßung nahm. Sie wies im Hinblick auf das kommende Winlerhilfswerk auf das Tun und Wirken der N8-Frauenschast hin, was ein einziger Kampf um das Wohlergehen des deutschen Volkes sei. Zhre Politik sei ein Kampf ums Herz und heiße be reuen, hüten, helfen usw. Sie sprach weiter über den Reichs- Mütterdienst und über die Ihnen Im einzelnen zufallenden Auf gaben. Die auch anwesende Kullurwartin des Kreises, Frau Krastlng—Dippoldiswalde, wies hierauf, noch ganz unter dem Ein druck der Nürnberger Rede des Führers stehend, auf das alles gänzlich Umsormende der nationalsozialistischen Weltanschauung hin, hob die Tugenden einer wahrhaft deutschen Frau hervor und ließ ihre Ansprache ausklingen In einem Appell an die zahlreich anwesenden Frauen, die sich die Hände reichen und mtthelfen möchten an dem Ausbau des Reiches. Eine aus der Frauenschaft heivorgegangene Singegruppe bot anschließend das Lied „Deutsche Männer — Deutsche Frauen". Noch einmal traten dann die Kinder im Tanz der Heinzelmännchen aus. Nach einer Pause wurde dann ein Spiel „Deutsches Frauenleben im Wandel der Zelten" unter Frau Pötschke's Leitung geboten, wobei der Zuhörer zugleich einen Einblick in die deutsche Kulturgeschichte durch Vortrag, Ge- bärdenspiel, Sing- und Sprechszene erhielt. Frau Hofmann brachte hierauf ein Gedicht zum Vortrag, Ortsgruppenleiter Wilke dankte der Frauenschaft für ihr Wirken und ein Tanz der Mädchen vom BdM. leitete zur Fidelitas über. Kipsdorf. Am Dienstag gab es in Kipsdorf einen frohen, längst herbeigesehnten Tag, das Richtfest des neuen Bahnhofes. Kränze mit bunten Bändern wurden am Vormittag in allen Häu sern gewunden. Bald war das Autzengerüst des stattlichen Baues mit Fahnen, dem Hoheitszeichen des neuen Reiches und Blumen schmuck verschönt und um 4 Mr kündigte Platzmusik allen Be- wohnern und Sommergästen des Kurortes an, daß sich ein zünf tiges Richtfest, wie es seit vielen Jahren nicht mehr gefeiert wor den ist, vor den Augen -er Herbeigeeillen frohgestimmten Zu- lchauermeng« entwickeln sollte. Zeder, der Kipsdorf kennt, weih, daß das bisherige Bahnhofsgebäude kaum diesen Namen ver- dient. Unzahligemale haben ankommende Fremde mit verwun derten Blicken diese Baracke ungeschaut, als ob dem größten Wirtschaftsbetrieb im Deutschen Reiche -Ine so°che Verschande lung unserer schönen Erzgebirgslandschaft nicht zuttauen könnten Nun entsteht ein Bau, großzügig entworfen, aber aan, einae- stimmk auf die Bauart der Kipsdorfer Landhäuser mtt lm oberen Stock und Holzv-Hletdung Wetter und Winterunbilden, wie sie nun einmal Im häufig auftreten. Die Freud« des ganzen Kurortes Klösdor?beim Richtfest des neuen, Imposanten, In setner ganzenauk^ kung schon sichtbaren Mittelpunktes war nurzu begreiMck mählg begann die Feier hoch oben unterm Dachfirst mil An chen des Bauausführenden, Baumeister Oette, Schmi^»!^ und des die ZimmermannSarbeit auSführenden Baum-mA Hinkelmann, Dippoldiswalde, für die Relchsbahnverwottnn» Reichsoberbahnrats Fischer und Reichsbahnrals Groh. Als dn? Glas voll Sekt vom Bau hernlederklirrte, fiel die Mustk ein mir „Nun danket alle Gott" und die ganze Belegschaft sang den Cbo- Dann bewegte sich der Zug, voran der Baumeister im Künstlerhut und Künstlerschleife, zu beiden Selten die Poller« im Zylinder, Mit der großen Zeichnung und allem AandwerkSgerät nach altem Handwerksbrauch um das große, umfängliche Bauge lände. Ein festliches Mahl, das in schönster Gemeinschaft dl« Herren der Eisenbahnverwaltung mit Baumeistern, Maurern, Zimmerlingen, Lehrlingen und allen am Bau tätigen ArbeitSkräf- ten bei gutem Trunk, frohen Liedern, Ansprachen und Festmusik späten Abendstunden zusammenhielt und harmonisch ver- 1, wird allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben. K. G. Der neue Präsident des Landes- Wie wir erfahren, ist zum Nachfolger . Ruhestand getretenen Präsidenten Schroeder . Westensee im Reichsfinanzministerium zum den «Ärix "/b Landesfinanzamtes Dresden ernannt wor- S-Hg^ Weisensee, der seit Jahren der NSDAP an- " v°rt- gilt als hervorragender Finanzjurist. Deutsches Kulturschaffen len und Es waren wichtige Erkenntnisse, schärfste geistige Ueber- legung und eine unermeßliche, diesen dienstbare Arbeit, die in den 15 Jahren die Voraussetzungen schufen für