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NUNl übrer und Reichskanzler erteilte wen vom 26. Juli 1934 an mich Bavtiften beim «eichsbischol Gelegentlich der Welttagung der Baptisten in Berlin empfing der Reichsbischof eine unter Führung des Prä sidenten und des Generalsekretärs des Baptistenwelt bundes stehende Abordnung. Der Reichsbischof betonte, daß für alle evangelischen Christen nur eine Autorität maßgebend sei: Christus und sein Evangelium. Eine zwangsweise Eingliederung der Bäptisten-Gemeinden in die Reichskirche komme nicht in Frage. Dagegen erstrebe er ein herzliches Vertrauensverhältnis zu den in Deutsch land lebenden Gemeinden der Baptisten. Der Reichs- btschof bat die Herren, dem Kongreß seine Segenswünsche für den weiteren Verlauf der Verhandlungen zu über mitteln. Im Namen der Baptistenvertreter sprach der Generalsekretär der Baptisten, Dr. Mushbrooke, den Dank für die Worte des Reichsbischofs aus. Bei der großen Arbeit, die die Anlegung der Stimm listen für die Gemeinden bedeutet und den zahlreichen Woh» uaswechsel sind Versehen bei Anlegung und Fortführung der Listen nicht ausgeschlossen. Deshalb prüfe jeder Stimm berechtigte rechtzeitig seine Eintragung nach. Die Räume, in denen die Stimmlisten zur Einsicht ausliegen, werden durch Plakate oder in den Tageszeitungen bekannt- > Eine EülinMg Papens Herstellung normaler und herzlicher Beziehungen. Berlin, S. August. § ! Vizekanzler a. D- von Papen hat Reuter und Associated Preß aus deren Wunsch folgend« Erklärung übermittelt: „Nachdem die österreichische Regierung das AgrSment gu meiner Ernennung zum Gesandten und bevollmächtigten Minister erteilt bat, entspreche ich gern Ihrem Wunsche nach einer kurzen Erklärung: M-rache de; Führer; am 17. MM Freitag, 17. August, wird abend» um 6 Uhr der Führer über alle deutschen Sender zum deutschen Volk sprechen. Die Rede soll an allen Orten auf die öffentliche« Plätze übertragen werden, ferner ist die Rundfunkorganisation der NSDAP mit der Organisierung eine« großen Gemelnschafl»- empsange, beauftragt, damit jeder einzelne Volksgenosse die Möglichkeit hat, die Rede de» Führer« zu hören. Besitzer von Rundfunkgeräten sollen Hausbewohner, die keinen Rund- saakapparat haben, zum Abhören der Rede de« Führer» in Ihre Wohnung eialaden. Am Montag, 13. August, wird um S.39 Uhr abend», Reichsminister Dr. Goebbel» über die Reichssender Ber. An und Veutfchlandsender ebenfall» zum deutschen Volk spre chen. Auch für diese Veranstaltung ist ein Gemeinschaft»- empfang vorbereitet. Herr« voll Mens MWn Mit Schreiben vom 26. Juli an den Vizekanzler von Zapen hatte der Reichskanzler Adolf Hitler den Wunsch aus-' «sprachen, „wenn möglich zu einer Entspannung der Ge» imtlage beizutragen und insbesondere das seit langem ge-1 rübte Verhältnis zu dem deutsch-österreichischen Staat wie-! «r in normale Bahnen geleitet zu sehen"'. Aus diesem! gründe bat der Kanzler Herrn von Papen, „sich dieser wich-! igen Aufgabe zu unterziehen, gerade weil er (Papen) seit j >«r Zusammenarbeit im Kabinett das vollst« und uneinge- chränktest« Vertrauen" des Führers besitz und besitze. Diese pontane Handlung des Reichskanzlers, die noch von dem «zwischen verstorbenen Reichspräsidenten von Hindenburg zebilligt worden war. hatte in weiresten Kreisen des öster- :eichischen Volkes und auch in der österreichischen öffentlichen Meinung stärksten Eindruck gemacht. Um so überraschter Dar man, daß die österreichisch« Regierung sich nicht beeilte, i ras nachgesuchte AgrLment für Herrn von Papen zu er teilen. Man sprach