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Wage «G AMvort Gemeinnütziger Ratgeber für levermann Vedlaguage« für di« veautwortung bau «Infragen: Der weitaus größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da ei» Abdruck aller Antworten /räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Anschrift des Fragestellers enthalten. Anonyme Kragen werden grundsätzlich »ÜH1 deantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher dieser Beilage ist, sowie als Portoerlatz der Betrag von so Stof, detzufügen. Für jede weitere Frage, auch desselben Fragestellers, sind gleichfalls so Rpf. mitzufenden. Anfragen, denen zu wenig Porto beigefügt ist, ^»«ö>«u zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet ist. Im Briefkasten dieser landwirtschaftlichen Beilage können nur rein landwirtschaftliche und unmittelbar einschlägige Kragen behandelt werden; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser "Vellage aupassen, wird Auskunft keinesfalls erteilt. Die Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Di« Sckristleitung . behaftet sind. Nun habe ich damit meinen ganzen Hühnerbestand verseucht. Was ist da- gegen zu tun? M. in B. Antwort: Da Sie keine Angaben darüber machen, wie die von Ihnen fest- gestellten Hühnerflöhe aussehcn, möchten wir Ihnen zwei Bekämpfungsmethoden mitteilen, die für die beiden hauptsächlichsten Gruppen von Hautschmarotzern in Betracht kommen. Wenn cs sich um Tiere handelt, die auch tagsüber auf der Haut des Geflügels sitzen, so sind das gewöhnlich die verhältnismäßig harmlosen Federlinge, die bei Althühnern nur dann zu Störungen führen, wenn sie in sehr großer Zahl auftreten, dagegen bei Jungtieren meist Wachstumsvsrzögcrung zur Folg« haben, da sie durch den hervorgerufenen Juckreiz die Tiere beunruhigen. Kücken sind deshalb mög lichst von den Alten zu trennen. Durch mehr maliges Bestäuben der leicht angeseuchteten Haut mit persischem Insektenpulver, wobei die Gegend um die Kloake und die Teile unter den Flügeln besonders stark zu berücksichtigen sind, werden die Federlinge vertrieben. — Handelt es sich dagegen um Schädlinge, die tagsüber in den Ritzen der Sitzstangen oder unter deren Auflegcstellen, in den Legenestern usw. sitzen und beim Zerdrücken eine rote, blutige Spur hinterlassen, so sind das die roten Blutmilben. Sie befallen di« Hühner nachts, saugen sich voll Blut und schädigen deshalb die Tiere viel mehr als die vorher genannten. Bei Zugtieren tritt nicht selten der Tod infolge Blutverlustes und Ab- magerns ein. Sind die Milben 'm großer Zahl vorhanden, so sind gewöhnlich auch tagsüber einige Exemplare auf den Hühnern. Siewerden bekämpft durch Bestreichen der Haut mit einem Gemisch aus zehn Teilen Rüböl und einem Teil Petroleum. 2n beiden Fällen wird den Hühnern an einem trockenen, gern aufgesuchten Ort ein Sandbad (in einem Kasten am besten) zurechtgemacht, das aus feinem Sand, pulve risiertem gelöschten Kalk, Asche und etwas Tabakstaub besteht. Der Stall wird mit heißer Sodalauge, der etwas Kreolin zugesetzt ist, gründlich gereinigt, und bei Vorhandensein von Blutmilben werden Sitzstangen und Legenester mit Karbolincum gestrichen. Vr. Br. Frage: An Decrenfriichten befindet sich Meltau. Mit welchem Mittel kann dieser beseitigt werden? E. K. rn B. Antwort: Wird der weiße Belag jetzt braun bis schwarz, so handelt es sich um den amerikanischen Stachelbeermeltau; bleibt der weiße Ueberzug hingegen den ganzen Sommer weiß und bekommt nur einige kleine schwarze Pünktchen, so ist es der weniger gefährliche europäische Meltau. Die Bekämpfung des erstgenannten Pilzes wird im Winter begonnen, es werden alle diesjährigen jungen Triebe zur Hälfte abgeschnitten und verbrannt; sind die Spitzen