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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, SchMe-eberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2^— AM- - mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Rpfg. - :: Gemeln-e-Verban^s-GIrokonto Nr. 3 .. ; Fernsprecher: Am» Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 - Aeltefte Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, de« Stadtral« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - - Mlllimelerzrile v Rpfa.; im Terlteil -le V3 - i Millimeter breite MIlllmeterzelle 18 Rpfg. ! Anzeigenschluß 10 Ahr oorm. - Nr. 203 Freitag, am 31. August 1934 100. Jahrgang Seckühes und SWlchcs ' Dippoldiswalde. 2m Laufe des gestrigen Nachniittags traten mehrfach Gewitter auf, die sich bei uns allerdings weniger durch starke elektrische Entladungen, al; durch heftige Regengüsse kennzeichneten. Aber auch diese waren jeweils nur von kurzer Dauer. 2n der Richtung Dresden soll es bei den, Gewitter gegen l4 Uhr ziemlich stark geschloßt haben. Dippoldiswalde. Am Donnerstag ist mit dein Abbruch der Sonn-nbrücke begonnen morden. Der Fußgängerverkehr ist während der Bauzeit tagsüber durch das Glöckner',che Grund- stück gestattet. Dippoldiswalde. Gestern abend ab 19 Uhr versammelten sich vor dem Hause der Kreisleitung die nach Nürnberg marschieren den Amtswalter auS unserem Bezirk, 32 Mann, um die letzten Informationen entgegen zu nehmen. Bon Dippoldiswalde nah men fünf teil. Kurz nach 8 Uhr erschienen der Spielmannszug und die übrigen Amtswalter von Dippoldiswalde, um die Teil nehmer nach dem Bahnhof zu geleiten. Unter Fackelbeleuchtung und den Klängen des Spielmannszuges bewegte sich der Zug, von vielen Angehörigen und Freunden der Teilnehmer begleitet, durch die Stadt nach dem Bahnhofe, wo der Spielmannszug noch einige Märsche spielte und beim Äbfahren des Zuges „Muh i denn zum Städtele hinaus" intonierte. Bon Hof. ab marschieren die 4Ü0V Sachsen in geschlossenen Kolonnen in 8 Tagesmärschen nach Nürnberg, wo sie vom Führer selbst am 5. September emp fangen werden. Weitere Teilnehmer am großen Reichsparteitag werden am Montag mit der Eisenbahn direkt nach Nürnberg fahren. Dippoldiswalde. Nach 47 jähriger Tätigkeit schied heute Oberpostschaffner Paul Hahmann, hier, aus dem Post dienst« aus. Im Kreise seiner Kollegen verabschiedete ihn der Stellvertreter -es In Urlaub befindlichen Postamtsvorstehers, Postinspektor Pietzsch, und sprach ihm dpbei im Auftrage der Reichspostdirektion Dank und Anerkennung für die treu geleiste ten Dienste aus, konnte ihm auch eine Anerkennungs-Urkunde der RPD. überreichen. Die herzlichsten Wünsche für einen recht langen, gesegneten Ruhestand begleiten den tüchtigen Beamten bei seinem Scheiden aus dem Dienste. Oberpostschaffner Hah mann war seit langem am hiesigen Postamle tätig und wird von allen, die auf dem Postamte zu tun haben, hochgelchäht. Auch wir wünschen ihm noch ein«n recht langen, gesunden Ruhestand. Dippoldiswalde.* In der Singestunde des Männergesang vereins „Eibgausänger" gestern abend kam es zu einer besonde ren Ehrung des Sangesbruders Berw.-Insp. Otto Zetzsche. Gruppenführer Mieth überreichte ihm unter Hervorheben der großen Bevdienste, die sich Z. um den Verein und die Gruppe er worben hat, das goldene Ehrenzeichen des vorm. Sächsischen Elb- gausängerbundes. Dieses Ehrenzeichen wurde früher verliehen für 40 jährige Mitgliedschaft, oder 30 jährige Mitgliedschaft, wenn davon 10 Iahre ein Borstandsamt verwaltet wurde. San gesbruder Zetzsche hat, ein ganz seltener Fall, 30 Iahre lang das Amt des 1. Notenwartes verwaltet, also wirklich vollberechtigten Anspruch auf diese Auszeichnung. Ungeteilt war daher auch die Freude seiner Sangesbrüder, daß ihm diese