damals davon, daß Italien die Ableh nung des Agrements angeraten hatte, was allerdings von italienischer Seit« entschieden dementiert wurde. Inzwi schen hat sich die italienische Einstellung zu Deutschland im Zusammenhang mlt der österreichischen Frage wesentlich ge ändert. Um so bezeichnender war es, daß die französische Press« dl« Betrauung des Vizekanzlers von Papen mit einer Sondermission im Interest« eines deutsch-österreichischen Ausgleichs zum Anlaß nahm, um Deutschlands Politik in der österreichischen Frag« erneut zu verdächtigen und ihr In trigen und Hintergedanken zu unterstellen. Inzwischen hat das österreichische Kabinett di« Ertei lung des AgrSment für Herrn von Papen beschlossen. Da bei kann sich die Wiener regierungsoffiziöse Presse nicht enthalten, in einem Komitientar festzustellen, ,daß es auch in schwierigen Fällen gegen die im internationalen diplo matischen Verkehr bestehenden Gewohnheiten sei, das Agrö» ment zu verweigern". Das sieht nicht gerade nach ehrlichem Willen aus, dl« Mission des Herrn von Papen zu erleich tern. Man sagte ein« abwartende Haltung d«r österreichi schen Regierung voraus, die wesentlich abstechen würde von oer deutschen Haltung, die nicht nur umgehend das Agrö» ment für Herrn Tauschitz bestätigt sondern auch ihren auf- rlchtmen Willen bekundet hat, nicht nur die persönlichen gu ten Beziehungen zu dem österreichischen Gesandten zu pfle gen sondern überhaupt an der Entspannung des deutsch- österreichischen Verhältnisses zu arbeiten. Wir haben seinerzeit unmittelbar nach den Putsckereig- nissen in Wien darauf hingewiesen, daß die Ding« noch zu unklar seien, al» daß man sich schon ein Bild von dem Willen und den Zielen d«s Kabinetts Schuschnigg machen könnte. Die Verhältnisse haben sich seitdem nicht klarer ge staltet, eher kann man zu der Ueberzeugung kommen, daß von bestimmter Seit« die Anweisung ergangen ist, erneut Sturm gegen Deutschland zu blasen. Man wir- nicht be haupten können, daß das im Sinn« der Mehrheit des öster reichischen Volkes liegt. Wohl aber wird man das öster reichische Verhalten mit gewissen Vorgängen in der Pa riser Politik in Zusammenhang bringen müssen, um so mehr, als das französische Interesse nicht nur für di« außenpolitische Entwicklung der österreichischen Frage, sondern mehr noch für die Innerpolitische bekannt ist. Um so wichtiger erscheinen uns di« Aufgaben, die Herrn von Papen in Wien erwarten. Wenn es richtig ist, was seinerzeit in der in- und ausländischen Press« ziemlich deut lich zum Ausdruck kam. daß nämlich die Entwicklung der österreichischen Frage den Frieden Europas stark beeinträch tige, dann können nur falsche Freunde Herrn von Papen in der Erfüllung seiner Friedensmission einen Mißerfolg wünschen Gewisse außenpolitische Kreise sind zweifellos am Werk, um immer wieder Kriegsgerüchte auszustreuen, ob wohl nach Lag« der Verhältnisse nicht der mindeste Grund zu einem kriegerischen Zusammenstoß in Europa gegeben ist. Di« französische Oeffentlichkeit liebt es aber jetzt in zu nehmendem Maße, eine starke haßerfüllt« Sprache gegen j Deutschland zu führen. Wenn das Immer wieder mit einem gewissen Hinweis auf die militärischen Machtmittel der Nach barn Deutschlands geschieht, dann kann man sich des Ein drucks nicht erwehren, daß in diesen französischen Kressen offenbar gern mit dem Feuer gespielt wird. Ein Teil der I französischen Presse hat ja auch bezeichnenderweise angedeu- tet, daß jetzt, nachdem man durch den Tod Hindenburgs den Kampf um die bestehenden Gegensätze hatte zurücktreten las sen, sich