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vreozlandfahrt nach vstprenbe» der NSG. „Kraft durch Freude" Zwei Vorbedingungen hat das Amt für Reisen, »an dern und Urlaub der NS. Gemeinschaft „Kraft durch Freude" bei seinen Urlaubs reisen und Wochenendfahr- ten zu erfüll:n: erstens dürfen an diesen Reisen nur solche Volksgenossen und Vol genossim en teilnehmen, die auf Grund ihres Einkommens und ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage zu anderen Preisen und Be dingungen nicht verreisen könn.n. Zweitens müssen die Reisen nach Möglichkeit in solche Gebiete führen, die als Notstandsgebiete anzusehen sind und vom großen Reise verkehr stiefmütterlich behon' lt werden. Dieser letzten Forderung ents >chen besonders unsere Urlaubsreisen in das Riesengeb ze, in die Lüneburger Heide und nach dem Bayrischen Wald, wohin in den letzten Wochen urd auch in den kommenden zahlreiche Urlauberzüge aus Sachsen verkneten und verkehren werden. Ein weiteres Notstandsgebiet wird in der Wocbe vom 19. bis 26. August aufgesucht; in dieser Woche verkehrt ein Urlauberzug nach Ostpreußen. Das Gebiet der ostpreußischen Seen um Lötzen herum bietct tausend und mehr sächsischen Urlaubern einen herrlichen Aufenthalt. Gerade dieses Gebiet, in dem einst das deutsche Heer in schwerem Kampf zur Verteidigung der Heimat stand, ist überaus reich an Natnrschönheitsn. Herrliche Wälder, ausgedehnte Seen, saftige Wiesen und erquickende Ruhe zeichnen diese Gegend aus. Wir sind fest überzeugt, daß es allen sächsischen Ar- beits'ameraden und -kameradinnen, die in der Zeit vom 19. bis 26. August ihren Urlaub haben, eine '-sonders Fre de sein wird, Ostpreußen, den al m Schutzwall des deutschen Ostens, besuchen und das Land und seins treuen Bewohner kennenlernen zu können. Es gibt nichts Schöneres, als bedrängtes deutsches Grenz land aufzusu'chen. Mögen deshalb recht viele Sachsen diese Gelegenheit wahrnehmen und ihren Urlaub in Ost preußen verbringen. Anmeldungen für diese Urlaubsreise nehmen alle säch sischen Kreise entgegc-. Der letzte Meldetag ist der 5. August. Melde sich deshalb jeder so schnell wie möglich an, und zwar auf der nächsten Dienststelle der DAF. bzw. bei seinem Betriebsobmann. Sachsen-Kontor her Nordischen Gesellschaft Wie der Geschäftsführer des Sachsen-Kontor der Nor dischen Gesellschaft mitteilt, hat Reichsstatthalter Mutsch mann, der Erste Vorsitzende des Sachsen-Kontors der Nor dischen Gesellschaft, folgende Persönlichkeiten in den Vor stand berufen: Innenminister Dr. Fritsch, Wirtschaftsmini ster Lenk, Oberbürgermeister Zörner, Oberbürgermeister Dr. Gördeler, Verlagsdirektor Hornauer, Direktor Walther und Intendanzrat Heger. — Die Nordische Gesellschaft ist als einzige überlokale Organisation mit der Förderung aller völkischen, wirtschaftlichen, kulturellen und persönlichen Be- ziehungen zwischen Deutschland und den nordischen Ländern und mit der Pflege des nordischen Gedankens beauftragt worden. Aulrul an das Gaftftöttengewerbe Die Reichsbetriebsgemeiuschaft l, Nahrung und Ge nuß, Kreis Dresden, Fachgruppe Gastwirtsgewerbe, und das KreisBerufsbildungsamt für das deutsche Gaststät tengewerbe erlassen folgenden Aufruf: „Es ist immer wieder festgestellt worden, daß in Aus flugslokalen usw. Kellnerinnen beschäftigt werden, deren Männer als Beamte tätig sind oder durch Berufsarbeit ein Einkommen haben, das zur Erhaltung der Familie ausreichend ist. Besonders in den ländlichen Bezirken kann man in vielen Fällen dergleichen Feststellungen machen. Beim Arbeitsamt ist eine große Zahl berufsständiger Kellner und Kellnerinnen vorhanden, die oft nicht ein mal an Sonntagen eine Aushilsarbcit erbalten. Wir richten deshalb an die Inhaber dieser Gaststätten daS dringende