das ge schichtliche Abrollen einer Erhebung von wenigen Monaten. Der Ausgangspunkt dieser Erkenntnisse aber lag In einer genauen Analyse der Zusammensetzung unseres Volkskörpers, sowie der besonderen Arten und Werte seiner einzelnen Rassenkerne. In einer planmäßigen Durchsichtung und Würdigung dieser Werte gelang es, ihre verschiedene Bedeutung zu finden, durch eine richtig angewandte Methode der Auswahl jene Auslese zu treffen, die aus den bestimmten Lebensgebieten die höchsten Werte unseres Volkes zur Auswirkung bringen wird und brin» gen muß. Wenn aber dieser Prozeß ein vollkommen neues Bild der Kraft unseres Volkes ergibt, dann kann die Aus- Eine wegweisende Rede des Führers Auf der Kulturtagung der Nationalsozialistischen Ar beiterpartei in Nürnberg hielt der Führer und Reichskanz ler eine tiefschürfende Rede über die Grundlagen und Ent wicklung der nationalsozialistischen Weltanschauung. Ein leitend wies er darauf hin, daß lange Zeiträume einer ru higen Entwicklung stets abgelost werden durch Perioden vulkanischer Unruhe und stürmischer Umwälzung. Uns habe das Schicksal bestimmt, in der Mitte oder am Ende einer solchen Umwälzung zu leben. Als im November 191k der marxistische Stoß auch unser Volk getroffen habe sei sein Fall oder leine Standhaftigkeit entscheidend für eine Weltentwicklung von unvorstellbarem Ausmaß gewesen. So wie sich aber früher schon die Völker- und Rassenstöße aus dem unermeßlichen Osten in Deutschland trafen, so sei auch diesmal unser Volk der Wellenbrecher einer Flut ge worden, die Europa seine Wohlfahrt und seine Kultur un ter sich begraben hätte. Die nationalsozialistische Revolu tion habe den Bestand und Verlaus unserer nationalen Existenz für die Zukunft gesichert und die bedrohlichen Er scheinungen der Vernichtung überwältigt und ausgerottet. „Damit wird", fo erklärte Hitler, „zunächst für unser Volk die Epoche der chaotischen Verwirklichung abgeschlos sen und ein neuer segensreicher Ausbau eingeleitett Die ser gigantische Vorgang, dessen geschichtliche Wirklichkeit uns selbst fast traumhaft erscheint, ist daher für das Leben unseres Volkes nicht nur kein negatives, sondern im höchsten Maße positives Ereignis. Und vor allem: nicht einem blin den Zufall ist dies zu verdanken, sondern den aus richtigen Erkenntnissen gezogdnen richtigen Folgerungen. Der Beweis für diese kühne Behauptung liegt in der Tatsache, daß das, was seit dem 30. Januar des vergange nen Jahres das deutsche Leben so gewaltig bewegt und neu gestaltet, nicht als unvermuteter Zufall kam, sondern von uns — und ich dars sagen, von mir — seit fast eineinhalb Jahrzehnten unentwegt vorhergesagt und prophezeit wurde. Es ist das zwangsläufige Ergebnis des Ziehens der Konsequenzen aus natürlichen Grunderkenntnissen. Seit der Proklamierung der neuen Idee und der Planung der sie verwirklichenden Partei ist diese zunächst selbst unun- terbrochen und genau nach den Annahmen und Vorhersagen gewachsen. Der Ausbau ihrer Organisation ist so wie die Aufsinduny und Durchführung ihrer Kampfmethoden lo gisch entwickelt aus ihren eigenen grundsätzlichen Erkennt nissen. Der Kamps um die Macht im Staate, die letzte Phase dieses Ringens und der endgültige Sieg, sie mußten daher zwangsläufig kommen als der natürliche Ver lauf eines richtig gesehenen, geleisteten und durchge- führten Prozesses. Wenn heute, besonders bei der übrigen Welt, so man ches am nationalsozialistischen Sieg und Erfolg unverständ lich erscheint, dann nur deshalb, weil viele unlustig und unfähig waren, sich über diese Erscheinungen dauernd zu informieren und am Laufenden zu halten, oder gar in ihre grundsätzlichen Ideen einzudringen und stattdessen ihre Nach richten von einer Presse bezogen, die nur bedingt Forsche rin im Dienste einer ewigen Wahrheit sein will. hätte man ln gewissenhafter Objektivität seif 15 Jah ren Gedanken und Wachstum unserer Bewegung verfolgt, dann würde man heute nicht erstaunt sein über die Erschei nung eines Wunder», dessen Voraussetzungen vielen unbe kannt, daher allerdings auch unverständlich sind. Rein, was in diesen anderthalb Jahrzehnten in geduldigster Arbeit auf gebaut wurde, war vom ersten Tage an richtig gesehl proklamiert und demgemäß ausgesührl woroen. Was eben eine außenstehende Welt