in Zukunft das ganze außenpolitische Interesse sich wieder diesen Differenzpunkten zuwendcn müßte. Wir sind trotzdem der Ueberzeugung, daß Herr von Papen seine Auf gabe, ein Bote und Förderer des Friedens zu sein, sehr ernst nehmen wird. Io daß man ihm nur wünschen kann, daß es ihm recht bald gelingt, die Fäden der Intrige und des Dolchstoßes gegen den Frieden aufzudecken und dadurch der Verständigung freie Bahn zu schaffen. Die Welt muß endlich erfahren, daß der Wunsch Deutschlands nach Frieden nicht nur «ine Phrase sondern jedem «inzelnen Deutschen «ine Herzenssache ist Ler Lant -es Führers Der Kanzler an den Danziger Staatspräsidenten. , Reichskanzler Adolf Hitler hat an den Danziger Se- Mtspräsidenten Dr. Rausch» ing folgendes Danktele gramm gesandt: „Für die herzlichen und teilnehmenden Worte, mit denen Sie Ihrer und der Freien Stadt Danzig Mittrauer anläßlich des Hinscheidens Ihres Ehrenbürgers, unseres alloerehrten Reichspräsidenten, zum Ausdruck brach ten, spreche ich Ihnen meinen wärmsten Dank aus." Ferner hat der Führer bereits unmittelbar im Anschluß an die Gedenkfeier des Reichstages im Beisein des Obersten von Hindenburg und des Staatssekretärs Dr. Meißner die Botschafter, Gesandt«» und Militärabordnungen, die als sSondermisfionen an den Trauerfeiern für den verstorbenen Meichspräsidenten von Hindenburg teilgenommen haben, im Kongreßsaal der Reichskanzlei empfangen. Die Sonder missionen hatten bereits an d«r Trauerfeier des Reichstages in der Krolloper teilgenommen. Nachruf des Deutschen Nundsunts Die Reichssendeleitung veröffentlicht folgenden Nachruf ides Deutschen Rundfunks für den verewigten Reichspräsi- s-enten Generalfeldmarschall von Hindenburg: ! „Die Gradheit und gesunde Kratt, die Treue und bedingungs lose Pflichterfüllung gegenüber Volt und Vaterland haben den nun verewigten Reichspräsidenten Generalfeldmarschall von Hin denburg zum Vater und Schirmherrn unseres Volte» gemacht. Seine Hohen Eigenschaften sind für die Mitarbeiter und Mitar- beiterinnrn de» nationalsozialistischen Rundfunks ein unvergeß liche» Vorbild. Manch» unter uns hatten da» hohe Glück, ihm selber näher zu kommen, wenn der Feldmarschall bei den großen Anlässen de» letzten Jahres persönlich im Rundfunk da» Wort nahm. Alle haben sein Soldatentum und feine grade und schlicht» Größr bewundern, seine menschliche Güte und herzliche Anteil nahme lieben gelernt. Fest auf dem Boden de» Volkstums stehend, di« Rechte feine» Volkes wahrend und verteidigend und di» eigenen Pflichten nim mermüde bi» in» höchste Greisenälter erfüllend, so steht der Ge- neralseldmarschall heute lebendiger Venn je vor unserem geistigen Auge." Airerrermtmg für die Reichsbahn Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz-Rübenach hat rin Anerkennung der glänzenden Leistungen der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft anläßlich der Trauerfeier für den verewigten Reichspräsidenten, Generalfeldmarschall von Hindenvurg im Tannenberg-Nationaldenkmal, an den Ge neraldirektor der Deutschen Reichsbahn-Tefellschaft Dr.