noch weiter braun, so muß noch tiefer geschnitten werden. Im Spätwinter, kurz bevor di« Knospen schwellen, spritzen Sie Lie Sträucher mit dreiprozentigem Solbar. Während des Austriebes und sofort nach der Blüte sind die Spritzungen mit einprozentigen Lösungen zu wiederholen. Außerdem sind die Sträucher jm Herbst zu kalken, je Quadratmeter bis 500 § Actzkalk; dieser wird untergegraben, danach kommt eine gute Volldüngung von Stall- oder Kunstdünger. Der europäische Meltau wird zur Bekämpfung sofort nach der Blüte bis Ende Juni in Abständen von etwa 14 Tagen mit einprozentigem Solbar gespritzt. Rz. Frage: Taxushecke auf dem Friedhof ist von Parasiten befallen. — Siehe eingesandten Zweig. — Drei Bäume sind bereits cingegan- . Frage: Schweine sind lahm auf der Hinter hand. Dere im Gewicht von 75 bis 150 kg Werden auf der Hinterhand lahm, schleppen sich mühsam zum Futtertrog und taumeln im Stall umher. Dieser Zustand dauert meist nur zwei Tage und endet vielfach mit dem Eingehen der Tiere. Die Fütterung war bis vor drei Wochen Kartoffelmast, dazu je Tier und TU 1 kg Kraftfutter folgender Mischung: 3v o/, Roggen, 10«/o Gerste, 25"/° Bollmehl, 12 o/o Sojaschrot, 10 °/o Fischmehl, 10 °o Fleisch mehl und 3 o/o Schlämmkreide. Da die Kar- toffelb^pände erschöpft sind, wird z. 3t. fol gendes gefüttert: 30°° Roggen, 10°/° Gerste, 20 °/o Dollmehl, 15 °'° Sojajchrot, 8 Fisch- oder Fleischmehl, 15 °° Zuckerschnitzel und 2 °/° Schlämmkreide, dazu etwas Rüben. T. K. inD. Antwort: Die Krankheitserscheinungen bei den Mastschweinen sind rachitischer Natur, wie sie vorwiegend nach dem Winter und bei Verabreichung von besonders kalkarmem Futter häufiger beobachtet ^werden. Die ersten Krankheitscrscheinungcn bestehen bei der Ra chitis in Schmerzhaftigkeit der Kaschen Ler Gliedmaßen. Die Schweine gehen gespannt oder lahm oder erscheinen unter Umständen wie gelähmt. Beim Austreiben rutschen sie, wie auch im vorliegenden Falle, zum Teil auf den Vorderknicn weiter, zum Teil schleppen sie das Hinterteil nach. Von dem bisher gereichten Futter besitzen einen besonders nied rigen Kaikgehalt die Kartoffeln, die Gerste, und das FIcischmchI. Da eine Umstellung der Fütterung bereits jtattgesunden hat, ist an- zunehmcll, daß die Krankheitsfälle allmählich abnehmcn werden. Ganz allgemein verabfolgt man erkrankten Schweinen neben einem ein richtiges Nährstoffverhältnis aufweijendcn Fut ter, dps dabei auch Kack und Phosphoy säure in ausreichender Menge enthält, täglich etwa S bis 15 8 phosphorsaurcn Kalk, Knochen mehl oder die kalksalzreichc Holzkohle. Um ausreichende rachitiswidrige Vitamine im Futter - zu haben, ist für die regelmäßige Beigabe von Dorsch-LGeriran-EmuIsion oder von etwas frischem Grünfutter oder Wurselfrüchtcn, am oeüen in rohem oder nur oberflächlich ab gebrühtem Zustande, zw sorgen. Lk. Frage: Schäferhund hat struppiges Haar. Dreijähriger Schäferhund hat seit 1Ve 2ahr glauzloses, struppiges Haar. Teilweise brechen die Haare auch ab. Ich habe den Pelz auch öfters geölt, jedoch ohne Erfolg. Das Tier ist sonst munter und gesund und frißt sehr gut. Das Futter besteht aus Abfällen. Hundekuchen, Fleisch und Knochen. Der Stuhlgang ist un regelmäßig. Was kann ich tun? K.inM. Antwort: Statt der gewöhnlichen Hundekuchen füttern Sie lieber Lebertrankuchen. Auch eine Arsenkur mit Fowlerscher Lösung, die Sie von einem Tierarzt verschreiben lassen müssen, wär« angezeigt. Det. F r a g e: Katze hat Schcidenausfluß. Unsere siebenjährige Hauskatze leidet seit einigen Wochen an einem Scheidenausfluß, der ein eitriges, < , dünnflüssiges Aussehen hat. Ihr Appetit und , ihr sonstiges Gebaren sind normal. Die Katze hat bis jetzt noch keine Jungen gehabt, obwohl Ke freien Auslauf hat. A. in M. Antwort: Ihre Katze leidet an einem chronischen Gebärmutterkatarrh. Dieser ist auch höchstwahrscheinlich die Ursache, Laß sie noch nicht geworfen hat. Machen Sie der Katze dreimal täglich eine Ausspülung mit einer ein prozentigen Entozon-Lösung (lauwarm). Vet. Frage: Wie beseitigt man Hühnerflöhe? 