Auszeichnung^noch zuteil wurde, die auch in kurzen Worten Bsreinsführer Weiß- Hampel an den Ausgezeichneten zum Ausdruck brachte. Inspek tor Zetzsche dankte herzlich für die Auszeichnung und versprach, In alter Treue dem Verein seine Kräfte zur Verfügung zu stellen. — Theoretischer Lehrgang tm Gartenbau für Siedler und Kleingärtner. Zur Wirlschaftsberatung der Stadlrandsiedler und Kleingärtner wirb von -er staatlich anerkannten Landesstelle für Kleingarkenwesen ein weiterer Lehrgang, der die Teilnehmer theoretisch In allen allgemeinen Fragen des Gartenbaues unter richten soll, an einer Anzahl Tage vom 29. August bis 21. Sep- tember lewetls abends in der Schule zu Ruppendorf gehal ten werden. Besonders erwünscht ist die Teilnahme von Siedler- flauen. Dippoldiswalde. Am Montag, dem 27. August, fand auch in der Berufsschule die Feier zum Gedächtnis unseres verewigten Reichspräsidenten von Hindenburg statt. Da« Kolle gium und die Schülerinnen der Dollklasse versammelten sich um 9 Uhr in einem mit dem Bilde de« Feldmarschalls und mit Blumen geschmückten Zimmer, um zunächst die Rundfunk übertragung zu hören, die eine Wiederholung der Rede des Führers anläßlich der Trauerfeier im Reichstag brachte. An- schließend würdigte Gewerbelehrer Wehner in seiner Ansprache noch einmal die Bedeutung und die unsterblichen Verdienste des großen Toten für unser deutsches Vaterland. Nach dem gemeinsamen Gesang des Chorals „Ein' feste Burg" ermahnte der Schulleiter, Oberlehrer Oehme, in seinen Schlußworten die Schülerinnen dem großen Vorbild des Verewigten nach Kräften nachzueifern. Mit einem „Sieg-Heil" auf das deutsche Volk und seinen Führer und Kanzler schloß die Feierslunde. Dippoldiswalde. Aufgeboten: Der Maschinenschlosser Richard Georg Hegewald aus Dippoldiswalde mit Meta Olga Scheunert aus Schellerhau. Der Former Kurt Willi Schecks Obercarsdorf mit der Hausangestellten Martha Lisbeth ^"Oler aus Dippoldiswalde. Der Verwaltungsobersekcetär Erich Emil Winfried Handrick mit der Hausangestellten Frida Wella Hartmann, beide au» Oelsa Bez. Dresden. Der Kaufmann Albert Walter Blanke aus Dippoldiswalde mit der Kranken- " Marie Luise Kuhbach au» Dresden. Der Garten- "l*r Waller Udo Unger au» Militsch in Schlesien mit Ger- Mehrjähriges Bollmoratorium! Schacht au! der Konferenz für AgrarwWMasl Auf der internationalen Konferenz für Agrarwissenschaft sprach der mit der Führung des Reichswirtschaftsministeri ums beauftragte Reichsbankpräsident Dr. Schacht über das internationale Schulden- und Kreditproblem. Er wies zu nächst nach, daß der Status der großen Notenbanken die Bahn für einen weltwirtschaftlichen Aufschwung nicht ver sperre und daß genügend Geld vorhanden sei, das lediglich aus Nutzbarmachung warte. Dr. Schacht gab dann ein Bild von der Gestaltung der Rohstosfpreise. Heute werde die Farm- und Plantagenwirtschaft fast aller überseeischen Länder nur durch künstliche Maßnahmen der Staaten notdürftig am Leben erhalten. Die Nachfrage ver sage im fünften Jahre der Krise noch ebenso wie im ersten. ! Der Sern der Sache sei, daß zunächst der Störung»- ! saktor beseitigt werden müsse, der beide Erscheinungen, näm- i j lich die mangelnde Stabilisierung der Währungen und die j ! Handelshemmnille. verursacht habe. Dieser Zerstörungs- ! faktor sei die politische Verschuldung aus dem Weltkrieg. Seit 1918 sei die Wirtschaft von der Politik erdrückt worden Das Versailler Diktat hatte, wie es Adolf Hitler einmal knapp, aber erschöpfend formuliert habe, die Ten- ! denz, Deutschland die Lebensmöglichkeit zu nehmen. Eingehend sehte sich dann Dr. Schacht mit dem Repa- rationasystem und der dann vorgenommenen Verschleierung der Reparationsprobleme auseinander. , Man sollte wenigstens ehrlich zugeben, daß die Fehler der