Ersuchen, in erster Linie die Arbeits kräfte durch das Arbeitsamt anzufordern. Des weiteren machen wir darauf aufmerksam, daß nach einer Verembarung des Reichseinheitsverbondes und der Reichsb-triebsgenicinschaft I, Nahrung und Ge nuß, nur die Kellner und Kellncriuncn beschäftigt wer den sollen, die nn Besitze eines entsprechenden Be rufsausweises sind. Da verheiratete Berufsfachleute trotz aller bisherigen Bemühungen noch immer erwerbslos auf der Straße stehen, appellieren wir erneut an die Gaststätteninhaber, diese bernfsständigen Kräfte für ihre Betriebe auch zur Aushilfsarbeit Heranznzichen und die sogenannte» Dop pelverdiener und diese Frauen, die den Ocllnerinnenbc- ruf nur nebenbei ansuben, ans den Betrieben zn ent fernen. Schon heule machen wir darauf aufmerksam, daß in Kürze entsprechende Kontrollen cinsetzen werde», »in die Besitzer von Berussanswcisen endlich in Loyu und Brot znbrmgen. Wir erwarten, daß uns alle Gaststättenmhabcr unter stützen und dnrch Einstellung Obengciianuter milhclfen, der Arbeitslosigkeit im Gaststättengcwerbc zu steuern." SHW unseren Wald vor BrandMöen! (Lpr) An die Bevölkerung ergeht von neuem die drin gende Ausforderung, bei der Verhütung und Bekämpsuiig von Waldbränden tatkräftigst nülzunnrken. Da die großen Waldbrände, von denen fast jeden Tag die Zeitungen berich ten lind durch die unermeßliche Werte unseres Volks vermögens vernichtet werde», fest stets auf Unachtsamkeit und Fahrlässigkeit beim Nau- chen und beim Umgang mit Feuer zurückzuführen sind, hat sich die Sächsische Negierung entschließen müssen, eine Ver ordnung zu erlassen, die zwar einschneidende Maßnahmen besonders für alle Ferienwandersr bringt, für die aber volles Verständnis und peinlichste Befolgung erwartet wird. Nach dieser Verordnung zum Schutz des Waldes vom 24. Juli 1934 ist verboten, im Wald oder in gefährlicher Nähe von Wäldern ohne voiherige Anzeige bei der zustän digen Ortspolizeibehörde zu Men oder Lagerstätten zu er richten, zu rauchen, offenes Feuer oder Licht anzuzünden > und unverwahrtes Feuer oder Licht mit sich zu führen. Dieses Verbot gilt insbesondere auch auf den öffentlichen Wegen und auch für die ordnungsmäßig angemeldete Er richtung von Zelten und sonstigen Lagerstätten. n s- ;den chey :eich zahl ung vor, iten »uch len. :fen mit ich- ten im en- idi- ner md der nd- sak au les md »eil schickt: „Ich weiß nicht. Wir führen keineKriege mebrl" Ein anderer „Uniformwitz" stammt aus -er Zeit -es Frankfurter Friedensschlusses. Bismarck kam jn Zivil an, so daß ihn der Oberkellner des von ihm oft besuchten Ho tels „Zum Schwan" nicht gleich erkannte und sich deshalb entschuldigte. „Ja, mein lieber", sagte Bismarck, „das ist den Herrn Franzosen ebenso ergangen. Die haben uns auch erst erkannt, als wir die Uniform anhatten!" Es sind gerade jetzt 50 Jahre her, daß wir unsere Ko lonien gründeten. Man verbreitete das aufsehenerregende Gerücht, der Kanzler werde sofort die Kolonien besuchen. Als man nach der Richtigkeit dieser Behauptung fragte, sagt« Bismarck lächelnd: „Ich reise! Aber nur auf dem Kamel, das diese. Nachricht überbracht hat!" Nach der „Versandung" des deutschen Parlamentaris mus haben wir doppeltes Verständnis dafür, wie sich Bis marck ost über die unnötig langen Reden im Reichstag entsetzte, die der Arbeit eher abträglich als förderlich waren. Er sagte einmal in bezug auf die Dauerredner, die immer wieder „drankommen" und „sich wichtig machen" wollten: „Die Konkurrenz in der Beredsamkeit wird ebenso gescheut wie in der Industrie"; und köstlich ist die Bemerkung des Kanzlers nach einer langen Rede des „Freisinnigen" Eugen Richter: „Es wird mir recht oft das Vergnügen zuteil, eine Probe seiner Eloquenz (Beredsamkeit) anzuhören, und