3ch kaufte einige Glucken, die sehr mit Flöhen gen. Ist das Absterben der Bäume die Parasiten zurückzuführen? Was für Bekämp- sungsmaßnahmen kann ich durchführen? Ich bemerke, daß auf dem Friedhof fast alle Hecken von diesen Parasiten befallen sind L. N. in H. Antwort: Der Taxus ist in ungewöhnlich starkem Maße von Schildläusen befallen. Die Muttertiere dieser Läuse saugen sich auf den Zweigen fest und legen unter ihrem Rucken schild auch die Eier ab. Nur die jungen Läuse sind beweglich und wandern auf den Zweigen. Durch das Schildchen sind die Läuse und die Eier gut geschützt, und es muß als zweifelhaft angesehen werden, sie auf Taxus bei solchem starken Befall wirksam zu bekämpfen. Es kann aber versucht werden, durch wiederholtes Bespritzen der Hecke mit Schwefelkalkbrühe oder einem anderen schwefelhaltigen Mittel des Handels mit Hilfe einer Obstbaumspritze die Jungtiere abzutöten. Ein starkes Auftreten von Schädlingen ist ein Zeichen, daß die Pflanzen nicht den richtigen Standort haben. Schfd. Frage: An einem Apfelbaum (Boskop) zeigen sich an den Blättern rotgefleckt« Stellen. — Siehe eingesandte Probe. — Außerdem zeigt sich an zwei Stellen leichtes „Bluten" (Harz- iluß). Dor Baum steht aus Sandboden. Was bann ich dagegen tun? L. N. in H. Antwort: Auf den Blattern des Apfel baumes sitzen Blattläuse, die'Lurch ihr Saugen das Verfärben und Einrollen,bewirken. Wenn sie stärker auftreten, muh man,die Bäume recht zeitig, d. h. im Frühjahr beim ersten Auf- treten der Läuse, mit eurer Nikottn-Seifen- Löjung abspritzen. Man kann sich dies Spritz mittel' selbst beretten durch Auflösen von 1 kg Schmierseife in 100 Liter Wasser unter Hinzu gabe von 1,5 kg 10prozentigem Nikotin. Die Ursache des „Blutens" des Baum«s kann nicht so leicht fcstgestellt werden. Vielleicht leidet dir Baum an Krebs, der bei schlechten Bodenver hältnissen auftritt. In diesem Falle wäre ein Ausschneiden der Wunde bis ins gesunde Holz mit anschließendem Bestreichen mit Stein- kohlcntcer anzuraten. Schfd. Frage: Sind Baumwurzeln, welche unter ein Wohnhaus ragen, schädlich oder sogar die Ursache für Hausschwamm? A. L. in N. Antwort: Die Wurzeln eines gesunden Baumes können nie den Hausschwanrm er zeugen, im Gegenteil, dieselben wirken vor- beugend, da sie die Nässe aufsaugen. Daß sehr starke Wurzeln.dem Hause anders schädlich jein könnten, ist kaum anzunehmen, da das Eigen- gewicht des Hauses diesem gegenübersteht. Ab-, gestorbene Baumwurzeln, d. y. von «ingegan- genen oder umgehaucnen Bäumen, konnten nur dann hausschwammfördernd fern, wenn diese mit den Dielen oder Balken direkt in Be rührung kommen. Rz. Frage: Iohannisbeerwein hat «inen üblen Beigeschmack. Er ist von 1932. Probe habe ich eingesandt. Ist eine Möglichkeit vorhanden, ihn genießbar zu machen? R. B. in L. Antwort: Der Iohannisbeerwein, welcher zwölf Volumprozente Alkohol aufweist, mutz unbedingt nachgesüht werden, da sein natür- licher Säuregehalt zu hoch ist. Es wird dies zunächst an einer kleinen Menge ausprobiert. Wahrscheinlich werden, je nach Geschmacksbedarf, 30 bis 50 g Zucker genügen. Der Zucker wird in inöglichst wenig Wasser durch Aufkochen und Abschäumen gelöst. Um später eine etwaige Nachgärung zu vermeiden, kann der Wein auch mit Kristallsüßstoff (Sützwunder) nach gesüht werden. Prof. Ks. " Mi« Lujrnduuge« an Sie SchrisUeitong, auch Anfragen, lind zu richten an den Verlag I. Reumann, Neudamm (Bez. Kfd.)