-Ing. Dorpmüller ein Dankschreiben gerichtet, in dem e» u. a. heißt: „Die vorzügliche Organisation und Durchführung der großen Zugbewegungen, welch» notwendig wurden, um dir Trauergäste nach Tannenberg und wieder zurückbringen, hat allseitige An«- tennung gefunden. Ich danke Ihnen und danke den Beamten, An gestellten und Arbeitern, welch» an den Verkehrsleistungen betei ligt waren. '' Ich bitte auch der Verwaltung der polnischen Staats bahnen für di» verständntsvollr Mitarbrit bei der plötzlichen Ein legung und der Durchführung der Sonlxrzüge über di« polnischen Strecken, sowie der Mitropa und der Internationalen Schlafwa- genaesellschaft für ihre entgegenkommende Mithilfe meinen Dank zu übermitteln." Keine -Welle» Tauneubergseieru Rater dem LlrGruck der nationalen Trauerfeier für den deimaegaageaen Generalfeldmarichall in seiner Ruhestätte, dem lanneaberg-Denkmal, hat die Relchsreglernna veschlos- iea, am 26. Augast keine offiziellen Lrlnnerungsfelern an Vie Schlacht von Tannenberg fiattfinden rn lassen. gemacht. Von verschiedenen Seiten gehen bei -en Behörden An-! träge ein, daß für die Kranken ein erleichtertes Abstim- > mungsverfahren in der Wohnung zugelassen werden möge.! Dies ist jedoch nicht möglich, da nach dem geltenden Ab-! stimmungsrecht die Stimmzettel nur in den von der zustän- vigen Behörde bestimmten öffentlichen Abstimmungsräumen vor einem Abstimmungsvorstand abgegeben werden können. Nur für Kranken- und Pflegeanstalten ist ein vereinfachtes Verfahren vorgesehen. Gegenüber den Wünschen nach erleichterter Stimm»! abgabe durch Kranke kann nur darauf hingewiesen werden, i daß durch die Ortsgruppen der NSDAP, weitgehende! Transportmöglichteiten für Kranke geschaffen werden und, daß auch das Deutsche Rote Kreuz sich und seine Einrich tungen zu diesem Zweck voll zur Verfügung stellen wird.! Seht die Süwwlilte, »i,l Vie Siimmlistea liegen am 11. und 12- August au». - Nur solch« Reichsangehörtge können an der Volksab stimmung teilnehmen, die in einer Stimmliste oder Stimm kartei eingetragen sind. Ausnahmen bestehen nur -für Reichsdeutsche mit Wohnsitz im Ausland und für See- und Binnenschiffer, für die Sonderbestimmungen getroffen sind. Die Stimmberechtigten werden in den Listen und Kar teien der Gemeindebehörde geführt, in deren Bezirk der Stimmberechtigte seinen ständigen Wohnsitz hat. Pflicht eine» jeden Slaalsbürger» ist es, die Listen wäh rend der Aurlegungszeit einzuseben oder durch eine zu verlässige Verlrauensperson elnseheu zu lassen. Fehlt sein Name, so muh er die» sofort der Gemeindebehörde Mitteilen. Die Eintragung in die Stimmliste ist auch Voraussetzung für die Ausstellung von Stimm sch« inen für solch« Stimmberechtigt«, die sich am Abstimmungstage auf Reisen befinden. Die mir von dem Führer und Reichskanzler erteilte Aufgabe «st la feinem Schreiben vom 26. Iuli 1934 an mich eindeutig und klar Umrissen. Ich habe mich dieser Mission zur Verfügung gestellt, um sie dm« Sinne und dem Geist« nach zu erfüllen, weil ich weih, wieviel für die Entspannung der europäischen Lage von ihrer Verwirklichung abhängi und weil ich damit meinem Lande auch in dieser neuen Stellung dienen kann. Die letzte Unterschrift des verewigten Feldmarschalls von Hindenburg ist unter ein Schreiben an mich gesetzt, in dem es heißt: „Wenn ich Sie nunmehr als diplomatischen Vertreter de» Reiches nach Wien entsende, so geschieht es in der auf richtigen Hoffnung, daß e» Ihnen gelingen möge, normale und herzlich« Beziehungen mit dem stammverwandten öster reichischen Volke herzustellen. Meine besten wünsche beglei ten Sie bei der Durchführung dieser verantwortungsvollen Aufgabe." Dieser Beseht ist zugleich ein Vermächtnis, dem nicht» hinzuzufügen ist. Wieser MiMerratsbeWüsse „Staatsfeinde" lallen brotlos gemacht werden. Wien, S. August. Der österreichische Ministerrat hat ein Bundesgesetz über! den Wirkungskreis des Generalstaatskommissars für außer ordentliche Maßnahmen zur Bekämpfung staatsfeindlicher Bestrehungen in der Privatwirtschaft beschlossen. Das Gesetz gibt dem