da habe ich noch gerade dasselbe Gefühl wie bei einer Vor stellung der Jungfrau voll Orleans, wo einen der endlose Triumphzug im Anfang überrascht, bis man beim dritten Vorbeimärsche bemerkt: Mein Gott, das sind ja dieselben Leute, die nochmals über die Bühne ziehen in demselben Kostüm! So. sind es auch die Gründe, die in den Reden des Herrn Abgeordneten, mit derselben Eleganz oorgetragen, stets wiederkehren." Sehr herzlich nahm Bismarck trotz seiner starken Ar beitslast an den Sorgen — und gewiß noch lieber — an den Freuden seiner Volksgenossen teil; und als. Gutsherr war er überaus kameradschaftlich. Nach alter Sitte besuchte er auch das Erntefest gern, und als ihn, den großen Staats mann auf dessen Lächeln oder Stirnrunzeln die Großmächte schauten, seine Großmagd bei der Ueberreichung -es Ernte kranzes um den Eröffnungstanz bat, folgte er fröhlich dem alten Brauch. Das kräftige Mädchen war nun aber tanzge wohnter als der greise Gutsherr, der sich immerhin auf jedem „Parkett" zu bewegen wußte; sie „führte^ beim Tanzen und schwenkte ihren Brotherrn fest im Saale herum; Us Bismarck etwas atemlos auf seinem Platze ankam, rief er lachend: „Noch keine Großmacht hat mich so zu schwen ken vermocht wie meine Großmagdl" Mmanl — kitt humorvoller Weiser Aum Todeksage des Altreichskanzler». Von Werner Lenz. Je näher der Mensch der Natur steht, desto Herzens- i zütiger ist er, und echter Humor ist ein Kind der beiden Tugenden: Herzensgute und Wirklichkeitssinn! Bauer. « Kaufmann und Arbeiter — sie alle haben Humorphilosophen lervorgebracht; und selbst der steife und vornehme Stand )er Diplomaten und Politiker hat eine Fülle humorreicher Männer gezeitigt, von denen wir Bismarck schon deswegen -eroorheben können, weil ihn sein Humor besonders volkstüm lich gemacht hat. Gerade wie der „Alte Fritz" verstand )er „Eiserne Kanzler" es trefflich, schwierige Lagen durch »in humorvolles Wort zu klären, und manche herbe Wahr heit seinen zahlreichen Gegnern durch ein weises Scherz wort zu mildern. Ja, nirgends kommt die schlichte Mensch lichkeit dieses Genies besser zum Ausdruck, als in den Weis heitsworten, denen er alles Bedrückende dadurch nahm, da» -r ihnen einen „Schuß Humor" zusetzte. Die Amtsbürde, die ihm die niemals reibungsvolle Ar- s beit mit dem Parlament auferlegte, drückte ihn oft schwer; s Bismarck aber kam humorvoll darüber hinweg, daß er „in Deutschland gerade so unpopulär sei wie in Frankreich", i Aus solchen Erfahrungen heraus durfte 'er dann auch trotz § seines Grolles nach seinem Abschiede sagen: „Ich habe das Gefühl eines Primaners, der mit einem guten Ab gangszeugnis abgeht", und den Natzburger Primaner» sagte der Fürst bei einem Zusammentreffen im Sachsen walde: „Reichskanzler können Sie nicht alle werden. Aber l wenn sie einmal Reichstagsabgeordnete sind, machen Sie I ihrem Reichskanzler das Leben nicht allzu sauer! Kritisie- j re» ist leichter als Regieren!" > Dennoch schätzte Bismarck sein eigenes Tun nicht zu hoch ein. Er vergaß nie den Helfer im Himmel. Als ein hoher Geistlicher ihm seine Bewunderung über ieine politischen Erfolge ausdrückte, zählte der Kanzler ihm mehrere Dinge auf, die ihm nicht geglückt seien; daran fügte der schlichte i Edelmann diese Worte: „S o habe ich gewollt und s o. Es ist ganz anders gekommen. Ich bin froh, wenn ich merke, wo unser Herrgott hinwill, und ich dann nachhumpeln kann!" Das ist ernster Humor. — „Diplomatisch" benutzte Bis marck den Humor besonders gern. Bei der Grundsteinle gung zum Reichstagsgebäude fragte ihn ein russischer Fürst, aus welchem Stoffe seine weißen Kürassierhosen seien. Bis marck antwortete: „Aus Leder", worauf der interessierte Gast fragte, ob man solche Lederhosen auch im Kriege trüge. Hierauf