Politiker und die Ohnmacht der Wirtschaftler zu Lasten -es Auslands gehen und sollte sich den aussichtslosen Ver such schenken, das deutsche Transferproblem damit zu er klären, daß Deutschland die Auslandskredite falsch verwendet habe. Deutschland war mit Auslandskapital nicht gedient: ! sollte es Reparationen zahlen, so brauchte es Abnehmer für , feine Waren, und diese Abnehmer konnten in erster Linie > ole unentwickelten Länder sein. f Dr. Schacht wies dann nach, daß Deutschland im Ver lauf von Z Jahren (unter Berücksichtigung der Entwertung ausländischer Währungen) 11 Milliarden RM. d. l. mehr i al, seine gesamte unpolitische Verschuldung abgetragen habe, ! und kennzeichnete die rigorosen Maßnahmen, die Deutsch- > land zur Erreichung dieses Ziele» getroffen hatte. j Heute ist Deutschlands Transferfähigkeit völlig erschöpft. j Die Reparationen die heute leider nicht mehr den Regie- , rungen sondern autaläubiaen Privatleuten aeichuldet wer- l den, kann es nicht mehr aus eigener Kraft regulieren. Den Beweis dafür, daß eg sich hierbei um ein Weltproblem han delt, liefert die Entwicklung der Weltkrise selbst. Ihre un- gebeure Verschärfung ist durch den Abruf der Auslands^ gelber aus Deutschland verursacht. Die Rolle, -le Deutsch land im Welthandel spielt, zeigt, daß eine Beendigung der Weltkrise ohne Bereinigung der deutschen Auslandsverschul dung höchst unwahrscheinlich ist. Deutschland sei heule gezwungen, mit aller Energie die Ausbeutung seiner einheimischen Rohstossquellen zu betrei ben, die Verwendung von Ersatzstoffen zu forcieren und der gleichen. Grundfalsch sei es, das internationale Schuldenproblem lediglich vom wirtschaftlichen Standpunkt zu betrachten In Deutschland sei die Gefahr der Bolschewisierung vom Na tionalsozialismus in letzter Stunde abgefangen worden. In vielen ausländischen Staaten gäre es aber nicht unbe denklich. Dr. Schacht zeichnete dann zwei theoretische Lösungs möglichkeilen: 1. die deutschen Waren werden von allen Er chwerungen freigestellt, 2. die deutschen Schulden werden gestrichen. Da beide Wege nicht denkbar seien, müsse der prakt sch mögliche Weg ln der Mitte liegen, und zwar in der R chtung, daß die Regierungen der Gläubigerstaaten in eine erhöhte Ab nahme deutscher Warenlieferungen und die Gläubiger in einer Herabsetzung ihrer Schuldforderungen einwilligen. Ein solcher Mittelweg hätte noch vor einem oder zwei Jahren allein Erfolg versprochen. Heute reiche er nicht mehr aus. Deutschland könne heute seinen Schuldendienst nur unter einem vergrößerten Welthandelsvolumen leisten, in das es a-er unter dem Druck des internationalen Deflationsprozes- sös nicht hineinwachsen könne. E» werde daher nichts andere» übrigbleiben, al» ihm ein mehrjähriges Vollmoratorlum zur Erholung zu ge währen. Gleichzeitig werde man die Last der Auslandsverschul dung auf ein Maß zurückführen müssen, das nach Ablauf des Moratoriums auf die Dauer getragen werden könne. Dr. Schacht richtete zum Schluß einen starken Appell an die weltwirtschaftliche Vernunft. Ls sei Deutschland» Pflicht, darauf hinzuweisen, daß jeder verlorene Monat seine internationale Leistungsfähigkeit zwangsläufig verringert, den Welthandel weiter schrumpfen läßt, die Weltkrise ver längert und ihre Vereinigung erschwert. hätte annehmen können, daß die Beteiligung gering ist, zeigen Ab HainsbergW 9.20 an Oelsa an Hainsberg >2.45 Uhr 19.56 Uhr »» 9.49 Uhr 22.30 Uhr die bis jetzt vorliegenden Meldungen, daß mit einer stattlichen Zahl der Wettkämpfer zu rechnen ist. Dar Festprogramm ist außerordentlich reichhaltig und in jeder Beziehung geeignet, alle die Volksgenossen, die heute noch den Leibesübungen sernstehen, von dem Wert derselben zu überzeugen. — Dank dem Be schlusse der Schulkörperschaften ist