auch heute noch nicht begreift, ha ben von der ersten Stunde der Geburt der Bewegung an die ihr verschriebenen Kämpfer begriffen und erlebt. Dresden Diamantene Hochzeit. Der Ingenieur Carl Rott und seine Ehefrau konnten das Fest ihres 60fäh- rtgen Ehejubiläums feiern. Der Jubilar ist 94, die Jubel braut 79 Jahre alt. Dresden. Einen grauenvollen Tod erlitt, wie aus Voitsdorf bei Böhmisch-Leipa gemeldet wird, ein drei zehnjähriger Schüler, der an einem Mast der Hochspan nungsleitung emporgeklettert war. Er rief seinen Kame raden zu. daß die Aussicht dort oben herrlich sei und forderte sie auf, ebenfalls hochzuklettern. Wenige Augenblicke später jähen die Kinder eine Feuersäule aufsteigen und liefen schreiend nach Hause, um Hilfe zu holen. Nach der Stromab- ichaltung konnte der vollkommen verbrannte Leichnam des Jungen geborgen werden: der Körper war durch den Stark- ström ekttsetzlich verstümmelt worden, so war cln Fuß ab- lesallen, eine Seite des Gesichtes gänzlich verkohlt und ein Auge ausgefallen. Röderau. Eisenschmelze aus dem 4. Jahr hundert. An der Straße nach Langenberg fanden Ar beiter bei Grabarbeiten einige Scherben sonne Eisen- und Lehmklumpen. Sie benachrichtigten den Vertrauensmann für Bodenaltertümer, Lehrer Mirtfchin in Riesa, der Gra bungen vornahm und dabei auf eine fast runde Grube stieß, die im 4. bis 5. Jahrhundert n. Ehr. als Eisenschmelze gedient haben mag. In der Grube befanden sich etwa drei Zentner Eisenschlacke in Klumpensorm sowie zerbrochene Töpfe und merkwürdig geformte hartgebrannte Lehm- klumpep. Seeligstadt. Funde von 1813. Bei Drainierungsar- beiten im Wiesengelände am Südausgang des Ortes fand man Reste eines Bohlenweges und in ein Meter Tiefe eine Anzahl Hufeisen aus Bronze, die in Form und Größe von den heute gebräuchlichen abweichen. Sie dürften von Ko- sakenpferden höherer Offiziere herrühren aus der Zeit, als hatten 1" ^Me 1813 bei Seeligstadt ihr Lager bezogen Bautzen. Das Geständnis des Räubers. In AArn ""Hi» der Bauer Kiel von einem ihm über- rafckten Einbrecher angefallen und mit einem Fleischermes- °urch mehrere Messerstiche lebensgesährlich verletzt wor- ^/er kannte der arbeits, und wohnungslose Georg ' Bautzen. Deutsch-französische Freund schaft. Auf dem Taucherfriedhof findet ein aus Glas perlen hergestellter großer Kranz auf dem Grab des Gärt nereibesitzers Schindele starke Beachtung. Er stammt von dem Gärtnerei- und Weinbergbesitzer Charles Aubert in Montelimar in Südfrankreich, der während des Krieges mit fünf Franzosen als Kriegsgefangener zu Schindele zur Ar beit kommandiert wurde. Das Einvernehmen« zwischen Schindele und den sechs Franzosen war gut, und zwischen ihm und Aubert entwickelten sich besonders enge freund schaftliche Beziehungen, die sich auch in den 16 Nachkriegs- jähren forterhielten. Die beiden standen in regem Brief wechsel, und Schindele besuchte Aubert sogar einmal in seiner Heimat. Tief erschüttert von dem Tod seines deut schen Freundes sandte Aubert jetzt diesen Kranz als letzten Gruß, der nun auf dem Grab von einer im Weltkrieg ent standenen und im Frieden erhaltenen zwanzigjährigen Freundschaft eines Deutschen und eines Franzosen kündet. Leipzig. Auf dem Ausflug verunglückt. Während der Rast ln der Dahlener Heide füllte eine 21jäh- rige Spielleiterin, die mit ihrem Verlobten einen Ausflug gemacht hatte, in einen brennenden Spirituskocher Brenn stoff nach. Der Kocher explodierte und das Mädchen erlitt so schwere Brandwunden, daß es im Krankenhaus starb. Die Sachsen 1« Nürnberg emgetrossen Am Mittwochmittag, kurz vor zwei Uhr, trafen die nach Nürnberg marschierten 4000 sächsischen PO, von der Bevöl kerung herzlich begrüßt, dort ein; sämtliche Teilnehmer hatten den Marsch, feldmarschmäßig ausgerüstet, ausgezeich net überstanden. Mit klingendem Spiel zogen die Sachsen zum Reichswald vor Nürnberg, wo Mittagsrast gehalten wurde, und später zum Gaulager bei den Schlacht- und Viehhöfen (leibliche Not werden sie also bestimmt nicht lei den), während die 20 000 Sachsen, die mit 37 Sonderzügen i eintresfen, in das Lager Langwasser gebracht werden. Wetter für morgen: Nachls vielfach Nebelbildung, am Tage wieder ziemlich hei ler bei schwachen Winden aus Nord bis Nordost. Müßig warm und niederfchlagssrei.