antwortete der Mann, dessen kleinste Aeußerung gleich auspojaunt und politisch abgewogen wurde, sehr ge- wurde öer eks Zstzse slt« «odo «eyer vmi dem Anhänge- wagen einer Zugmaschine überfahren. Der Knabe, der mit seinem Vater und feiner Schwester auf Fahrrädern die Straße entlanggefahren war, streifte beim Nahen der Zug maschine das Rad der Schwester und stürzte so unglücklich, daß die Zugmaschine über ihn hinwegging. Der Junge starb im Krankenhaus. Heidenau. Radfahrer tödlich verunglückt. Auf bisher ungeklärte Weise stürzte der Fleischermeister Alwin Metzner aus Zschachwitz mit seinem Fahrrad in der Nähe der Tankstelle in Heidenau-Gommern und erlitt einen Schädelbruch, dem er im Krankenhaus erlag. Metzner hin terläßt eine Frau und drei schulpflichtige Kinder. Kamenz. Vier Kinder ohne Eltern. Auf dem Ralbitzer Kirchhof wurde der Kaufmann Glausch beigesetzt, der einen Hitzschlag erlitten hatte und ins Krankenhaus ge bracht werden mußte. Während seines Krankenlagers wurde seine Frau von einer schweren Lungenentzündung befallen; ein Herzschlag machte ihrem Liberi ein Ende. Um ihrem Lebensgefährten jede Aufregung zu ersparen, hatte man ihn nur von der Erkrankung verständigt; in diesem Glauben ist er gestorben. Das Ehepaar hinterläßt vier Kinder. Bautzen. Arbeit durch Wohnungsbau. Nach einem Ratsbeschluß werden für elf Straßen, die teilweise noch unbebaut sind, die Anliegerbeiträge bis zu 50 v. H. gesenkt, um hier die Bebauung durch Wohnhäuser zu erleich tern. An die Baugenossenschaft des Bautzner Handwerks, Handels und Gewerbes soll Bauland verkauft werden, um sechzig Wohnungen errichten zu lassen. Der Naturpark, der in den letzten Jahren als Kinoererholungsheim diente, wird an die Kreisleitung Bautzen der NSDAP zu einem jähr lichen Mietpreis von 600 RM überlassen; er soll als Schule für Amtsleiter und Mitglieder der NSDAP Verwendung finden. Die Stadt schickt in diesem Jahr 24 Kinder nach Jonsdorf, 25 nach Grünheide, 40 nach Oberfchreiberhau und 58 nach Wiek zur Erholung. Geithain. Ungeklärtes Unglück. Durch einen hiesigen Arzt wurde in Obergräfenhain ein Kraftradfahrer mit schweren Kopfverletzungen gefunden. Der Verunglückte starb im Peniger Krankenhaus. Bei dem Verstorbenen handelt es sich um den dreißigjährigen Geschäftsgehilfen Kurt Schubert aus Wittgensdorf, der Frau und zwei Kin der hinterläßt. Die Ursache des Unglücks konnte infolge des Fehlens von Zeugen noch nicht geklärt werden. Aeldgotlesdienstc am 2. August Am Gedenktag des Kriegsbeginns vor zwanzig Jahren werden auf Anordnung des Führers an den Standorten der Wehrmacht Feldgottesdienste veranstaltet. Der Reichsbischof macht in einer Verordnung über gottesdienstliche Feiern am 2. August die kirchliche Mitwirkung an diesen Feld- gottesdiensten der Wehrmacht zur selbstverständlichen Pflicht. Besondere Feldgottesdienste für vaterländische Verbände an diesem Tage, also auch eine kirchliche Mitwirkung daran, sind durch die Anordnung des Führers entgegen der durch die SEK unter dem 25. Juli veröffentlichten Zeitungsnotiz untersagt. Es bleibt aber den vaterländischen Verbänden und sonstigen Organisationen überlassen, an den Feldgot tesdiensten der Wehrmacht teilzunehmen. Erteilung von baupolizeilichen Ausnahme-Genehmigungen (Lpr.) Der Reichswirtschoftsminister hat darauf hin gewiesen, daß im Zusammenhang mit den Maßnahmen der Arbeitsbeschaffung in letzter Zeit vielfach das Bestreben aufgetreten ist, Grundstücke in den Städten durch Ueber- schreiten der zulässigen Bebauung, z. B. Ausbau von Dach geschossen, Aufstockung und dergl., über das nach den bau polizeilichen Bestimmungen zugelassene Maß hinaus aus zunutzen und daß diese Bestrebungen häufig zu einer Ver mehrung der Wohndichte führen, die