beabsichtigt, anläßlich des 200jährigen Bestehns der hiesigen Volksschule am Montag nach einer Pause von 9 Jahren wieder einmal ein Schulfest zu, veranstalten, das sich zum größten Teil auch auf dem Turn- platz abwickeln wird. Es dürste ein richtiges Volksfest werden, da sich die Mehrzahl der hiesigen Betriebsführer dazu im Einvernehmen mit der örtlichen Führung der DAF. bereit erklärt habt, ihre Betriebe für Montag nachmittag zu schließen. Der Feftzug wird 1/22 Uhr am Niederen Gasthose stellen. Hoffentlich Herrscht zu allen Veranstaltungen ein günstiges Wetter, damit die aufgebrachte Mühe und Arbeit zur vollen Geltung kommt. Am Sonntag werden außer den fahrplan mäßigen staatlichen Kraftwagen noch folgende Autobusse ver kehren: Wetter für morgen Zeitweise aufheiternd, aber noch einzelne leichte Schauer. Ziemlich kühl, nur über Mittag mäßig warm. „ Oelsa trud Wally Langer aus Dippoldiswalde. Der Schuhmacher I Bedeutung erhalten. Obwohl, verursacht durch die im Laufe Albin Mattin Berger aus Seifersdorf mit der Fabrikarbeiterin des Jahres stattgefundenen verschiedenen Turnfeste usw., man Erna 2lse Becker aus Dippoldiswalde. Eheschließungen: hätte annehmen können, daß die Beteiligung gering ist, zeigen 22.02 I2.il '9.26 „ 22.32 „ „ 23.00 Uhr Altenberg. Der Mechaniker Gerhard Klemm von hier hak auf einer Fahrt mit feinem Motorrade in Heidenau einen schwe ren Unfall erlitten. Bei einem Sturz an verkehrsreicher Stelle zog er sich bedeutende Verletzungen Im Gesicht und am Körper zu und mutzte zunüchst ohne Besinnung vom Platze getragen wer den Auch seine Mutter, die die Fahrt mitmachte, erlitt eine schwere Verletzung am Kopfe. Nachdem den beiden ärztliche Hilfe zuteil geworden war, konnten sie m» -»r heimkehren. Der Bäckermeister Karl Gerhard Stefan aus Luchau mit Camilla Martha Elisabeth Lotze aus Reinholdshain. Der Der- waltungspraktikant Mar Alfred Schiffel mit der Kontoristin Herta Charlotte Schwenke, beide aus Dippoldiswalde. Der Viehhändler Martin Robert Fritz Jäkel mit Therese Irmgard Legler, beide aus Dippoldiswalde. Der Holzhändler Hermann Fuchs aus Witten-Annen Bez. Bochum mit 2da Elisabeth Richter geb. Fritzsche aus Dippoldiswalde. Seine Sterilisierung von Ausländern. Das rassepoli tische Amt der NSDAP, teilt mit: In einem großen Teil der Auslandspresse wurde kürzlich in großer Aufmachung darüber berichtet, daß in Wiesbaden die italienische Staats- angekörige Rosa Labriola gegen ihren Willen zwangsläufig terilisiert worden sei. .Die Blätter, besonders die italieni- chen, nahmen diel« Meldung zum Anlaß, um in schärfiter Weise gegen das oeutsche Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses und den Nationalsozialismus überhaupt Stel lung zu nehmen. DI« Nachprüfung dieser Meldung hat-er geben, daß sie ein« grobe Irreführung der Oeffenllichkeit darstellte. Das zuständige Lrbgesundbeitsaerlcht Wiesba den stellt amtlich fest, daß gegen di« fragliche Italienerin allerdings «In Antrag auf Unfruchtbarmachung gestellt wor den war, daß das Gericht Ihn jedoch In der ordentlichen Sitzuna vom 15. August (Aktenzeichen 4 XIH/S4) abgeleynt bat. Dem zuständigen italienischen Konsul ist auf sein« An frage dieser Sachverhalt bereits amtlich mitgeteilt worden. Damit hat sich diese ausländische Tendenzmeldung als un wahr und als bloß« Stimmungsmache gegen Deutschland erwiesen. Oelsa LTurn fest — Schulfest. Fleißige Hände sind überall am Werke, um unserem Ort zu der am Sonnabend und Sonntag stattsindenden 50jährigen vestehensfeierlichkeit de» Turn vereins „Frisch-Auf" und zu dem am Montag beabsichtigten Schulfest ein schmucke» Aussehen zu geben. Da» Turnfest hat dadurch, daß gleichzeitig ein Treffen de» Unterkrrlse» Weißeritz- tal damit verbunden ist, west über die engeren Grenzen hinaus