Generalstaatskommissar di« Möglichkeit, ge gen „staatsfeindliche" Arbeitgeber und Arbeitnehmer «Inzu- schreiten. Arbeitgebern kann danach di« Konzession entzo gen oder ihr Betrieb geschlossen werden; Arbeitnehmer kön nen sofort aus Ihrer Arbeitsstelle entlassen werden, wobei an ihrer Stell« regi«rungstreu« Personen Anstellung finden sollen. Der Ministerrat beschloß ferner «in Hochschul - Ge setz, das di« Handhabe bietet, im Bedarfsfälle aus Erspar nisgründen an allen Hochschulen Lehrstühle aufzuheben und »>«n Bestand des wissenschaftlichen Personals zu vermindern. Prozeb gegen neun Wachbeamte Vor dem wiener Milltärgerichlshof begann der Prozeh gegen die neun Sicherbeltswachleute der wiener Polizei, die an dem Sturm auf da» Bundeskanzleramt teilgenommen haben. Die Anklage gegen alle lautete auf verbrechen de« Hochverrat». In seiner Anklagerede erklärte der Generalstaatsanwalt, daß der Aufstand von langer Hand vorbereitet und die Vor bereitungen schon vor einem Jahr getroffen worden seien. Die Regierung sollte gefangengenommen und abgesetzt, eine neue Regierung gebildet und Neuwahlen ausgeschrieben werden. Die beteiligten Wachleute seien durch einen geflüch teten Kriminalbeamten von dem Beoorstehen des Putsche» benachrichtigt worden. Auf das Signal hätten sie sich in der Turnhalle emgefunden. und zwar in ihren Dienstunisormen. Bei der Abfahrt der Kraftwagen zum Bundeskanzleramt hätten sich auf jedem Wagen mindestens ein Wachmann, auf dem letzten nur Wachleute befunden. In jedem flüchtigen Beschauer der oorüberfahrenden Kraftwagen habe der Ein oruck erweckt werden müssen, daß es sich tatsächlich um ein« eilige Aktion der Polizei handele. Bürgermeister amtsenthoben Der Bürgermeister von Kitzbuehel, Josef Herold, wurde uom Leiter der Bezirkshauptmannschaft seines Amtes ent-^ hoben. Herold hatte es abgelehnt, die Hauptstraße von- Kitzbuehel nach Dr. Dollfuß zu benennen, da er eine solch« Umbenennung für Kitzbuehel als internationalen Kurort für nicht zweckmäßig hielt. Auch äußerte er, daß Oester-! reich bereits zwei Putsche erlebt habe und daß man nicht vor-, aussehrn könne, ob nicht etwa noch eine andere Umwälzung komme; dann müßte der Name Dollfuß wieder verschwinden. Kommunistische Bluttat Der Gendarm Rudolf Bahr, der in Leoben (Steiermark) in Zivil Dienst versieht, wurde bei der Verfolgung eines Kommunisten opn diesem angeschossen. Bahr erlitt, einen I Abwartende Salümg Leiterreich; Au dem von der österreichischen Regierung erteilt«»» AgrLment für den neuernannten deutschen Gesandten in Wien, von Papen, bringen di« Wiener Blätter nur einen kurzen halbamtlichen Kommentar, der deutlich die abwar tend« Haltung der österreichischen Regierung zu der Ent sendung Papens nach Wien ausdrückt. 3n dem Kommentar heiht e^ e» sei auch la schwieri gen Fällen gegen die im internationalen diplomatischen Ver kehr bestehenden Gewohnheiten, da, Agrement zu verwei gern. Im übrigen werde man in Oesterreich abwarten, »vi«! der neue Gesandte der Mission, die im Sinne einer Befrie- düng der Verhältnisse der beiden Staaten bei seiner Bern-! fung formuliert, worden sei, entsprechen werde. In diplomatischen und politischen Kreisen steht man dem! Eintreffen von Papens mit besonderem Interesse entgegen.! Man hofft allgemein, daß nunmehr eine Periode der all-! gemeinen Entspannung und Befriedung eintreten werde und! daß entsprechend der vom Reichskanzler in seinem Schrei»! ben an von Papen dargelegten Richtlinie nunmehr die Wie»! derherstellung normaler Beziehungen der beiden deutschen Staaten möglich sein werde.