ebensowenia mit den städtebaulichen und bevölkerungspolitischen Forderungen wie mit den Interessen des zivilen Luftschutzes zu verein baren sind. Er weist ferner datauf hin, daß die Forderungen des Städtebaues und des Luftschutzes die Auflockerung der Städte und die Verhinderung eines weiteren Anwachsens der Bevölkerungsdichte über das nach den heutigen An schauungen vertretbare Maß hinaus verlangen. Die Baupolizeibehörden werden daher vom Sächsischen Ministerium des Innern angewiesen, bei Erteilung von Ausnahmen oder Befreiungen (Dispensen) von baupolizei lichen Bestimmungen über die'Ausnutzbarkeit von Grund stücken, besonders^ in engbebauten Stadtteilen, tunlichste Zurückhaltung zu üben und solchen Gesuchen nicht stattzugeben, die mit den Forderungen einer gesunden städte baulichen-Entwicklung und mit den Interessen des Luft schutzes nicht in Einklang stehen. Sicherung gegen Aeuersgefahr (Lpr.) Im Sächsischen Verwaltungsblatt vom 27. Juli 1934 erscheint folgende Verordnung des Ministeriums des Innern: Ein nicht unerheblicher Teil aller Brände ist auf schadhafte und unvorfchrfitsmäßige Schornsteine und schadhafte Feuerstätten zurückzuführen. Es wird deshalb § 120 des Gesetzes über die Landesbrandversiche rungsanstalt vom 1. Juli 1910 in Erinnerung gebracht, wonach die Gemeinden und selbständigen Gutsbezirke nicht nur für eine regelmäßige Reinigung der Schornsteine son dern auch für eine regelmäßige Prüfung der Schornsteine und der Feuerstätten auf ihre ordnungsmäßige Beschaffen heit zu sorgen haben. Die Prüfung soll sich vor allem auf die Schornsteine innerhalb des Dachgeschosses erstrecken, in deren unmittelbarer Nähe auch keine brennbaren Gegen stände gelagert werden dürfen. Erfolgt die Beseitigung ge rügter Mängel nicht binnen einer angemessenen Frist, so ist mit polizeilichen Zwangsmitteln und Bestrafung vorzugehcn. Verbot des „Christlichen Mffions- und Hilfsdienstes" (Lpr.) Das Sächsische Ministerium des Innern hat auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 die Vereinigung „Christlicher Misslons- und Hilfsdienst" mit sofortiger Wir kung aufgelöst und verboten. Wer sich als Mitglied der auf gelösten Vereinigung betätigt, die aufgelöste Vereinigung auf andere Weise unterstützt oder den durch die Vereini gung geschaffenen organisatorischen Zusammenhalt weiter aufrechterhält, wird nach 8 4 der vorgenannten Reichsprä sidentenverordnung bestraft. Die von der aufgelösten Ber einigung etwa verwendeten Räume sind polizeilich zu schlie ßen; das Vermögen ist zu beschlagnahmen. Das älteste Geschlecht: Die Ueberklugen aus Dummsdorf Die sogenannten spanischen Schatzschwindler, die seit Jahren die Welt mit ihren Schwindelbriefen beglücken, ent falten neuerdings wieder eine rege Tätigkeit. Unglaublich ist es, daß es in Deutschland immer noch Dumme gibt, die auf diesen Schwindel hereinfallen und meinen, durch Her gabe einiger hundert Reichsmark ein großes Vermögen er kaufen zu können. Die Schwindler arbeiten immer nach ihrem alten, bewährten Rezept. Angeblich in Spanien im Gefängnis sitzend, schreiben sie Briefe, in denen sie vorspie geln, daß sie in Deutschland bei einer Bank größere Vermö genswerte liegen hätten, die sie aber nicht erlangen könnten, weil ihr Gepäck mit dem Hinterlegungsschein beschlagnahmt sei. Für die Mithilfe bei der Freigabe des Gepäcks stellen sie ein Drittel des Vermögens als Belohnung in Aussicht. Damit versuchen sie, einen Vorschuß zu erlangen. In ein zelnen Fällen sind die Opfer mit dem erforderlichen Bar geld sogar nach Spanien gelockt worden- Weil die eingelei- teten Untersuchungen meistenteils ergebnislos verlaufen, wird davor gewarnt, auf derartige Schreiben einzugehen. Je der Schwindelbrief ist der Polizei zu übergeben.